DE1807231B2 - Ein- oder mehrpoliger strombegrenzender Leistungsschalter - Google Patents
Ein- oder mehrpoliger strombegrenzender LeistungsschalterInfo
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Description
40
Die Erfindung bezieht sich auf einen strombegrenzenden Leistungsschalter mit einem aus Haupt- und
Abreißschaltstücken bestehenden Kontaktsystem, bei dem das bewegliche Hauptschaltstück und das bewegliche
Abreißschaltstück in einem starren Schaltstückträger vereinigt sind, der mittels Federkraft an einem
Schalthebel abgestützt ist und der mit dem Träger der festen Schaltstücke eine im Sinne einer schnellen öffnung
der Schaltstücke elektrodynamisch wirkende Leiterschleife bildet, wobei im Einschaltzustand die
Leiterschleife zum überwiegenden Teil durch die Hauptschaltstücke kurzgeschlossen und dieser Kurzschluß
während des Abschaltvorganges durch öffnen der Hauptschaltstücke durch Aufschlagen eines Übertragungshebels
eines Anke-s eines in der Strombahn liegenden elektromagnetischen Auslösers auf eine Verlängerung
des SchaltstUckträgers aufhebbar und die elektrodynamisch abstoßende Kraft der Leiterschleife
freigesetzt ist.
Ein derartiger Leistungsschalter ist aus der FR-PS 14 605 bekannt Bei diesem Schalter ist der Schaltstückträger
zum Zwecke der Kontaktkraftverstärkung und zur Vermeidung ungewollter Schaltstückabhebung
als zweiarmiger Hebel ausgebildet, dessen Drehpunkt zwischen dem Haupt- und dem Abreißschaltstück liegt.
An diesem Drehpunkt greift eine Verklinkung des Schaltstückträgers an, die durch die Schwenkbewegung
desselben gelöst wird. Weiterhin ist ein vom Hauptstrom erregter Elektromagnet vorgesehen, der über
eine Hebeiabersetzang auf den Schaltstückträger einwirkt
und hierbei den Schaltstückträger derart verschwenkt, daß eine Kontaktkraftverstärkung an den
AbreiBschaltstücken hervorgerufen und die Verklinkung des Schaltstückträgers gelöst wird. Der Elektromagnet
hat hierbei große Kräfte aufzubringen and muß dementsprechend groß dimensioniert werden, da die
Stromengekräfte und em Teil der Schleifenkräfte der Auslösekraft des Elektromagneten entgegengerichtet
sind. Da aber die Stromenge- bzw. Schleifenkräfte eine quadratische Abhängigkeit von der Stromstärke haben,
während beim Elektromagneten der Kraftzuwachs über dem Strom höchstens proportional bzw. bei größeren
Strömen geringer als proportional ist, ist ersichtlich,
daß eine Zuordnung der beiden Kräfte nur in einem geringen Strombereich vorgenommen werden
kann und namentlich bei größeren Stromstärken ein derartiges Prinzip für die beabsichtigte Kompensation
der kontaktabhebenden Kräfte nicht anwendbar ist und sich aus demselben Grunde auch nicht für strombegrenzende
Leistungsschalter im Sinne der Erfindung eignet Eine wirksame Strombegrenzung läßt sich mit
dieser Anordnung nicht erreichen, da einmal die endgültige Schaltstücköffnung erst nach LAsen der Verklinkung
π öglich ist und zum anderen die mit großer Massenträgheit behafteten Hebel und Klinkenteile eine
schnelle Schaltstücköffnung verhindern.
Bei einer durch die DT-AS 11 31 313 bekanntgewordenen
Ausführung hat man deshalb einen Schnellst auslöser vorgesehen, der die Schalterauslösung in diesem
kritischen Bereich vornimmt. Da aber dieser den Schalter schon in dem Augenblick abschalten muß, in dem
die Kontaktkraftverringerung an den Hauptschaltstükken kritische Werte annimmt, ist man wegen des bis
zur Auslösung eintretenden Zeitverzugs gezwungen, die Kontaktkraft heraufzusetzen, um eine Überschneidung
der Auslösung und des Eintritts der kritischen Kontaktkraftverringerung zu vermeiden. In Kauf genommen
werden muß hierbei eine schlechtere Strombegrenzung.
Der direkte Eingriff des Schnellstauslösers in das Kontaktsystem ist deshalb wegen der Verringerung des
Zeitverzugs von Vorteil. Bekanntgeworden sind diesbezüglich Ausführungen bei Schaltern kleinerer Nennströme,
die auf getrennte Haupt- und Abreißschaltstükke verzichten können (DT-AS 12 57 933). Hierbei wird
das bewegliche Schaltstück bereits kurz vor Eintritt des kritischen Kontaktkraftbereiches aus seiner geschlossenen
Schaltstellung herausgeschlagen.
Derartige Magnete müssen materialintensiv gebaut werden, da sie gegen die volle Kontaktkraft arbeiten
und insbesondere bei doppelunterbrechenden Schaltstücken gegen die gesamte Schaltstückmasse schlagen
müssen.
Für Schalter mit größeren Nennstromstärken ist dieses Prinzip nicht mehr anwendbar. Außerdem würde
bei einer Schaltanordnung mit Haupt- und Abreißschaltstücken, auf die man bei größeren Nennstromstärken
nicht verzichten kann, eine komplizierte Einrichtung zum Herausschlagen des Haupt- und Abreißschaltstückes
nacheinander erforderlich sein.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, dem aus Haupt- und Abreißschaltstücken bestehenden Kontaktsystem
einen Schlaganker derart anzuordnen, daß dieser durch Freisetzen der Leiterschleife auch ein sofortiges
öffnen der Abreißschaltstücke bewirkt
Leistungsschalter der eingangs genannten Art dadurch
gelöst daß die Verlängerung des Schaltstückträgers unmittelbar unter dem beweglichen Hauptschaltstück
liegt und nach Auftreffen des Übertragungshebels auf diese Verlängerung bei Auftreten eixes Kurzschlußstromes
zunächst das bewegliche Hauptschaltstück entgegen einer Teilkraft der Kontaktluaftfeder vom festen
Hauptschaltstück abhebt und danach die bei abgehobenem Hauptschaltstück wirksam werdende Schleifenkraft
der zu den Abreißschaltstücken führenden Strombahnen zusammen mit den Stromengekräften die restliche
der öffnung entgegenwirkende Teilkraft der Kontaktkraftfeder
überwiegt
Die Vorteile der erfindungsgemäßen Ausbildung sind darin zu sehen, daß ein kritisches Gebiet, in dem die
Abhebekräfte zur Verschweißung, aber nicht zur Kontaktstücköffnung führen, vermieden wird. Die Abhebung
des Hauptschaltstückes erfolgt in jedem Falle schlagartig, anschließend die des Abrdßschahstückes
ebenfalls, da durch die Einschaltung der Leiterschleife ein plötzlicher großer Kraftzuwachs eintritt Die dazu
erforderlichen Mittel sind konstruktiv wenig aufwendig. Der Tauchanker dient lediglich zum Anlüften bzw.
Abheben des beweglichen Hauptschaltstückes. Er braucht somit nur gegen eine Teillast der Kontaktkraftfeder
zu arbeiten und deshalb nur für diese Kraftwirkung ausgelegt zu werden, da nach Abhebung des beweglichen
Hauptschaltstückes die weitere Abhebung des beweglichen Abreißschaltstückes durch die abstoßende
Schleifenwirkung zusammen mit der Stroi.iengekraft beschleunigt erfolgt Die Beanspruchung des
Kontaktsystems durch Schlagwirkung ist ebenfalls gering. Daraus folgt weiterhin eine Ausführung der Konstruktionsteile
mit kleinen Massen und damit erfolgt eine größere Beschleunigung und letzlich eine bessere
S trombegrenzung.
Die Erfindung wird nachstehend an Hand der Zeichnung an einem Ausführungsbeispiel eines Schalters mit
Haupt- und Abreißschaltstücken näher erläutert Es zeigt
F i g. 2 den Schalter bei abgehobenem Hauptschaltstück.
Das Kontaktsystem besteht aus einem Träger 1 eines festen Hauptschaltstückes 2 und eines festen Abreißschaltstückes
Λ sowie einem Schaltstückträger 4 mit einem beweglichen Hauptschaltstück 2' und einem beweglichen
Abreißschaütstück 3'. Der Träger 1 der festen Schaltstücke bildet mit dem Schaltstückträger 4
der beweglichen Schaltstücke eine Leiterschleife. Der Schaltstückträger 4 ist in einem Schalthebel 5 beweglich
gelagert und gegen diesen durch eine Kontaktkraftfeder 6. die die Kontaktkraft für die Haupt- und
Abreißschaltsiücke erzeugt abgestützt Weiterhin besitzt der Schaltstückträger 4 an dem den Hauptschaltstücken 2, 2' zugewandten Ende eine Verlängerung 7.
Dem Kontaktsystem ist ein Tauchankermagnetsystem zugeordnet bestehend aus einer Spule 8 und einem Anker
9. Der Anker 9 wirkt auf einen doppelarmigen Übertragungshebel 10, der euerseits auf eine Auslösewelle
11 eines nicht dargestellten Schaltschlosses und andererseits auf die Verlängerung 7 des Schaltstückträgers
4 schlägt Der Strom fließt im geschlossenen Zustand des Schalters von einem oberen Anschluß 12
über die Hauptschaltstücke 2, Ύ zu einem flexiblen
Band 13. Ein Zweigstrom geht hierbei über die Abreißschaltstücke 3, 3'. Vom flexiblen Band 13 gelangt der
Strom über die Spule 8 zu einem unteren Anschluß 14.
Nachfolgend sei die Funktionsweise des erfindungsgemäßen Schalters beschrieben:
Bei einem vorausbestimmten Überstrom wird der Anker 9 in die Spule 8 hineingezogen. Der Übertragungshebel
10 schlägt gegen die Verlängerung 7 des Schaltstückträgers 4, wodurch das bewegliche Hauptschaltstück
2' entgegen der Teilkraft der Kontaktkraftfeder 6 abgehoben wird. Der Stromfluß erfolgt jetzt
nur noch über die Abreißschaltstücke 3, 3', die infolge der zwischen den zu den Abreißschaltstücken 3,3' führenden
parallelen Strombahnen auftretenden elektrodynamischen Kräfte und der Stromengekräfte an den
Abreißstchaltstücken 3, 3' beschleunigt getrennt werden.
Der Ansprechwert des Tauchankermagnetsystems ist so ausgelegt, daß bei Anlüften der Hauptschaltstükke
die elektrodynamischen Kräfte in der Schleife zusammen mit der Stromengekraft an den Abreißschaltstücken 3, 3' die verbleibende Teilkraft der Kontaktkraflfeder
6 eindeutig überwiegt. Ein kritischer Überstrombereich ist somit nicht möglich.
Während der Anfangsbewegung des Ankers 9 löst der Übertragungshebel 10 bereits die Verklinkung des
Schaltschlosses über die Auslösewelle U, so daß der Schalthebel 5 ohne Verzögerung in seine Ausschaltstellung
geht.
Claims (1)
- Patentanspruch:Strombegrenzender Leistungsschalter mit einem aus Haupt- und Abreißscbaltstücken bestehenden Kontaktsystem, bei dem das bewegliche Hauptschaltstück und das bewegliche Abreißschaltstück in einem starren Schaltstückträger vereinigt sind, der mittels Federkraft an einem Schalthebel abgestützt ist und der mit dem Träger der festen Schaltstücke eine im Sinne einer schnellen Öffnung der Schaltstücke elektrodynamisch wirkende Leiterschleife bildet, wobei im Einschaltzustand die Leiterschleife zuitn überwiegenden Teil durch die Hauptschaltstükfce kurzgeschlossen und dieser Kurzschluß während des Abschaltuorganges durch öffnen der Hauptschaltstücke durch Aufschlagen eines Übertragungshebels eines Ankers eines in der Strombahn liegenden elektromagnetischen Auslösers auf eine Verlängerung des Schaltstückträgers aufhebbar und die elektrodynamisch abstoßende Kraft der Leiterschleife freigesetzt ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Verlängerung (7) des Schaltstückträgers (4) unmittelbar unter dem beweglichen Hauptschaltstück (2') liegt und nach Auftreffen des Übertragungshebels (10) auf diese Verlängerung (7) bei Auftreten eines Kurzschlußstromes zunächst das bewegliche Hauptschaltstück (2') entgegen einer Teilkraft der Kontaktkraftfeder (6) vom festen Hauptschaltstück (2) abhebt und danach die bei abgehobenem Hauptschaltstück (?.') wirksam werdenden Schleifenkraft der zu den Abreißschaltstücken (3, 3') führenden Strombahnen zusammen mit den Stromengekräften die restliche der Öffnung entgegenwirkende Teilkraft der Kontaktkraftfeder (6) überwiegt
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-
1969
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Also Published As
Publication number | Publication date |
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BHV | Refusal |