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Dosierender Flaschenausgießer Die Erfindung betrifft einen dosierenden
FlaschenausgießerF bei dem das Ausgießrohr zu einem Meßgefäß erweitert istj welches
durch eine längsverschiebbare Stange wahlweise am Ein- oder Auslauf dicht verschlossen
ist.
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Diese bekannten Ausgießer werden üblicherweise in Gaststättez
zum
dosierten Ausgeben von Spirituosen verwendet wobei das Meßgefäß in der Regel ein
Volumen von 2/loo Liter aufweist.
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Der Vorteil dieses Ausgießers besteht darin, daß die Ausgußmenge durch
zwei Handbewegungen ohne besondere Sorgfalt stets gleichbleibend genau bemessen
ist. Dies bewirkt für den Ggststätteninhaber den wirtschaftlichen Vorteil, daß der
Verlust durch die normalerweise üblichen Übermengen und Unachtsamkeiten vermieden
wird.
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Ein in der Gastronomie vorhandenes starkes Bedürfnis wird jedoch auch
durch diesen bekannten Ausgießer nicht befriedigt: Jede Abrechnung mit dem SchankpersonalF
den Kellnern etc. erfordert einen unverhältnismäßig hohen Aufwand dadurch, daß der
jeweilige Inhalt aller Flaschen zum Zeitpunkt z.B.
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des 3chibtwechsels abgeschätzt werden muß. Auch hierbei dntsteht zwangsläufig
ein unwirtschaftlich hohes Toleranzmaß, da diese Schätzung in jedem Falle zugunstenS
des Personals gehen muß.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Gerät zu schaffen mit
dessen Hilfe der Flascheninhalt zu jedem beliebigen Zeitpunkt, also in jedem beliebigen
Füllstadium schnell und zugleich aber mit hoher Genauigkeit ermittelbar ist.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst daß mit der den
Ausgießer betätigenden Stange ein zweiter Stab starr
verbunden ist,
der in ein mit dem Ausgießer verbindbares Zählwerk so eingreift daß er mit jedem
Füll- oder Ausgießhub ein von außen ablesbares Schaltelement um einen Schaltschritt
vorwärts bewegt.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen dargestellt
und wird im folgenden näher beschrieben. Es zeigen Fig. 1 einen auf den Flaschenhals
aufgesetzten Ausgießer mit angebautem Zählwerk in Füllstellung, Fig. 2 den gleichen
Ausgießer, aber in Ausgießstellung, Fig. 3 den Boden des Zählwerkgehäuses in Inflenansicht
Fig. 4 den Deckel des Zählwerkgehäuses in Innenansicht, Fig. 5 das Schaltelement
in Draufsicht, Fig. 6 einen Querschnitt durch das offene Zählwerk nach den Linien
A - B in den Fig. 3,4 und 5s Fig. 7 einen vergrößerten Detailschnitt vor oder nach
und Fig. 8 während des Schalthubs.
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Der bekannte Ausgießer 1 weist ein meist etwa kugelförmiges Mengefäß
2 auf, das von einer länrsverschiebbaren Stange 3 durchsetzt ist. Die Stange 3 ist
in ihrem Mittelbereich mit zwei Propfen starr besetzt die so angeordnet sind, daß
je nach StaDgenstellung stets atweder der Ein- oder der Auslauf des Me>gefäXes
2 dicht verschlossen ist. Im letzteren Falle
wird (vgl. Fig. 1)
das Meßgefäß 2 aus der Flasche gefüllt wonach durch Eindrücken der Stange 3 die
Verbindung zwischen Flasche und Meßgefäß 2 dicht verschlossen, zugleich aber das
Ausgießrohr geöffnet wird (vgl. Fig. 2). Die Stange 3 mündet außerhalb des Ausgießers
1 üblicherweise in einen gut erfaßbaren Knopf aus.
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Nach der Erfindung wird in diesen Knopf parallel zur Stange 3 ein
zweiter Stab 4 fest verankerte dessen freies Ende in ein Zählwerk 5 eingreift und
bei jedem Füll- oderAusgießhub das Schaltelement 6 um einen Schritt vorwärts bewegt.
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Dieses Schaltelement 6 ist zweckmäßig (zur Verwendung mit im Gewerbe
üblichen l-L-Flaschentin fünfzig Schaltschritte unterteilt und so ausgerüstet, daß
der jeweilige Stand des Schaltelements am Zählwerk außen abgelesen werden kann.
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Dies hat den Vorteil, daß zu jedem Zeitpunkt der genaue Inhalt der
Flasche oder die Anzahl der aus ihr bereits ausgegebenen Portionen direkt abgelesen
werden können. Es ist natürlich zweckmäßig, wenn nicht notwendiges daß sich das
Schaltelement 6 nur vorwärts und unter keinen normalen Umständen rückwärts bewegen
läßt. Um Mißbrauch vorzubeugen ist es weiterhin vorteilhbft, wenn im Schalt element
nach oder mit Erreichen des letzten Schaltschritts (also bei völlig gelierter Flasche)
eine Sperre einrastet die nur vom Geschäftsinhaber selbst gelöst werdEn kann.
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Die Ausbildung des Zählwerks 5 nebst seinem Schaltelement 6 läßt sich
auf verschiedene Arten lösen. Letzteres könnte beispielsweise aus einem Ziffernband
bestehen, welches auf Schaltrollen gelagert ist. Im darges-tellten Beispiel besteht
das Gehäuse des Zählwerks aus einem Boden 5a, in dem ein radförmiges Schaltele-nQnX
6 gelagert und der Stab 4 in einem Kanal 7 geführt ist. Der Boden samt eingelegten
Schaltteilen 4»6 ist staubdicht vom Deckel 5b abgedeckt und bildet mit ihm zusammen
auf einer Seite eine Rinne 8 mit der das Zählwerk auf den Ausgießer 1 aufgesetzt
und auf bekannte Art befestigt werden kann, falls es nicht schon von vornherein
angegossen wird.
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Das als Schaltelnment dienende Rad 9 ist an der Peripherie mit Ziffern
lo besetzt, die durch ein im Deckel 5b ausgespartes Fenster 11 abgelesen werden
können. Auf der Unterseite trägt das Rad 9 einen sägeförmigen Zahnkranz 1Z, der
tangential in den Kanal 7 einschneidet. Im Beispiel sind die Zähne im Kanalbereich
nach unten gerichtet, so daß sie beim Fülihub (Aufwärtsbewegung des Stabes 4 in
Fig. 8) von einer an der Spitze des Stabes 4 angebrachten Mitnehmerfeder 13 verfaßt
und jeweils um einen Schritt bzw. Zahn weitergedreht werden. Eine im Boden 5a in
bekannter Art angeordnete Hemmfeder 14 verhindert, daß sich das Rad 9 beim Ausgießhub
(Abwärtsbewegung des Stabes 4 in Fig. 7) wieder zurückdrehen kann.
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Der Kanal 7 ist ein wenig tiefer und der Stab 4 samt Mitnehmerfede-r
13 ein wenig breiter als die Breite des ZahA kranzes 12 gehalten. Diese Überbreite
ist im Bereich des Eingriffs im Kanal 7 abgestuft und die Stufe zu einer leichten
Mulde 15 geformt3 die die Mitnehmer feder 13 nach Beendi gung des Schaltschritts
außer Eingriff der Zähne bringt und in den Kanal 7 zurückführt.
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Mit dem fünfzigsten Schaltschritt erreicht ein in das Rad 9 eingeschnittener
Spalt 16 das bis dahin schleifend am Rad anstehende Ende einer im Boden 5a verankerten
Sperrfeder 17» die dann in den Spalt 16 einrastet und dadurch jede weitere Bewegung
des Rades 9 blockiert Diese Sperrfeder 17 kann danach nur mit Hilfe eines Schlüssels
18 wieder aus dem Spalt 16 herausgehoben werden. Im Beispiel ist die Sperrfeder
17 zwischen am Boden 5a angegossenen Leitklötzen 19 geführt und der Schlüssel 18
(der in der Zeichnung in einfachster Form nur schematisch veranschaulicht ist) muß
zum Lösen der Sperre je ein Schlüsselloch 20 im Deckel 5b und im Rad 9 durchsetzen,
welche bei dieser Schaltstellung einander decken und koaxial zur Schlüssel führung
im Boden 5a stehen.
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Das erfindungsgemäße Zählwerk kann in verschiedenen Aus führungsarten
hergestellt und mit dem Ausgießer 1,2»3 kombiniert werden. Neben der auf vorhandene
Ausgießer aufgetzbaren
Form kann es auch »n billiger Art als Spritzgußteil
mit ihm zusammen gegossen werden. In dieser Form eignet es sich als Wegwerfteil,
das schon bei de Getränkeabfüllung auf die Flasche aufgesetzt wird, in welchem Falle
die Sperrfeder 17 nach dem letzten Schaltschritt endgültig einrastet und nur dadurch
Zerstörung des ganzen - Z.B verschweißten -Gehäuses wieder gelöst werden kann. Dem
steht die für Dauergebrauch bestimmte Ausführung gegenüber, die z.B. mit einer Art
Sicherheitsschlüssel ausgestattet sein kann.
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Eine billigere Lösung, die aber ebenfalls einen etwaigen Mißbrauch
wirkungsvoll verhlndert, besteht darin, das Schlüssello.h nach dem Aufsetzen auf
die volle Flasche zu versiegeln. Dies kann z.B. auch dadurch geschehen, daß der
Deckel Sb mit einer Aufnahmenut oder dgl. versehen ist, in die eine das Schlüsselloch
abdeckende Scheibe so eingedrückt werden kann, daß sie danach nur durch ihre Zerstörung
wieder entfernt werden kann. Der Gaststätteninhaber verfügt in diesem Falle über
entsprechende Erbatzscheiben, die auch mit seinem Firmenzeichen versehen als Werbeträger
verwendet wird.
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In jedem Falle ist es vorteilhaft, wenn der kompitte Ausgießer in
eine besondere Kappe nündet (wie schematisch in Fig.l gezeigt), die einen Zwischenring
übergreift, der dann beim Abnehmen des Ausgießers zerstört werden muß.