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"Schaltungsanordnung zum Schließen und Öffnen einer Verbindung mittels
Vier- oder Mehrschicht-Halbleiterbauelementen" Die Erfindung betrifft eine Schaltungsanordnung
zum Schließen und Offnen einer Verbindung mittels Vier- oder Mehrschicht-Halbleiterbauelementen,
die durch Ansteuersignale entsprechend deren Polarität in den leitenden oder gesperrten
Zustand versetzt werden.
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Die Funktion einer solchen Schaltungsanordnung ist diejenige eines
elektrischen Schalters. Der Kürze halber wird im folgenden nur noch die Bezeichnung
"Schalter" im Zusammenhang mit der erfindungsgemäßen Schaltungsanordnung verwendet.
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Elektrische Schalter mechanischer Bauweise waren in der Gestalt von
Relais, Wählern usw. die klassischen Elemente der Fernmeldetechnik. Erst in neuerer
Zeit wurde damit begonnen, sie durch Elemente einer neuen Technologie wie Transistoren,
Dioden, Magnetkernspeicher und ähnliches zu ersetzen. In allen Fällen, in denen
etwa ein Relais reine Steuerfunktionen ausführt, war sein Ersatz durch Halbleiterbauelemente
einfach, Für die Durchschaltung von Sprach-, Ruf- und Gleich.Stromsignalen
in
der Vermittlungstechnik hat sich aber der mechanische Schalter bisher gegenüber
dem elektronischen Schalter behaupten können. Die Gründe dafür sind, von der Frage
der Wirtschaftlichkeit einmal abgesehen, folgende technische Vorzüge des mechanischen
Schalters gewesen: Spannungsfestigkeit, Durchschalteverhältnis ( Verhältnis des
Durchschaltwiderstandes um Sperr widerstand ) und Isolation von Steuerkreis und
Arbeitsstromkreis sind beim mechanischen Schalter günstiger.
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Ferner bietet sich die Möglichkeit, ein bistabiles Verhalten des Schalters
mit verhältnismäßig einfachen Mitteln zu erzielen, beispielsweise mit Hilfe von
Dauernagneten, bei deren Verwendung ein Energieverbrauch nur während des Umschaltens
auftritt.
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In diesem Zusammenhang ist der Schutzrohrkontakt besonders erwähnenswert.
Speziell genannt sei die als "Ferreed" in "Bell System, Technical Journal" 39, 1960
Heft 1, Seite 1-30 bezeichnete Kombination von Schutzrohrkontakten, Dauermagneten
und Spulen. Das Ferreed wird durch Koinzidenz zweier Stromimpulse dauernd einige
schaltet, bei Anliegen eines einzelnen Stromimpulses jedoch abgeschaltet Die Impulse
werden dabei einmal über Zeilenleitungen und einmal über Spaltenleitungen übertragen,
so daß sich ein Koppelfeld ergibt9 in dessen Kreuzungspunkten die Ferreeds eingebaut
werden0
Obgleich der Schutzrohrkontakt häufig für ein sehr zukunftträchtiges
Durchschalteelement gehalten wird, weist er doch einige Nachteile auf, die zur Suche
nach anderen Lösungen ermuntern. Diese Nachteile sind im wesentlichen die folgenden.
Die Kontaktkraft liegt mit weniger als 10 bis 20 p niedriger als bei Relais, Die
Kontaktoberfläche kann aus magnetischen Gründen nur mit einer sehr dünnen Edelmetallschicht
versehen werden1 Dieses und Unreinheiten der Schutzgasatmosphäret'die bei den gebräuchlichen
Fertigungsverfahren unvermeidlich sind, haben zur Folge, daß der Schutzrohrkontakt
bei Balastung mit hohen Strömen, etwa in der Größenordnung von 100 mA, besonders
bei der Abschaltung induktiver Kreise mit der Zeit Veränderungen der Kontaktoberfläche
erleidet, die zum berüchtigten Verhaken des Kontaktes führen, Die Folge sind dann
Doppelverbindungen. Die räumliche Größe des Schutzrohrkontaktes kann in manchen
Fällen ebenfalls von Nachteil sein.
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zur Durchschaltung der Sprechwege einer Vermittlungseinrichtung sind
mehrere Arten von elektronischen Schaltern bekannt geworden. Diese können Dioden,
Flächentransistoren, Feldeffekttransistoren, Vi er schichtdioden, Vierschichttrioden
oder Vierschichttetroden sein. Gemeinsam ist ihnen allen eine geringe Spannungsfestigkeit,
die eine Abtrennung der geschalteten Stromkreise von den
höher liegenden
Betriebs- und Störspannungen führenden Anschlußleitungen erforderlich macht, etwa
durch Verwendung von Übertragern. Es fehlt also die Anpassung, an die vorhandene
Vermittlungstechntk, so daß der baldige Einsatz dieser elektronischen Schalter von
vornherein unwahrscheinlich war.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen elektronischen Schalter
anzugeben, der die aufgeführten Nachteile vermeidet und sich insbesondere durch
einen serin gen Energieverbrauch auszeichnet.
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Die Erfindung besteht darin, daß die Ansteuersignale für einen an
sich bekannten Vierschichtschalter die Form wenigstens einer Impulsreihe aufweisen
und daß als Koppelglieder zur Ankopplung der Impulsreihe an den Schalter Ubertrager
vorgesehen sind, deren Kerne jeweils dauermagnetische Teile hoher Koerzitivkraft
und t;erromagnetische Teile geringer Koerzitivkraft derart aufweisen, daß durch
Steuerung des magnetischen Flusses in den Kernen mittels zusätzlicher auf die Kerne
aufgebrachter Steuerwicklungen die Übertragungseigenschaften der Übertrager wahlweise
zwei Extremlagen einnehmen, die zur Beeinflussung der angekoppelten Impulsreihe
hinsichtlich ihrer Steuerwirkung ausgenutzt werden.
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Die Beschreibung wird anhand der Abbildungen näher erläutert,
Ein
günstiges Halbleiterbauelement zum Durchschalten größerer Ströme bei hoher Spannungsfestigkeit
ist dank der Fortschritte der Halbleitertechnologie in der Form eines gesteuerten
Gleichrichters verfügbar, wie er schematisch in Figur 1 dargestellt ist. Die Figur
1 zeigt die Kennlinie eines solchen Gleichrichters, wobei zu bemerken ist, daß dann,
wenn eine Spannung an 1 angelegt wird, die gegenüber der Klemme 3 negativ ist, der
Gleichrichter durch'einen positiven Impuls in der Größenordnung von 1 V gegen 1,
der der Steuerelektrode 2 zugeführt wird, "gezündet " und durch einen negativen
Impuls an die Steuerelektrode 2 gelöscht wird. Die folgenden Betrachtungen gehen
von einem Bauelement dieses Verhaltens aus.
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Figur 2 zeigt die Zusammenschaltung zweier komplementärer Schaltelemente
der genannten Art. Die resultierende Kennlinie ist daneben dargestellt. Im gezündeten
Zustand verhält sich der Schalter nach Fig. 2 etwa wie ein Paar antiparallelgeschalteter
Dioden, im gelöschten Zustand wie zwei gegeneinander in Serie geschaltete Dioden
Wenn nicht komplementäre Schaltelemente verwendet werden sollen, müssen die Ansteuerpfade
potentialmäßig getrennt werden.
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Da es nicht im Rahmen der Erfindung liegt, besonders günstige Halbleiter-Schaltelemente
anzugeben, kann außer Betracht bleiben, ob neben den beschriebenen Vierschaltelementen
andere geeignete Bauteile Verwendung finden.
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Die Ausbildung des erfindungsgemäßen Schalters gilt somit grundsätzlich
für alle Halbleiteranordnungen, die oberhalb eines bestimmten absoluten Wertes des
geschalteten Stromes (Haltestrom) ein bistabiles Verhalten zeigen, d.h. ohne dauernde
Einwirkung einer Zünd- oder Löschspannung auf die entsprechenden Elektroden ihren
Strom führenden oder gesperrten Zustand beibehalten, wenn sie ihn einmal angenommen
haben.
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Figur 3a und b zeigt die Polarität der an die Steuerelektroden 2 der
Schaltelemente anzulegenden Steuerspannung, um ein Zünden ( d.h. Stromdurchgang
) oder Löschen ( d.h. kein Stromfluß ) zu bewirken.
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Obwohl, wie vorausgesetzt, die verwendeten Schaltelemente ein bistabiles
Verhalten zeigen, ist es möglich, daß durch kurze Störimpulse oder durch übergroße
Fresdspannungen ( beispielsweise bei Erdschlüssen benachbarter Starkstromleitungen
) die Schaltelemente fälschlich gelöscht werden, wenn der Haltestrom für länger
als etwa 10,u sek. unterschritten wird. Entsprechend ist
eine fälschliche
Zündung durch von außen einwirkende Störimpulse oder durch schnelle Spannungsänderungen
im Signalweg möglich. Auch bei der in der Vermittlungstechnik in manchen Fällen
notwendigen Messung des Isolationswiderstandes von Kabeln treten Arbeitsströme bis
herab zu 5Q ZuA auf, die den Haltestrom unterschreiten.
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Urn Störungen, die auf solchen Fehlreaktionen beruhen, auszuschließen,
ist es erforderiteh, den Schaltzustand der Schaltelemente immer wieder zu prüfen
und gegebenenfalls zu korrigieren.
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brfindungsgemäß werden hierzu Impulsreihen verwendet, Eine solche
Impulsreihe muß nicht notwendigerweise periodisch sein, sondern kann von äußeren
und inneren Parametern des Systems abhängen, so daß der Störabstand im Signalweg
innerhalb der zulässigen Grenzen gehalten werden kann. Im besonderen Falle der Isolationsmessung
wird eine hohe Impulsfrequenz nötig sein.
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Figur 4 zeigt eine Schaltung, bei der eine einzige bipolare Impulsreihe
die gewünschten Wirkungen erzielt, indem durch vorgeschaltete Dioden die j jeweils
benötigten Impulse für jedes bchaltelement ausgewählt werden und zwar in Figur 4a
zur Cberprüfung auf den Zustand
" Schalter geschlossen " in Figur
4b für die überprüfung auf den Zustand " Schalter geöffnet ".
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Figur 5 zeigt eine einfache Realisierung der beiden Funktionen von
Figur 4a und b, die durch einen Hilfsschalter S geXennzeichnet ist, der den jeweils
richtigen Diodenpfad auswählt, Dieser Hilfsschalter S bestimmt also den Zustand
des gesamten Schalters. Für den Fall der Isolationsmessung wäre kurzfristig eine
Steuergleichspannung in Durchlaßrichtung erforderlich. Duroh Ladungsspeicherung
im Vierschichtschalter genügt eine hohe Impulsfrequenz von z.B. 50 KHz. Die in Bild
5 angedeuteten äuBeren Kapazitäten können bei Bedarf als Impulsverlängerer wirken.Figur6
zeigt eine anders geartete Auswahl des Pfades für die Ansteuerimpulse, bei der durch
die Verwendung von Transistorverstärkern die Realieierung des Hilfsschalters S weniger
strengen Anforderungen an Stromergiebigkeit und Schaltverhältnis gehorchen darf.
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Das zweite Merkmal der Erfindung betrifft die Ausbildung dieses Hilfsschalters
S.
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Eine galvanische Trennung von Sprechweg und Steuerkreis ist bei allen
elektromechanischen Relais von vornherein gegeben und grundsätzlich zur Erzielung
von
geringster Durchlaßdänpfung, größter Symmetrie und Langsspannungsunempfindlichkeit
äußerst wünschenswert, Bei herkömmlichen elektronischen Schaltern ist die Durchführung
einer solchen Trennung nicht einfach, Die erfindungsgemäße Verwendung von Impulsreihen
ermöglicht die Anwendung von übertragern, die eine Potentialtrennung in bekannter
Weise verwirklichen. Figur 7 zeigt eine an sich geeignete S¢haltungsanordnung (Impulsreihe
a dient zum Schließen, Impulsreihe 4 zum Öffnen des Schalters). Ein Schalterverhalten
ist mit dieser Anordnung nicht verwirklicht.
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Es ist vorteilhaft, wenn die verwendeten Übertrager möglichst geringe
Verluste haben, um den Leistungsverbrauch bei großen Koppelfeldern in vernünftigen
Grenzen zu halten. Dies ist besonders bei Vorfeldeinrichtungen der Vermittlungstechnik
erforderlich, die keine eigene Stromversorgung haben dürfen. Wenngleich der erfindungsgemäße
elektronische Schalter grundsätzlich für Schaltaufgaben der verschiedensten Art
eingesetzt werden kann, so ist doch sein Hauptanwendungdgebiet die Wahlvermittlungstechnik.
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Eine für Fernsprechvermittlungen übliche Anordnung für Schalter zum
Durchschalten von Sprach- und Steuersignalen
ist das matrixförmige
Koppelfeld wie es in Figur 8 in einpoliger Darstellung gezeigt ist. Hierzu ist zu
sagen, daß in Fernmeldeanlagen stets die erdsymmetrischen Sprechadern a + b sowie
häufig eraunsymmetrlsche Steueradern c + d vorgesehen sind. Hierfür erforderliche
mehrpolige Schalter lassen sich durch zusätzliche Wicklungen auf den Obertragerkernen
realisieren. Figur 9 zeigt -einen dreipolig ausgeführten Koppelpunkt innerhalb der
Matrix, für den sinngemäß die Betrachtungen gelten, die im folgenden fur die -einpolige
Ausführung aus Gründen der größeren Ubersichtlichkeit angestellt werden.
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Für die einwandfreie Funktion eines Koppelfeldes ist es wichtig, daß
in jeder Spalte und in jeder Zeile jeweils nur ein Schalter geschlossen' werden
darf, wenn keine Doppelverbindungen auftreten sollen. Die jeweilige Zeile und Spalte
ist dann belegt. Beim Aufbau einer neuen Verbindung muß sichergestellt werden, daß
zunächst alle in dieser Zeile bzw Spalte vorhandenen Schalter geöffnet werden. Dieser-Arbeitsgang
ist wegen der Größe der Koppelfelder sehr lästig und muß bei zentral gesteuerten
Systemen zum Auslösen der Verbindung noch einmal die ganze zentrale Steuerung bemühen.
Schon bei den bekannten Anordnungen wird daher angestrebt, die Schalter in der Weise
anzusteuern, daß beim Markieren eines- Koppelpunktes alle übrigen auf der gleichen
Zeile bzw. Spalte liegenden
Koppelpunkte ausgelöst werden, d.h.
stromlos gemacht werden.
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Die@Lösung dieser Aufgabe liegt ebenfalls im Rahmen der Erfindung.
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Im folgenden wird auf die erfindungsgemäße Ansteuerung der Halbleiterschaltelemente
näher eingegangen, die den genannten Forderungen genügt. Figur 10 zeigt einen bbertragerkern,
der aus einem äußeren dauermagnetischen Joch J und einem weichmagnetischen Ringkern
R aufgebaut ist. Die Herstellung eines solchen Gebildes kann in einfacher Weise
z.B. durch Einkleben des Ringkernes in eine entsprechend vorbereitete Lücke des
mittleren Jochschenkels erfolgen. Die Polung des Joches J kann nun Konfigurationen
entsprechend Figur 10a + b annehmen.
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Die Pfeile deuten den daraus resultierenden magnetischen Fluß an.
Die dritte Möglichkeit, nämlich daß der linke Teil des Joches entgegengesetzt der
in Figur 10s ausgestellten Folungsrichtung magnetisiert ist, ist äquivalenz zu der
Konfiguration nach Figur 10b, so d dieser Fall nicht gesondert dargestellt zu werden
braucht.
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Aus dem eingezeichneten magnetischen Fluß ergibt sich,
daß
nach Figur 10a der weichmagnetische Ringkern unesättigt, nach Figur 10b jedoch gesättigt
ist, Der Sättigungszustand mu@ durch eine entsprechende Wahl des dauermagnetischen
Materials bewirkt werden.
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Wegen der gekrümmten Hysteresisschleife des weichmagnetischen Materials
ergibt sich eine Abhängigkeit der relativen Permeabilität des Ringkernes von dem
Sättigungszustand. Für die relative Permeabilität /ur gilt nämlich
wobei
die Induktion,
die magnetische Feldstärke ist. Aus dieser Veränderung der relativen Permeabilität
ergibt sich eine Variation der bbertragungseigenschaften des Fbertrager, dessen
Wicklunten der weichmagnetiscHe Ringkern R trägt. Ist nämlich /ur infolge des nichtgesättigten
Zustandes des Ringkernes hoch, so besteht eine gute Kopplung zwischen Primär- und
Sekundärwicklung, d.h. der übertrager arbetet Ist /Ur infolge der Sättigung des
Ringkernes dagegen klein, so ist der Nebenschluß des Primärstromes durch die Querinduktivität
so groß, daß der übertrager praktisch nicht arbeitet In der Praxis läßt sich die
Querinduktivität des Übertragers um zwei Größenordnungen verändern.
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Werden nun auf die außerhalb des Ringkernes liegenden Schenkel des
Joches J Wicklungen aufgebracht und von
Strömen durchflossen, die
die Polung innerhalb der Jochschenkel umkehren, so läßt sich in Abhängigkeit von
der Magnetisierungsrichtung in den Jochschenkein, wie sie in Figur 10c schematisch
dargestellt ist, die Übertratung "einschalten" oder "ausschalten", d.h. praktisch,
wenn die Impulsreihe, die die Halbleiterschaltelemente schaltet oder überprüft,
über Übertrager der geschilderten Art den Halbleiterschaltelementen zugeführt wird,
so läßt sich aus zwei übertragern der Hilfsschalter S nachbilden, Die Forderungen
an diesen Hilfsschalter S werden durch die beschrieb-ne Anordnung erfüllt.
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Für die Dimensionierung der Wicklungen auf den Jochschenkeln gilt
wie üblich: # = 1 . w, venn 0 die Durchflutung, i der Strom und w die Windungszahl
ist.
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Der Jochquerschnitt ist so zu bemessen, daß mit einer Erregung -l
bereits eine Unmagnetisierung und vollständige Sättigung des Magnetflusses eintritt,
um das Gebilde gegen ungleiche Erregung unempfindlich zu machen sofern diese nur
oberhalb eines festgelegten Mindestwertes liegen. In diesem Fall ist nur die Richtung
der Durchflutung entscheidend.
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Für die Wicklung des Ringkernes ist es günstig, alle
Übertragungswicklungen
aufzuteilen und je zur Hälfte auf die den freien Jochschenkeln zugewandten Ringkerne
Teile zu verteilen, um Rückwirkungen auf den magnetischen Steuerkreis zu vermeiden.
Figur 11 zeigt nun einem vollständigen erfindungsgemäßen Schalter,für einen zweipolig
ausgeführten Koppelpunkt. Der Figur 11 ist zu entnehmen, daß zwei iie beschrieben
ausgeführte Ringkernübertrager erforderlich sind, wobei der eine dem Spalten-, der
anderendem Zeilenkriterium (x bzw.-y) zugeordnet ist. Die freien Jochschenkel sind
mit den Bezugszeichen 1 -4 versehen, die als Ubertragerkern dienenden Teile des
Ringkernes mit den Bezugszeichen 5 - 8, Die Erregung der Jochschenkel 1 - 4 erfolgt
über Wicklungen, die auf die Joche aufgeteilt sind und einerseits bei allen Koppelpunkten
einer Zeile, andererseits bei allen Koppelpunkten einer Spalte in Reihe geschaltet
sind. Figur 12 zeigt dies schematisch für eine Koppelfe ldmatrix.
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Die x-bzw. y-Kriterien liegen beispielsweise in der Form von Rechteckimpulsen
an. Die die Halbleiterschaltelemente schaltenden bzw prüfenden Impulse werden als
bipolare Impulsreihe den Klemmen E zugeführt. Die Ealbleiterschaltelemente schalten
jeweils eine Linie a
und b. Zur Verdeutlichung ist noch angegeben,
welcher Schaltungszweig ein "Zunden" oder "Löschen" der jeweiligen Schaltelemente
bewirkt. (Z bzw. L).
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Zur weiteren Verdeutlichung der Funktion ist in Figur 13 noch einmal
ein Schaltschema angegeben. Die dauermagnetischen Jochschenkel sind wieder mit 1
- 4 bezeichnet.
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Die Pfeile deuten sowohl Größe als auch Richtung der Erregung an.
Der schraffierte Kreis bedeutet, daß im Ringkern ein magnetischer Fluß # vorliegt,
dessen Größe dem Remanenzfluß #rem entspricht, dessen Richtun jedoch gleichgültig
ist. Die Wirkung der Kriterien fitr die x- und die y-Leitung ist untereinander dargestellt.
In der untersten Zeile ist schließlich die Überlagerung der beiden Kriterien dargestellt.
Die den Pfeilen zugeordneten Zahlenwerte deuten Größe und Richtung der jeweiligen
Erregung an.
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Der Ablauf, der sich dabei ergibt, ist der folgcnde.
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DiE Ausgangswicklung des linken Übertragers ist an den Löscheingang
L der Schaltelemente angeschlossen. So bereitet ein einzelner Stromstoß der x- oder
y-Leitungen ds Sperren des Schalters vor. Nur wenn Ströme in den x- y-Wicklungen
gleichzeitig fließen und insbesondere @l ichzeitig enden, stellt sich ein magnetischer
Zustand ein, der aus der Summo der Erregung resultiert. In
diesem
Fall ist der linke Ringkern gesättigt, der rechte unmagnetisiert, so daß die über
den rechten Übertrager in den Zündeingang Z der Schaltelemente fließenden Zündimpulse
diese ein- bzw. wieder einschalten können, Wird ein derart betriebener Koppelpunkt
zu einem späteren Zeitpunkt von einem Strom in der x- oder y-Richtung allein durchflossen,
so werden durch die genügend großen Erregungen die entsprechenden neuen Magnetflüsse
unabhängig von dem bisherigen Zustand aufgeprägt.
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Hinsichtlich der erforderlichen gemeinsamen Wicklungen der Jochschenkel
2 und 3 gemäß Figur 11 ist es günstig, die Anordnung der Erregungen derart auszuwählen,
daß sich für die Joche 2 und 3 gleichgerichtete und gleich große Erregungen ergeben.
Eine Treiberwicklung, deren Enden E die bipolare Impulsreihe zugeführt wird, ist
mit beiden Rinrncn verkettet. Wenn die beiden Magnetkernanordnungen die Wicklungen
fiir die Leitungen L und Z sowie x und y auf Joch 1 und 4 einzeln erhalten haben,
können sie wie die Seiten eines Buches um die Grenzlinie der Jochechenkel 2 und
3 zusammengeklappt werden und die Treiberwicklung erhalten. Die Jochschenkel 2 und
3 werd:n ebenfalls gemeinsam gewickelt. Bei der Bestimmung des Wicklungssinnes für
die zu den Leitungen L und Z
zugehörigen Wicklungen ist darauf
zu achten, daß die Zünd- oder Löschimpulse stets gleichphasig auf die Schaltelemente
an den Leitungen a und b gelangen, damit sie im Signalkreis als nichthörbare Gleichtaktspannungen
auftreten.
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Eine Möglichkeit, die zwei Ringkernübertrager pro Koppelpunkt einzusparen,
bietet sich in der Verwendung von sogenannten Feldplatten. Feldp@@tten sind durch
ein Magnetfeld veränderbare Widerstände, die anstelle der Ringkerne in die dauermagnetischen
Joche eingesetzt und durch den sich ergebenden magnetischen Gleichfluß in ihrem
Widerstandswert um den Faktor 2 - 3 variiert werden. Figur 14 zeigt eine sich ergebende
Schaltung mit den Feldplatten F1 und F2, wobei die übrige Bewxcklung entsprechend
Figur 11 ausgeführt ist und in Figur 14 nicht gezeigt wird. Ein für alle Koppelpunkte
gemeinsamer Übertrager t" weist für jede Spalte in der Koppelmatrix eine Sekundarwicklung
auf ( z.B. in Form eines gestanzten offenen Ringes, der auf dem rund ausgeführten
Übertrangerkern geschoben werden kann). Die an dieser Wicklung induzierte alternierende
Impulsspannung, die durch die an den Klemmen E eingespeiste Impulsreihe bewirkt,
gelangt über Spannungsteile F1, R1 und F2, R2 an die Baisanschlüsse der Transistoren,
die gemäß
der Figur, die zum Ziinden oder LöschenATierschichtschaltelemente
bestimmten Impulspolaritäten durchlassen oder sperren. Die Spannungsteiler sind
derart bemessen, daß bei der durch das Magnetfeld bewirkten Widerstandsveränderung
der Feldplatten die Spannungen an den Basisa1lschlüssen ein Durchschalten der Transistoren
jeweils sicher ermöglichen oder verhindern.
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Bei einer Verwendung von Feldplatten ergibt sich als Vorteil eine
Einsparung an Übertragerwicklungen.
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Abschließend sei auf eine Möglichkeit verwiesen, bei der Verwendung
symmetrischer Halbleiterschaltelemente durch eine kapazitive Neutralisierung das
Nebensprechen zu verringern. Gerade das Nebensprechen war bisher ein wesentlicher
Einwand gegen die Verwendung elektronischer Schalter in der Vermittlungstechnik.
Figur 15 zeigt die Anordnung der Neutralisierungskapazitäten cn1 und cn2 gegenüber
den Schalterkapazitäten cs1 und cs2, die jedem einzelnen Vierschichtschaltelement
zugeordnet sind. Die Neutralisierung ist erreicht für ( cs1 + cn1 ) - ( cs2 + cn2