DE1785157C - Vorrichtung zum Durchschneiden eines laufenden Texülgames - Google Patents
Vorrichtung zum Durchschneiden eines laufenden TexülgamesInfo
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Description
i 785
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Durchschneiden eines laufenden Textilgarnes mit
einem verschiebbar geführten Messer und Antriebsmitteln, um das Messer mit seiner Schneide gegen eine
Amboßfiäche zu bewegen, wobei das Amboßmaterial 5 eine geringere Härte aufweist als das Schneidenmaterial.
Schneideeinrichtungen dieser Art werden beispielsweise in Verbindung mit elektronischen
Garnreinigern verwendet, um einen Trennschnitt auszuführen, wenn vom Meßfeld des Garnreinigers ein it
durchlaufender Garnfehler (z. B. Garnverdickung) festgestellt wird, welcher ausgeschieden werden soll.
Damit das durchlaufende Textilgarn glatt durchschnitten wird, ist eine schlagartige Schneiribewegung
des Messers erforderlich; als Antriebsmittel ist üblicherweise ein Elektromagnet vorgesehen, dessen
Anker mit dem Messer in Wirkverbindung steht, welches quer zur Schneide verschiebbar geführt ist.
Es sind Anordnungen bekannt, bei denen das Material der Amboßfläche gleich hart oder härter ist als das ao
Schneidenmaterial, indem beispielsweise die Schneide und der Amboß aus gehärtetem Stahl gefertigt sind.
Je nach Querschnitt und Material des durchzutrennenden Stranges sind jedoch erhebliche Schneidkräfte
aufzuwerten, was im erwähnten Falle zu einer raschen Abnützung oder Zerstörung der Schneide
führt. Man ist deshalo dazu übergegangen, die
Amboßflächc aus weicherem Matrial, ζ. B. Messing,
herzustellen. Durch das wiederholte Aufschlagen der härteren Schneide entsteht aber in einer solchen
Amboßflüchu nach relativ kurzei Gebrauchsdauer
eine Furche oder Kerbe, die bei jeder Schnitlbewegung tiefer ausgeschlagen wird und die Schneidwirkung
mehr und mehr beeinträchtigt, obwohl der Zuschliff der Schneide erhalten bleibt. Es ist klar, daß das
häufige Auswechseln der Schneideinrichtung oder einzelner Teile derselben höchst unerwünscht ist, da
dies jedesmal einen Betriebsunterbruch an der Textilmaschine bedingt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine νοΓΠΰΙιΙυημ der eingangs genannten Art zu schaffen,
welchc ohne Wartung während langer Zeit einwandfrei arbeitet und vorzugsweise über mehrere hunderttausend
Betätigungen ihre Schneidfähigkeit beibehält. Diese Aufgabe ist bei einer solchen Vorrichtung
dadurch gelöst, daß der in an sich bekannter Weise als Rotationskörper ausgebildete drehbare Amboßkörper
derart gelagert ist, daii er bei jedem Schneidvorgang
durch eine momentane Berührung mit dem längsbewegten Faden eine Teildrehung erfährt.
Zwar ist bereits bekannt (USA.-Patentschrift 3 ()()4 889), an Textilschneidemaschincn den Amboß
zu drehen. Hierbei ist aber zu berücksichtigen, daß die Drehbewegung am tellerförmigen Amboß durch
beim Aufprall des Messers erzeugte Stoßenergie erzeugt werden soll, wobei vorausgesetzt wird, daß das
Musser nicht genau plan auf den Amboß auftrifft, oder aber, daß durch den Aufprall eine Feder kornprimiert wird, welche bei ihrer Entspannung den
Amboßtisch um einige Grade verdreht. Solche Maßnahmen sind wohl denkbar bei Maschinen, welche
mit vergleichsweise großer Energie arbeiten, wie das beim Trennen von Stoffbahnen nötig ist, hingegen
nicht anwendbar an Schneidapparaten für Einzelfäden vorliegender Art, Zudem setzt eine auf diese 6g
lose erzeugte Drehbewegung voraus, daß sich der Amboßtisch horizontal erstreckt und um eine ver*
likale Welle dreht. Bei der Vorrichtung gemäß der Erfindung hingegen erstreckt sich die Amboßwelle
zwangläufig waagerecht zum vertikal laufenden Faden.
Es ist ferner auch schon bekannt (schweizerische Patentschrift 227 105), an Spulmaschinen Fadenbremsen
oder Wachsscheiben durch den Faden in Drehung zu versetzen. Hierbei ist jedoch nicht außer
acht zu lassen, daß Bremsteller oder Wachsscheibe kontinuierlich angetrieben werden müssen, wobei der
Faden die Funktion des. Treibers ähnlich des Riemens eines Riementriebes übernimmt und der Faden sich
in ständigem Reibkontakt mit der zu treibenden Scheibe befinden muß. Diese Art des Antriebes
mittels Faden kann nicht ohne weiteres auf vorliegende Erfindung übertragen werden, da hier eine
Verdrehung am Amboß nur temporär zu erfolgen hat. Hierfür wird ausgenützt, daß der Faden unmittelbar
vor seiner Trennung und noch während seiner Bewegung vom Messer gegen den Amboß gedrückt
wird. Die hierbei für ein Bruchteil einer Sekunde erzeugte Reibungsenergie in Drehrichtung
des Ambosses ist sehr gering und erfordert eine spezifische Lagerung des Amboßkörpers.
Die Erfindung wird nachstehend an Hand von Ausführungsbeispielen im Zusammenhang mit der
Zeichnung näher erläutert.
F i g. 1 ist die Draufsicht auf eine Schneidvorrichtung gemäß einer ersten Ausführungsform;
Fig. 2 ist eine teilweise geschnittene Seitenansicht
der Vorrichtung nach Fi g. 1;
Fig. 3 ist die Teilansicht einer weiteren Schneideinrichtung
mit einer Variante des Amboßkörpers, und
F i g. 4 zeigt einen Schnitt entlang der Linie IV-IV in Fig. 3.
Die Schneideinrichtung nach Fig. 1 und 2 weist
eine Grundplatte IO auf. In einer Führungsnut 22 der Grundplatte ist ein Messerhalter 24 längsverschiebbar
gelagert, an dessen einem Ende das Messer 26 eingesetzt ist. Am Messer 26, welches vorzugsweise
aus gehärtetem Stahl besteht, ist die Vorderkante als Schneide 27 zugeschlil'fen. Ein Halteteil,
welcher das Herausfallen des Messers aus der Führungsnut 22 verhindert, ist der Einfachheit halber
nicht dargestellt. Zum Antrieb des Messers ist in einer Ausnehmung 12 der Grundplatte 10 ein Elektromagnet
14 angeordnet, dessen Klappanker 16 am Messerhalter 24 angreift. Um nach jeder Schneidbewegung
das Messer 26 bzw. den Messerhalter und den Anker 16 wieder in die dargestellte Ausgangslage
zu bewegen, ist eine U-förmig gebogene Blattfeder 20 vorgesehen, welche in eine weitere Ausnehmung 18
der Grundplatte eingesetzt ist.
Gegenüber der Messerschneide ist ein zylindrischer
Amboßkörper 30 angeordnet, wobei der durchzuschneidende Textilfaden 5, ein Gewebeband od. dgl.
zwischen Messer und Amboßkörper hindurchläuft. Der zylindrische Amboßkörper 30 sitzt auf einer in
die Grundplatte 10 eingeschraubten Paßschraube 32 und ist auf dieser um seine Längsachse A drehbar.
Das Material des Amboßkörpers 30 ist weicher als das Schneidenmaterial, beispielsweise kommen
Messing, ungehärteter Stahl oder ein Kunststoff in Frage. Die Drehachse A des Amboßkörpers 30 liegt
parallel zur Schneide 27 und in deren Bewegungsebene, so daß die Schneide bei jeder Schneidbewegung
gegen die ihr jeweils gegenüberstehende, nächstliegende Mantellinic des Amboßkörpers 30 schlägt.
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Jeweils kurz vor dem Durchtrennen kommt das längsbewegte Garn 5 mit der Mantelfläche 31 des Amboßkörpers
30 in Berührung,' so daß dieser eine größere oder kleinere Teildrehung erfährt. Es steht somit die
gesamte Mantelfläche 31 des Amboßkörpers 30 als Amboßfläche zur Verfügung, und es kommen infolge
der erwähnten Drehbewegungen immer neue Stellen bzw. Mantellinien der Zylinderfläche zur Wirkung,
wobei die feinen Einschnitte der Schneide sich nach und nach über den Umfang verteilen. Hierbei wird
vermieden, daß eine bestimmte Stelle der Amboß-ί lache durch die wiederholt auf treffende Schneide
tiefer und tiefer ausgeschlagen wird, sondern es wird die gesamte Amboßfläche gleichmäßig beansprucht,
ro daß die Schneidfähigkeit für eine sehr große Zahl von Schneiovorgängen erhalten bleibt. Es kann dabei
eine geringe, jedoch über den ganzc-n Umfang verteilte
Abnützung des Amboßkörpers 30 auftreten; in diesem Zusammenhang ι·Λ es von Vorteil, wenn die Höhe
der Zylinderfläche, wie aus Fig. 1 ersichtlich, etwas geringer ist als die Messerbreite.
Wie ersichtlich, sitzt das Messer 26 in einem Schlitz 28 des Messerhalters 24, wobei der Messerrücken
nicht ganz bis auf den Grund des Schlitzes reicht; das Messer 26 ist im Schlitz 28 durch einen Niet 29
fixiert. Dank dieser Anordnung ist das Messer gegenüber dem Messerhalter in geringem Ausmaß schwergängig beweglich, und zwar im Sinne einer Schwenkbewegung
um den Niet 29, so daß die Messerschneide 27 sich dauernd über ihre ganze Länge auf die Lage
der Amboßfläche einstellt und allfällige Herstellungsungenauigkeiten oder Abnützungserscheinungen sich
deshalb nicht nachteilig auswirken können.
Selbstverständlich ist es nicht Bedingung, daß die Amboßfläche durch eine Zy!l.iderflache gebildet ist,
sondern es sind vom Ausführungebeispiel nach Fig. 1 und 2 abweichende Anordnungen denkbar. Beispielsweise
kann der Amboßkörper konisch und die Messerschneide (in Fip. 1 gesehen) entsprechend
schräg angeschliffen sein, oder es kann eine gerade Schneide mit einem konischen, jedoch mit entsprechend
schief stehender Drehachse gelagerten Amboßkörper ."»usammenwirken.
Indessen kann die Amboßfläche anstatt durch die Mantelfläche eines Rotationskörpers auch durch eine
Stirnfläche eines drehbar gelagerten Amboßkörpers gebildet sein. Ein Ausführungsbeispiel dieser Ait ist
in den Fig. 3 und 4 dargestellt, wöbe. Te1Ie welche
dem vorstehend beschriebenen Ausfuhrungsbeispie
entsprechen, analog bezeichnet sind. In diesem Fall
ist ein Amboßkörper 40 drehbar auf einer PaB-
schraube 42 an der Grundplatte 10 derart gelagert, daß eine Stirnfläche 41 als Amboßfläche dem Messer
26 gegenübersteht. Der durchzuschneidende Garnstrang 5 ist dabei außermittig zur Drehachse A des
Amboßkörpers 40 versetzt zwischen Schneide 27 unci
ίο Amboßfläche 41 hindurchgeführt, um bei jeder betätigung
des Messers eine Drehbewegung und ständige Erneuerung der wirksamen Stelle der Amboßflache
infolge Berührung mit dem längsbewegten Faden a sicherzustellen. Die Schneide 27 bzw. deren jeweilige
Aufschlagstelle auf der A-nboßfläche 41 verlauft quei
zum Faden 5, z. B. ebenfalls gegenüber der Drehachse A des Amboßkörpers 40 versetzt, wie mit der
strichpunktierten Linie in Fig. 4 angedeutet; jedocn
ist auch eine gegenseitige Anordnung denkbar bei
r·. welcher die jeweilige Schnittline radial zur AmbolJ-fläche
verläuft.
Claims (3)
- Patentansprüche:1 Vorrichtung zum Durchschneiden eineslaufenden Textilgarnes mit einem verschiebbar geführten Messer und Antriebsmitteln, um das Messer mit seiner Schneide gegen eine Amboßfläche zu bewegen, wobei das Arnboßmaterial eine geringere Häne aufweist als dasSchneidenmaterial, dadurch gekennzeichnet, daß der in an sich bekannter Weise als Rotationskörper ausgebildete drehbare Amboßkörper (30, 40) derart gelagert ist, daß er bei jedem Schneidvorgang durch eine momentaneBerührung mit dem längsbewegten Faden (5) eine Teildrehung erfährt.
- 2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Amboßfläche durch die Mantelfläche (31) des Rotationskörpers (30) ge-bildet ist, dessen Drehachse (A) in der Bewegungsebene der Schneide (27) liegt und parallel zu dieser verläuft.
- 3 Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Amboßfläche durch eineStirnfläche (41) des Rotationskörpers (40) gebildet ist, wobei der Faden in der Ebene einer Sekante vor der Stirnfläche (41) vorbeigeführt ist.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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