DE178871C - - Google Patents
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Classifications
-
- H—ELECTRICITY
- H03—ELECTRONIC CIRCUITRY
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
- M 178871 KLASSE 21«. GRUPPE
in BERLIN.
Wellenempfindliche Kontaktstelle. Patentiert im Deutschen Reiche vom 18. Februar 1906 ab.
In der drahtlosen Telegraphie wurden bisher wellenempfindliche Berührungsstellen als
Detektoren verwendet, bei denen entweder die Berührung von Pulver aus leitender Substanz
gegen feste Körper oder feste Körper gegen feste Körper benutzt wurden. Bei der Verwendung
der ersteren handelte es sich ausschließlich um Pulverkohärer, welche mit unendlich
hohem Anfangswiderstand arbeiteten, während bei letzteren Mikrophonkontakte zur Anwendung gelangten, bei denen die sich berührenden
Körper aus Leitern bestanden, die keine elektrolytischen Eigenschaften zeigen. Die Empfindlichkeit derartiger Anordnungen
hing im wesentlichen von dem im allgemeinen gering bemessenen Berührungsdruck Und der
an die Elektroden gelegten E. M. K. ab. Die Anwendung letzterer war in allen Fällen unbedingt
erforderlich.
Die vorliegende Erfindung betrifft eine wellenempfindliche Kontaktstelle, bei welcher
infolge Verwendung eines bestimmten Materiales für die eine Elektrode des Kontaktes,
welches, in Stückform verwendet, elektrolytische Eigenschaften besitzt, die Anwendung
eines beliebigen Berührungsdruckes zuläßt, ohne daß die Kontaktstelle an Wellenempfindlichkeit
einbüßt, und bei welchem die Zwischenschaltung einer E. M. K.-Quelle zwischen
Kontaktstelle und Indikationsinstrurhent nicht erforderlich ist.
Als Materialien, welche diese Eigenschaft zeigeil, konnten durch Versuche nachfolgende
Manganverbindungen, wie z. B. Psilomelan, Pyrolusit, Braunit, Manganit sowie ferner
Kupferkies, Schwefelkies, Bleiglanz und andere ermittelt werden.
Diese Materialien .können in der Weise verwendet werden, daß entweder beide Berührungselektroden
oder Kontaktteile oder nur eine der Elektroden oder Kontaktteile aus den-. selben hergestellt werden.
Besonders vorteilhaft zeigten sich die Anordnungen, bei denen die Elektrode, mit der
ein beliebig großer Druck ausgeübt wurde, aus einem genügend widerstandsfähigen Material,
z. B. einem Metall, hergestellt war und die andere Elektrode aus einem der oben genannten
Materialien bestand.
In Fig. ι ist eine Ausführungsform der wellenempfindlichen Kentaktstelle dargestellt.
Hierin bezeichnet 1 ein Stück Psilomelan, welches vorteilhaft in Zinn .2, das mit einer
Messinghülse 3 umgeben ist, eingebettet ist. Gegen die Oberfläche des Psilomelan drückt
eine Eisenschraube 4, deren Gewinde in einem Hartguinmistopfen 5 eingeschnitten ist. Der
Hartgummistopfen 5 ist in das Messingrohr 3 eingeschraubt. Auf dem oberen Teil des
achsial durchbohrten Hartgummistopfens ist eine Metallplatte 6 aufgeschraubt, durch die
Bohrung ist eine leitende Zuführung 7 von der Metallplatte nach der Eisenschraube 4 geführt.
Bei dieser Ausführungsform bildet 4 die Druckelektrode, 1 eine aktive Elektrode
und 2 die Zuleitungselektrode.
(2. Auflage^ ausgegeben am 13. Februar igogj
Durch Versuche ist festgestellt worden, daß es für die Ausführungsform der wellenempfindlichen
Kontaktstelle von Wichtigkeit ist, entsprechend den angewendeten Materialien die Kontaktstelle zu gestalten. Eine
günstige Größe der Berührungsfläche ergab sich für Psilomelan in"Kontakt mit Eisen bei
einem Quadratmillimeter.
Die Ausführung des vorliegenden Verfahrens zum Empfangen elektrischer Schwingungen
ist derart, daß die wellenempfindliche Kontaktstelle in bekannter Weise mit einer
Hilfsstromquelle und einem Telephon oder einem anderen geeigneten Energieanzeiger in
Reihe geschaltet und dieser dann mit dem Empfangsluftleiter induktiv oder konduktiv
verbunden wird. Die der wellenempfindlichen Kontaktstelle aufzudrückende Hilfsspannung
schwankt je nach der Art des verwendeten Materiales und ist ferner abhängig von der
Gestaltung und Art der Berührungsfläche. Hierbei ist es nicht möglich, einen ausgesprochenen
günstigen Wert der aufzudrückenden Hilfsspannung festzustellen. Derselbe liegt
für Psilomelan in Benutzung mit Eisen etwa in der Größenordnung von 0,5 bis 1 Volt, wenn
man maximale Empfindlichkeit bei geringer Lautstärke im Telephon erzielen will. Beabsichtigt
man, die Lautstärke zu erhöhen, so ist man gezwungen, die Hilfsspannung auf etwa
3 bis 4 Volt zu vergrößern, wobei allerdings die Empfindlichkeit sinkt. Experimentell hat
sich herausgestellt, daß .bei Anwendung von Psilomelan bei gutem Kontakt ein Dauerstrom
von einem Milliampere durch die wellenempfindliche Kontaktstelle hindurchfließt, welcher
bei stärkerer Reizung der Kontaktstelle entsprechend vergrößertwird. Hierbei betrug der
Anfangswiderstand mehrere Tausend Ohm.
Wenn man als Zuleitungselektrode einen Körper benutzt, welcher von der Druckelektrode
in der Spannungsreihe verschieden ist, so erhält man bei Verwendung eines der oben
genannten Materialien als aktiven Körper ein Primärelement, welches eine gewisse elektromotorische
Kraft besitzt. So hat es sich beispielsweise herausgestellt, daß unter Benutzung
von Wismut als Druckelektrode, Psilomelan als aktiven Körper und Zinn als Zuführungselektrode die so erzeugte eigene
elektromotorische Kraft zur Erregung der wellenempfindlichen Kontaktstelle vollständig
ausreicht. In diesem Falle wird die wellenempfindliche Kontaktstelle direkt mit einem
Energieanzeiger verbunden.
In der Zeichnung sind beispielsweise Empfangsschaltungen dargestellt, und zwar gibt
Fig. 2 eine Empfangsschaltung mit Hilfsspannung dar. Hierin bezeichnet 1 den Luftleiter,
2 · die primäre Transformatorspule, 3 eine variable Selbstinduktionsspule, 4 einen veränderlichen
Kondensator, 5 die Verbindung nach Erde oder Gegengewicht; mit 6 ist die sekundäre
Transformatorspule, mit 7 der veränderliche Blockierungskondensator bezeichnet;
8 und 9 stellt die wellenempfindliche Kontaktstelle mit parallel geschaltetem variablen Kondensator
xo dar. 11 sind Drosselspulen; 12 ist ein Energieanzeiger (Telephon, Galvanometer
usw.). Mit 13 ist eine Potentiometeranordnung
bezeichnet, welche zur Herstellung der veränderlichen Hilfsspannung dient.
Ebenso wie induktiv, kann man die wellenempfindliche Kontaktstelle auch direkt in den
Empfangsluftleiter einschalten. Hierbei ist es jedoch wesentlich für die Abstimmung, daß
man parallel zur wellenempfindlichen Kontaktstelle einen Kondensator von genügend großer
Kapazität schaltet.
In Fig. 3 ist eine Schaltung wiedergegeben, bei der die Kontaktstelle ohne Hilfsspannung
arbeitet. Es stellt dar: 1 den Luftleiter, 2 die Primärspule des Empfangstransformators, 3
die variable Selbstinduktionsspule, 4 einen veränderlichen Kondensator, 5 die Verbindung
nach Erde oder Gegengewicht, 6 die Sekundärspule des Empfangstransformators, 7 einen
Abstimmungskondensator, 8 und 9 die \vellenempfindliche Kontaktstelle, 10 einen veränder-.
liehen Parallelkondensator, 11 einen Energieanzeiger.
Die Ansicht, daß die erzielten Wirkungen durch die elektrolytischen Eigenschaften des
in Stückform verwendeten aktiven Materiales bewirkt werden, wird dadurch bestärkt, daß
die verwendeten Körper
1. bei Anwendung von Zuleitungselektroden verschiedenen Materiales bei derselben Temperatur
ein Element bildeten, wobei jede Wärmewirkung ausgeschlossen war, und
2. daß eine derartige Anordnung, gleichgültig, ob die in Kontakt mit der Mineralelektrode
stehenden Elektroden aus demselben oder verschiedenen Material bestanden, auf
Wellen ansprach, ohne daß eine, besondere E. M. K.-Quelle benutzt wurde.
Claims (1)
- Patent-Ansprüche:i. Wellenempfindliche Kontaktstelle zum Empfangen elektrischer Schwingungen, dadurch gekennzeichnet, daß eine oder beide Elektroden oder Kontaktteile aus einem in Stückform verwendeten Material besteht, welches elektrolytische Eigenschaften besitzt. .'2. Eine Ausführungsart der wellenempfindlichen Kontaktstelle nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die eine oder beiden der in Stückform verwendeten Berührungselektroden mit elektrolytischen Eigenschaften aus Manganverbindungen, wie z. B. Psilomelan, Pyro-~~lusit, Manganit oder Kupferkies, Schwefel- ' kies und Bleiglanz, besteht.3. Eine Ausführungsform nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß ein in Stückform verwendeter Körper, welcher elektrolytische Eigenschaften besitzt, mit zwei aus verschiedenem Material bestehenden Zuleitungselektroden versehen ist, so daß hierdurch ein Primärelement gebildet wird, derart, daß sich die Stromstärke des so erzeugten Gleichstromes unter Einwirkung der elektrischen Wellen verändert, zu dem Zweck, einen Hilfsstrom entbehrlich zu machen.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
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