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Verfahren zum Abkühlen eines aus einer Strangpresse austretenden Stranges
aus aushärtbaren Aluminiumlegierungen oder dergleichen Die Erfindung betrifft ein
Verfahren zum Abkühlen eines aus einer Strangpresse austretenden Stranges aus aushärtbaren
Aluminiumlegierungen oder dergleichen in bewegter Luft.
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Üblicherweise ist einer Strangpresse in Preßrichtung eine Luftschleuse
nachgeschaltet, so daß der aus der Strangpresse austretende, warme Aluminiumstrang
beim Passieren der Luftschleuse abgekühlt wird. Dabei soll sich im Strang ein weiches,
übersättigtes Mischkristall bilden. Durch ein nachfolgendes Anlassen werden dann
die zuvor zwangsweise in Lösung gehaltenen Legierungsbestandteile ausgeschieden
(was aum Aushärten der Aluminiumlegierung führt).
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Beim Abkühlen des aus der Strangpresse austreteiden Stranges hat sich
gezeigt, daß Unterbrechungen beim Pressen und auch unterschiedliche Preßgeschwindigkeiten
infolge der damit verbundenen unterschiedlichen Abkühlung des Stranges in diesem
ein unterschiedliches Gefüge verurschen. Dieses unterschiedliche Gefüge hat aber
nicht nur unterschiedliche Eigenschaft ei des Stranges nach dessen nachfolgendem
aushärten zur Folge, sondern ergibt beim Strecken des Stranges, daß dem Aushärten
immer vorausgeht, auch eine unzulässige, unterschiedliche Verformung bzw. Querschnittsäanderung.
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Aufgabe der Erfindung ist, diese unterschiedliche Gefügeausbildung
beim Abkühlen eines Stranges aus Aluminiumlegierungen oder dgl. zu verhindern.
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Dies wird nach der Erfindung im wesentlichen dadurch erreicht, daß
der Strang zugleich und gleichmäßig über seine 3 gasse Länge mit bewegter Luft beaufschlagt
wird. Vorteilhafterweise spielt die Geschwindigkeit, mit der der Strang bewegt wird,
dann für die Ausbildung des zum späteren Aushärten erforderlichen Mischkristalles
keine Rolle mehr, denn infolge der Erfindungsgemäßen Beaufschlagung mit Luft kühlt
der Aluminiumstrang an allen Stellen nach der gleichen Funktion ab, so daß überall
in dem Aluminiumstrang
das gleiche Gefüge entsteht. Nachdem dieses
Gefüge entstanden ist und eine bestimmte, niedrige Temperatur erreicht wurde, kann
die Abkühlung in beliebig fortschreitender Form fortgesetzt werden, das heißt, der
Strang kann beispielsweise nach Ausbildung der Mischkristalle bei bestimmter Temperatur
sofort zur weiteren und langsameren Abkühlung auf Raumtemperatur auf ein Kühlbett
weitergefördert werden oder bei einer Betriebsstörung beliebig lange der verstärkten
Abkühlung durch bewegte Luft ausgesetzt sein.
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In weiterer Ausbildung der Erfindung wird zum Abkühlen des Stranges
Luft verwendet, die Kondenswasser enthält. Das Kondenswasser ist beispielsweise
in der Form von Nebel gleichmäßig in der Luft verteilt und führt vorteilhafterweise
im Gegensatz zu dem Abkühlen bzw. Abschrecken des Stranges im Wasserbad licht zu
Oberflächenfehlern an dem Strang, da das Xondenswasser im wesentlichen nicht durch
Kontaktberührung mit dem Aluminium sondern durch Erwärmung der Luft wieder verdampft
und damit der Luft Wärme entzieht, so daß diese Luft insgesamt mehr Wärme aufnimmt
bzw. den Strang stärker abkühlt.
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Zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens sind an einem Förderorgan,
das den aus der Strangpresse austretenden Strang aufnimmt und einem Kühlbett zur
weiteren Abkühlung zuführt, Gebläst vorgesehen, die über die ganze Länge des Förderorgans
verteilt sind und einen da Förderorgan insgesamt gleichmäßig bestreichenden Luftstrom
verursachen. Das heißt, die Gebläse stehen so dicht nebeneinander und/oder einander
gegenüber, daß sich ihre Wirkungsbereiche überlappen.
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Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung sind die Gebläse an einen
Förderorgan, dessen zugehöriges Kühlbett seitlich von den Förderorgan angeordnet
ist, so daß der Strang von dem Förderorgan weg auf das Kühlbett quergefördert wird,
an der dem Kühlbett zugewandten Seite und unterhalb der Strangauflageobene angeordnet,
und ist das Förderorgan zugleich als ein Kanal ausgebildet, der von den Gebläsen
verursachten Luftstrom gegen den Strang lenkt. Durch diese Anordnung der Gebläse
werden vorteilhafterweise
auch die auf dem Kühlbett liegenden Stränge
mit bewegter Luft beaufschlagt, so daß das Xühlbett infolge dieser vergrößerten
Kühlwirkung wesentlich verkleinert werden kann. Besonders günstige Verhältnisse
ergeben sich, wenn die Gebläse in Richtung der auf dem Kühlbett liegenden Stränge
blasen. Dann wird entsprechend der erforderlichen ersten, schnellen Abkühlung des
Aluminiums bzw. des Stranges kalte Luft an dem Strang vorbei und durch das Förderorgan
hindurchgesogen. Die Gebläse können dabei dicht an dem Förderorgan und gleichzeitig
relativ weit voneinander entfernt stehen, denn der Wirkungsbereich der Gebläse geht
auf der saugseite nicht so sehr in die Tiefe wie in die Breite, während die Verhältnisse
auf der Druek- oder Blasseite umgekehrt sind0 Dies entspricht genau den am Förderorgan
und am Kühlbett auftretenden Betriebsbedingungen, denn das Förderorgan ist schmal,
und das Kühlbett demgegenüber breit.
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Zur Ausbildung des Förderorgans als Kanal ist das Förderorgan in einfacher
Weise an der dem Kühlbett abgewandten Seite und zwischen den Gebläsen mit Abdeckblechen
versehen, die von der Strangauflageebene bis zug Flur bzw. zu dem Boden, auf dem
das Förderorgan steht, reichen. Außerdem ist an dem Kühlbett an dessen dem Förderorgan
abgewandt er Seite auch noch eine Abdekkung vorgesehen, die von der Strangauflageebene
bis zum Flur bzw. zu dem Boden reicht, auf dem daß Kühlbett steht. Durch diese Abdeckung
wird der gegen die auf dem Kühlbett liegenden Stränge geblasene Luftstrom in Richtung
des Förderorganes gelenkt, und es entsteht eine den Arbeitsaufwand zum Abkühlen
der Stränge bzw. zum Bewegen der Luft auf ein Minimum beschränkende Kreislaufbewegung
der Luft. Die Luft strömt durch daß Förderorgan, von dem Förderorgan zu dem Kühlbett,
durch daß Kühlbett und wieder zurück zum Förderorgan. Dabei kühlt sich die aus dem
Kühlbett auctrcteede, erwärmte Luft auf dem Weg zum Förderorgan an der Umgebungsluft
wieder ab. Die Kreislaufbewegung der Luft ist zugleich auch fUr den Betrieb mit
Kondanswasser enthaltender Luft sehr vorteilhaft, denn das beim Abkühlen der Stränge
verdampfte Kondensawasser kondensiert wieder auf dem Weg von dem Kühlbett zum Förderorgan.
Der Verlust
an Kondenswasser, der bei diesem Betrieb auftritt, kann
in einfacher Weise durch Einblasen von Wasserdampf in die sich bewegende Luft wieder
ausgeglichen werden.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt.
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Fig. 1 zeigt eine Gesamtansicht der erfindungsgemäßen Vorrichtung,
Fig. 2 zeigt einen Schnitt durch die Vorrichtung nach Fig. 1 entlang der Linie II-II.
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Ein Förderorgan 1, in diesem Fall ein Kettenbalkentransportband, das
einen aus einer Strangpresse A austretenden Strang aufnimmt und neben dem ein Kühlbett
B, in diesem Fall ein sog. Hubbalkenkühlbett, steht, ist an der dem Kühlbett B abgewandten
Seite mit einer Abdeckung 2 versehen. Die Abdeckung 2 verhindert, daß Luft von dieser
Seite her durch das Förderorgan 1 strömen kann. Auf der anderen Seite des Förderorgans
1, die dem Kühlbett B zugewandt ist, sind unterhalb der Strangauflageebene und gleichzeitig
unter dem Kühlbett B und über der ganzen Länge des Förderorgans 1 verteilt Gebläse
3 angeordnet. Zwischen diesen Gebläsen 9 sind Abdeckungen 4 vorgesehen, die verhindern,
daß die aus den Gebläsen 2 austretende Luft sofort wieder von den Gebläsen 2 angesogen
wird. Eine weitere Abdeckung 5 ist an der dem Förderorgan abgewandten Seite des
Kühlbettes B angeordnet. Die Abdeckung 5 verhindert, daß Luft an dieser Seite aus
dem Kühlbett B strömen kann.
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Im Betriebsfall wird der aus der Strangpresse A austretende Strang
von einem Luftstrom mit 5 Ws Geschwindigkeit beaufschlagt und derart schnell abgekühlt,
daß ein zum nachfolgenden Anlassen bzw. Aushärten geeignetes Gefüge in dem Strang
entsteht. Die Luft wird dazu von den Gebläsen 3 durch das Förderorgan 1 gesaugt
und unter und durch das Kühlbett B g8-blasen. Vorteilhafterweise werden dadurch
gleichseitig die
Stränge, die nach dem Ausbilden des zum Aushärten
erforderlichen Gefüges von dem Förderorgan 1 weg auf das Kühlbett B gefördert worden
sind, weiter durch bewegte Luft abgekühlt, so daß die gepreßtes Stränge insgesamt
sehr schnell abkühlen und ohne Zwischenchaltung eines sog. Puffers von dem Kühlbett
B weg zu einer Streckbank C zum Entdrallen und Strecken transportiert werden können.
Nach dem Strecken werden die Stränge dann zum Aushärten einem Ofen zugefördert.
Der aus dem Kühlbett B aufsteigende, erwärmte Luftstrom wird dann wieder durch die
Gebläse 9 angesogen und kühlt auf dem Wege zu dem Förderorgan 1 an der Umgebungsluft
ab.