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"Vorrichtung zum Aufrollen des Sicherheitsgurtes für Fahrzeuge." Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Aufrollen eines Teiles des in Fahrzeugen
verwendeten Sicherheitsgurtes auf eine unter der Spannung einer Vrehwickelfeder
stehende Wickelwelle0 Bei einer bekannten Vorrichtung dieser Art ist die fZickelwelle
in den beiden Seitenwänden eines Spulengehäuses gelagert und das freie, durch einen
Schlitz der Gehäusewand in den Wickelraum eintretende Gurtende an der Wickelwelle
befestigt, so daß es einlagig aufgewickelt wird.Die Wickelwelle arbeitet mit einem
eingebauten Gesperre zusammen, welches bei Überschreiten einer gewissen Abwickelgeschwindigkeit
(0,3 bis 0,5 g) in iTirkung tritt.
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Bas Spulengehäuse besitzt einen Vorsprung mit einem Loch zur Aufnahme
der Befestigungsschraube, mit der es an der eiten- oder Bodenwand der Karosserie
ortsfest angebracht wird. Da das Gehäuse im Gefahrenfalle außerordentlich große
Zugbelastungen huber die Schraube mit einem nicht unerheblichen hebelarm auf die
Karosserie übertragen mug
so muß man es sehr vriderstandsfähig und
bruchsicher gestalten. Infolgedessen nimmt das Spulengehäuse, sei es in Kopf- oder
Fußhöhe, entsprechend viel Platz in Anspruch, so daß es beim Besteigen oder Verlassen
des Pahrzeuges behindert. Außerdem verläuft das um den Körper geführte Gurtband
nach Verlassen des Gehäuseschlitzes häufig schräg zu diesem, so daß es an dementsprechenden
Rand des Gurtes zu starken Klemmungen im Gehäuseschlitz kommen kann, die im Palle
einer Gefahr den Gesperremechanismus an der Erreichung der geforderten Abwickelgeschwindigkeit
hindern, doho er geht nicht in die Sperrlage und die beabsichtigte Sicherheitswirkung
tritt nicht ein. Auch die Befestigung des Gurtendes an der Wickelwelle bereitet
im Hinblick auf die verlangte Sicherheit und die außerordentlich große Zugbelastung
im Gefahrenfalle erhebliche Schwierigkeiten.
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Bekannt ist weiter eine Vorrichtung zum Aufrollen eines Teiles des
Sicherheitsgurtes auf eine unter der Spannung einer Drehwickelfeder stehende, mit
ihren Enden in den Längsstegen eines rechteckigen Rahmens drehbar gelagerte Wickelwelle,
wobei der Gurt zur Befestigung nur durch einen Längsschlitz derselben hindurchgeführt
ist und sich nach Gebrauch zweilagig aufwickelt. Der Gurt erfordert aber noch ein
zusätzliches Einstellmittel in Borm
eines Schiebers oder dgl., mit
dessen Hilfe seine Länge vor seiner Benutzung auf die Körpermaße der zu sichernden
Person eingestellt werden muß, nachdem der - nur bei l'ichtgebrauch aufgerollte
- Gurtteil in die gestreckte Lage abgewickelt worden ist, deren Beibehaltung die
Einstellung sehr erschwert.
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Nur wenn diese beiden Voraussetzungen erfüllt sind, kann man von einem
dicherheitsgurt sprechen. Im Benutzungszustande jedoch wird die zu sichernde Person
in ihrer Bewegungsfreiheit ständig behindert, was als lästig empfunden wird. Die
Praxis hat gezeigt, daß in vielen Pällen das gurtband unter Nichtbeachtung der zweiten
Bedingung sich nach Anlegen des Sicherheitsgurtes noch immer in mindestens teilweise
aufgerollter Lage befindet, so daß, enn der Gefahrenfall eintritt, der Gurt sich
ungehindert abrollt, die Person also gar nicht festgehalten wird. Im übrigen aber
bietet diese Vorrichtung die Vorteile, daß die Richtung der Gurtbereiche zu beiden
eiten der Vorrichtung in Zugrichtung verläuft, also Verklemmungen beim Abwickeln
nicht erfolgen können, daß die Endbefestigungen durch einfache flache metallteile
mittels Schraube an der Karosserieraumwand befestigt werden können und sich die
Rollvorrichtung auf dem gestreckten Gurtband verschieben läßt, um ihre Lage in aufgerolltem
Zustand nach dem jeweiligen
Bedürfnis so einstellen zu können, daß
sie möglichst wenig stört.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine im Gefahrenfalle blockierende
Aufwickelvorrichtung für den Einbau in Sicherheitsgurte für Pahrzeuge zu schaffen,
die sich durch einen einfachen, möglichst billigen und funktionssicheren Aufbau
auszeichnet, wenig Raum einnimmt und weitere Einstellmittel zur Längeneinstellung
des Gurtes vermeidet, so daß auch eine fehlerhafte Einstellung des Gurtes mit Sicherheit
ausgeschlossen wird.
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Die Erfindung geht von der zuletzt beschriebenen Art einer Aufwickelvorrichtung
aus und besteht darin, daß in an sich bekannter Weise an dem einen Ende der Wickelwelle
unter einer den Längssteg abdeckenden Kappe ein Blockierungsgesperre angeordnet
ist, das bei ruckweiser Gurtabwicklung die Wickelwelle an einer weiteren Drehung
verhindert0 Die Ausbildung des Blockierungsgesperres kann verschieden erfolgen,
Bei einer bevorzugten Ausführungsform wird am nde der Wickelwelle ein Zahnrad mit
vorzugsweise untergriffigen Zähnen und eine um einen Bolzen verschwenkbare, unter
dem Einfluß einer liückführfeder
stehende bügelförmige Sperrklinke
angeordnet, die bei einer ruckweisen Gurtabwicklung verriegelnd in das Zahnrad eingreift,
Wenn ihr hinteres Ende einen entsprechend starken Schlag von einem Zahn des Zahnrades
erfährt, Bei einer anderen vorteilhaften Ausführung ist am Ende der ickelwelle ein
exzentrisch gelagerter
federbelasteter Sperrhebel mit einem auf seiner Außenseite vorgesehenen auswärts
ra genden Sperrvorsprung angeordnet, der unter dem Einfluß einer plötzlich auftretenden
Fliehkraft nach außen geschleudert, und von an dem Seitensteg bzwO der Abdeckkappe
angeordneten lLnschlagvorsprüngen aufgehalten und von einem nachfolgenden Vorsprung
der wickelwelle in die Sperrstellung gedrückt wird.
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Bei diesen Ausbildungsformen trägt der andere Längssteg des Rahmens
unter einer Abdeckkappe eine Spiralbandfeder, deren inneres Ende in einem Schlitz
am Ende der Wickelwelle liegt, während ihr äußeres ösenförmiges Ende einen Bolzen
des Längssteges übergreift.
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Die neue Gestaltung bietet den Vorteil, daß der mit dieser Aufrollvorrichtung
versehene Gurt sich
dem Körper und den Körperbewegungen der zu schützenden
Person im normalen Gebrauchsfalle von selbst völlig anpaßt, so daß sie sich auf
dem Sitz frei bewegen kann,weil immer nur die geringe Gurtlänge ungehindert abgewickelt
wird, die sich gerade als notwendig erweist, Außerdem wird der wesentliche weitere
Vorteil dargeboten, daß der Sicherheitsgurt keine zusätzlichen Längeneinstellmittel
wie Schieber und dglo erfordert, wodurch eine zusätzliche Verbilligung seiner herstellung
erreicht und ein zusätzlicher Bedienungsvorgang beseitigt wird0 Da ferner keine
Klemmungen durch Schrägzüge beim Abwickeln des Gurtes eintreten können, sind alle
Voraussetzungen dafür geschaffen, daß das Blockierungsgesperre in jedem Gefahrenfalle
unter den Einfluß der für sein Ansprechen erforderlichen Abwickelgeschwinditkeit
gelangt, Ein metallischer Rahmen besonderer Stabilität, aber größter Einfachheit
entsteht, wenn er als einstückiger, die beiden Querstege und die beiden längsstege
umfassender Blechzuschnitt gebildet ist und die Längsstege danach unter Biegung
der Enden der Querstege senkrecht zur Rahmenebene abgebogen sind. Auf diese ;/eise
kann der Zuschnitt im Ziege des Stanzens aus entsprechend starkem 131eich mit allen
erforderlichen Bohrungen, Gewinden Anschlagvorsprüngen
u0 dgl.
auf billigem stege gebildet werden.
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In der Zeichnung ist die Erfindung an zwei Ausführungsbeispielen dargestellt0
Fig. 1 zeigt einen Sicherheitsgurt mit der Aufrollvorrichtung in der benutzungsbereiten
Lage am Sitz, Pig. 2 denselben in der an der Karosseriewand aufgehängten Lage, Fig.
3 eine Draufsicht auf die Aufrollvorrichtung bei völlig abgewickeltem Gurtband (Strecklage),
ig. 4 eine Ansicht des Federantriebs für die [ickelwelle, Fig. 5 eine Ansicht auf
das lockierungsgesperre (erste Ausführungsform), Fig. 6 eine Ansicht auf das 3lockierungsgesperre
(zweite Ausführungsform) und Fig. 7 den Zuschnitt für den Rahmen0 immer Rahmen 1,
der (Fig. 7) als Zuschnitt aus starkem blech gestanzt sein kann, besteht aus den
beiden der Gurtführung dienenden Querstegen 1a und den beiden xängsstegen 1 b, 1C,
die nach xJeitgehender 3eareitung mit l'olgewerkzeugen senkrecht zur Zuschnittebene
umgebogen werden, wie dies für den einen Längssteg 10 gestrichelt dargestellt ist.
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Zwischen beidenLängsstegen 1b, 10 (Fig. 3) ist die Wickelwelle 2 gelagert,
die mit einem Längsschlitz 2a versehen ist, durch den der Gurt 3 hindurchgesteckt
wird, der dann zweig aufgewickelt wird.
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Die Aufrollvnrrichtung kann in der Strecklage des Gurtes3auf diesem
in eine beliebige Lage verschoben werden, um die günstigste Aufhängelage (Fig. 2)herbeizuführen.
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b Die zelle 2 ist an ihrem Ende 2 unter einer Abdeckkappe 1d mit
einem Spalt 20 versehen, in den das abgewinkelte Ende 5a einer Spiralbandfeder 5
liegt, deren anderes ösenförmiges Ende 5b auf einem Bolzen 1 e des Längssteges 10
festgelegt ist. Die Peder 5 bewirkt daher das Aufrollen des Gurtbandes 3.
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Das andere in dem Längssteg 1b gelagerte Ende 2d der Wickelwelle 2
trägt als Blockierungsgesperre ein Zahnrad 2e mit vorzugsweise untergriffigen Zähnen.
In die Zahnlücken greift eine bügelförmige, um einen Bolzen 1f bewegliche Sperrklinke
4 mit ihrem Sperrzahn 4a blockierend ein, wenn das andere Ende 4b bei einer ruckweisen
Drehung des Zahnrades 2e einen entsprechend starken Schlag erhält, d.h. wenn die
Abwickelgeschwindigkeit einen 'inert von 0,3 bis 0,5 g überschreitet. Sie überwindet
dann die Ifraft der auf die Sperrklinke 4 einwirkenden schwachen Rückführfeder 40o
Bei
einem anderen Ausführungsbeispiel (Fig. 6) des Blockierungsgesperres trägt das Ende
2d der Xlickelwelle 2 einen exzentrisch durch einen Bolzen 2 f gelagerten hebelförmigen,
durch eine ückführfeder 2g belasteten Sperrhebel 7 mit einem auf seiner Außenseite
vorgesehenen auswärts ragenden Sperrvorßprung 7a, der unter dem Einfluß einer plötzlich
auf ihn einwirkenden Fliehkraft nach außen geschleudert und b von an dem Längssteg
1 angeordneten Anschlagvorsprüngen 1g aufgehalten wird0 Die zur Auflage kommenden
Flächen des operrvorsprunges 7a und der Anschlagvorsprünge 1g liegen auch hier so
untergriffig, daß sie nach dem durch die Fliehkraft veranlaßten Eingriff die Eingriffstiefe
von selbst vergrößern. Der auf die gebogene Rückseite 7b einwirkende weitere Vorsprung
1h kann diese Auswärtsbewegung verstärken. Auch dieser Längssteg 1b wird durch eine
Kappe 1d abgedeckt, Fig. 2 läßt besonders deutlich erkennen, daß das Gurt band 3
keine besonderen schieberartigen Längseinstellmittel aufweist und daß seine Enden
demnach als ganz einfache flache Metallteile mit Schrauben an der Karosseriewand
bzw. dem Karosserieboden befestigt werden. Dieser Sicherheitsgurt mit der neuen
Aufwickelrolle ist also in jedem Falle benutzungebereit, ohne daß es irgendwelcher
Einstellungen
auf den Körper der zu sichernden Person bedarf. Diese kann sich daher nach Anlegen
und Befestigen des Gurtes frei bewegen, wobei das Gurtband ungehindert nachgibt.
Im Salze der Gefahr aber tritt infolge der größeren Abwickelgeschwindigkeit der
Blockierungsmechanismus in Wirkung,