DE1794209A1 - Waessriges Lackabbeizmittel und festes Konzentrat zu dessen Herstellung - Google Patents

Waessriges Lackabbeizmittel und festes Konzentrat zu dessen Herstellung

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DE1794209A1 DE19681794209 DE1794209A DE1794209A1 DE 1794209 A1 DE1794209 A1 DE 1794209A1 DE 19681794209 DE19681794209 DE 19681794209 DE 1794209 A DE1794209 A DE 1794209A DE 1794209 A1 DE1794209 A1 DE 1794209A1
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Description

METAILGESELLSCHaI1T Frankfurt am Main,den 19. September 196δ Aktiengesellschaft DrBr/G-I
Patent-Abteilung
prov. Ur. 5642
Wässriges Lackabbeizmittel und festes Konzentrat zu dessen Herstellung
Die Erfindung "betrifft ein -verbessertes wässriges Mittel zum Entfernen von Lackschiehten und ähnlichen auf festen Oberflächen, insbesondere Metalloberflächen, aufgebrachten Schutzilberzügen. Sie betrifft weiterhin ein festes Konzentrat zur Herstellung eines solchen Mittels durch Vermischen mit Wasser. - W
Es ist üblich, Gebrauchsgegenstände mit schützenden und/oder dekorativen Überzügen, z.B. Anstrichen, Lacken oder dgl. zu versehen. Solche Überzüge können mit zahlreichen und verschiedenen Komponenten hergestellt werden, z,B» Acrylharzen, Alkydharzen, Epoxyharzen, Vinylharzen und dgl, Haftfestigkeit und Haltbarkeit solcher Überzüge sind laufend verbessert worden, sodass es zunehmend schwieriger geworden ist, solche Überzüge wieder zu entfernen, wenn dies erwünscht oder erforderlich ist. Diese Schwierigkeiten ergeben sich besonders, wenn chemische Mittel hierzu angewendet werden sollen. Die Agressivität der Mittel mußte bedeutend erhöht werden oder es wurden sehr lange Behandlungszeiten erforder- mk lieh, wodurch insbesondere bei metallischen Unterlagen ein unerwünschter und nachteiliger Angriff auf diese erfolgte. Auch ohne einen solchen Angriff sind besonders lange Behandlungszeiten meistens vom wirtschaftlichen Standpunkt nicht tragbar.
Es wurde nun gefunden, daß diese Mängel vermieden werden durch ein wässriges Mittel, welches einen Gehalt an gelöstem und ungelöstem ß- Naphthol aufweist. Es wurde überraschenderweise festgestellt, daß die Anwendung eines solchen Mittels eine schnelle Lockerung von Lacken oder ähnlichen schützenden und/oder dekorativen Überzügen von den auf sie aufgebrachten Oberflächen bewirkt, so daß sie häufig insgesamt in einem Film entfernt werden können.
109831/1801 -2-
Das wässrige, sowohl gelöstes als auch ungelöstes ß-llaphthol enthaltende Mittel kann entweder, eine saure,neutrale oder schwach alkalische Reaktion mit einem pH-w"ert im Bereich von 1-12-aufweisen. Es kann sich daher um eine Mischung-von lediglich ß-M&phthol mit Wasser handeln. Zweckmäßig werden jpdoch Sauren, saure Salze oder alkalische Komponenten mitverwendet, deren Art und Menge so eingestellt werden, daß der pH-Wert des wässrigen Mittels in dem angegebenen Bereich liegt. Notwendig ist es jedoch in jedem Pail, daß das v/äs sr ige Mittel sowohl gelöstes als auch ungelöstes ß-Naphthol enthält.
Wenn nur ß-Naphthol und V/asser verwendet \/erden, sind im Allgemeinen Mengen an ß-Naphthol von 12 - 240 g/l geeignet. Vorzugsweise werden 24-120 g/l angewendet.
Wenn Säuren, saure Salze oder alkalische Komponenten iüitverwfeLäet werden sollen, kann das ß-Naphthol zweckmäßig mit diesen zu einer;, festen Gemisch vereinigt werden, dem dann zur Herstellung des wässrigen Beliandlungsmittels Wasser zugegeben wird.
Als Säuren v/erden die schwächeren Säuren bevorzugt. Als saure Salze v/erden anorganische ,saure Salze bevorzugt, z.B. Monoiiatriumphcsphat, Natriumbisulf at und dgl. Saure Salze organischer Säuren, z.B. Natriumsalze von Weinsäure-, Oxalsäure, Zitronensäure und dgl. sind jedoch auch brauchbar.
Geeignete alkalische Komponenten sind schwaehalkali3che anorganische Salze, z.B. Alkalitetraborate, Alkalisilikate, Alkaliphosphate, Alkalicarbonate und dgl. Von diesen v/erden die Natriumsalze bevorzugt. Bei Mitverwendung stärker alkalischer Stoffe, wie z.B. Alkaiihydroxyden oder Trialkaliphosphaten, ist deren Auswahl und Menge so zu treffen, daß beim Mischen des Konzentrates mit Wasser ein pH-Wert im Bereich von 7 bis etwa 12 erzielt wird.
Die festen Konzentratgemische müssen soviel ß-Naphthol enthalten, daß das daraus hergestellte Mittel sowohl gelöstes als auch ungelöstes ß-Naphthol enthält. Der Gehalt an ß-Naphthol der festen Gemische beträgt im Allgemeinen 5-95 Gew.>o, vorzugsweise 1U-30 Gew.^.
1 109831/1.801 3_
Jie orfindungsgemt^en Hit t el ent halte η zweckmäßig auch oberflächenaktive Kittel. i)±p.BP können grundsätzlich aniona.ktiv, nichtiono&eii oder katiuiiaktiv sein, solern sie in dem erfindungsgemäßen wässrigen kitt el löslich und wirksam sind. Es wurde festgestellt, daß sich in vielen Fällen riiosphatester und sulfatierte Alkohole "besonders gut eignen. Lntsprechende Ilandelsprcöukte sind beispielsweise x'ritoii \,6~Ή "b;:w. Tergitol Uo. Der ΰ-elialt an oberflächenaktivem !•littel im Konzentrat beurägt sv:eclcmjlßig bis su etwa 10 Gev/.yo. Mengen im Bereich von etwa o. T - 7 G-ev.70 werden bevorzugt.
I ■
G-e eignet ι; Hischungen zur Herstellung des erfindungsgemäßen v&ssrigen Mittels weisen vorzugsv:eise folgende Zusammai Setzung auf:
Komponenten Gew. ,^
liatriuintetraljorat .10 H2O 0 bis 40
liatriummetasilikat.5 HpO 0 bis 40
Dinatriumphosphat 0 bis 40
lietzmittel (Phosphatester) 0.T-bis 10
iietzmittel (sulfatierter Alkohol) 1 bis 10
ß-Naphthol 5 bis 100
Bei Yerwendung solcher Gemische in Mengen von etwa 24 - 240 g/l Wasser werden Behandlungsmittel erhalten, die einen pH-V/rert von etAva 7-12 aufweisen und sov;ohl gelöstes als auch ungelöstes ß-Ua-iuithol enthalten. ?orsugsv/eise verwendet man 60 - 1SO g/l V/asser.
pie V/erkstücke, von denen die Lackschichten ocer ähnliche Überzüge entfernt werden sollen, werden-zweckmäßig in das wässrige Behandlungsmittel eingetaucht, da auf diese Weise eine rasche und andauernde■' Z-inwirlrung des Mittels gewährleistet ist. In. manchen i'ällen, insbeccndere wenn weniger schwierig, entfernbare überzüge vorhanden sind, kennen auch andere Anwendung st ecliniken, wie z.B. Spritzen, "Überfluten oder dgl., benutzt werden.
Die erfind-un^sgem:iT:en Abbeizmittel were en vorzugsweise bei Temperaturen von QO - TOO cu eingesetzt.
jJie zu behandelnden Seile Küssen so lange mit dem wässrigen Abbeizmittel in Berührung, gehalten werfen, bis eine wesentliche
109831/180 1 ,
Ablösung des Überzuges von dem Substrat erzielt ist. Die hierzu erforderliche Behandlungsdauer hängt naturgemäß "von der Art und Dicke des Lacküberzuges ab, der entfernt werden soll. Bei manchen Lacken können Berührungszeiten von wenigen Minuten, d.h.2bis 3 Minuten, ausreichend sein, während bei anderen und schwieriger entfernbaren Lacken wesentlich längere Berührungszeiten von z.B. 30 Min. und mehr notwendig sein können.
Es ist jedoch nicht erforderlich, daß das wässrige Behandlungsmittel so lange mit der beschichteten Oberfläche in Berührung bleibt, bis eine vollständige Entfernung des Überzuges von der Oberfläche bewirkt ist. Es ist meistens ausreichend, nur eine ' Ablösung des Lackes von der Oberfläche zu bewirken, so daß er dann mittels Bürsten, durch starkes Aufspritzen von Wasser oder dergl. entfernt v/erden kann. Da das Abbeizmittel die Haftung zwischen dem Lack und der Oberfläche zerstört, kann der Überzug häufig in einem Film insgesamt abgezogen werden.
Nach dem Entfernen des Lacküberzuges ist die Substratoberfläche in einem Zustand, daß sie erneut mit einem Überzug versehen werden kann. Vorzugsweise"" wird die Oberfläche jedoch zunächst gespült, um die Reste des Abbeizmittels zu entfernen.
Die erfindungsgemäßen wässrigen Abbeizmittel sind besonders geeignet zur Entfernung von Acryl- oder Alkydlack'en von Metalloberflächen. Sie haben sich als besonders wirksam erwiesen zum Entfernen solcher Überzüge von Aluminiumoberflächen, die von dem Mittel selbst nicht angegriffen werden.
Beispiel 1
Aus einem festen Konzentrat folgender Zusammensetzung:
Komponenten
Natriumtetraborat · 1OH2O Natriummetasilikat · 5H„0 Dinatriumphosphat Netzmittel (Phosphatester) Netzmittel (sulfatierter Alkohol)
ß- Naphthol 109831/1801
Gew. BAD ORIQINAL . ^leicht
40 -5-
16
TO
T
1
30
wurde ein wässriges Behandlungsmittel■hergestellt, das 120 g des Gemisches/Liter enthielt. Das Abbeizmittel wies einen ρH-Wert ■von 10,2 auf und enthielt ungelöste Flocken von ß- naphthol..
Als Proben wurden Stahlbleche verwendet, die nach üblicher Aufbringung einer Eisenphosphatgrundschicht mit einem weißen Alkydlack in einer Dicke von 38/U überzogen worden waren.
Die lackierten Stahlbleche wurden in das auf 93 0C erhitzte wässrige Abbeizmittel eingetaucht. Nach 3 Min. Tauchdauer war der Lacküberzug völlig gelockert und wurde im ganzen von der Oberfläche abgezogen.
Beispiel 2 . ■
Die Arbeitsweise von Beispiel 1 wurde wiederholt mit der Abänderung, daß die Stahlbleche einen überzug eines weißen Acryllackes· in einer Dicke von 63,5 /u aufwiesen. Nach 6 Min. Tauchdauer war der Laeküberzug völlig gelockert auf der Oberfläche und wurde als Gesamtfilm entfernt. "
Beispiel 3
Die Arbeitsweise von Beispiel 2 wurde wiederholt mit der Abänderung, daß das verwendete wässrige Behandlungsmittel hergestellt wurde ^ durch Mischen von ß- Naphthol in Wasser in einer Menge von 120 g/l. ™ Dieses Abbeizmittel hatte einen pH-Wert von 7,5 und enthielt ungelöste Flocken von ß- Naphthol. Nach 4,5 Minuten langem Eintauchen der mit dem Aeryllaek versehenen Testbleche wurde festgestellt, daß der Lack vollständig gelockert war von der Metalloberfläche und als Einzelfilm entfernt werden konnte.
Beispiel 4 . . ■ '
Zum Vergleich wurde die Arbeitsweise von Beispiel 2 wiederholt mit der Abänderung, daß der Abbeizmisnhuns so viel Dipropylenglykol zugefügt wurde, daß das ß- Naphthol völlig in Lösung war. Beim Eintauchen der mit dem Aeryllaek beschichteten Testbleche in diese Behandlungslösung zeigte sich keine Wirksarolreit. Es trat keine wesentliche Lockerung des Laokfilmeb ciu, soi-.ör Lei eiiif-r
109831/1801
■ -G-
179A209
Tauchdauer 70η 1C Hinuten.
Beispiel 5
Die Arbeitsv.'eise von Beispiel. 1 vrurie wiederholt τηίΐ ß?r Atrnderung, daß dem wässrigen Behandlur-gfaEittel cc viel L'atriuruhydroxyd zugegeben v/urde, dai? das £—llapht^hol ν:Ί1ϊ^ In Lfeurig ging. Die Lösung wurde zum Siedepunkt gebracht und die lackierten Probebleche darin 10 Hin. eingetaucht. Ls '„rat ^ίΙιίο Lc£iii."lun;r;u::g des Lackfilmes 'ein.
Beispiel 6
Aus einem Konzentrat folgender Zusammensetzung: Komponenten G-ev.'^
Natriummetasilikat (wasserfrei) 70 Katriumglulconat 5
ß-Haphthol - 2Z
vairde mit Wasser ein Behandlungsmittel hergestellt, dar; 240 g des Gemisches/Liter enthielt. Die Losung vri.es einen pH-',vert von 12,1 auf und enthielt keine ungelösten Flecken von ß-llaphthol. Stahlbleche, die mit einem weißen Acryllack v/ie in Beispiel 2 versehen waren, wurden in die Lösung eingetaucht, die bei ihrem Siedepunkt gehalten wur.de. Nach 20 Hin. Tauchdauer war immer noch kein Einfluß auf den Lackfilm erkennbar.
Beispiel 7
Aus einem Konzentrat aus 67 Gev,r.-^ I-Iononatriumphosphat und 33 de\,.-'y'i> ß-lTaphthol v/urde ein Abbeizmittel hergestellt durch Mischen mit Wasser in einer Henge von 1~G g/l. Die laiachung hatte einen pH-V/ert von 3>5 und enthielt ungelöste Flocken von ß-liarhthol. Beim Eintauchen von Teststahlblechen, die mit einem weißen Acryllack v/ie in Beispiel 2 beschicktet waren., in die auf Siedetemperatur gehaltene Lösung, wurden 9070 des Lackes entfernt in 35 Hinuten.
1-09831/1801 «AD O««NAL
!Beispiel- 8
Arbeitsweice von Beispiel 7 wurde wiederholt mit der Abüncleruiig, äaß aas Konzentrat Natriumbisulfat anstelle von honoiiatriuiiivJiOE^hat enthielt. Die wässrige Beiianälungsmischting, (■"ic 16'C o-/l Pieces Konsentrates enthielt, hatte einen pI-Miert._ von etwa 1 und: enthielt ungelöste blocken von ß- Naphthol. Hit diecov auf bier1 etemperatür gehaltenen Mischung wurden 90 c/o des *,,cii?eii Aeryllack^s von den rrobeotP-hltlechen nach 35 Hinuten. Tauchdauer entfernt,
Beispiel 9
Weitere Konzentrate wurden wie folgt hergestellt:
AB CDE
Natriumtetraborat . TO H?O - 1 3/ά
Natriummetasilikat . 5 KUO 29/^ 35p - -
Dinatriumpliosphat 30>j 30;b 13>°
Netzmittel (Phosphatester) - Yß> 2p 2C/*
ß- Naphthol 30>j 25> 65?ό 65)1
Tripropylenglykol y/o -
Ligninsulfonat (als Spülhilfe) 3>b 3;Ό 2OjO 2Qc/o
Natriumsilikat · Ä
(SiO2 : Na2O = 3.22 :1) 5j> .6-0 - - - W
Aus diesen Mischungen v.oirden Abbeizmittel hergestellt durch Zuor.tz öee Konzentrates zu V.'asser. In allen Tillen enthielt die erhaltene Mischung ungelöste !'locken von B- Naphthol. Testbleche aus"Aluminium, auf die ein 63,5 /u dicker überzug eines -,reißen Acryllaekes nach vorheriger Üblicher Clircmatieruiig aufgebracht 'worden v.-ar, wurden in die kochenden, wässrigen Abbeizmischungen eingetaticht, um eine wesentliche Lockerung des Lackfilmes zu bewirken.
Die jeweils verwendeten Abbeizmittel und Ergebnisse sind in nachstehender tabelle z/uscüimengeoteilt:
10 9 8 31/18 01 BAD original
Zur Lac !cent-
Verbuch. .Konzentrat Konzentration pH fernung erforder
(g/1) liche Zeit(i.Min.]
a A 240 11.15 17
b B 240 11 .50 60$ Entf.i.90 Min.
C C . 120 7.2 6
d D 120 8.6 35
e E 120 10.55 35
Bei allen Beispielen wurde die Entfernung des Lackes von Stalil- oder ,Llurniiiiumoberf lochen erhielt, oiine 6aίΒ ein Angriff auf das metallische üubstrat selbst eintrat.
109831/1801

Claims (5)

Patentansprüche
1) Wäßriges Lackabbeizmittel, gekennzeichnet durch einen Gehalt an gelöstem und ungelöstem ß-Naphthol.
2) Mittel nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch einen Gehalt von 12 - 240 g/l, vorzugsweise 24 - 120 g/l ß-Naphthol.
3) Mittel nach Anspruch 1 und 2, gekennzeichnet durch einen Gehalt an alkalischen oder sauren Stoffen und einen pH-Wert im Bereich von 1-12.
4) Festes Konzentrat zur Herstellung eines Mittels nach den Ansprüchen 1-3 durch Vermischen mit Wasser, gekennzeichnet durch einen Gehalt an alkalischen und/oder sauren Stoffen und 5 - 95 Gew. $, vorzugsweise 10 - 30 Gew. $> ß-Naphthol
5) Konzentrat nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß es 0-40 Gew. $ Natriumtetraborat · 10 HgO, 0-40 Gew. $> Natriumetasilikat · 5 H3O, 0 - 40 Gew. $> Dinatriumphosphat, 0,1 - 10 Gew. $ Phosphatester, 1 - 10 Gew. f sulfatierten Alkohol und 5 - 100 ß-Naphthol enthält.
10'9831/1.8QV. BAD ORIiIfNAL
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