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Die Erfindung bezieht sich auf eine bahnförmige Haltetasche zur Aufnahme
von Merkstreifen oder streifenförmigen Aufzeichnungsträgern, von denen mehrere an
einer Dispositionstafel querverlaufend und schuppenartig übereinanderliegend angeordnet
sind, bestehend aus federndem, durchsichtigem Kunststoff und einem zur Befestigung
an der Tafel dienenden Rückwandteil, sowie einem im wesentlichen unter einem spitzen
Winkel vom Rüchwandteil abstehenden Vorderwandteil, der in die Haltetasche eingesteckte
Merkstreifen und Skalenstreifen klemmend haltert.
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Zur sichtbaren Anbringung von streifenförmigen Aufzeichnungsträgern,
wie beispielsweise Merkstreifen, an Dispositionstafeln benötigt man spezielle bahnförmige
Haltetaschen, deren eigentlicher Taschenteil nur eine relativ geringe Höhe aufweisen
soll, damit von den verhältnismäßig schmalen Merkstreifen ein möglichst großer Teil
aus der Haltetasche hervorsteht und sichtbar bleibt. Bekannte derartige aus federndem
Kunststoff hergestellte Haltetaschen weisen an ihrem Vorderwandteil einen nach innen
gebogenen Randstreifen auf, der sich federnd an den gegenüberliegenden Rückwandteil
anlegt. Zwischen den abgebogenen Randstreifen und denn Rückwandteil werden die Skalen-
und Merkstreifen eingesteckt und klemmend festgehalten. Es versteht sich, daß der
Skalenstreifen den Merkstreifen in der Höhe überragt, wodurch der Skalenstreifen
jedoch im Laufe der Zeit einer Verschmutzung und einem Abgriff ausgesetzt ist. Außerdem
können derart ungeschützte Skalenstreifen beim Arbeiten an der Dispositionstafel
auch leicht seitlich verschoben werden.
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Um diese Nachteile auszuschalten, ist es bekannt, die Skalenstreifen
durch einen durchsichtigen Kunststoffstreifen zu schützen, der mit einem abgebogenen
Rand am Vorderwandteil der Haltetasche eingehängt wird und mit seinem unteren Rand
in die nächstfolgende untere Haltetasche eingreift. Solche praktisch aus zwei Teilen
bestehenden Haltetaschen erhöhen jedoch die Herstellungskosten. Außerdem ist durch
diese zweiteilige Ausführung der Haltetaschen die Klemmwirkung auf eingesteckte
Merkstreifen nachteilig beeinträchtigt.
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Es ist ferner eine einteilige bahnförmige Haltetasche bekannt, die
einen oberen Randabschnitt mit eingeätzter oder eingepreßter Skala aufweist. Der
Taschenboden besteht bei dieser Ausführung aus einer im wesentlichen horizontalen
Abkantung, über die sich zur Schaffung des eigentlichen Taschenraums der obere Randabschnitt
der nächstfolgenden unteren Haltetasche erstreckt. Bei unvorsichtiger Handhabung
des Geräts besteht hier stets die Möglichkeit, daß sich die Merkstreifen beim Einstecken
zwischen die Haltetaschen schieben und nicht auf dem abgekanteten Taschenboden zur
Auflage kommen. Darüber hinaus ist die eingeätzte oder eingepreßte Skalenteilung
nachteilig gegenüber austauschbaren Skalenstreifen.
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Durch die USA.-Patentschrift 1774 238 ist es schließlich bei
einzelnen Einstecktaschen für Aufzeichnungsträger bekanntgeworden, deren Vorderwandteil
mit einer durchgehend in Längsrichtung der Einstecktasche verlaufenden und gegen
den Rückwandteil derselben gerichteten Einwölbung zu versehen, die den Taschenquerschnitt
im Abstand vom Taschenboden verengt, um die eingesteckten Aufzeichnungsträger sicher
einzuklemmen bzw. festzuhalten. Diese bei einzelnen Einstecktaschen einfach auszuführende
Maßnahme ist jedoch nicht ohne weiteres auf bahnförmige Haltetaschen der eingangs
bezeichneten Art übertragbar.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine bahnförmige Haltetasche
zur Mehrfachanordnung an einer Dispositionstafel zu schaffen, die bei geringer Höhe
eingesteckte Merkstreifen od. dgl. zuverlässig aufnimmt und klemmend festhält, außerdem
eine Halterung zur geschützten und austauschbaren Unterbringung von Skalenstreifen
enthält und preiswert herstellbar ist.
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Gemäß der Erfindung wird diese Aufgabe bei einer bahnförmigen Haltetasche
der eingangs bezeichneten Art dadurch gelöst, daß der Vorderwandteil in an sich
bekannter Weise mit einer durchgehend in Längsrichtung der Haltetasche verlaufenden
und gegen den Rückwandteil gerichteten, den Taschenquerschnitt im Abstand vom Taschenboden
verengenden Einwölbung versehen ist, und daß sich vom oberen Rand des Vorderwandteils
ein angeformter Halterungsteil für den Skalenstreifen so weit schräg nach unten
erstreckt, daß er durch die Engstelle des Taschenquerschnitts der nachfolgenden
unteren Haltetasche bis nahe deren Taschenboden eingreift.
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Eine derart ausgebildete bahnförmige Haltetasche läßt sich kostensparend
im Strangpreßverfahren herstellen. Die eigentliche Tasche bildet mit der Halterung
für den Skalenstreifen vorteilhaft ein Teil. Dadurch, daß sich vom oberen Rand des
Vorderwandteils einer bahnförmigen Haltetasche der angeformte Halterungsteil für
den Skalenstreifen schräg nach unten in den Raum der nächstfolgenden unteren Haltetasche
erstreckt, erhält der Vorderwandteil eine federnde Abstützung, die in Verbindung
mit dem Taschenboden und der Einwölbung im Vorderwandteil der unteren Haltetasche
die erforderliche Klemmkraft zur sicheren Halterung der Merkstreifen aufbringt.
Der Skalenstreifen selbst ist durch den Halterungsteil jeder bahnförmigen Haltetasche
vor Abgriff und Verschmutzung geschützt. Ferner kann der Skalenstreifen bei Bedarf
leicht gegen einen anderen ausgetauscht werden, indem er seitlich aus dem Halterungsteil
der Haltetasche herausgezogen wird.
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Gemäß einer weiteren Ausbildung der Erfindung geht die den Taschenboden
bildende Rundung unmittelbar in die Einwölbung im Vorderwandteil über. Die den Taschenboden
bildende Rundung kann relativ groß bemessen werden und fördert die Federung des
Vorderwandteils gegen das Rückwandteil, während gleichzeitig das Vorderwandteil
relativ niedrig gehalten werden kann, um, wie gefordert, den größten Teil eines
eingesteckten Merkstreifens zur Einsicht freizugeben.
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Die Erfindung wird anschließend an Hand der Zeichnung eines Ausführungsbeispiels
näher erläutert. Es zeigt F i g. 1 eine Querschnittsansicht eines Teils einer Dispositionstafel
mit mehreren bahnförmigen Haltetaschen und F i g. 2 eine Schrägansicht der in F
i g. 1 gezeigten Anordnung.
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Die bahnförmigen Haltetaschen 1, 2, 3 usw. werden im Strangpreßverfahren
aus einem federnden durchsichtigen Kunststoff hergestellt. Sie weisen im Ausführungsbeispiel
einen Rückwandteil 4, einen abgerundeten Taschenboden 5, einen gegen den Rückwandteil4
eingewölbten Vorderwandteil 6 und einen Halterungsteil 7 für einen Skalenstreifen
8 auf. Der
Skalenstreifen 8 kann seitlich in den Halterungsteil
7 jeder Haltetasche eingesteckt bzw. aus diesem herausgezogen werden, wenn ein Austausch
erwünscht ist. Die einzelnen Haltetaschen 1, 2, 3 usw. sind mit ihrem Rückwandteil
4 durch Verklebung oder Heftklammern usw. (nicht gezeigt) an einer Tafel 9 befestigt.
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Im Ausführungsbeispiel ist die Einwölbung im Vorderwandteil 6 durch
einen Längsknick 10 gebildet, wodurch in einem gewissen Abstand über dem Taschenboden
5 eine Engstelle im Taschenquerschnitt geschaffen wird. Durch diese Engstelle erstreckt
sich jeweils der Halterungsteil7 der darüberliegenden Haltetasche, der mit seinem
unteren Rand bis nahe dem zugeordneten abgerundeten Taschenboden 5 reicht.
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Die Merkstreifen 11 oder ähnliche streifenförmige Aufzeichnungsträger
werden zwischen dem Halterungsteil 7 mit den Skalenstreifen 8 einer bahnförmigen
Haltetasche und dem Vorderwandteil 6 der Barunterliegenden bahnförmigen Haltetasche
eingesteckt und durch die Federwirkung des Vorderwandteils 6 gegen das zugeordnete
Halterungsteil 7 eingeklemmt gehalten. Die Merkstreifen sind dadurch bei der Arbeit
an der Dispositionstafel gegen eine unbeabsichtigte seitliche Verschiebung oder
ein Herausrutschen gesichert. Die Federwirkung des Vorderwandteils 6 wird durch
die relativ große Rundung des Taschenbodens 5 vorteilhaft gefördert. Der im wesentlichen
S-förmige Verlauf des Querschnitts von Taschenboden 5 und Vorderwandteil 6 erleichtert
das Einstecken der Merkstreifen und begrenzt das Ausmaß der Einsteckbewegung. Der
Skalenstreifen 8 liegt geschützt hinter der Rückseite des Halterungsteils 7. Die
Engstelle im Taschenquerschnitt im Bereich des Längsknicks 10 bildet praktisch die
Klemmstelle für den eingesteckten Merkstreifen 11. Diese Engstelle im Taschenquerschnitt
kann so bemessen sein, daß bei eingestecktem Halterungsteil7 und Merkstreifen 11
der Vorderwandteil 6 aus seiner Ausgangsform etwas nach außen gebogen ist, und die
hierbei vom Vorderwandteil erzeugte Rückstellfederkraft bildet die Klemmkraft für
den eingesteckten Merkstreifen. Diese Klemmkraft kann durch entsprechende Wahl des
Materialquerschnitts und des Ausmaßes der Rundung des Taschenbodens 5 nach Bedarf
geändert werden.
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An Stelle des abgerundeten Taschenbodens 5 kann auch ein abgekanteter
Taschenboden (nicht gezeigt) vorgesehen sein. Auch die Höhenlage des Längsknicks
10 und damit der Engstelle im Taschenquerschnitt kann in Abweichung vom Ausführungsbeispiel
verändert werden. Es ist auch möglich, an Stelle des einen im Ausführungsbeispiel
gezeigten Längsknickes 10 mehrere Längsknicke oder Einwölbungen im Vorderwandteil
6 vorzusehen.