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Allzweok-Massagestuhl.
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Die Neuerung bezieht sich auf Massagestühle, also Stühle, die in ihrer
Konstruktion und Formgebung den besonderen Erfordernissen einer Massage angepasst
sind. Einerseits soll der Patient so sitzen können, dass er dem manchmal nicht unerheblichen
Druck der Hände des Masseurs bequem und ohne anspan-
nendeAnstrengung von Muskelpartien standhalten kann, ande- |
rerseits darf die Tätigkeit des Masseurs nicht durch irgendwelche Teile des Stuhles
behindert werden, insbesondere müssen die zu behandelnden Körperpartie leicht für
ihn zugänglich sein.
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Gemäss der verschiedenen Natur der Massagen sind Stühle angegeben
worden und im Gebrauch, die entweder für eine oder für einige verschiedene Massagearten
mehr oder weniger gut verwendbar sind. Um zum Beispiel sowohl Brust-wie auch Rückenmassagen
durchführen zu können, hat man Stühle konstruiert, die eine Rucken-Brustlehne aufweisen
aber keine Seitenlehnen, und der Sitz ist so gestaltet, dass ihn der Patient im
Reitsitz benutzt. Die Rücken- Brustlehne ist fest angebracht, so dass der Patient
je nach der beabsichtigten Massage in der einen oder anderen Richtung Platz zu nehmen
hat.
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Weiterhin sind Stühle mit abnehmbaren Arm-btw. Seitenlehnen bekannt,
die es dem Masseur, wenn die Seitenlehnen abgenommen sind, ermöglichen, die Hüftpartien
zu erreichen.
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Die Neuerung betrifft einen Massagestuhl, der das erstrebte Ziel einer
möglichst vielseitigen Verwendbarkeit so weitgehend erreicht, dass man von einem
Allzweck-Massagestuhl sprechen kann. In ihm sind nach Verwandlungen, die durch extrem
einfache Handgriffe durchführbar sind, und ohne dass der Patient seine Haltung wesentlich
verändern müsste, insbesondere sich erheben und in andererBlickrichtung wieder setzen
müsste, Bindegewebemasagen wie Rücken-, Brust- und Hüftmassagen, aber auch Nacken-,
Schulter-, Arm-, Hand- und Kopfmassagen in bequemer Weise möglich.
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Dennoch sind Konstruktion und Herstellungsweise ausserordentlich einfach,
so dass sich ausser der bereits erwähnten einfachen Handhabung trotz der umfassenden,
Verwendbarkeit relativ niedrige Herstellungskosten ergeben.
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Der Allzweck-Massagestuhl nach der Neuerung besitzt Armlennen, die
aus der Betriebslage in eine Ruhelage unterhalb der Sitzfläche schwenkbar sind,
und eine Mehrzweck-Lehne, die wahlweise als Brust-oder als Rückenlehne an seinen
gegenüberliegenden, nicht von den Amlehnen besetzten Seiten leicht löslich befestigbar
ist.
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Das Gestell des Stuhles ist vorzugsweise aus einem Flacheisenrahmen
als Sitzträger und Beinen aus Stahlrohr und Streben gebildet, die miteinander verschweisst
sind.
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Die leicht lösbare Verbindung zwischen der Mehrzwecklehne und dem
Gestell kann eine Steckverbindung sein.
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Auch die Träger für die eigentlichen Armlehnen und die Mehrzwecklehne
können Stahlrohre sein. Dann bestehen die Aufnahmen am Gestell für die Trägerrohr
der Mehrzwecklehne aus kurzen Hülsen, in die die Trägerrohre passen.
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Die Schwenkachsen für die Armlehnen bzw. Drehachsen der Trägerrohrenden
liegen zweckmässigerweise dicht unterhalb der betreffenden Sitzflächenränder. Die
Schwenkbewegun ist durch Scheren
begrenzt. die ferner Rasten für
die Betriebs-und die Gestellung aufweisen.
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Für Kopfmassagen kann eine in der Höhe verstellbare Kopfstütze vorgesehen
sein.
Der Allzweck-Massagestuhl nach der Neuerung die bereits aufge- |
:ührten und weitere Merkmale sollen nun anfgrund eines Ao-sfuh- |
rungsbeispieles und anhand der Zeichnungen näher erläutert
wer- |
den. |
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Fig. 1 zeigt die Vorderansicht, Fig. 2 eine Seitenansicht (von links,
gemäss Fig. l) und Fig. 3 die Draufsicht auf einen Massagestuhl nach der Neuerung,
und zwar mit den Armlehnen in Betriebsstellung.
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Fig. 4 gibt wie Fig. 1 die Vorderansicht wieder, diesmal aber bei
abgenommener Mehrzwecklehne und mit den Armlehnen in Ruhestellung, Fig. 5 treranschaulicht
eine Möglichkeit für die schwenkfähige Anlenkung der Armlehnen am Gestell, Fig.
6 schliesslich zeigt eine Einzelheit einer Kopfstütze.
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In den Figuren 1, 2 und 3 ist ein Beispiel für einen Allzweckmassagestuhl
in Vorderansicht, Seitenansicht und Draufsicht wiedergegeben. Die Mehrzwecklehne
8 ist aufgesteckt und dient, gemäss den in der Betriebsstellung befindlichen Armlehnen
12 und der Bezeichnung "V o r d e r ansicht" für Figur 1, im gezeich -neten Falle
als Backenlehne.
Der eigentliche Sitz l ruht auf einem Flacheisenrahmen l*.
An |
diesen sind drei Beine as b. c angeschweisst, die mit ihm und |
ebenfalls verschweissten Streben 3, 4 und 5 das Gestell bilden.
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Die Beine und die Streben bestehen aus Stahlrohr. Zwei Beine, 2a und
2b, unterstützen die vorderen Ecken der Sitzfläche, das dritte, 2c, einen Punkt
in der Mitte der Hinterkante. Das hintere
Bein ist, um festeren
Stand zu geben, am Ende zweekmãssig gegabelt. Dennoch erlaubt es die vorhandene
Grundform des Dreibeins dem Masseur, dicht an den Stuhl heranzutreten und erforderlichenfalls
mit einem Standfuss unter den Sitz zu treten. Mit S ist eine Vorderbein-Querstrebe
bezeichnete von deren Mitte eine Strebe 5 zum Flacheisenrahmen führt. Eine Mittelstrebe
verbindet ferner die Vorderbein-Querstrebe mit dem Hinterbein.
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Der Flacheisenrahmen lt und der Sitz l sind annähernd quadratische
indessen sind die hinteren Ecken vorteilhalfterweise stark abgerundet, um die Zugänglichkeit
zu Hüftpartien zu erleichtern.
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Die Rückenlehne 8 wird von zwei eng benachbarten, parallel zuein-
ander verlaufenden Rohren 9 getragen, die sich an den freien
En- |
den stark verjüngen und dort geschlossen sind. Dies geht aus
Fi- |
gur 2 hervor. Es ist leicht ersichtlich, daas diese Form die
Ein- |
führung in die Aufnahmehülsen bzw. et erleichtert. Zur Abstands- |
haltung der beiden parallelen Trägerrohr 9 kann ein kleiner |
Quersteg 10 vorgesehen sein. Diese Aufnahmehülsen, die unten geschlossen sind, sind
zu Paaren am Hinterbein 2c und an der streu be 5 unter einem leichten Neigungswinkel
nach aussen angebracht, Hierbei kann ein Steg 7 Verwendung finden. Die Aufnahmehülsan
sind nach Abstand und Durchmesser an die Trägerrohre 9 der Mehrzwecklehne 8, die
sie ja hlatern sollen, angepasst.
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Soll also die Mehrzwecklehne, die eben noch als Rückenlehne diente,
nunmehr als Brustlehne verwendet werden, so wird sie (Figur 2) einfach aus den linken
Eulsen 6 herausgezpgen und in die rechten Hülsen 6' eingeführt. Der Patient bleibt
sitzen und lehnt sich nunmehr nach vorn.
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An den Trägerrohres 9 für die Rückenlehne kann eine verstellbare Kopfstütze
11 angebracht sein, die noch näher besprochen werden wird.
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Wie der eigentliche Sitz 1 auf dem Flacheisenrahmen 1', so ruhen
auch die Mehrzwecklehne 8 auf einem Bacheisenrahmen 8* und
die |
Armlehnen 12 auf Flacheisenstücken 12'. Als Polsterung für Sitz und Lehnen kann
auf Holz gearbeiteter Schaumgummi mit einem leberzug
aus Plastikmaterial,
Leder oder Kunstleder vorgesehen sein.
Auch die Armlehne 12 ruhen auf Stahlrohres 15 als Trägers,
die |
am freien, unteren Ende stark gebogen sind, um von der Seite unter die Sitzfläche
greifen zu können. Dicht vor der Biegung befindet sich eine Abstandastrebe 14. Die
Drehachse für die Enden der Tragerrohre 13, das heißt also die Schwenkachse für
die gesamte Armlehne liegt dicht unterhalb des betreffenden Randes der Sitzfläche.
Im näher dargestellren Ausfuhrungsbeispiel verläuft sie durch die Achse des Lagerrohres
15.
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Figur 1 und Figur 4 zeigen die beiden Extremstellungen der Armlehnen.
Der Schwenkwinkel beträgt also praktisch 1800. Die Schwenkbewegung ist durch die
Führungsbahn einer Schere 18 begrenzt, die einerseits etwa in der Mitte des stark
gebogenen Teiles eines Trägerrohres 13, das dicht neben dem oberen Ende eines Vorderbeines
(z. B. 2a in Figuren 4 und 5) gelagert ist, drehbar befestigt ist. Geführt wird
sie andererseits durch einen am Bein in geeigneter Höhe angebrachten Führungsbolzen
20.
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Die Führungsbahn weist zwei Ausbuchtungen 21 und 22 auf, die in der
aus den Figuren 1 und 4 ersichtlichen Weiße als Rasten für den Führungsbolzen zur
Festlegung der Betriebsstellung und der Ruhestellung der Anlehnen dienen.
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Werden also die Armlehnen nicht benötigt oder stören sie gar, so genügt
ein kurzer seitlicher Druck auf die Scheren 18y um sie nach unten unter die Sitzfläche
schwenken zu können, wo sie in die Ruhestellung einrasten. Genau so einfach und
schnell können sie aus dieser Ruhestellung in die Betriebsstellung gebracht werden.
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Figur 5 zeigt als Beispiel Einzelheiten für die Lagerung und Führung
der schwenkbewegliohen Armlehnen bzw. ihrer Trägerrohre.
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Hierbei sind die freien unteren Enden der Trägerrohre 13 mit einem
quer liegenden Lagerrohr 15 verchweisst, dessen Enden massiv sind. Das linke Ende,
das mit 15'bezeichnet ist, besitzt eine Gewindebohrung 24, während das rechte Ende
einen herausragenden Lagerbolzen 23 trägt. 16 und 17 sind Lagerstücke, die mit
dem
Flacheisenrahmen 1' und/oder im Falle 17, mit dem Bein verschweisst sind. Das rechte
Lagerstück 17 weist eine Bohrung auf, in die der Lagerbolzen 23 drehfähig passt,
das linke Lagerstück eine durchgehende Bohrung. Durch diese ist eine Schraube 25
geführt und mit ihrem Gewindeteil in das Gewinde 24 des Lagerrohres 15 eingedreht.
Hierbei kommt ein kopfnaher, zylindrischer Teil 26 der Schraube in der Bohrung des
Lagerstückes 16 zu liegen und kann sich dort leicht drehen.
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Die drehbare Anlenkung der Schere 18 in der Krümmung des Trägerrohres
13 kann mittels eines Bolzens 19 in irgendeiner bekannten Weize durchgeführt sein.
Der Führungsbolzen 20 kann durch das Bein 2a hindurchgehen und hart mit der Wandung
verlötet sein.
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Muttern 27 und 28 dienen dazu, der Schere die gewünschte korrek-
te Bewegungsebene zu geben. Beilagscheiben wie 29 vergrossers |
die Führungsfläche.
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Bei Kopfmassagen müsste der Patient beim insoweit geschilderten Stuhl
nach der Neuerung den Kopf an die Brust ziehen. Um auch diese Anspannung von Muskelpartien
zu vermeiden, ist ein einfacher Zusatz vorgesehen, nämlich die schon erwähnte Kopfstütze
11, die, in der Höhe verstellbar, leicht lösbar mit den Trägerrohren 9 der Mehrzwecklehne
8 verbunden ist.
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Die Kopfstütze ist aus den Figuren 1, 2 und 3 in ziemlich tiefer Stellung
ersichtlich, aus Figur 6 ihre Halterung am Führungsrohr 33.
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Zwischen den oberen Enden der Trägerrohre 9 für die Mehrzwecklehne
8 ist mittels Stegen 30t, von denen der untere in Figur 1 erkennbar ist, eine Fuhrungshülse
30 verschweisst. In diese passt das Führungsrohr 33 für die eigentliche Kopfstütze
11. Die Füh-
rungshülse ist geschlitzt und trägt am unteren Ende Klemmbacken |
31, die Gewindebohrungen aufweisen. Zum Festklemmen des Führungsrohren 33 in der
Hülse in beliebiger Stellung dient eine Schraube 32, deren Kopf als Handhabe ausgebildet
ist. In Figur 2 ist bei 33'das untere Ende des Führungsrohres angedeutet, so dass
seine
ungefähre Länge erkennbar ist. Das Führungsrohr ersteckt sich durch ein Loch 34
in der Mehrzwecklehne 8 (Fig. 3), das
durch eine Rosette 35 gefasst sein kann. Mit seinem oberen
En- |
de ist ein quer zu ihm liegendes, kurzes Halterohr 36 für die |
eigentlicheltopf8tütze 11 versehweisst Fig.. 6). Auch. dieses |
Halterohr ist geschlitzt und besitzt Klemmbacken 37, iN deren |
GewindebohruDgen ciae Klemmschraube 38 mit einer Handhabe als |
Kopf eindrehbar ist. An der Rückseite der Kopfstütze ist ein Metallplättchen angesehraubt,
das mit einem rechtwinklig abgebogenen Steckbolzen 39 verschweisst ist. Der freie
lange Schenkel dieses Bolzens passt in das Halterohr 36 und, kann in diesem
mittels der Klemmschraube 38 festgestellt werden. |
Der Beruf des Masseurs wird nicht selten von Blinden ausgeübt, |
denen es gewisse Schwierigkeiten machen könnte, das Führungsrohr |
33 in der für die Kopfstütze richtigen Winkelstellung in der |
Hülse 30 festzuklemmen. Aus diesem Grunde kann es zweckmässig sein, der Hülse und
dem Führungsrohr einen z. B. quadratischen Querschnitt zu geben, der eiae unverdrehbare
Ealterung gewährleistet.
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Mit 40 sind in den Figuren Gummiplättchen für die Enden der Beine
bezeichnet, die ein Rutschen des Stuhles verhindern.
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Die sichtbaren Metallteile des Stuhles sind im Feuer lackiert. 2 Bl.
Zeichnungen mit 6 Figuren 12 Schutzansprüche.