DE1792472A1 - Kunstvaseline - Google Patents
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Description
Düsseldorf, den 3.September I968
Henkelstr. 6? Z/Gr. Henkel & Cie GmbH 1792472
Patentabteilung
D 3686 ,
D 3686 ,
Heue Patentanmeldung D 3686
Kunstvaseline
Gegenstand der Erfindung ist eine Kunstvaseline, die frei
von Rückstandsprodukten der Erdöldestillation ist.
Vaseline hat aufgrund ihrer günstigen physikalischen Eigenschaften
und ihrer grossen Haltbarkeit eine ausgedehnte Verwendung in der Pharmazie und Kosmetik gefunden. Sie besitzt
jedoch auch erhebliche Nachteile, die aus ihrer chemischen
Struktur als Erdölprodukt resultieren. So dringt Vaseline nur sehr schlecht in die Haut ein und verursacht ■
bisweilen Hautreizungen. Weiterhin verstopft Vaseline die
Hautporen und behindert den physiologischen Wasser- und Gasaustausch mit der' Umgebung und kann somit Ursache für
Wärmestaüungen sein. Darüber hinaus vermag sie als hautfremdes Produkt den Fettverlust der Haut nicht zu ersetzen
undi ist"auch als Träger von Stoffen, die zur Resorption gelangen
sollen, wenig geeignet.
• γ···------ ν ■· 1098 15/1962 oi^hhal ^*^riD~2~
Es hat daher nicht an Versuchen gefehlt, Ersatzprodukte aufzufinden, die die genannten Nachteile nicht aufweisen
und dabei die gleichen günstigen physikalischen Eigenschaften besitzen. Vaselineersatzprodukte auf Basis von
Astrolatum und Paraffinölen besitzen zwar die gleichen günstigen physikalischen Eigenschaften wie Vaseline und
sind bei Verwendung eines guten Paraffinöles völlig reizlos, aber der hautfremde Charakter Hess sich nicht beseitigen.
Ferner ist versucht worden, Mischungen aus Wachs oder Paraffin-Mineralöl mit plastischen Isöbutylenpolymerisaten
als vaselinartige Salbengrundlagen einzuführen. Auch durch Einarbeiten von Polyäthylen in Mineralöle konnten
Produkte von vaselinähnlicher Struktur erhalten werden. In allen genannten Fällen konnte jedoch der hautfremde
Charakter der erhaltenen Produkte nicht beseitigt werden.
Ein Produkt, das die genannten Nachteile der Vaseline nicht
besitzt, wohl aber deren günstige physikalische Eigenschaften aufweist, ist eine Kunstvaseline, die frei von Ruckstandsprodukten der Erdöldestillation ist, mit einem'
Gehalt an
2-5 Gewichtsprozent Polyäthylen vom Schmelzindejj:. 1 ,,6-2,2
(MFI I9O/2)
10 9 815 /1962
1792^72
1-4 Gewichtsprozent Polyisobutylen vom Molekulargewicht Mv 300 000 - 500 000,
44-56 Gewichtsprozent 2-Octyl-dodecanol und
.41-47 Gewichtsprozent eines Guerbetalkohols auf Basis von gesättigten Fettalkoholen der Kettenlänge
Cl6"Cl8-
Die erfindungsgemässe Kunstvaseline wird vorteilhaft in
nachstehend beschriebener Weise hergestellt. Polyäthylen, Polyisobutylen und 2-Octyl-dodecanol werden zusammen unter
langsamem Rühren auf eine Temperatur von ca. 2200C erhitzt
und bis zur optischen Homogenität gerührt. Dann wird ohne weiteres Erwärmen der Guerbetalkohol portionsweise zugegeben,
wobei die Temperatur entsprechend absinkt. Nach vollständiger homogener Auflösung des Guerbetalkohols
wird die Masse unter schneller Abkühlung durch Einstellen in Eis bzw. Eis-Kochsalzmischung kalt gerührt. Die schnelle
Abkühlung der Masse ist ein wesentlicher Faktor für die Erzielung der günstigen physikalischen Eigenschaften.
Das erhaltene Produkt ist zunächst noch ziemlich weich, erhält aber beim Stehen innerhalb kurzer Zeit (etwa 12
bis 24 Stunden) väselinartigen Charakter.
-4-
109815/1962
fNSP6crco
Die nachstehenden Beispiele sollen die Erfindung näher
erläutern.
40 g Polyäthylen vom Schmelzindex 1,6-2,2 (MPI 190/2)
Lupolen' '24j54 H der Fa.BASF) wurden zusammen mit 20 g
Polyisobutylen vom Molekulargewicht Mv 380 000 der Viskosität
l,5.1O9 Poisen bei 200C in Isooctan (Oppanol B 50^
der Fa.BASF) und 5OO g 2-Octyl-dodecanol langsam unter
Rühren auf 2200C erwärmt, wobei die Masse optisch völlig
homogen wurde. In die heisse Schmelze wurden portionsweise
unter Rühren im Laufe von ca. I5 Minuten 440 g Guerbetalkohol
auf Basis von gesättigten Talgfettalkoholen der Kettenlänge CVg-C1Q eingetragen, der sich in der heissen
Masse völlig homogen auflöste. Nachdem der gesamte Guerbetalkohol eingetragen war, wurde das Gefäss in eine Eis-Kochsalzmischung
gestellt und die Masse gerührt, bis sieeine Temperatur von ,100C angenommen hatte. Es wurde eine
ziemlich weiche, vollkommen transparente Masse erhalten, die zur Reifung über Nacht bei Zimmertemperatur belassen
wurde. Danach war das Produkt mittelzähe, stabil und ohne Trennungserscheinungen oder Tropfenbildung bei Temperaturen
zwischen 5 und 5O0C und zeigte einen kurzen Abriss,
wie er für Vaseline charakteristisch ist,
■■·■·■· ■ ■ ■ -5-
1Ä8A3.6 /1962 . ORKWNAL !NSPECTEO
- 5 - 1792Λ72
Beispiel 2 '
Entsprechend, den Angaben des Beispiels 1 wurden diesmal
20 g Polyäthylen (Lupolen'R>24;54 H der Fa.BASF), 40 g
Polyisobutylen (Oppanol B 50^ der Fa.BASF) und 4?0 g
2-Gctyl-dodecanoi unter Rühren zusammengeschmolzen und
anschliessend portionsweise mit 470 g Guerbetalkohol auf
Basis gesättigter Talgfettalkohole versetzt. Die homogene
Schmelze wurde unter Kühlung in einer Eis-Kochsalzmischung unter Rühren auf eine Temperatur von 15°C gebracht. Nach
einer Reifung bei Zimmertemperatur über Nacht wurde ein transparentes Produkt von vaselinartigem Charakter,wie in
Beispiel 1 beschrieben, erhalten.
Wie in Beispiel 1 beschrieben wurden bei diesem Versuch
50 g Polyäthylen (Lupolen(R)2434 H der Fa.BASF), 10 g
Polyisobutylen (Öppanol B 50^ der Fa.BASF) und 490 g
2-Octyl-dodecanol unter Rühren zusammengeschmolzen. In
die heisse Schmelze wurden portionsweise 450 g Guerbetalkohol
auf Basis gesättigter Talgfettalkohole eingetragen, wobei eine homogene Schmelze entstand. Diese wurde unter
Kühlung in einer Eis-Kochsalzmf.ßchung unter ständigem
Rühren auf eine Temperatur von 100C gebracht. Nach einer
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Reifung bei Zimmertemperatur über Nacht zeigte das transparente
Produkt die in Beispiel 1 beschriebenen vaselineartigen Eigenschaften.
Entsprechend den Angaben des Beispiel 1 wurden 20 g Polyäthylen (Lupolen^ 24^4 H der Fa.BASF), 20 g Polyisobutylen
(Oppanol B 50^' der Fa. BASF) und 550 g 2-0ctyldödecanol
unter Rühren zusammengeschmolzen. Die heisse
Schmelze wurde portionsweise mit 410 g Guerbetalkohol auf Basis gesättigter Talgfettalkohole versetzt. Die homogene Schmelze wurde unter Kühlung in einer Eis^Kochsalzmischung unter ständigem Rühren auf eine Temperatur von 50C gebracht. Nach einer Reifung bei Zimmertemperatur über Nacht wurde
ein Produkt mit den in Beispiel 1 beschriebenen vaseline·* artigen Eigenschaften erhalten.
Schmelze wurde portionsweise mit 410 g Guerbetalkohol auf Basis gesättigter Talgfettalkohole versetzt. Die homogene Schmelze wurde unter Kühlung in einer Eis^Kochsalzmischung unter ständigem Rühren auf eine Temperatur von 50C gebracht. Nach einer Reifung bei Zimmertemperatur über Nacht wurde
ein Produkt mit den in Beispiel 1 beschriebenen vaseline·* artigen Eigenschaften erhalten.
Wie in Beispiel 1 beschrieben wurden 40 g Polyäthylen
(Lupolen^ 24?4 H der Fa.BASF), ."50 g Polyisobutylen
(Oppanol B 50*R' der Fa.BASF) und 500 g 2-Octyl-dodeqanol unter Rühren zusammengeschmolzen. In die heisse Schmelze
(Lupolen^ 24?4 H der Fa.BASF), ."50 g Polyisobutylen
(Oppanol B 50*R' der Fa.BASF) und 500 g 2-Octyl-dodeqanol unter Rühren zusammengeschmolzen. In die heisse Schmelze
0 U 15/1
1702472
wurden portionsweise 4jO g Guerbetalkohol auf Basis gesättigter
Talgfettalkohole eingetragen. Die erhaltene homogene Schmelze wurde unter ständigem Rühren unter
Kühlung in einer Eis-Kochsalzmischung auf eine Temperatur von 100C gebracht. Nach einer Reifung bei Zimmertemperatur
über Nacht zeigte das Produkt den in Beispiel 1 beschriebenen vaselineartigen Charakter.
Die erfindungsgemässe, von Rückstandsprodukten der Erdöldestillation
freie, Kunstvaseline besitzt die günstigen physikalischen Eigenschaften der Vaseline, ohne jedoch
deren Nachteile aufzuweisen und ist somit für den Einsatz in kosmetischen und pharmazeutischen Salben, Cremes,
Lotionen und ähnlichen Zubereitungen in hervorragender Weise geeignet.
-8-ORtCHNAL
10981 S/1962
Claims (2)
1. Kunstvaseline, die frei von Rückstandsprodukten der
Erdöldestillation ist, gekennzeichnet durch einen Gehalt an
2-5 Gewichtsprozent Polyäthylen vom Schmelzindex 1,6-2,2 (MFI 190/2)
1^Gewichtsprozent Polyisobutylen vom Molekulargewicht
Mv 3OO 000 - 500 000,
44-56 Ge chtsprozent 2-Octyl-dodecanol und
41-47 Gewichtsprozent eines Guerbetalkohols auf Basis von gesättigten Fettalkoholen der Kettenlänge
cl6~Cl8· '
2. Verfahren zur Herstellung einer Kunstvaseline gemäss
Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, das's man Polyäthylen,
Polyisobutylen und 2-0ctyl-dodecanol unter Rühren durch Erhitzen auf etwa 2200C zur optischen
Homogenität bringt, in dieser Masse den Guerbetalko-
' hol portionsweise auflöst, danach das erhaltene
-9-
ORKStNAi- INSPECTED
109815/1962 Όη^
Produkt unter schneller Abkühlung kaltrührt und 12 24 Stunden zur Reifung bei Zimmertemperatur stehen
lässt.
ppa
Henkel & Cie. GmbH.
i.V.
(D^.Zoebelein)
ÖRIÖMNAL iNSPECTEO
109815/1962
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19681792472 DE1792472A1 (de) | 1968-09-05 | 1968-09-05 | Kunstvaseline |
FR6929183A FR2017419A1 (en) | 1968-09-05 | 1969-08-26 | Synthetic petroleum jelly |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19681792472 DE1792472A1 (de) | 1968-09-05 | 1968-09-05 | Kunstvaseline |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1792472A1 true DE1792472A1 (de) | 1971-04-08 |
Family
ID=5707431
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19681792472 Pending DE1792472A1 (de) | 1968-09-05 | 1968-09-05 | Kunstvaseline |
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FR (1) | FR2017419A1 (de) |
Families Citing this family (1)
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---|---|---|---|---|
LU85304A1 (fr) * | 1984-04-13 | 1985-11-27 | Oreal | Composition solaire filtrante contenant du polyisobutylene et son utilisation pour la protection de l'epiderme humain contre les radiations ultraviolettes |
-
1968
- 1968-09-05 DE DE19681792472 patent/DE1792472A1/de active Pending
-
1969
- 1969-08-26 FR FR6929183A patent/FR2017419A1/fr not_active Withdrawn
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
FR2017419A1 (en) | 1970-05-22 |
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