DE1795C - Blechglühöfen mit Gasfeuerung - Google Patents
Blechglühöfen mit GasfeuerungInfo
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- DE1795C DE1795C DE000000001795DA DE1795DA DE1795C DE 1795 C DE1795 C DE 1795C DE 000000001795D A DE000000001795D A DE 000000001795DA DE 1795D A DE1795D A DE 1795DA DE 1795 C DE1795 C DE 1795C
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Description
1S7S.
Klasse 7.
FRANZ MEiSER und HERMANN ESCHERICH in SCHWANDORF (Baiern).
Patentirt im Deutschen Reiche vom 12. Februar 1S78 ab.
Zweck dieser Erfindung ist die Beseitigung der Mängel der bisherigen Blechglühöfen, nämlich
:
1. Bisher war es nicht möglich, durch die ganze Fläche des Ofens oberhalb und unterhalb
der Bleche eine annähernd gleiche Hitze zu erzielen, vielmehr ist bei den Flammofen die Hitze
nächst der Feuerbrücke und oberhalb der Bleche, bei den sogenannten four dormants dagegen längs
der Mittellinie des Ofens und unterhalb der Bleche stets beträchtlich gröfser, als an den
übrigen Theilen des Ofens.
2. Es ist bei beiden Ofensystemen sehr schwierig, constant eine reducirende sauerstofffreie
Flamme" zu erhalten, indem mit dem Niedersinken der Brennmaterialschicht und bei
Flammöfen auch durch das Oeffnen der Thüren behufs Aufgabe frischen Brennmaterials nur allzuleicht
überschüssiger Sauerstoff eindringt.
3. Die Temperatur und die chemische Zusammensetzung der Flamme ist nicht gleichbleibend,
sondern variirt, wie bei allen Oefen mit directer Feuerung, mit der Höhe der Brennmaterialschicht.
4. Bei beiden Systemen ist eine Verunreinigung des Bleches durch Flugasche und bei
Flammofen eine Schädigung desselben durch das sich beim Auflegen frischer Kohle entwickelnde
Schwefelsubliment fast unvermeidlich.
5. Ferner wird bisher nur die Ueberhitze der reducirenden Flamme, nicht aber auch die Heizkraft
der in derselben noch enthaltenen unverbrannten Gase verwerthet, sondern dieselben in
Form von Rauch durch den Kamin abgeführt.
Um diese Mifsstände zu beseitigen, wurde dem Glühofen folgende Construction gegeben:
Das Brennmaterial, gleichviel ob Stein- oder Braunkohle, Lignit, Torf, Holz etc., wird in
einem dem Brennmaterial angepafsten Generatorsystem vergast und hierdurch die Flugasche
beseitigt. Das entwickelte Gas wird durch den Kanal G zu dem Ofen oder einer Ofengruppe
(am zweckmäfsigsten ist ein System von vier Glühofen in gleicher Anordnung, wie solche bei
den four dormants üblich ist) geleitet. Die Verbindung zwischen dem Gaszuleitungskanal G
und den einzelnen Oefen ist durch je zwei Ventile v1 und z'11 hergestellt und gelangen die
Gase durch dieselben zuerst in die Kanäle A und A1, und von da durch zwei Chamottroste in
die beiden Brennkammern B und B1 . Die hierzu
nöthige Luft fällt durch die Schächtchen .f und .r,
in die Kanäle (7 und a,, gelangt durch /' und b,
aufsteigend in die Räume c und t",, von wo aus sie durch ein Chamottgitter fein vertheilt rechtwinklig
zum Gas in die Brennkammern B und Bx tritt. Die einströmende Luft wird durch Bedeckung
der Schächtchen (Schieber) die Gasmenge durch die Glockenventile r1 und r" so
regulirt, dafs eine Reductionsflamme entsteht. Letztere tritt durch die Füchse / gleichmäfsig
vertheilt längs den beiden Lang.seiten auf den Herd, die auf vorspringenden Chamottsteinen
ruhenden Bleche ringsumspülend.
Da die Verbrennungsluft durch ein Chamottgitter fein vertheilt und auf der den Füchsen
gegenüberliegenden Seite eintritt, folglicU durch die ganze Breite der Verbrennungskammer das
im Ueberschufs vorhandene Gas durchziehen mufs, ist es nicht leicht möglich, dafs noch freier
Sauerstoff zu den Füchsen gelangt und ist hiermit Sicherheit gegeben, dafs die Bleche stets
nur von reduHrendcr sauerstoftTreier Flamme
umgeben sind.
Da feiner die Verbrennungskammern B und />,
unmittelbar unter der Herdsohle des Glühofens liegen und sich durch den ganzen Ofen erstrecken,
wird letztere ihrer ganzen Länge nach sehr intensiv erwärmt, so dafs zur Wirkung der
Flamme noch die Strahlung des Bodens tritt, wodurch die Hitze unterhalb und oberhalb der
Bleche nahezu die gleiche wird; da endlich in beiden Verbrennungskammern die Gassrhlitxe
(Brenner), die Luftschlitze und die Füchse durch die ganze Länge des Ofens gleichmäfsig vertheilt
sind, ist auch die Vertheilung der Flamme und der Wärme durch die ganze Fläche des
Ofens die gleiche.
Die Flammen ziehen von den beiden Längsseiten nach der Mitte, treffen daselbst aufeinander
und ziehen durch zwei mit Thonschiebern versehene Füchse D und Z)1 durch das Gewölbe
des Ofens ab. Da diese Flamme noch eine beträchtliche Menge unvollständig verbrannter
Gase enthält, wird dieselbe nochmals in Brennkammern Ä" geleitet, woselbst die durch
den Schlitz E einströmende erwärmte Luft dieselben zu einer weifsen Flamme verbrennt. Die
Erwärmung dieser Verbrennungsluft wird dadurch bewirkt, .dafs dieselbe vor ihrem Eintritt
Claims (4)
- in die Verbrennungskammer die Kanäle α β γ passiren mufs, welche zwischen den hocherhitzten Gewölben E und jF liegen. Die Verbrennungsproducte passiren den dariiberliegenden Feuerrohrkessel dreimal seiner ganxen Länge nach, so dafs die Wärme derselben thunlichst ausgenutet wird.Weitere Yortheile dieser Ofenconstruction sind, dafs nie Schwefel m dem Blech dringen kann, indem das sich etwa bildende Sehwefelsubliment wegen seiner grofsen Verwandtschaft zum Sauerstoff in den Verbrennungskammern jß und /?, vollständig verbrennt. Ferner, dafs infolge der Anwendung von Gas als Brennmaterial die chemische Zusammensetzung und die Temperatur der Flamme nicht wechselt, sondern gleichbleibend ist und, da man stets beträchtlichen Gasüberschufs in dem Glühofen hat bezw. erhalten kann, sich auf den Tafeln ein äufserst fein vertheilter Kohlenstoff niederschlägt, welcher dieselben vor Zunder schützt, wodurch die Bleche ein vorzügliches Aussehen erhalten.Ferner hat die Erfahrung gezeigt, dafs bei Anwendung des oben beschriebenen Ofens der Abfall sich wesentlich vermindert, indem die Langseiten der Bleche mindestens ebenso stark als die Mitte der Bleche erwärmt werden, was bei den bisherigen Constructionen nicht der Fall ist, folglich auch die Dehnung der Bleche in der Mitte und an den Seiten beim Walzen die gleiche ist, wodurch das durch die ungleiche Dehnung bewirkte Aufplatzen (Einreifsen) an den Längsseiten nahezu beseitigt ist.F.ndlic.h ist noch zu erwähnen, dafs die Form dieser Oefen der'der four dormants gleicht, so dafs letztere ohne Schwierigkeit nach diesem System umgebaut werden können.Patent-Ansprüche: Die Ofenconstruction an und für sich in der durch Zeichnung und Beschreibung erläuterten Weise, insonderheit:
ι. Die dirccte Bodenheizung mit erster Flamme. - 2. Die Flammenführung von den beiden Langseiten zur Mitte des Ofens.
- 3. Die Anordnung der Chamottroste ihr Gasbrenner unter der Herdsohle durch die gmze Länge des Ofens.
- 4. Die Zuführung der Luft in die Verbrennungskammer an der den Füchsen gegenüberliegenden Seite, behufs Vermeidung jeder Oxydationsflammc.ς. Die Anordnung sogenannter Brennkammern unter dem über dem Ofen liegenden Kessel mit Zuführung vorgewärmter Luft, behufs vollständiger Verbrennung der aus dem Glühofen entweichenden Rcducticnsflamme.Uierai 3 Blatt Zeichnungen.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1795T | 1878-02-11 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1795C true DE1795C (de) |
Family
ID=70769373
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE000000001795DA Expired - Lifetime DE1795C (de) | 1878-02-11 | 1878-02-11 | Blechglühöfen mit Gasfeuerung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE1795C (de) |
-
1878
- 1878-02-11 DE DE000000001795DA patent/DE1795C/de not_active Expired - Lifetime
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