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Verfahren zum Herabsetzen der Viskosität eines Epihalogenhydrin-Poymers.
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Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Verbessern der Verarbeitbarkeit
von Spihalogenhydrin-PolymerenO Insbesondere bezieht sich die Erfindung auf ein
Verfahren zum Verbessern der Verarbeitbarkeit vonEpihalogenhydrin-Polymeren durch
Herabsetzen ihrer Viskosität mit bestimmten organischen Peroxiden.
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Neuere Entwicklungen auf dem Polymerisationsgebiet haben erwiesen,
daß die Herstellung von Epihalogenhydrin-Polymeren hohen Molekulargewichts
bei
einer Vielfalt von Anwendungen wertvoll ist0 Gelegentlich treten beim Zusammensetzen
und Verarbeiten bestimmter dieser Polymerverbindungen Schwierigkeiten auf, die es
wünschenswert machen, dass ihre Viskosität verringert wird0 Bisher wurde ihre Viskosität
durch mechanische Bearbeitung huber längere Zeiträume bei hohen Temperaturen herabgesetzt0
Die Nachteile dieses früheren Verfahrens bestehen in der Zeit und. in der Kraft,
die für die lange mechanische Bearbeitung erforderlich sind, und. in der sich ergebenden
Verschlechterung des Polymers0 Gemäss der vorliqsenden Erfindung wurde nun überraschenderweise
festgestellt, dass der Zusatz bestimmter organischer Mono- und Diperoxide in kleinen
Mengen die Zeit und Kraft drastisch verringert, die zur Herabsetzung der Viskosität
d.es Polymers oder dessen 'Verbind.ungsviskosität erforderlich sind, ohne jede sich
ergebende Verschlechterung. Unter nVerbindungsviskosität" (Compound Viscosity) wird.
die Mooney-Viskosität einer vollständig zusammengesetzten Polymermasse verstanden.
Die Tatsache, dass solche Peroxide die Viskosität von Epihalogenhydrin-Polymeren
verringern, ist tatsächlioh überraschend, da sie quervernetzende (d.h. vulkanisierende)
Mittel für natürlichen Gummi und eine Anzahl von synthetischen gummiartigen Polymeren
darstellen, wie in den US-Patenten 2 819 256, 2 826 570 2 845 411 und 3 017 379
beschrieben ist.
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Die gemäss der Erfindung nützlichen Monoperoxide sind Benzoylperoxid
und. die Di-(Aralkyl)-peroxide der Strukturformel $
wobei R1 und R6 Arylgruppen und R2, R3, R4 und R 5 Wasserstoff oder Alkylgruppen
mit weniger als vier Kohlenstoffatomen sind. R2, R3, R4 und R5 können alle die gleiche
Gruppe sein oder jedes kann eine verschiedene Gruppe sein oder es können beliebige
zwei oder mehr die gleiche Gruppe oder unterschied.-liche Gruppen sein. Ähnlich
können R1 und R6 die gleiche oder unterschiedliche Arylgruppen sein, Die Arylgruppen,
auf die in der oben angegebenen Formel Bezug genommen ist, können beispielsweise
Phenyl-, Naphtyl- oder Antrylgruppen u.dgl. sein.
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Die Arylgruppen können Alkylsubstituenten enthalten, so wie im Falle
des Methylphenyls, Äthylphenyls, Butylphenyls, Pentamethyläthylphenyls usw. und
entsprechender Alkylderivate der anderen erwähnten Arylgruppen. Arylgruppen, in
denen die Alkylsubstituenten, falls vorhanden, weniger als 8 Kohlenstoffatome enthalten,
sind bevorzugt.
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Die Klasse der Di-(Aralkyl)-peroxide, die gemäss der Erfindung wertvoll
sind, umfassen die folgenden symmetrischen oder Bis- (Aralkyl)-peroxide: Dibenzylperoxid,
Bis-(α-methylbenzyl)-peroxid, Bis-(α-propylbenzyl)-peroxid, Bis-(α,α-dimethylbenzyl)-peroxid,
Bis-(α,α-diäthylbenzyl)peroxid,
Bis-(α,α-diisopropyl naphthylmethyl )peroxid, Bis-(α,α-dimethyl-p-methylbenzyl
) -peroxid, Bis-(α,α-dimethyl-p-isopropylbenzyl)peroxid, Bis-(α-methyl-α-äthyl-p-isopropylbenzyl)peroxid,
Bis-(α,α-diäthyl-p-pentamethyläthylbenzyl)peroxid u.dgl.
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Unsymmetrische Di-(Aralkyl)-peroxide, die gemäss der Erfindung vorteilhaft
sind, umfassen die folgenden Verbindungen: Benzyl-(α-methylbenzyl)peroxid,
Benzyl-(α-methyl-p-isopropylbenzyl)peroxid, Benzyl-(α-α-dimethylbenzyl)peroxid,
α-Methylbenzyl-(α-α-dimethylp-methylbenzyl)peroxid, αα-Diisopropylbenzyl(α,α-diisopropyl-p-methylbenzyl)peroxid
u.dgl.
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Die Diperoxide, die gemäss der Erfindung vorteilhaft sind, sind das
Bis-(tert.-alkyl-peroxyisopropyl)-Aryl und Alkylverbindungen der Strukturformel
in der R7 eine Arylen- oder Alkylengruppe ist und -CR eine tertiäre Alkylgruppe
repräsentiert, die 4 bis etwa 12 Kohlenstoffatome enthält.
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Die Arylen-Gruppe, auf die in der oben angegebenen Formel Bezug genommen
ist, kann beispielsweise Phenylen
Diphenylen, Naphthylen und dergleichen
sein0 Die Arylengruppe kann Alkylsubstituenten enthalten, so wie im Falle des Methylphenylens,
Buthylphenylens usw. Arylengruppen, in denen die Alkylsubstituenten, falls vorhanden,
weniger als 8 Kohlenstoffatome enthalten, sind bevorzugt. Die Alkylengruppe, auf
die in der oben angegebenen Formel Bezug genommen ist, kann beispielsweise Methylen,
Äthylen, n-Propylen, n-Butylen, tertiäres Butylen, n-Hexylen, n-Octylen und dergleichen
sein.
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Alkylengruppen, in denen die Zahl der Kohlenstoffatome kleiner ist
als 10, sind bevorzugt.
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Die Klasse der Bis-(tert-alkylperoxyisopropyl)-Arylverbindungen, die
gemäss der Erfindung vorteilhaft sind, umfassen d.ie folgenden Verbindungen: m-
und p-Bis(tert.-butylperoxyisopropyl)benzol, 4,41-Bis-(tert. -butylperoxyisopropyl)diphenyl,
1,5-Bis(tert¢-butylperoxyisopropyl)naphtalin und dergleichen.
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Die Klasse der gemäss der Erfindung nützlichen Bistert e -alkylperoxyisopropyl
)-alkylverbindungen umfassen die folgenden Verbindungen: 2,4-Bis- (tert. butylperoxid)
2,4-dimethylpentan, 2,5-Bis-(tert.-butylperoxid)-2,5-dimethylhexan, 2,7-Bis-(tert.-butylperoxid)-2,
7-dimethyloctan, 2,9-Bis-(tert.-butylperoxid.)-2,9-dimethyldecan und dergleichen.
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Im allgemeinen sind die Mono- und Diperoxide dadurch gekennzeichnet,
dass sie wenigstens 14 Kohlenstoffatome und gewöhnlich nicht mehr als etwa 40 Kohlenstoffatome
enthalten, vorzugsweise etwa 14 bis etwa 25 Kohlenstoffatome.
Die
am meisten bevorzugten Peroxide zur Verwendung gemäss d.er Erfindung sind Benzoylperoxid,
Bis-(oC, -dimethylbenzyl )peroxid, Bis - (α,α-dimethyl-p methylbenzyl)peroxid,
Bis-(α,α-dimethyl-p-isopropylbenzyl)peroxid, m-Bis-(tert.-butylperoxyisopropyl)benzol
und 2,5-Bis-(tert.-butylperoxid)-2,5-dimethylhexan.
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Sowohl die Mono- als auch d.ie Diperoxide können nach an sich bekanr-er
Verfahren hergestellt werden. Die Menge des bei dem Verfahren gemäss d.er Erfindung
verwendeten Peroxids wird veränderlich sein in Abhängigkeit von dem speziellen Polymer,
dessen Viskosität -herabgesetzt werden soll, und von dem Ausmass der geforderten
Herabsetzung. Im allgemeinen wird der Anteil wenigstens 0,001 % betragen, vorzugsweise
von etwa 0,05 bis etwa 1,0 , basierend auf dem Gewicht des Polymers' Während grössere
Mengen des Peroxids an sich verwendet werden können, werden keine Vorteile erzielt,
wenn mehr als etwa 10 % verwendet werden0 Jedes Polymere eines von äthylenungesättigten
Bindungen freien Epihalogenhydrins von hohem Molekulargewicht ist fiir den Zweck
der Erfindung geeignet. Solche Polymere können Homopolymere sein, die durch Polymeren
sation eines monomeren Epihalogenhydrins hergestellt werden, wie beispielsweise
von Epifluorhydrin, Spichlorhydrin, Epibromhydrin oder Epijodhydrin. Sie können
jedoch auch Copolymere sein, in denen die sich wiederholenden Einheiten von Mischungen
in jedem Verhältnis von zwei oder mehr Molekül-Arten von monomeren Epihalogenhydrin
abgeleitet sind, wie beispielsweise von Mischungen von Epichlorhydrin und Epibromhydrin
oder von Mischungen von Epibremhydrin, Epifluorhydrin und
Epijodhydrin.
Sie können auch Copolymere von Epihalogenhydriden mit einem oder mehr rein Epoxyden
sein, in denen wenigstens etwa 20, vorzugsweise wenigstens etwa 50 Gewichteprozent
der sich wiederholenden Einheiten von Epihalogenhydrinen abgeleitet sind, wie beispielsweise
ein Copolymer von Propylenoxid und Epichlorhydrin oder ein Copolymer von Äthylenoxid
und Epichlorhydrin. Das Polymere kann im wesentlichen ausschliesslich amorph, eine
Mischung von amorphen und kristallinen Polymeren oder im wesentlichen ausschliesslich
kristallin sein.
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Im allgemeinen liefern die amorphen Polymeren die meist gummiartigen
Produkte. Es werden jedoch auch ausgezeichnete gummiartige Produkte aus Mischungen
von amorphen und kristallinen Polymeren erhalten. In diesem Fall wird der Anteil
der Kristallinität vorzugsweise weniger als etwa 30 Gewichtsprozent des Polymeren
oder der Mischung der Polymeren betragen.
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Die Spihalogenhydrin-polymereu gemäss der Erfindung sind im wesentlichen
lineare Polyäther, bei denen Polymerisation durch die Epozidbindung stattgefunden
hat, so dass das Polymere Halogenmethylgruppen enthält, die an die Hauptpolymerkette
angeknüpft sind. Es wird angenommen, dass die Homopolymeren die folgende allgemeine
Formel besitzen:
wobei X Halogen und n eine Zahl ist, die die Anzahl der sich wiederholenden
Einheiten in dem Polymeren bedeutet. In der gleichen Weise findet Polymerisation
durch die Epoxidbindung statt, wenn ein Epihalogenhydrin mit einem oder mehreren
anderen Epoxiden (enschliesslich anderen Epihalogenhydrinen) copolymerisiert wird,
sogar wenn andere polymerisierbare Gruppen anwesend sein können, und es ist augenscheinlioh,
dass solche Copolymere auch Halogenmethylgruppen enthalten, die an die Hauptpolymerkette
angeknüpft sind.
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Typische Vertreter anderer Epoxide, die mit Epihalogenhydrinen copolymerisiert
sein können, um die gemäss der Erfindung verwendeten Polymeren herzustellen, umfassen
beispielsweise die Monomeren, die die Formel
besitzen, wobei R1, R2 und R3 Wasserstoff, Alkyl-, Alkoxyalkyl- oder Phegylrad.ikale
sind, wobei aber wenigstens eines Wasserstoff ist; R4 und R sind 5 Wasserstoff oder
Alkyl und n ist Null bis Eins. Beispiele solcher Monomeren sind die Alkylenoxide,
wie beispielsw.ise Äthylenoxid, Propylenoxid, Cis- und Trans-buten-2-oxide, Hexen-1-oxid,
Hexen-2-oxid,
Dodecen-1-oxid, Isobutylenepoxid und dergleichen,
cycloaliphatische Epoxide, wie beispielsweise Cyclohexenoxide usw. Phenylalkylenoxide,
wie beispielsweise Styroloxide und dergleichen; gesättigte Glycidyläther, wie beispielsweise
Methylglycidyläther, Äthylglycidyläther, Isopropylglycidyläther, Tert.-butylglycidylither,
Phenylglycidyläther, Äthylphenylglycidyläther und dergleichen, und Oxetane, wie
etwa Trimethylenoxid, 3,3-Dimethyloxetan, 2-Methyloxetan und dergleichen.
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Das Verfahren gemäss der Erfindung kann zur Verringerung der Viskosität
jedes beliebigen Epihalogenhydrin-Polymers, wie oben beschrieben, angewendet werden.
Es besteht jedoch wenig Grund, die Viskosität eines Polymeren von niedrigem Molekulargewicht
herabzusetzen, da dessen Viskosität schon ohnehin relativ niedrig ist.
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Im allgemeinen haben die gemäss der Erfindung verwendeten Epihalogenhydrinpolymere
ein Durchschnittsmolekulargewicht von wenigstens etwa 300 000. Molekulargewichte
dieser Grössenordnung entsprechen gewöhnlich einer herabgesetzten spezifischen Viskosität
t sp/c von wenigstens etwa 1,0.
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Herabgesetzte spezifische Viskositäten werden gewöhnlich an Lösungen
des Polymeren bei 0,1 siger Konzentration in o&-Chlornaphtalin bei 1000 C bestimmt,
obwohl Polymere mit hohem Epifluorhydrin-G*halt vorzugsweise an ihren Lösungen bei
0, 1 %iger Konzentration in Cyclohexanon bei 50°C bestimmt werden.
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Die Epihalogenhydrinpolymeren enthalten gewöhnlich eine kleine Menge
(d.h. von etwa 0,1 bis etwa 2 Gew*-%) von Äntioxydantien, die bei ihrer Herstellung
zugesetzt werden sind. Beispiele der meist bevorzugten Antioxydantien sind Phenyl-ß-
naphthylamin, Di-ß-nap-hthyl p-phenylendiamin, Sym-di-ß-naphthyl-p-phenylendiamin,
N-isooctyl-p-aminophenol, das Reaktionsprodukt von Diphenylamin und Aceton polymerisiertes
Trimethyldihydrochinolin, Nickeldibutyldithio-Carbamat, 4,4'-Thio-bis (6-tert.-butyl-m-Kresol),
das Reaktionsprodukt von Crotonaldehyd und 3-Methyl-6-tert. butylphenol usw.
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Das Verfahren gemäss der Erfindung kann durch Zumischen oder Verkneten
des Peroxids mit dem Polymeren bei einer Temperatur von etwa 135 bis etwa 205° C
durchgeführt werden, am vorteilhaftesten bei einer Temperatur von etwa 150 bis etwa
170°C über eine kurze Zeitdauer. Die Zeitdauer, die zur Verringerung der Viskosität
erforderlich ist, hängt von einer Anzahl von Variablen, wie beispielsweise vom Molekulargewicht
des zu behandelnden Polymeren, dem Anteil des verwendeten Peroxids, der Temperatur
und dem Anteil der gewünschten Herabsetzung ab. Natürlich wird die Viskosität umso-mehr
herabgesetzt werden, je länger das Polymere und das Peroxid bei erhöhter Temperatur
vermischt werden0 Im allgemeinen wird jedoch die Viskosität innerhalb von 10 Minuten,
vorzugsweise von etwa 3 Minuten bis etwa 8 Minuten, ausreichend herabgesetzt. Das
Zumischen und Erwärmen kann auf die versohiedenste Weise durchgeführt werden. Beispielsweise
können das Polymere und Peroxid einfach auf einer Gummimühle od.er einem
Mischer
bei der erforderlichen Temperatur verknetet werden. In einer anderen Modifikation
der Erfind.ung können das Polymere und Peroxid in einem Lösungsmittel von hohem
Siedepunkt gelöst und die Lösung bei der geforderten Temperatur gerührt werden.
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Zusätzlich zu dem Peroxid können auch andere Zusatzstoffe beigegeben
werden. Wie oben ausgeführt, ist das Verfahren wirksam bei der Herabsetzung der
Viskosität des Polymeren allein oder des Polymeren, wenn es mit anderen Zusatzstoffen
vermischt ist. Beispiele der anderen Zusatzstoffe, die anwesend sein können, sind
Pigmente, Stabilisatoren, Antioxydantien, Streckmittel, Plastifizierungsmittel,
Füllstoffe und dergleichen Meistens werden die zusammengesetzten Polymeren einen
Füllstoff, wie beispielsweise Siliciumoxid oder Russ, enthalten.
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Nach der Verringerung seiner Viskosität kann das Polymere, falls gewünscht,
mit einem Quervernetzungsmittel vermischt und vulkanisiert werden. Es können beliebige
der bekannten Quervernetzungsmittel für wpihalogenhydrinpolymere verwendet werden,
Typische Quervernetzungsmittel sind die Polyamine' wie beispielsweise Tetramethylendiamin,
Hexamethylendiamin, Melamin, Piperazin, p-Phenylendiamin, Naphthalindiamin u.dgl.
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Anstelle des freien Amins kann ein Salz des Amins verwendet werden
(einschliesslich innerer Salze). Zusätzlich zu den Polyaminen können Epihalogenhydrinpolymere
mit bestimmten heterocyclischen Verbindungen der Gruppe der 2-Mercaptoimidazoline
2-Mercaptopyrimidine
und Thiazolin-2-thione in Kombination mit
wenigstens einer Metallverbind.ung, ausgewählt aus den Salzen von aromatischen Carbonsäuren,
aliphatischen Carbonsäuren, Salzen der Kohlensäure, Salzen der Phosphorsäure, Salzen
der Kieselsäure und. Oxiden der Metallfeder Gruppen II-A, II-B und IV-A des Periodischen
Systems der Elemente (Langes Handbook of Chemistry, 8. Ausgabe, Seiten 56-57, 1952)
quervernetzt werden0 Zusätzlich zu den oben angegebenen Quervernetzungsmitteln können
auch Harnstoff, Thioharnstoff, Ammoniak und Ammoniumsalze verwendet werden. Im allgemeinen
kann Quervernetzung durch Erwärmung des Polymeren in Mischung mit einem Quervernetzungsmittel
bei einer Temperatur innerhalb des Bereiches von etwa 120 bis etwa 1800C bewirkt
werden. Quervernetzung wird im allgemeinen unter einem Druck von etwa 35 kg/cm²
in einer geeigneten Presse durchgeführt, obwohl sie auch im offenen Raum ohne Druckanwendung
durchgeführt werden kann.
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Im folgenden werden zur Erläuterung der Erfindung einzelne bevorzugte
Ausführungsbeispiele näher besohriebene Alle Teil- und Prozentangaben beziehen sich
auf das Gewicht, wenn es nicht anders angegeben ist.
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Allgemeine Verfahrensweise In allen Beispielen mit Ausnahme der Beispiele
5 und 6 werden Polymermassen oder Zusammensetzungen durch Vermischen auf einer Zwei-Walzen-Mühle
hergestellt, wobei die vordere Walze auf einer Temperatur von schätzungsweise 70°
C und die rückwärtige Walze bei schätzungsweise
880 C gehalten
wird. Einhundert Teile von trockenem Polymeren werden zunächst in die Mühle gegeben,
und wenn es bindet (innerhalb von 2 Minuten), werden die anderen Zutaten in der
allgemeinen Reihenfolge zugesetzt Schmiermittel , Russ oder anderer Füllstoff, danach
das Antioxidans und andere gewünschte Zutaten und schliesslich das Peroxid. nachdem
die Zutaten gründlich gemischt sind, wird die Temperatur der Walzen auf die Temperatur
erhöht, bei der Herabsetzung der Viskosität bewirkt wird. In jonen Beispielen, bei
denen das Polymere qutrvernetzt wird, werdan das oder die Quervernetzungsmittel
zugesetzt, nachdem die Viskosität verringert worden ist. Die Bestandteile werden
auf einer Zwei-Walzen-Mühle vermischt, wobei die vordere Walze bei schätzungsweise
700 C und die rückwärtige Rolle bei schätzungsweise 880 C gehalten wird, und danach
etwa 45 Minuten lang bei einer Temperatur von etwa 170° C unter einem Druck von
etwa 35 kg/cm² gehärtet.
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Beispiele 1 und 2 Die folgenden Zusammensetzungen werden auf einer
Zwei-Walzen-Mühle nach dem allgemeinen, oben beschriebenen Verfahren vermischt.
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Zutaten Beispiel 1 Beispiel 2 Polyepichlorhydrin 100 Teile 100 Teile
mit RSV. von 1,7 und Mooney Viskosität von 54, bestimmt bei 990 C
Zinkstearat
1,0 Teile 1,0 Teile Lampenruss 50 " 50 " (Fast extrusion furnace black Mennige 5,0
" 5,0 " Nickeldibutyldithiocarbamat 1,0 " 1,0 Dicumylperoxid. - " 0,1 51 Jede Zusammensetzung
wird 25 Minuten lang vermischte Nach dem Vermischen beträgt die Mooney-Viskosität
jeder Zusammensetzung 70,bestimmt bei 99° C. Jede Zusammensetzung wird danach auf
einer Zwei-Walzen-Mühle 8 Minuten Lang bei einer Temperatur von 160° C gemischt0
Die Zusammensetzungen werden aus d.er Mühle entfernt und es wird ihre Viskosität
gemessen, Die Ergebnisse werden in der folgenden Tabelle gezeigt.
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Beispiel 1 Beispiel 2 Mooney-Viskosität (bei 99°C) 69 40 Proben jeder
Zusammensetzung werden auf einer Zwei-Walzen-Müble 5 Minuten lang mit 1,5 Teilen
2-Mercaptoimidazolin pro 100 Teile gemischt, zu Folien mit einer Dicke von schätzungsweise
2000 u verarbeim tet und 2 Stunden lang abkühlen lassen. Jede Probe wird danach
entsprechend dem oben beschriebenen allgemeinen Verfahren gehärtet. Probestücke
der querver netzten Proben werden untersucht und die Ergebnisse in der folgenden
Tabelle zusammengestellt.
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Beispiel 1 Beispiel 2 Modul2bei 200% Dehnung, 115,8 119,5 kg/cm²
Zugfestigkeit, kg/cm² 156,8 151,1 Dehnung t % 310 300 Shore-Härte A 72 72 Beispiele
3 und 4 Die folgenden Zusammensetzungen werden auf einer Zwei-Walzen-Mühle nach
dem allgemeinen, oben beschriebenen Verfahren vermischt.
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Zutaten Beispiel 3 Beispiel 4 Epichlorhydrin-A'thylenoxid 100 Teile
100 Teile Copolymer mit RSV von 5,1, Mooney Viskosität von 90, bestimmt bei 121°C,
und enthaltend schätzungsweise 68 Gewichtsprozent Epichlorhydrin Zinkstearat o,75
Teile 0,75 Teile Dicumylperoxid 0,05 " -Jede Zusammensetzung wird 5 Minuten lang
vermischt.
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Nach dem Vermischen ist die Mooney-Viskosität jeder Zusammensetzung
89, bestimmt bei 12100. Jede Zusammensetzung wird danach auf einer Zwei-Walzen-Mühle
9 Minuten lang bei einer Temperatur von 1490 c vermischt. Die Zusammensetzungen
werden aus der Mühle entfernt, gekühlt, und es wird ihre Viskosität gemessen. Die
Ergebnisse sind in der folgenden Tabolle zusammengestellt.
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Beispiel 3 Beispiel 4 Mooney Viskosität (bei 12100) 65 88 Einhundert
Teile jeder Zusammensetzung werden auf einer Zwei-Walzen-Müle 35 Minuten lang mit
folgenden Zutaten vermischt Teile α-Glycidoxypropyltrimethoxysilan 2,0 Siliciumoxid
(fumed. silica) 30 Zinkoxid 2,0 Calciumstearat 2,0 Titand.ioxid 5,0 Z-Mercaptoimidazolin
1,5 Jed.e Zusammensetzung wird danach entsprechend d.er allgemeinen, oben beschriebenen
Verfahrensweise gehärtet.
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Probestücke der quervernetzten Produkte werden geprüft.
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Die Ergebnisse sind unten zusammengestellt: Beispiel 3 Beispiel 4
Modul2bei 300 % Dehnung, 84,4 73,8 kg/cm Zugfestigkeit, kg/cm2 316,4 309,3 Dehnung,
% 750 800 Shore-Härte A 72 70 Beispiele 5 und. 6 In diesen Beispielen wird kein
vorbereitendes Vermischen bei niedriger Temperatur durchgeführt. Die
folgenden
Zusammensetzungen werden auf einer Zwei-Walzen-Mühel bei einer Temperatur von 1490
a vermischt Zutaten Beispiel 5 Beispiel 6 Epichlorhydrin-Äthylenoxid- 100 Teile
100 Teile Copolymer wie in den Beispielen 3 und 4 beschrieben Zinkstearat 0,75 "
0,75 n α-Glycidoxypropyltri- 2,0 " 2,0 " methoxysilan Siliciumoxid (fumed
silica) 30 " 30 Zinkoxid 2,0 n 2,0 " Calciumstearat 2,0 " 2,0 " Titandioxid 5,0
" 5,0 " Dicumylperoxid - 0,1 " Nachdem eine Temperatur von 149° C erreicht ist,
wird die Zusammensetzung nach Beispiel 5 35 Minuten lang gemischt, während. die
Zusammensetzung nach Beispiel 6 nur 5 Minuten gemischt wird. Die Viskosität der
so gemischten Zusammensetzungen ist unten angegeben.
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Beispiel 5 Beispiel 6 Mooney-Viskosität (bei 1210 a) 90 75 Proben
jeder Zusammensetung werden auf einer Zwei-Walzen-Mühle 5 Minuten lang mit 1*5 Teilen
2-Mercaptoimidazolin pro 1QQ Teile gemischt, zu Folien mit einer Dicke von schätzungsweise
762 u verarbeitet und bei Zimmertemperatur abkühlen lassen. Jede Probe wird danach
entsprechend
der allgemeinen beschriebenen Verfahrensweise gehärtet. Probestücke der quervernetzten
Proben werden untersucht; die Ergebnisse sind im folgenden.
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zusammengestellt: Beispiel 5 Beispiel 6 Mod.ul2bei 30Q % Dehnung,
73,8 87,9 kg/cm Zugfestigkeit, kg/cm2 281,2 302,3 Dehnung, ffi 760 780 Shore-Härte
A 70 72 Beispiele 7 und 8 Die folgenden Zusammensetzungen werden auf einer Zwei-Walzen-Mühle
nach dem allgemeinen, oben beschriebenen Verfahren vermischt.
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Zutaten Beispiel 7 Beispiel 8 Epichlorhydrin-Trimethylenoxid 100 Teile
100 Teile Copolymer mit RSV von 4,3, Mooney Viskosität von 82, bestimmt bei 99 C,
und. enthaltgnd schätzungsweise 72 Gewichtsprozent Epichlorhydrin Zinkstearat 0,75
Teile 0,75 Teile Dicumylperoxid - 0,1 I1 Jede Zusammensetzung wird. 5 Minuten lang
gemischt. Die Temperatur der Walzen wird auf 160° c erhöht und jed.e
Zusammensetzung
wird 10 Minuten lang gemischt. Die Zusammensetzungen werd.en aus der Mühle entfernt,
gekühlt und ihre Viskosität wird gemessen. Die Ergebnisse sind unten aufgeführt.
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Beispiel 7 Beispiel 8 Mooney-Viskosität (bei 9900) 70 45 Beispiele
9 und 10 Die folgenden Zusammensetzungen werd.en nach der allgemeinen, oben beschriebenen
Verfahrensweise auf einer Zwei-Walzen-Mühle gemischt0 Zutaten Beispiel 9 Beispiel
10 Epichlorhydrin-Äthylenoxid- 100 Teile 100 Teile Copolymer, wie beschrieben in
den Beispielen 3 und 4 Zinkstearat 0,75 Teile 0,75 Teile Bis-(tert,-butylperoxyiso-
0,1 Teile propyl)-benzol (Mischung aus m- und p-Verbindung) Jede Zusammensetzung
wird 5 Minuten gemischt, Nach dem Vermischen beträgt die bei Mooney-Viskosität jeder
Zusammensetzung 89, bestimmt 121 C. Jede Zusammensetzung wird danach 5 Minuten lang
auf einer Zwei-Walzen-Mühle bei 1600 C gemischt. Die Zusammensetzungen werden aus
der Mühle entfernt, abgekühlt und ihre Viskosität wird gemessen0 Die Ergebnisse
sind unten angegeben.
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Beispiel 9 Beispiel 10 Mooney-Viskosität (bei 1210 C) 87 52 Beispiele
11 und 12 Die folgenden Zusammensetzungen werden gemäss d.er allgemeinen, oben beschriebenen
Verfahrensweise auf einer Zwei-Walæen-Mühle gemischt.
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Zutaten Beispiel 11 Beispiel 12 Epichlorhydrin-Äthylenoxid.- 100 Teile
100 Teile Copolymer mit RSV von 4,9, Mooney-Viskosität von 89, bestimmt bei 121
C, und enthaltend. schätzungsweise 68 Gewichtsprozent Epichlorhydrin Zinkstearat
0,75 " 0,75 " α-Glycidoxypropyltri- 2,0 " 2,0 " methoxysilan Siliciumoxid
(fumed silica) 30 1 30 Zinkoxid 2,0 lt 2,0 1l Calciumstearat 2,0 " 2,0 l1 Titandioxid
5,0 " 5,0 l1 2,5-Bis-(tertO-butylperoxid)- - 0,25 2,5-dimethylhexan (50 % aktiv)
Jede Zusammensetzung wird 25 Minuten lang gemischt. Nach dem Vermischen beträgt
die Mooney-Viskosität jeder Zusammensetzung 108, bestimmt bei 1210 C. Jede Zusammensetzung
wird danach 5 Minuten lang bei einer Temperatur
von 1600 C auf
einer Zwei-Walzen-Mühle gemischt. Die Zusammensetzungen werden aus der Mühle entfernt,
und es wird ihre Viskosität gemessen. Die Ergebnisse sind unten zusammengestellt.
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Beispiel 11 Beispiel 12 Mooney-Viskosität (bei 1210 C) 105 74 Beispiele
13 und 14 Die folgenden Zusammensetzungen werden nach der allgemeinen, oben beschriebenen
Verfahrensweise auf einer Zwei-Walzen-Mühle gemischt0 Zutaten Beispiel 13 Beispiel
14 Epichlorhydrin-Äthylenoxid- 100 Teile 100 Teile Copolymer mit RSV von 4,4, Mooney-Viskosität
von 90, bestimmt bei 12100, und enthaltend schätzungsweise 68 Gewichtsprozent Epichlorhydrin
Zinkstearat 0,75 Teile 0,75 Teile Benzöylperoxid (50 % aktiv) - 0,25 lt Jede Zusammensetzung
wird 5 Minuten lang gemischt. Nach dem Vermischen beträgt die Mooney-Viskosität
jeder Zusammensetzung 89, bestimmt bei 121° C. Jede Zusammensetzung wird danach
5 Minuten lang bei einer Temperatur von 1490 C auf einer Zwei-Walzen-Mühle vermisoht.
Die Zusammensetzungen werden aus der Muhle entfernt, abgekühlt, und es wird ihre
Viskosität gemessen. Die Ergebnisse sind nachfolgend angegeben.
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Beispiel 13 Beispiel 14 Mooney-Viskosität (bei 121°C) 85