DE1797524C3 - Elektrolytophotographisches Aufzeichnungsmaterial und elektrolytophotographisches Verfahren zur Herstellung von Druckformen - Google Patents
Elektrolytophotographisches Aufzeichnungsmaterial und elektrolytophotographisches Verfahren zur Herstellung von DruckformenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein elektrolytophotographisches Aufzeichnungsmaterial zur Herstellung von
Druckformen mit einem elektrisch leitenden Schichtträger und einer oleophilen photoleitfähigen Schicht
sowie ein elektrolytophotographisches Verfahren zur Herstellung einer Druckform, bei dem ein elektrophotographisches
Aufzeichnungsmaterial belichtet und elektrolytisch entwickeln wird, worauf Schichtteüe
bildgemäß entfernt werden.
In der Lithographie werden viele Verfahren dazu angewendet, das Bild und die nicht zum Bild gehörenden
Bereiche (Untergrund) auf einer lithographisehen Platte festzulegen, um diese Bereiche wahlweise
farbaufnehmend und wasseraufnehmend, d. h. farbabweisend, zu machen. Besondere lithographische
Platten wurden für die Anwendung bestimmter Abbildungsverfahren entwickelt.
Elektrophotographische Aufzeichnungsmatenalien zur Herstellung von Druckformen mit einem elektrisch
leitenden Schichtträger und einer oleophilen photoleitfähigen Schicht sind bekannt, wobei als photoleitfähige
Schicht z. B. eine ZnO-Bindemittel-Schicht verwendet wird (deutsche Auslegeschrift
1166 619).
Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, ein elektrolytophotographisches Aufzeichnungsmaterial
zur einfachen und zeitsparenden Herstellung von Druckformen zu entwickeln, die die Herstellung von
vielen genauen Abzügen gestatten.
Zur Lösung dieser Aufgabe geht die Erfindung von einem elektrolytophotographischen Aufzeichnungsmaterial
zur Herstellung von Druckformen mit einem elektrisch leitenden Schichtträger und einer
oleophilen photoleitfähigen Schicht aus und schlägt vor, daß es auf der photoleitfähigen Schicht eine flüssigkeitsdurchlässige
hydrophile Schicht aus kolloidalem SiCh enthält.
Durch die Erfindung wird erreicht, daß durch die auf den Druckformen in Nichtbildbereichen verbleibende
SiCh-Schicht. die die farbabstoßenden Hintergrundbereiche der Druckformen bildet, die Bildung
genauer Abzüge unterstützt wird, bei denen die Bildbereiche durch die farbaufnehmenden oleophilen Bereiche
gebildet worden sind.
Die Erfindung schlägt ferner ein elektrolytophotographisches
Verfahren zur Herstellung einer Druckform vor, bei dem ein elektrophotographisches Aufzeichnungsmaterial
belichtet und elektrolytisch entwickelt wird, worauf Schichtteile bildgemäß entfernt
werden, das dadurch gekennzeichnet ist, daß das Aufzeichnungsmaterial nach der Erfindung verwendet
wird und daß die elektrolytisch abgeschiedenen Bildteile und die hydrophile Schicht auf diesen Bildteilen
entfernt werden.
Die Erfindung wird an Hand der Zeichnung näher erläutert. Die Figur zeigt eine Ausführungsform der
Erfindung im Kantenschnitt, und zwar von verschiedenen Stufen des erfindungsgemäßen elektrolytophotographischen
Aufzeichnungsmaterials und der daraus herstellbaren lithographischen Druckplatte.
Wie die Stufe A zeigt, besteht das elektrolytographische Aufzeichnungsmaterial aus einem Schichtträger
20 mit einer leitenden Metalloberfläche 20', die mit einer festverbundenen oleophilen Schicht 21 überzogen
ist, die photoleitfähig ist, d. ii. die lichtempfindliches,
Material enthält. Darüber und fest damit verbunden liegt eine flüssigkeitsdurchlässige hydrophile
Schicht 22 aus kolloidalem SiCh. Das in der Schicht 21 enthaltende photoleitfähige Material dient
als Metallionen-Reduktionsförderer. In der Stufe B wird das Aufzeichnungsmaterial der Stufe A gezeigt,
nachdem es mit einem Bild belichtet wurde. Die Bereiche 21a der oleophilen Schicht in der Grenzfläche
zwischen dieser Schicht und der darüber liegenden hydrophilen Schicht (und überall sonst in der gesamten
Dicke) wurden durch das Belichten elektrisch leitend gemacht. In der Stufe C wird das Aufzeichnungsmaterial
der Stufe B gezeigt, nachdem die Platte mit einem elektrischen Potential (wobei die Metallfläche
20 und der elektrisch leitende Bereich 21a als Kathode dienen) in Anwesenheit eines Elektrolyten
verbunden wurde, der reduzierbare Metallionen (z. B. Silberionen) enthält. Nach einiger Zeit kommen auf
Grund der elektroleitenden Kräfte die Silberionen mit der Kathodenoberfläche der Bereiche 21a in Berührung
und lagern sich darauf ab, und sie werden zu ihrem metallischen Zustand reduziert, wobei sie
ein schwarzes Bild 23 ergeben, welches in Bezug auf das Original negativ ist. Die Stufe D zeigt das Aufzeichnungsmaterial
der Stufe C nach der weiteren Behandlung, um das abgelagerte Silber des Bildes 23
sowie die darüber liegende hydrophile Schicht 22a zu entfernen, damit die darunter liegende oleophile
Oberfläche in den Bereichen 21a freigelegt und ein Farbe aufnehmendes Druckbild festgelegt wird. Die
verbleibenden Bereiche 22b der hydrophilen Schicht 22 bleiben fest verbunden, um die hydrophilen Hintergrundbereiche
der Platte festzulegen.
In der Figur wird der Buchstabe »b« zur Kennzeichnung
von Bereichen verwendet, welche den dunklen Bereichen des Originals entsprechen, und
der Buchstabe »α« wird zur Kennzeichnung von den hellen Bereichen des Originals entsprechenden Bereichen
verwendet. Es ist zu ersehen, daß die Ausführungsform nach der Figur die i>-Bereiche als Hintergrundbereiche
und die α-Bereiche als Druckbereiche enthält, d. h. daß es sich hier um eine negativ wirkende
Platte handelt.
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Alle Abmessungen in der Zeichnung sind wegen der Deutlichkeit der Darstellung stark übertrieben
und sollen keine relativen Dicken der einzelnen Schichten darstellen. Es ist jedoch in Verbindung mit
der Figur der Zeichnung zu beobachten, daß in den Grenzflächenbereichen der hydrophilen, flüssigkeitsdurchlässigen
Schicht und der darunter liegenden oleophilen Schicht ein Grenzflächengcbiet festgelegt
ist, welches einen Metallionen-Reduktionsförderer enthält.
Die Erfindung wird in dem folgenden Beispiel ausführlicher erläutert.
Ein Papierblatt wurde mit einer 8-^-dicken Aluminiumfolie
beschichtet, welche wiederum mit etwa 0,25 g je dm2 (Trockengewicht) einer oleophilen photoleitenden
Schicht mit der folgenden Zusammensetzung überzogen war:
Bestandteil Menge in g
Polystyrolbutadienharz 19,2
Polystyrol 12,8
TiCh-Pigment 19,6
ZnO-Pigment 134,0
Toluollösungsmittel 206,4
Methanollösungsmittel 8,0
Phosphin-R-Farbstoff
(Basic Orange 14, C. I. Nr. 46 005) .. 0,044
Die oleophile Schicht wurde dann mit 0,05 g je dm2 (Trockengewicht) einer hydrophilen Schicht mit
der folgenden Zusammensetzung überzogen:
Bestandteil Menge in g
Kolloidale Kieselsäure 60
Wasser 33
Methanol 7
524 G
T 4
Die Platte wurde 30 see lang durch Projektion durch einen negativen Mikrofilm in einer Entfernung
von 1,2 m belichtet, wobei ein Projektor mit einer 400 W/65 V-Lampe verwendet wurde. Die Platte
wurde dann entwickelt, indem ein Silberbild in den vom Licht getroffenen Gebieten elektroplattiert wurde.
Die Anode bestand aus einem Sieb aus Silberdraht, und der Elektrolyt bestand aus einer Lösung
von 0,1 n-Silbernitrat. Die Aluminiumbeschichtung und die belichteten, leitfähigen Zinkoxid-Bildgebiete
wirkten als Kathode, und eine Schwammschicht hielt die Anode und die Kathode in einem Abstand von
etwa 6 mm. Ein Gleichstrom mit einem Potential von 4 V wurde 5 see lang angelegt, und ein sichtbares
schwarzes Bild wurde erhalten.
Das Silberbild wurde dann ausgebleicht, indem die Platte etwa 5 see lang bei etwa 24° C in eine Bleichlösung
mit der folgenden Zusammensetzung eingetaucht wurde:
Bestandteil Gewichtsteile
Wasser 6
Kaliumbromid 1
Kaliumferricyanid 1
Durch das Bleichen wurde das Silbermetall aus der hydrophilen Schicht ausgelaugt, und die verbleibende
Bleichlösung wurde durch Abspülen der Platte mit Wasser entfernt. Die Platte wurde dann vorsichtig
beim Anspülen mit einem Baumwollkissen abgewischt, das die Kieselsäure sauber von den Bildgebieten
entfernte, um die darunter liegende, Farbe aufnehmende oleophile Oberfläche freizulegen. Die verbleibende
Kieselsäureschicht der nicht das Bild bildenden Gebiete verblieb fest mit der oleophilen
Oberfläche verbunden, um die Farbe abstoßende Hintergrundbereiche der Platte zu bilden. Die Platte
war dann für die Presse fertig. Bei einem Versuchslauf wurden mehrere 100 genaue Abzüge hergestellt.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (2)
1. Elektrolytophotographisches Aufzeichnungsmaterial
zur Herstellung von Druckformen mit einem elektrisch leitenden Schichtträger und einer
oleophilen photoleitfähigen Schicht, dadurch
gekennzeichnet, daß es auf der photoleitfähigen
Schicht eine flüssigkeitsdurchlässige hydrophile Schicht aus kolloidalem SiCh enthält.
2. Elektrolytophotographisches Verfahren zur Herstellung einer Druckform, bei dem ein elektrophotographisches
Aufzeichnungsmaterial belichtet und elektrolytisch entwickelt wird, worauf Schichtteile bildmäßig entfernt werden, dadurch
gekennzeichnet, daß ein Aufzeichnungsmaterial nach Anspruch 1 verwendet wird und daß die
elektrolytisch abgeschiedenen Bildteile und die hydrophile Schicht auf diesen Bildteilen entfernt
werden.
Priority Applications (1)
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|---|---|---|---|
| DE19651797524 DE1797524C3 (de) | 1964-09-21 | 1965-09-21 | Elektrolytophotographisches Aufzeichnungsmaterial und elektrolytophotographisches Verfahren zur Herstellung von Druckformen |
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Publications (3)
| Publication Number | Publication Date |
|---|---|
| DE1797524A1 DE1797524A1 (de) | 1971-11-11 |
| DE1797524B2 DE1797524B2 (de) | 1975-08-21 |
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