DE1285896B - Gurtaufroller fuer Sicherheitsgurte - Google Patents
Gurtaufroller fuer SicherheitsgurteInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Gurtaufroller für Sicherheitsgurte mit einer Sperre, die das Abziehen
des Gurtes von der Rolle verhindert, jedoch nach Lösen der Sperre zuläßt.
Derartige Gurtaufroller sind an sich bekannt. Ihre jeweilige Ausbildung ergab sich auf Grund verschiedener
Aufgabenstellungen, deren Lösung die Aufwickeleinrichtung im Sonderfalle zu dienen hatte.
Während im allgemeinen die einen Gurt bei Nichtgebrauch aufwickelnden Vorrichtungen den Vorteil
aufweisen, hierbei behinderungsfrei untergebracht werden zu können, richtete sich eine der erwähnten
Son der auf gaben auf die Verwirklichung der Möglichkeit, zwar bei angelegten Gurten die freie Bewegungsmöglichkeit des Benutzers möglichst weitgehend zu
erhalten, die Gurte jedoch selbsttätig zur sofortigen Wirksamkeit zu bringen, sobald ein etwa durch eine
starke Bremsung eingeleiteter Gefahrenfall auftrat. Diesem Zwecke dienen elektromagnetisch betätigte
Sperrglieder, die durch beschleunigungsempfindliche ao Schalter in Eingriff mit der Aufwickelrolle gebracht
werden und ein Abrollen des Gurtes verhindern, so daß der Körper des Benutzers im Sitz festgehalten
wird.
Die Bauart anderer der als bekannt erwähnten Vorrichtungen war durch die zusätzliche Aufgabe
bestimmt, die Gurte nicht nur passiv in der Lage zu halten, in der der Benutzer gegen Berührung mit
festen Fahrzeugteilen geschützt wurde, sondern es wurde die weitere, zusätzliche Bedingung aufgestellt,
die Gurte im Gefahrfalle aktiv gegen den Körper des Benutzers und damit diesen gegen den Sitz zu
pressen, so daß hier die beschleunigungsempfindlichen Schalter Federkräfte zur Auslösung bringen, die
zum Spannen der Gurte dienen.
Demgegenüber beruht vorliegende Erfindung auf einer neuen Aufgabenstellung, die davon ausgeht, daß
einerseits dem Benutzer die Freiheit der Bedienung der Sicherheitsgurtanlegung zu lassen ist, die seinen
Bedürfnissen entspricht, so daß also beispielsweise die Möglichkeit bestehen muß, die Gurte so schnell
anlegen und ablegen zu können, wie es beispielsweise dem Wunsche entspricht, ein Kraftfahrzeug zu
benutzen oder zu verlassen. Ebenso muß die Mög-. lichkeit gewährt sein, die Gurtlänge beliebig oft und
in jeweils verschiedener Weise einstellen zu können, da insbesondere nach längeren Fahrten das Bedürfnis
auftritt, die Lage des Körpers im Verhältnis zum Sitz zu ändern, womit eine Verstellung der Gurtlänge
erforderlich wird. Dieser einen Richtung der Aufgabenstellungen steht die andere gegenüber, die
Sicherungswirkung der Sicherheitsgurte durch Gewährung dieser Freiheiten nicht zu verringern.
Ausgehend von der bekannten Ausbildung derartiger
Gurtaufroller wird die Aufgabe erfindungsgemäß gelöst durch eine einstellbare Zeitverzögerungseinrichtung,
welche den Rückgang der Sperre in die Sperrstellung beeinflußt. Damit sind Bedienungsfehler
ausgeschlossen, die sich an die zwanglose Bedienung des Gurtaufrollers anschließen könnten.
Da sich die Sperre stets nach kurzer Zeit selbsttätig schließt, bleibt der Benutzer unter der ständigen
Wirkung der Sicherheitsgurte, trotzdem er durch die erfindungsgemäß getroffene Ausbildung des Gurtaufrollers
in der Lage war, einen ihm unbequem oder unerträglich gewordenen Zustand der durch die Anlegung
der Sicherheitsgurte eingetretenen Verhältnisse auf Wunsch jederzeit abzuändern.
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt. Es zeigt
F i g. 1 eine perspektivische, sich nach Entfernung .von Einzelteilen ergebende Ansicht eines Gurtaufrollers,
F i g. 2 eine Seitenansicht auf den Gurtaufroller nach Linie2-2 der Fig. 1,
F i g. 3 eine Seitenansicht auf den Gurtaufroller nach Linie 3-3 der F i g. 1,
F i g. 4 einen Teilschnitt nach Linie 4-4 der F i g. 3, F i g. 5 einen Schnitt nach Linie 5-5 der F i g. 3,
F i g. 6 das Schaltschema der elektrischen Teile der Einrichtung,
F i g. 7 eine schaubildliche Darstellung der Anbringung eines Gurtaufrollers an den Vordersitz eines
Kraftfahrzeuges, ' '
F i g. 8 eine Draufsicht auf die Anordnung nach F i g. 7 und
F i g. 9 eine abgewandelte Ausführungsform der in
dem Gurtaufroller enthaltenen Sperre.
Der Gurtaufroller nach Fig. 1 besitzt ein Gehäuse 1 mit einer Grundplatte 2, welche die Möglichkeit
gibt, das Gehäuse an beliebiger Stelle, beispielsweise auf dem Boden eines Kraftfahrzeuges in der
Nähe des Sitzes, zu befestigen. Das ist nochmals besonders deutlich in F i g. 7 veranschaulicht, die einen
Vordersitz 3 mit Rückenlehne 5 und Betätigungsvorrichtung 7 veranschaulicht« Die Gurtteile 4 sind zwischen
Sitz 3 und Lehne 5 durchgeführt, um über den Verschluß 6 miteinander vereinigt und um den Benutzer
herumgelegt werden zu können. Ein Druckknopf dient zum Lösen der Sperre.
Eine abweichende Art des Einbaues ist in. F i g. 8 in Verbindung mit-Schalensitzen gezeigt. Das Gehäuse
1 ist seitlich der Sitzfläche des Schalensitzes 8 in Verbindung mit dem Gurtteil 4 und dem Verschluß
6 gezeigt, während der zweite Gurtteil mit 11 bezeichnet ist, der an seinem einen Ende den Gegenverschlußteil
10 tragen und mit einem Beschlag 12 festgelegt sein kann, wobei an die Stelle einer üblichen
Befestigung wiederum ein Gehäuse in der Ausbildung der F i g. 1 treten könnte, wenn hierauf Wert
gelegt wird.
Eine Rolle 13 zum Aufwickeln des Gurtbandes 4 endet, wie F i g. 2 zeigt, in einem Achsstummel 14 a,
der durch seine Formgebung drehfest mit einer eine Wickelfeder 16 aufnehmenden Federrolle 15 befestigt
ist. Eine Federrolle 15 α nimmt den Rest der Feder auf. Die Feder 16 ist so angeordnet und ausgebildet,
daß die Rolle 13 auf den Gurtbandteil 4 ständig eine Zugkraft ausübt.
Eine Sperrklinke 18 steht unter der Einwirkung von Federn, die die Klinke zum Eingriff in ein Sperrrad
17 zu bringen versuchen. Die Federkräfte werden erzeugt durch Federn 19, die einerseits an Stiften 21
aufgehängt sind, während sie auf der anderen Seite an einem Querstab 20 angreifen, der ein Kopfstück
23 der Klinke 18 durchsetzt. An das Kopfstück 23 setzt sich auf der zur Anordnung der Klinke 18 entgegengesetzten
Seite ein Zylinderstück 24 an, dessen nicht sichtbares Ende den Anker eines Elektromagneten
25 bildet, der die vorher beschriebenen Teile abschließt. Ist dieser Magnet erregt, so wird die Klinke
18 aus dem Eingriff mit dem Sperrad 17 gebracht, so daß sich der Achsstummel 14 α und damit die Federrolle
15 unter Einwirkung der Feder 16 verdrehen. Damit wird die Rolle 13 verdreht, und es wickelt sich
der Gurtbandteil 4 selbsttätig auf.
Claims (3)
- 3 4Das zugehörige Schaltschema ist in F i g. 6 veran- nach setzt wieder die Wirkung des Zeitschalters mit schaulicht. Man erkennt zunächst den bereits er- der Festlegung des Gurtteiles oder der Gurtteile in wähnten Druckknopfschalter 7, der einerseits mit der der neuen Lage ein. Ist der Benutzer mit diesem Fahrzeugbatterie 27, andererseits über die Spule des strafferen Anliegen nicht einverstanden, so hat er die Elektromagneten 25 mit einer Heizspirale 28 in Ver- 5 Möglichkeit, durch erneute Betätigung des Druckbindung steht, die auf einen Bimetallstreifen 29 wirkt. knopf schalters 7 wieder die Verhältnisse einzustellen, Die Lage des Bimetallstreifens 29 im Verhältnis zu die er ursprünglich einstellen wollte und die sich ledigdem Gegenkontakt 35 ist veränderlich, beispielsweise Hch durch die irrtümliche Betätigung des Druckmit Hilfe der ein- und feststellbaren Drehscheibe 30, knopfschalters wider Willen geändert hatten,
so daß es mit Hilfe dieser Einrichtung möglich ist, io Bei der in F i g. 9 dargestellten Abwandlung der die Zeitspanne veränderlich einzustellen, die vergeht, gezeigten und beschriebenen Ausführungsform steht bis der Bimetallschalter wirksam oder unwirksam die Gurtrolle 13 mit einer Scheibe 41 in drehfester wird. Insbesondere besteht die Möglichkeit, die Verbindung, die an ihrem Außenumfang zahnrad-Sekundenzahl einzustellen, die vergeht, bis die selbst- artige Lücken 42 aufweist. In die Zahnlücken vertätig wirksame Sperrung eintritt. Solange die Sperr- 15 mag sich ein Sperrzahn der Sperrklinke 43 einzuklinke 18 infolge Erregung des Elektromagneten 25 setzen, die nunmehr unmittelbar die unter der Wiraus der Sperrstellung der F i g. 3 gegen Wirkung der kung der Federn 45 stehende Querstange 44 aufweist, Zugfedern 19 herausgezogen ist, wobei eine Erregung wobei die freien Enden der Federn mittels der Federdes Elektromagneten eingetreten war, weil Quer- zapfen 46 festgelegt sind. Die Sperrklinke 43 steht stange 20 die Kontaktfeder 32 angehoben und mit ao über eine Kolbenstange 47 mit einem Kolben 48 in dem Gegenkontakt 33 der Kontaktfeder 29 zur Be- fester Verbindung. Ein Zylinder 49 dient zur Führührung gebracht hatte, ist auch die Heizspirale 28 rung des Kolbens 48. Der Zylinder 49 steht über die eingeschaltet gewesen, so daß sich der Bimetall- Leitung 50 mit einem Ventil 51 in Verbindung, das streifen unter der Einwirkung der so erzeugten Wärme seinerseits mit einer Unterdruckquelle, beispielsweise in einem Ausmaß gekrümmt hatte, bei dem die Kon- as mit der Saugleitung des Motors, verbunden ist. Das takte 33, 35 getrennt wurden. Die Erregung des Elek- Ventil 51 kann voll geöffnet, voll geschlossen und in tromagneten 25 wird demgemäß unterbrochen; da- eine drosselnde Zwischenstellung gebracht werden, durch kommt es unter der Einwirkung der dadurch Bei voller öffnung kann die Sperrstellung der Sperrwirksam werdenden Federn 19 zum selbsttätigen Ein- klinke 43 unter Überwindung des Widerstandes der griff der Klinke 18 in das Sperrad 17, womit die 30 Federn 45 aufgehoben werden, bei völligem Ventil-Gurtrolle 13 gegen weitere Verdrehungen blockiert ist. Schluß verbleibt der Kolben 48 in der jeweils herr-Die Wirkungsweise des beschriebenen Gurtauf- sehenden, bei Entsperrungsstellung in der rechten rollers ist folgende: Der Benutzer des Fahrzeuges, der Totpunktslage, und bei drosselnden Zwischenstellunauf seinem Sitz Platz genommen hat, zieht zunächst gen des Ventils 51 können sich die Federrückfühbeispielsweise den Gurtteil 11 nach F i g. 8 so weit 35 rungskräfte nur zeitlich verzögert auswirken,
an sich heran, wie das mit Rücksicht auf die kör- Bei Anordnungen nach den F i g. 3 und 9 ist es perlichen Verhältnisse richtig erscheint. Hierauf auch möglich, die Betätigungsvorrichtung für die wird der andere Gurtteil 4 aus dem Gehäuse 1 so Klinken 18 und 43 in umgekehrtem Sinne arbeiten weit herausgezogen, daß er mit dem Gurtteil 11 ver- zu lassen, so daß der Elektromagnet 25 nach F i g. 3 bunden werden kann. Führt die erste Einstellung 40 und der Kolben 48 nach F i g. 9 den Eingriff der nicht zu dem gewünschten Erfolg, so wird der Druck- Klinke 18 in das Sperrad 17 oder der Sperrklinke 43 knopfschalter 7 betätigt. Dadurch kommt es zu einer in eine Lücke 42 der zahnradartig ausgestalteten Erregung des Elektromagneten 25 und damit zur Scheibe 41 bewirken, in diesem Falle sorgen die Freigabe des Sperrades 17, so daß die Länge des her- Federn 19 und 45 für die Herstellung der Entriegeausgezogenen Gurtteiles 4 verändert und wiederum 45 lungsbewegung.im gewünschten Sinne neu eingestellt werden kann. Ist der Elektromagnet 25 ständig erregt, so können Dabei ist die Einstellung der Drehscheibe 30 im all- die Stromzuleitungen auch an den Zündschalter des gemeinen so vorgenommen gewesen, daß es zu einer Fahrzeuges angeschlossen sein. Solange der Zünd-Verbiegung des Bimetallstreifens 29 mit einem Aus- kontakt geschlossen ist, befindet sich die Sperrklinke maß gekommen ist, bei dem die Verbindung zwischen 50 im Eingriff mit dem Sperrad. Das gleiche gilt für den den Kontakten 33, 35 unterbrochen wurde. Dadurch Kolben 48, auf den Druckluft einwirken kann,
wird die Erregung des Elektromagneten 25 ab- Nach den Ausführungsbeispielen sind die Sperrgebrochen. Die Klinke 18 verriegelt das Sperrad 17 klinken unter Einwirkung der Federn 19 und 45 im gegen weitere Bewegungen und verhindert jedes Auf- Eingriff mit dem Sperrad oder der zahnradartig aus- oder Abwickeln des Gurtteiles 4, bis der Druckknopf- 55 gestalteten Sperrscheibe und bleiben so lange in schalter 7 erneut betätigt wird. Geschieht das und Sperrstellung, wie der Fahrzeugmotor läuft. Sobald wird die Länge eines Gurtteiles oder werden die Lan- die die Klinken im Eingriff haltende Energie nicht gen beider Gurtteile anschließend verändert, so tritt mehr zur Verfügung steht, holen die Fedren 19, 45 der Zeitschalter selbsttätig mit dem Ergebnis in die Klinken aus ihrer Sperrstellung zurück.
Tätigkeit, daß im Zeitpunkt etwa der Verbindung 60
der Verschlußteile 6,10 auch jede Verlängerungsoder Verkürzungsmöglichkeit der Gurtteile aus- Patentansprüche:
geschlossen wird.Eine irrtümliche Bedienung des Druckknopf schal- 1. Gurtaufroller für Sicherheitsgurte mit einerters 7 ist deshalb unschädlich, weil der vom Körper 65 Sperre, die das Abziehen des Gurtes von derdes Benutzers geleistete Widerstand lediglich zu Rolle verhindert, jedoch nach Lösen der Sperreeinem festeren Anliegen des angezogenen Gurtteils zuläßt, gekennzeichnet durch eine ein-an den Körper des Benutzers führt. Unmittelbar hier- stellbare Zeitverzögerungseinrichtung (23,28, 29,30, 32; 48,49,51), welche den Rückgang der Sperre (18S 43) in die Sperrstellung beeinflußt. - 2. Gurtaufroller nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Sperre (18) in an sich bekannter Weise eine unter dem Einfluß einer Federanordnung (19) in ein Sperrad (17) eingreifende, elektromagnetisch betätigte Sperrklinke (18) aufweist und daß die Zeitverzögerungseinrichtung ein Bimetallschalter (23,28,29, 30, 32) ist, der im Stromkreis eines Elektromagneten (25) liegt.
- 3. Gurtaufroller nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Sperre eine unter der Spannung von Federn (45) stehende Sperrklinke (43) ist, die ihrerseits unter dem Einfluß einer Kolben-Zylinder-Anordnung (48,49) mit Ventil (51) für ein Arbeitsmittel steht, das bei gedrosseltem Ventil die Zeitverzögerung verursacht.Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
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