DE177808C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

-Ml77808 -

KLASSE 13ä. GRUPPE

AUGUST KOCH in HANNOVER-LIST.

Vorrichtung zur selbsttätigen Beschickung von Dampfkesseln mit Kesselsteinlösungsmitteln.

Patentiert im Deutschen Reiche vom 1. August 1905 ab.

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur selbsttätigen Beschickung von Dampfkesseln mit Kesselsteinlösungsmitteln und besteht darin, daß die in den Kessel einzu-

•5 führenden Lösungsmittel aus einem auf den Kessel aufgesetzten Behälter entnommen werden, durch welchen der Kesseldampf ständig hindurchgeführt wird und hierbei etwas von dem Lösungsmittel aufnimmt, worauf diese Mischung durch eine in die Dampfleitung eingeschaltete Düse in den Kessel abgesaugt wird. Durch eine einmalige Einstellung von Regelungsventilen in der Dampfleitung vor dem Behälter wird das Zusatzverhältnis genau bestimmt und bleibt dasselbe während der Tätigkeit der Vorrichtung.

Fig. ι zeigt einen Längsschnitt durch einen Dampfkessel mit Ansicht der neuen Vorrichtung, Fig. 2 einen Schnitt durch den Behälter zur Aufnahme der Kesselsteinlösungsmittel.

Wie aus Fig. 1 ersichtlich ist, befindet sich über dem Dampfkessel ein Behälter a, der entweder eine oder auch mehrere Abteilungen a¹ cP (Fig. 2) aufweist, in welchen die Kesselsteinlösungsmittel so untergebracht sind, daß der Dampf auf sie von oben einströmt. Bei der in Fig. 2 dargestellten Ausführung werden sie auf Siebe a³ gebracht, welche über trichterförmigen Ausläufen ausgespannt sind und das Eintreten von Schlamm in den Kessel verhindern. Je nach der Anzahl der Abteilungen sind ein oder mehrere Zuflußrohre b angeordnet, welche mit der Dampfleitung c (Fig. 1) in Verbindung stehen und den in dem Behälter befindlichen Lösungsmitteln die zu ihrer Auflösung erforderliche Feuchtigkeit zuführen. Jedes Zuflußrohr ist mit einem Regelungsventil a⁴ versehen, so daß der Zufluß des Dampfes der Menge von Lösungsmitteln angepaßt werden kann, welche zur Beschickung des Kessels erforderlich ist. Hierdurch wird jeder Stoffverschwendung vorgebeugt, ohne die Aufmerksamkeit des Heizers zu erfordern.

Der Behälter α ist ferner mit Abflußventilen e versehen, durch welche die aufgelösten Lösungsmittel wieder dem Dampf rohr c zugeführt werden; ferner sind Schlammventile/ angebracht, durch welche ein leichtes Reinigen der Vorrichtung ermöglicht ist. In das Dampfrohr c, welches vorteilhaft vom Dampfdom ausgeht, ist ein Absperrventil g eingeschaltet, durch welches die Anlage außer Betrieb gesetzt werden kann. Hinter dem Behälter α im unteren Teil der Dampfleilung c befindet sich eine Düse h, mittels welcher die Lösungsmittel aus dem Behälter a durch den durch das Rohr c strömenden Dampf dem Kessel zugeführt werden. Jedoch kann die Dampfleitung c hinter der Saugdüse h auch in die Speisewasserleitung ausmünden. Die Vorrichtung kann sowohl auf jedem eingemauerten Kessel als auch auf jedem Lokomotiv- oder Lokomobilkessel angebracht werden. Der Hahn g wird zweckmäßig so angeordnet, daß er vom Heizerstand aus leicht bedient werden kann.

Claims (2)

1. Die Wirkungsweise der Vorrichtung ist also folgende: Kesseldampf strömt durch die Leitung c mit Ventil g und durch die Zweigleitungen b in den Behälter α und löst hier die Kesselsteingegenmittel auf, welche nun durch die Ventile e hindurch wieder in die Dampfleitung c abgesaugt und dann von dem Dampf in den Kessel oder in die Speiseleitung d mitgerissen werden.

   Ρλ τ en τ -Ansprüche:

   ι. Vorrichtung zur selbsttätigen Beschickung von Dampfkesseln mit Kesselsteinlösungsmitteln, dadurch gekennzeichnet, daß der die Lösungsmittel enthaltende Behälter (a) an eine Dampfleitung (c) des Kessels einerseits unter Einschaltung von Ventilen (a⁴) zur Regelung des Dampfeinlasses, andererseits mittels Düse (h) zum Absaugen der Lösungsmittel aus dem Behälter angeschlossen ist.
2. 2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Dampfleitung (c) des Behälters (a) hinter der Saugdüse (h) in die Speisewasserzuleitung (d) ausmündet.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.