DE1772897C3 - Verfahren zur Herstellung von elektrisch leitenden Metallschichten auf Kunststoffen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von elektrisch leitenden Metallschichten auf Kunststoffen

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DE1772897C3 DE19681772897 DE1772897A DE1772897C3 DE 1772897 C3 DE1772897 C3 DE 1772897C3 DE 19681772897 DE19681772897 DE 19681772897 DE 1772897 A DE1772897 A DE 1772897A DE 1772897 C3 DE1772897 C3 DE 1772897C3
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Description

Verfahren zur Herstellung von elektrisch leitenden Metallschichten auf Kunststoffen.
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung von gleichmäßigen oder gemäß einem Muster ausgebildeten elektrisch leitenden Metallschichten auf photographischem Wege auf einer isolierenden Kunststoff-Schicht, die entweder selbst als Träger der Metallschicht dient oder als haftendes Mittel auf einem Träger angebracht wird, unter Verwendung einer lichtempfindlichen Verbindung, die durch Belichtung ein Lichtreaktionsprodukt bildet, das imstande ist, aus Lösungen der entsprechenden Metallsalze Metall in Form eines Metallkeimbildes abzuscheiden, und die aus der Gruppe lichtempfindliche Eisen(III)-Verbindungen, organische lichtempfindliche Verbindungen, deren Lichtreaktionsprodukt durch Reduktion von Metallionen Metall abscheiden kann, oder lichtempfindliche Verbindungen, deren Lichtreaktionsprodukt aus Quecksilber^)-Ionen unter Disproportionierung dieser Ionen Quecksilber abscheiden kann, gewählt ist, wobei der lichtempfindlich gemachte Träger, gegebenenfalls unter Zwischenschaltung einer Kopiervorlage, belichtet wird und das Metallkeimbild, erforderlichenfalls nach Aktivierung, durch physikalische Entwicklung mit einem Metall, das edler als Cadmium ist, mit Hilfe eines Bades, das mindestens ein Salz des entsprechenden Metalls und mindestens ein Reduktionsmittel für dieses Salz enthält, verstärkt wird.
Derartige Verfahren dienen zum gleichmäßigen oder gemäß einem Muster erfolgenden Metallisieren von Kunststoffen auf photochemischem Wege, insbesondere zum additiven Herstellen von elektrisch leitenden Metallmustern auf photographischem Wege auf einer isolierenden Kunststoffschicht, z. B. von kopierten Schaltungen.
Bei den additiven Verfahren zur Herstellung von kopierten Schaltungen wird das Metallmuster unmittelbar auf der nicht verkleideten Kunststoffschicht aufgebaut. Bei den subtraktiven Verfahren wird von einer mit einer Metallschicht verkleideten Kunststoffschicht ausgegangen, wobei der überflüssige Teil der Metallschicht, nachdem die zum Muster gehörenden Teile mit einem Ätzgrund abgedeckt sind, durch Ätzen beseitigt wird.
Bei den meisten additiven Verfahren wird ebenfalls eine Ätzgrundabdeckschicht benutzt. Diese Abdeckschicht hat dabei den Zweck, den Aufbau des Musters auf galvanischem Wege nur auf den zum Muster gehörenden Teilen der Kunststoffschicht stattfinden zu lassen. Nachdem die Schicht bestimmten mechanischen und/oder chemischen Vorbehandlungen unterworfen worden ist, wird sie chemisch geimpft, d. h. für die gleichmäßige Abscheidung einer sehr dünnen elektrisch leitenden Silber-, Kupfer- oder Nickelschicht empfindlich gemacht. Diese letztere Schicht wird aus einem stromlosen Metallisierungsbad abgeschieden. Nachdem auf ihr als Negativ des gewünschten Musters die Abdeckschicht angebracht worden ist, werden die
f>5 unbedeckten Teile der leitenden Schicht auf elektrolytischem Wege mit Metall zur erforderlichen Dicke verstärkt. Schließlich werden die Abdeckschicht und die unter ihr liegende dünne Metallschicht entfernt. Um die
Haftung zwischen der Kunststoffschicht und dem auf ihr anzubringenden Metallmuster zu fördern, wird in der Praxis meistens ein Haftmittel auf der unbedeckten Kunststoffschicht angebracht Gemäß einer Ausführutigsform dieses letzteren Verfahrens wird z.B. ein Impfmittel für die stromlose Verkupferung, wie z.B. Kupfer(l)-Oxyd, in feinverteiltem Zustand dem Haftmittel zugesetzt (GB-PS 9 38 365).
Es sind auch additive Verfahren bekannt, bei denen die Verwendung einer Abdeckschicht überflüssig ist (OE-PS 2 19407 und NL-OS 241541). Bei diesen Verfahren werden die elektrisch leitenden Metallmuster auf photographischem Wege auf nichtmetallischen elektrisch nichtleitenden Trägern angebracht, wobei von einer hydrophilen lichtempfindlichen Schicht ausgegangen wä & Diese Schicht enthält eine lichtempfindliche Verbindung, die bei Belichtung ein Lichtreaktionsprodukt bildet das als solches physikalisch entwickelbar ist oder in einer Sekundärreaktion physikalisch entwickelbare Metallkeime bilden kann. Das gebildete meistens noch latente feindisperse Metallkeimbild wird schließlich mit Hilfe irgendeiner Form der physikalischen Entwicklung selektiv derart verstärkt, daß sich ein äußeres elektrisch leitendes Edelmetallmuster ergibt.
Gemäß einer Variante dieser bekannten Verfahren wird das Metallkeimbild, nachdem es einer Aktivierungsbehandlung unterworfen worden ist, mit Hilfe eines stromlosen Metallisierungsbades selektiv zu einem elektrisch leitenden Muster verstärkt, das aus Kupfer, Nickel und/oder Kobalt besteht (NL-OS 2 83 017).
In der Patentanmeldung P 16 21 299.0-45, offengelegt am 29.4.71, wird eine weitere Entwicklung der zuvor genannten bekannten Verfahren vorgeschlagen, wonach elektrisch leitende Muster hergestellt werden, die aus einem Metall bestehen, das weniger edel als Silber oder Quecksilber, jedoch edler als Cadmium ist. Zu diesem Zweck findet ein physikalischer Entwickler Verwendung, aus dem dieses Metall unmittelbar selektiv auf dem feindispersen Metallkeimbild abgeschieden wird. Dieses photographische Verfahren hat jedoch den Nachteil, daß dabei nur Träger A.nwendung finden können, die wenigstens an der Oberfläche hinreichend hydrophil sind. Diese Art von Trägermaterial ist jedoch in den Fällen ungeeignet, in denen hche Anforderungen an die elektrischen Eigenschaften des Trägermaterials und/oder seiner Oberfläche gestellt werden. Außerdem ist die Haftung des gemäß diesem Verfahren hergestellten Metallmusters häufig unzureichend.
In der NL-OS 64 03 056 ist ein Verfahren zur Herstellung von lichtempfindlichem Material beschrieben, durch das diese Nachteile verringert werden. Gemäß diesem Verfahren wird aul einer mit Wasser nichtimprägnierbaren hvdrophoben Trägeroberfläche eine amorphe lichtempfindliche Schicht dadurch angebracht, daß man auf dieser Oberfläche einen Film einer vorwiegend wäßrigen Lösung eintrocknen läßt, die eine lichtempfindliche Verbindung, die nach Belichtung ein l.ichtreaktionsprodukt liefert, das in einer oder mehreren Sekundärreaktionen in ein physikalisch entwickelbares Quecksilber-, Silber- oder Silberamalgamkeimbild umgewandelt werden kann, sowie ein Netzmittel und/oder eine oder mehrere weitere Verbindungen, die das Eintrocknen der Lösung in kristalliner Form hemmen, enthält. Das gemäß diesem Verfahren hergestellte lichtempfindliche Mauxial hat jedoch den Nachteil, daß die eigentliche lichtempfindliche Schicht äußerst verletzlich ist wodurch Beschädigungen schwer vermeidbar sind. Außerdem kommt es of· vor, daS einige Zeit nach dem Eintrocknen der amorphen Schicht eine unregelmäßige Kristallisation auftritt S durch die bei der Verwendung des Materials die Bilderzeugung gestört wird, was wiederum Unterbrechungen in den erhaltenen Metallmustern zur Folge haben kann.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren zum Herstellen von gut haftenden, elektrisch leitenden Metallschichten zu schaffen, bei dem mechanische Beschädigungen der lichtempfindlichen Schicht und Störungen bei der Bilderzeugung vermieden werden.
Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung durch ein
•5 Verfahren der eingangs genannten Art gelöst das dadurch gekennzeichnet ist daß eine lichtempfindliche Schicht erzeugt wird, in dem feste, feindisperse Teilchen der lichtempfindlichen Verbindung in einer flüssigen, elektrisch nichtleitenden Mischung beliebiger Harze, die keine störenden reduzierenden oder disproportionierenden Eigenschaften hat homogen dispergiert werden, wonach diese Dispersion durch Aushärten und/oder Trocknen entweder in eine selbsttragende Schicht umgewandelt oder auf dem Träger haftend angebracht wird, und daß die Schicht vor und/oder nach der Belichtung mit der metallsalzhaltigen Lösung behandelt wird, wodurch das Metallkeimbild gebildet wird.
Mit dein erfindungsgemäßen Verfahren können also auch Kunststoffe dadurch gleichmäßig metallisiert
v> werden, daß sie nach Anbringung einer lichtempfindlichen Schicht gemäß der Erfindung gleichmäßig belichtet und dann auf die gleiche Weise, wie bei der Herstellung von elektrisch leitenden Metallmustern behandelt werden.
Der Träger kann aus jedem gewünschten Material bestehen, z. B. aus Kunststoff, etwa in Form von Schichlplatten, Glas, Keramik, Metallfolien oder -platten. Für jeden dieser Träger gibt es ein harzartiges haftendes Mittel. In diesem Zusammenhang sei z. B. auf
I. Ske;.st. Handbook of Adhesives, New York 1962. hingewiesen. Die Wahl der Har/niischung wird nur durch die Bedingung beschränkt, daß das Harz unter den vorliegender; Bedingungen selbst keine störenden reduzierenden oder disproportionierenden Eigenschaften haben darf, weil sonst eine Metallabscheidung außerhalb des erwünschten Musters stattfinden würde.
Harzmischungen, insbesondere solche, die als Haftmittel benutzt werden, bestehen meistens aus einer Kombination eines iherrnohärtenden Harzes mit einem
so etwas biegsamen haftenden Harz. Als Beispiel für thermohärtende Harze seien Phenolformaldehydharze und Epoxydharze erwähnt. Haftende Harze sind z. B. Polyvinylacetat, Polyvinylbutyral, Butadien-Acrylnitril-C'opolymcre und biegsame haftende Epoxydharze.
ss Diese Harzmischungen finden meistens als Lösungen in einem üblichen bekannten organischen Lösungsmittel oder Lösungsmittelgemisch Verwendung. Es können auch wäßrige Harzdispersionen, z. B. von Polyacrylat oder Polyvinylacetat, Anwendung finden.
Als lichtempfindliche Verbindungen, die sich zur Anwendung beim erfindunEügemäßen Verfahren eignen, seien /.. B. erwähnt: Eisen(lll)-ammoniumcitrat und Eisen(lll)-oxalai, Amhrachinonsuifate. wie 2-Mono- und 2,5- und 2,7-Disulfonate, aromatische Diazosulfonate,
6s Diazocyanide und Komplexverbindungen, aus denen durch Belichtung eines oder mehrere der Ionen oder Moleküle CN , SCN -. NO2 , SOj2 . S2O3 2, NH1. Pyridin und dessen Derivate und Thioharnstoff und
dessen Derivate freigemacht werden, wobei diese Ionen oder Moleküle an ein zentrales Metallion gebunden sind Die iiduetnpfindliche Verbindung wird in festem feinverteiltem Zustand homogen in der Harzmischung. -lösung oder -suspension disnergiert Es ist dabei > unbedenklich, wenn sich die lichtempfindliche Verbindung teilweise im flüssigen Gemisch löst
Das Gewichtsverhältnis zwischen dem Harz und der lichtempfindlichen Verbindung läßt sich in weiten Grenzen, z.B. zwischen 99:1 und 10:90, ändern. Vorzugsweise findet ein zwischen 80:20 und 20:80 liegendes Verhältnis Anwendung.
Die lichtempfindliche Harzmischung, -lösung oder -suspension kann .nit Hilfe eines der bekannten Verfahren auf dei.· Träger angebracht werden, z.B. >s durch Aufgießen, Spritzen, Oberziehen mittels einer RoUe oder langsames Aufziehen aus der Harzflüssigkeit Manchmal empfiehlt es sich, zunächst eine dünne Schicht aus Harzflüssigkeit ohne lichtempfindliche Verbindung und dann auf dieser die eigentliche lichtempfindliche Schicht anzubringen.
Im Rahmen der Erfindung können außerdem bereits bekannte mechanische, chemische und/oder thermische V01- oder Nachbehandlungen der Harzschicht namentlich die, welche angewandt werden, um eine verbesserte Haftung des Musters an der Harzschicht zu erhalten, Anwendung finden.
Ein Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens ist daß nunmehr auch solche lichtempfindliche Vefbindungen für die Herstellung elektrisch leitender Metallschichten eingesetzt werden können, die in Wasser schwer löslich sind, wie einige Diazocyanide, oder Verbindungen, die bisher nicht oder kaum brauchbar waren, wenn eine nicht mit Wasser imprägnierbare hydrophobe Trägeroberfläche mit einer wäßrigen Lösung einer dieser Verbindungen benetzt und durch Eintrocknen in eine amorphe lichtempfindliche Schicht umgewandelt werden sollte, wie Eisen(lll)-ammoniumcitrat. Dies bringt eine Erweiterung der Anwendungsmögüchkeiien mit sich.
Es wurde z. B. gefunden, daß die belichteten Schichten wegen der Lichtempfindlichkeit von Eisen(IlI)-ammoniumcitrat imstande sind, ein aus Silber oder Gold bestehendes Keimbild zu erzeugen.
Bei den vorstehend beschriebenen bekannten additiven Verfahren zur Herstellung von elektrisch leitenden Metallmustern auf photographischem Wege auf einer hydrophoben isolierenden Trägeroberfläche ist man für die Bildung des Metallkeimbildes an die Verwendung von Quecksilber(l)- und/oder Silberionen enthaltenden Lösungen gebunden. Gegen das Quecksilber bestehen Bedenken hinsichtlich des Umweltschutzes, weil es flüchtig ist und Quecksilberverbindungen giftig sind, während Silber bei elektronischen Anwendungen möglichst vermieden wird, weil es leicht wandert und dann unerwünschte elektrische Effekte herbeiführt. Dennoch bleibt in bestimmten Fällen die Verwendung von Diazosulfonaten als lichtempfindliche Verbindungen im Rahmen der Erfindung interessant, weil dadurch eine erheblich größere photographische Empfindlich- c*. keit als mittels der bekannten vorstehend beschriebenen Verfahren zu erzielen ist.
Mit dem erfindungsgemäüen Verfahren läßt sich eine gute Haftung des Mctallmusters an der Isolierschicht leichter erhalten als mit dem vorstehend erwähnten 6s bekannten Verfahren, weil der lichtempfindliche Stoff sich nicht auf, sondern in der Schicht oder in einer haftenden Oberflächenschicht befindet. Die photographische Empfindlichkeit ist beim erfindungsgemaßen Verfahren in der Regel erheblich größer als bei den vorstehend erwähnten bekannten Verfahren.
In den nachfolgenden AusführungsbeispieleD wird die Erfindung näher erläutert
Beispiel 1
Ein 75 μπι dicker Polyäthylenterephthalatfilm wurde dadurch mit einer 10 μπι dicken lichtempfindlichen Harzschicht versehen, daß eine homogene Dispersion des Natriumsalzes der o-Methoxybenzoldiazosulfonsäure in einer Polyesterharzlösung auf den Film aufgegossen wurde. Die homogene Dispersion wurde dadurch erhalten, daß feste feindisperse Teilchen des Natriumsalzes der o-MethoxybenzoIdiazosulfonsäure in einem Verhältnis von 1 g lichtempfindlichem Stoff zu 5 g Harzlösung in einer Kugelmühle gleichmäßig in einer 10%igen Lösung eines Polyesterharzes aus Terephthalsäure und Propylenglykol in 1,1,2-Trichloräthan, der auf 40 g Harzlösung 1 g des Härters Diphenylmethan-diisocyanat zugesetzt war, verteilt wurden. Nach 24 Stunden Trocknen bei Zimmertemperatur wurde hinter dem Negativ eines Verdrahtungsmusters mittels einer Hochdruckquecksilberdampfentladungslampe von 125 Watt 5 bis 10 Sekunden in 30 cm Entfernung belichtet. Das Keimbild wurde dadurch erzeugt daß der Film vier Sekunden in eine Lösung getaucht wurde, die
0,15MoI Quecksilber(I)-nitrat,
0,01 Mol Silbernitrat.
0,1 Mol Salpetersäure
je Liter enthielt Nach Spülen in entionisiertem Wasser wurde das Keimbild 2 Minuten bei 20° C physikalisch in einer Lösung entwickelt, die
0,1 Mol Metol.
0,1 Mol Citronensäure,
0.05MoI Silbernitrat
je Liter enthielt Das so erhaltene elektrisch leitende Silbermuster wurde nach Spülen in entionisiertem Wasser und nach Behandeln mit 1 n-Schwefelsäure galvanisch mit Hilfe eines Bades, das 1,5 n-CuSO«,5 H2O und 13 n-H2SC>4 enthielt, mit Kupfer bis zur gewünschten Dicke verstärkt.
Es ergab sich ein biegsames gedrucktes Schaltungsmuster mit einer guten Haftung des Musters am Material des Trägers. In diesem Falle genügt im Vergleich zu dem Verfahren, bei dem eine amorphe lichtempfindliche Schicht benutzt wird, ein Viertel der Lichtenergiemenge.
Entsprechende Ergebnisse wurden dadurch erzielt. daß das Natriumsalz der o-Methoxybenzoldiazosulfonsäure durch ein anderes Diazosulfonat oder durch eine andere lichtempfindliche Verbindung, deren Lichtreaktionsprodukt imstande ist, aus einer Lösung eines Quecksilber(l)-Salzes Quecksilber freizumachen, wie z. B. ein Diazocyanid, ersetzt wurde. Gute Ergebnisse wurden auch dadurch erzielt, daß statt des Polyesterharzes ein Harz auf der Grundlage eines Butadien-Acrylnitril-Copolymerisats benutzt wurde, der außerdem ein alkalisches Phenol- oder Kresolharz enthielt, z. B. I Gewichtsteil Diazosulfonat auf 3 Gewichtsteile einer 17Gew.-%igen Lösung eines Harzes bereitet aus 2 Gewichtsteilen Butadien-Acrylnitril-Copolymer + 1
Gewichtsteil eines alkalischen Kresolharzes in Methylethylketon.
Ahnliche Ergebnisse wurden auch erzielt, wenn der Polyäthylenterephthalatfilm durch einen Polyimidfilm ersetzt wurde.
Um nicht biegsame kopierte Schaltungen herzustellen, wurden die erwähnten Gemische ohne weiteres auf Träger aus Hartpapier oder Epoxydglas(in Epoxydharz eingebettetes Glasgewebe) aufgebracht.
Beispiel 2
Eine Hartpapierplatte wurde durch Besprühen mit einer homogenen Dispersion von Eisen(III)-ammoniumcitrat in einer Lösung eines thermohärtenden und eines biegsamen haftenden Harzes mit einer 10 um dicken lichtempfindlichen Harzschicht versehen.
Diese homogene Dispersion wurde dadurch erhalten, daß feste feindisperse Teilchen von Eisen(III)-ammoniumcitrat in einem Verhältnis von 1 g lichtempfindlichem Stoff zu 20 g Harzlösung gleichmäßig in einer 2,5%igen Lösung einer Mischung aus einem butylisierten Phenolformaldehydharz, einem Butadien-Acrylnitril-Copolymerisat und einem alkalischen Kresolharz in Methyläthylketon verteilt wurden. Nach dem Trocknen wurde hinter dem Negativ eines Schaltungsmusters 30 Sekunden in 30 cm Entfernung von einer 125-W-Hochdruckquecksilberdampfentladungslampe belichtet. Dann wurde das Keimbild erzeugt, indem die Platte 15 Sekunden lang in eine 0,1%ige Lösung von KAuCU in Wasser getaucht wurde. Die Entwicklung wurde dadurch eingeleitet, daß 30 Sekunden mit dem physikalischen Entwickler nach Beispiel 1 behandelt wurde. Nach Spülen wurde das erhaltene nichtleitende Silberbild mit Hilfe einer wäßrigen chemischen Verkupferungslösung. die
0.14 Mol Kupfersulfat · 5 aq.
0,30 Mol Tetra-natriumsalz der Äthylendiamintetra-
essigsäure,
0.65 Mol Natriumhydroxid und
160 ml einer 35°/oigen Formaldehydlösung
je Liter enthielt, weiter zu einem elektrisch leitenden Kupferbild verstärkt.
Die Einwirkungsdauer betrug etwa 4 Minuten bei einer Temperatur von 20" C. Schließlich wurde das erhaltene elektrisch leitende Metallmuster galvanisch mit Kupfer mit Hilfe des im Beispiel 1 erwähnten Bades bis zur erwünschten Dicke verstärkt.
Beispiel 3
Eine Epoxydharzplatte wurde dadurch mit einer 10 μπι dicken lichtempfindlichen Harzschicht versehen, daß eine homogene Dispersion von Eisen(III)-ammoniumcitrat in einer Polyesterharzlösung auf die Platte aufgegossen wurde. Die homogene Dispersion wurde dadurch hergestellt, daß feste feindisperse Teilchen von Eisen(lll)-ammoniumcitrat in einem Verhältnis von 1 g richtempfindlichem Stoff zu 5 g Harzlösung gleichmäßig in der Harzlösung nach Beispiel 1 verteilt wurden. Nach 24 Stunden Trocknen bei Zimmertemperatur wurde das Material 15 Sekunden in eine wäßrige l%ige KAuCU-l.ösung getaucht Dann wurde die Platte in senkrechter Lage getrocknet und auf die im Beispiel 2 beschriebene Weise belichtet Die Umwandlung des während der Belichtung entstandenen Lichtreaktionsproduktes in ein Goldkeimbild wurde dadurch vollendet daß 1 Minute mit deionisiertem Wasser gespült wurde. Das entstandene Keimbild wurde dann dadurch zu einem elektrisch leitenden Metallmuster verstärkt, das es einige Minuten mit einem Bad mit einer der nachstehenden Zusammensetzungen
5
A: Verkupferungslösung nach Beispiel 2,
B: 30g Nickelchlorid(NiCl2-6H2O),
10 g Natriumhypophosphit (NaH2PO2-H2O),
10,5 g Citronensäure,
ίο 5,6 g Natriumhydroxid,
Lösungsmittel: Wasser auf 1 Liter; pH-Wert =4,6,
C: 30 g Kobaltchlorid (CoCI2-6 H2O),
10 g Natriumhypophosphit,
20 g Citronensäure,
is 10 g Natriumnitrat,
Lösungsmittel: Wasser auf 1 Liter; pH-Wert mit Hilfe von Ammoniak auf 9 bis 10 eingestellt,
stromlos metallisiert wurde.
Schließlich wurden die erhaltenen leitenden Metallmuster galvanisch mit Kupfer bis zur erwünschten Dicke verstärkt.
Beispiel 4
Eine Glasplatte wurde dadurch mit einer lichtempfindlichen Harzschicht versehen, daß eine homogene Dispersion von Anthrachinon-2,7-di-natriumsulfonat in einer Lösung eines Harzes auf der Grundlage von Polyvinylacetat-Polyvinylalkohol auf der Platte ausgegössen wurde.
Diese homogene Dispersion wurde dadurch hergestellt, daß feste feindisperse Teilchen des Di-Natriumsalzes der Antrachinon-2,7-disulfonsäure in einem Verhältnis von 1 g lichtempfindlichem Stoff zu 5 g Harzlösung
3s gleichmäßig in einer Harzlösung verteilt wurden, die durch eine 1 :1-Verdünnung einer 28°/oigen Lösung von Vinylacetat-Vinylalkohol-Copolymerisat in Methylacetat mit Alkohol erhalten worden war. Nach Trocknen bei Zimmertemperatur wurde hinter einer Schablone 30 Sekunden in einer Entfernung von 30 cm mit einer 125-W-Lampe wie im Beispiel 1 belichtet, wonach das Keimbild erzeugt wurde, indem die belichtete Glasplatte 15 Sekunden lang in einer 0,1°/oigen wäßrigen Pd(NO3J2-Lösung bewegt wurde. Die Entwicklung wurde mit dem im Beispiel 1 beschriebenen physikalischen Entwickler vorgenommen. Schließlich wurde das leitende Silbermuster galvanisch verstärkt. Das Metallmuster läßt sich erforderlichenfalls durch Eintauchen in Alkohol oder Aceton leicht von der Glasplatte ablösen.
Beispiel 5
Eine lichtempfindliche Isolierschicht die als solche als Träger für elektrisch leitende Metallmuster benutzt werden kann, wurde dadurch hergestellt daß 1 Gewichtsteil des Natriumsalzes der o-Methoxybenzoldiazosulfonsäure mit 1 Gewichtsteil flüssigem Methylmethacrylat das Spuren eines Peroxyd-Beschleunigers enthielt gemischt und das Gemisch zu einer Schicht ausgeformt wurde. Nach Aushärten wurde die Schicht hinter dem Negativ eines Schaltungsmusters 1 Minute in 30 cm Entfernung von einer 125-W-Lampe wie im Beispiel 1 belichtet wonach die Keimbilderzeugung, die Entwicklung und die galvanische Verstärkung auf die im Beispiel 1 beschriebene Weise erfolgten.
Entsprechende Ergebnisse wurden erhalten, wenn die lichtempfindliche selbsttragende Schicht nicht aus Methylmethacrylat sondern aus selbsthärtenden Epoxydharzen gebildet wurde

Claims (4)

Patentansprüche:
1. Verfahren zur Herstellung von gleichmäßigen oder gemäß einem Muster ausgebildeten elektrisch leitenden Metallschichten auf photographischem Wege auf einer isoliierenden Kunststoffschicht, die entweder selbst als Träger der Metallschicht dient oder als haftendes Mittel auf einem Träger angebracht wird, unter Verwendung einer lichtempfindlichen Verbindung, die durch Belichtung ein Lichtreaktionsprodukt bildet, das imstande ist, aus Lösungen der entsprechenden Metallsalze Metall in Form eines Metallkeimbildes abzuscheiden, und die aus der Gruppe lichtempfindliche Eisen(lll)-Verbindüngen, organische lichtempfindliche Verbindungen, deren Lichtreaktionsprodukt durch Reduktion von Metallionen Metall abscheiden kann, oder lichtempfindliche Verbindungen, deren Lichtreaktionsprodukt aus Quecksilber(l)-lonen unter Disproportionierung dieser Ionen Quecksilber abscheiden kann, gewählt ist, wobei der lichtempfindlich gemachte Träger, gegebenenfalls unter Zwischenschaltung einer Kopiervorlage, belichtet wird und das Metallkeimbild, erforderlichenfalls nach Aktivierung, durch physikalische Entwicklung mit einem Metall, das edler als Cadmium ist, mittels eines Bades, das mindestens ein Salz des entsprechenden Metalls und mindestens ein Reduktionsmittel für dieses Salz enthält, verstärkt wird, dadurch gekennzeichnet, daß eine lichtempfindliche Schicht erzeugt wird, indem feste feindisperse Teilchen der lichtempfindlichen Verbindung in einer flüssigen, elektrisch nichtleitenden Mischung beliebiger Harze, die keine störenden reduzierenden oder disproportionierenden Eigenschaften hat, homogen dispergiert werden, wonach diese Dispersion durch Aushärten und/oder Trocknen entweder in eine selbsttragende Schicht umgewandelt oder auf dem Träger haftend angebracht wird, und daß die Schicht vor und/oder nach der Belichtung mit der metallsalzhaltigen Lösung behandelt wird, wodurch das Metallkeimbild gebildet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Teilchen einer lichtempfindlichen Eisen(lll)-Verbindung in der Harzrnischung dispergiert werden, daß die Schicht vor der Belichtung mit einer Goldionen enthaltenden Lösung behandelt wird und daß das erhaltene Keimbild mit Hilfe eines stromlosen Verkupferungs-, Vernickelungs- oder Verkobaltungsbades verstärkt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Teilchen eines aromatischen Diazosulfonats in der Harzmischung dispergiert werden und daß die Schicht nach der Belichtung mit einer Quecksilber(l)-lonen und vorzugsweise auch Silberionen enthaltenden Lösung behandelt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Teilchen aus Anthrachinonmono- oder -disulfonaten in der Harzmischung dispergiert werden.
DE19681772897 1967-08-09 1968-07-18 Verfahren zur Herstellung von elektrisch leitenden Metallschichten auf Kunststoffen Expired DE1772897C3 (de)

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DE1772897A1 DE1772897A1 (de) 1971-06-16
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