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Gitarrenartiges Musikinstrument mit Bünden für mehrere Tonlagen Die
vorliegende Erfindung bezieht sich allgemein auf Saiteninstrumente, insbesondere
auf eine neuartige Anordnung und
Bauweise solcher Instrumente, die - wie im
Folgenden dargelegt ist - gegenüber bisher bekannten Instrumenten Vorteile aufweisen.
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Die Erfindung betrifft vor allem die Anwendung einer Mehrlagen-Stimmung
bei Standard-Saiteninstrumenten in der Gruppe der Gitarren, Lauten oder (lautenähnlichen)
Robsen.
Die üblichen Saiteninstrumente wie Gitarren,
Lauten oder
Kobsen haben alle ein einziges festen Griffbrett mit einem
pas-
senden Halsstück und sind nur für eine Tonlage gestimmt,
nämlich für Kontrabass, Bass, Tenor, Alt oder Sopran, jedoch
nicht
für eine Kombination dieser Lagen in einem vollständig chromatischen
System.
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Die sogenannten "Theorbos" (BaBlauten) besitzen vielbün-
dige
Baßsaiten, jedoch nur ein einziges Bundstäbchen (den Sat-
tel) für
die Kontrabaß-Saiten. Die ukrainische Kobsa hat die
übliche Bundeinteilung
für die Baß-Saiten.und nur ein einzi-
ges, quer über die rechte
#ceite der Körperdecke angebrachtes
Bundstäbchen für die hohen Saiten.
Beide Systeme enthalten
nur eine zum Teil chromatische und eine zum Teil
achromatische oder bestenfalls diatonische Tonlage.
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Andererseits erfordert die vielseitige ukrainische Bandura
trotz ihrer getrennt gestimmten Höhen- und Baßabschnitte
viele
Saiten für ihre gewöhnlich entweder achromatische oder dia-
tonische
Einbund-Stimmung. Eine vollchromatische Bandura benö-
tigt noch
mehr Saiten als die gewöhnlichen 34 bis 36 Saiten sowie die Verwendung zugehöriger
mechanischer Klangwandler. Infolgedessen weist die ukrainische Bandura
einen großen unhandlichen Körper auf. Zur hat man-auch schon andere
Varianten, beispielsweise solche mit einer aufwendigen, geteilten Doppelhals-Anordnung
an einem einzigen Resonanzkörper, versucht.
Ein
Ziel der vorliegenden Erfindung besteht in einem Saiteninstrument,
das auf einem neuen und eigenartigen Konzept
der Mehrlagen-Stimmung
beruht und Nachteile der bisher angewand-
ten Kdhstruktionen
überwindet.
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Erfindungsgemäß ist die Mehrlagen-Stimmung bei jedem der
Gruppe
der Gitarren, Lauten oder Kobsen zugehörigen Standard-Saiteninstrument
anwendbar, das in der üblichen weise'einen Kopf, einen Hals mit dem zugehörigen
Griffbrett, einen Resonanzkörper, einen Steg sowie einen Trapezsteg
aufweist. Gemäß der erfindungsgemäßen Bauweise kann jedes Saiteninstrument
in
der Gruppe der Gitarren, Lauten oder Kobsen für Doppel- oder Dreifachlagen-Stimmung
gebaut oder umgebaut und auf die Verwen-
dung von
durchgehenden Bundstäbchen auf einem gemeinsamen
Griffbrett
abgestellt werden, wobei besondere Rillen oder Nuten
für richtiges, festes
Ergreifen des Halsstücks mit dem Daumen vorgesehen werden, so daß sich nach
wie vor sämtliche Saiten
des Instruments innerhalb der Mehrlagen-Bünde
auf dem gesamten
neuen Griffbrett erreichen und greifen lassen.
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Dieses Konzept des Doppel- oder Dreifachlagen-Griffbretts mit
den zugehörigen besonderen Halterillen läßt sich bei jedem
Standard-Resonanzkörper
anwenden, unabhängig davon, ob dieser
oval, birnenförnig oder
rund ist, und gleichgültig,. ob er aus
echtem oder nachgeahmten Massivholz
ausgehöhlt, aus geleimten Hölzern über Form gebogen oder aus Kunststoff
gepreßt ist.
Als Beispiel für eine Anwendung
der vorliegenden Erfindung kann ein Dreifach-Instrument folgendermaßen
gestimmt werden:
Die Kontrabaß-Saiten werden als*Banjo oder
"Cittera" (gitar-
renähnliches Instrument) (4 - 6 Saiten),
die Tenor-Saiten als
Gitarre (4 - 6 Saiten), oder als Kobsa
(8 Saiten) und die
Saiten der hohen Tonlage@nach Art irgendeines
Instrumentes in
der Gruppe der Mandolinen oder Mandolas gestimmt.
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Als weiteres Beispiel gestattet die vcbrliegende Erfindung
folgende Stimmung eines Zweilagen-Saiteninstrumentes: Die Kontrabeß-
oder (wahlweise) die Baß-Saiten können nach Art eines
Banjos, einer
Gitarre oder einer Kobsa (4, 5, 6 bis 8 Saiten) und die hohen Saiten
wie eine Mandoline oder eine Mandola ge-
stimmt werden. Es sind
somit offensichtlich innerhalb der ge-
samten Anwendungsmöglichkeiten
der Erfindung zwei- oder drei neue auf einem einzigen Resonanzkörper angebrachte
Instrumente möglich.
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Andere und zusätzliche Ziele, Merkmale und Vorteile der
Er-
findung ergeben sich aus der nachstehenden detaillierten
Be-
schreibung eines Ausführungsbeispieles in Verbindung mit
den Zeichnungen.
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In der Zeichnung ist:
gig. 1 eine Vorderansicht
eines die Grundprinzipien der Erfindung verkörpernden Saiteninstrumental
Fig.
2 eine Seitenansicht des Instruments; Fig. 3 eine Rückansicht des Instruments nach
Fig. 1 mit einem weiteren Merkmal; Fig. 4 ein Schnitt längs Linie 4-4 der
Fig. 1; und Fig. 5 ein Schnitt längs der Linie 5-5 der Fig. 1.
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Bei dem in den Zeichnungen dargestellten erfindungsgemäßen Instrument
werden nur die zum Verständnis der Erfidnung benötigten Teile im Einzelnen beschrieben,
da der Übrige Aufbau dem Fachmann bekannt ist und als herkömmlich betrachtet werden
kann.
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Fig. 1 zeigt eine neue Griffbrett-Bauweise A mit Dreifach-Bundeinteilung
für drei kombinierte Stimmlagen, nämlich einer tiefen Lage 1 (hontrabaß oder 3aß),
einer Mittellage 2 (Tenor) und einer hohen Lage 3 (Alt oder Sopran). Diese Bauweise
ist
bei jedem Saiteninstrument aus der*Gruppe der Gitarren, Lauter. oder Kobsen
anwendbar. Die Dreifach-Griffbrettanordnung A ist symmetrisch am oberen Teil des
Instrumentkörpers montiert. Es läßt sich auch eine andere, asymmetrische Anordnung
des kombinierten Dreifach-Griffbretts ausführen, indem ran die herkömmliche Lage
der Kontrabaß- oder Baß-Saiten an der Mittel-
linie des Körpers beibehält
und die Griffbrette für die Mittel-
lage und für die hohe
Lage mit den zugehörigen Saiten gegenüber dem in der Mitte angeordneten Kontrabaß-
oder Baß-Griffbrett nach rechts versetzt.
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Das neuartige, kombinierte Mehrlagen-Griffbrett läßt sich auch bei
einer Doppelbund-Griffbrettanordnung mit zwei chromatischen Stimmlagen, nämlich
einer tiefen Lage 1 (Kontrabaß oder Baß) und einer hohen Lage 3 (Alt oder Sopran),
anwenden.
Wie in Fig. 1 dargestellt ist, benützen die drei Gruppen von Saiten
S für die Dreilagen-Stimmung einen gemeinsamen Steg C und einen.gemeinsamen Trapezsteg
D.
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Bei der dreifachen Saitenanordnung sind die Kontrabaß-Saiten in üblicher
gleise mit dem Trapezsteg fest verbunden, wie dies allgemein bei E angedeutet ist,
während sie an dem üblichen Kopf F mit dem Sattel H Mittels der herkömmlichen
Wirbel, wie sie bei der Gitarre, dem Banjo oder der Akkordzither verwendet werden,
stimmbar sind. Der Kopf 6 für die Mittellage und der Kopf 7 für die hohe Lage sind
klein und an den oberen Enden des neuen, kombinierten Griffbretts (gegenüber dem
Kontrabaß-Griffbrett stufenweise versetzt) be-
festigt. Die Stimmung dieser
beiden Gruppen von Saiten erfolgt durch Stimmknöpfchen G, die am untersten Ende
des Resonanzkörpers direkt unterhalb des Trapezsteges D angeordnbt sind. In diesem
Fall wirkt der Trapezsteg nur als Führung für die Tenor- und Altsaitep. Bei der
Doppellagen-Stimmung werden die
Baß- oder Kontrabaß-Saiten an dem
herkömmlichen, verstellbare Stimmknöpfchen aufweisenden oberen Kopf gestimmt und
sind am Trapezsteg befestigt, während die Sopran- oder Alt-Saiten am oberen Ende
des Griffbretts an dem kleinen festen den entsprechenden Sattel J aufweisenden Knöpfchen
- Kopf 7 befestigt sind. Hierbei wird die Außen- oder Rückseite des am Griffbrett
befestigten Endes der kürzeren Saitengruppe für IIandbewegungen filier diese Saiten
hinweg freigelassen, wenn die Hand von der Seite mit der längsten Saitengruppe aus
greift.
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In der eine typische Seitenansicht des neuen kombinierten Instrumentenhalses
zeigenden Fig. 2 sind die bes&nderen neuen Halterillen 4, 5 gestrichelt dargestellt,
die dafür sorgen, daß alle Bünfle des neuen Mehrlagen-Griffbretts sowohl in der
zweiten als auch in der dritten Tonlage für die Finger vollstänclg zugänglich sind
und gegriffen werden können.
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In Fig. 3 ist die Rückansicht eines neuen Instruments vom Typ der
Kobsa-Gitarre mit der Anordnung und mit der hänge der Daumen-Halterillen 4, 5 gezeigt,
die von der rückwärtigen Seite der beiden an dem neuen Dreifach-Hals vorgesehenen
Neben-_.köpfen 6, 7 mit fester Saiten-Anbringung je nach Bedarf bis zur
rückwärtigen
Seite des oberen Teils des Instrumentenkörpers verlaufen.
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Fig. 4 zeigt einen Querschnitt durch ein typisches
Griff-
brett mit Doppel-Bundanordnung und Doppel-Hals, wobei
die einzige Daumen-Halterille oder -Nut 4 im einzelnen dargesteM ist.
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Fig. 5 zeigt einen Querschnitt durch ein typisches Griffbrett mit
Dreifach-Bundanordnung und dem entsprechenden Dreifach-Hals sowie die Anordnung
der doppelten Daumen-Halterille bzw. -Nut 4, 5.
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Die Bundstäbchen 8 der kürzeren Seitengruppe 1 oder 2 bzw. Seitengruppen
1 und 2 erstrecken sich quer über den Hals A und bilden somit auch die Bundstäbchen
für die längere Saitengruppe 2 oder 3 bzw. die längeren Saitengruppen 2 und 3.
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Es ist besonders zu beachten, daß die kleinen, festen Nebenköpfe 6,
7 jeweils mit einem Sattel i, J gezeigt sind. Eine einfache Abänderung dieser Bauweise
ist jedoch dadurch möglich, daß man eines der Bundstäbchen 8 des benachbarten Griffbrettbereichs.für
eine Lage als falschen Sattel für den Griffbrettbereich der benachbarten Stimmlage
verlängert.
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Grundsätzlich lassen sich an Einzelheiten der Bauweise
kleinere
Abwandlungen und Veränderungen durchführen, ohne von dem Gedanken und dem Umfang
der beanspruchten Erfindung abzuweichen.