DE1770941A1 - Verfahren zur Herstellung von Epoxidschaumstoffen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von EpoxidschaumstoffenInfo
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Description
5807
Verfahren zur Herstellung von Epoxidschaumstoffen
Das Aufschäumen von Epoxidharzen durch Härten mit aromatischen Aminen in Gegenwart von flüssigen oder festen Treibmitteln ist
bekannt. Zur Herstellung der Schaumstoffe muß das Reaktionsgemisch
auf 80 - 1500C erwärmt werden.
Es ist außerdem bekannt, daß man die Addition der Amine an Epoxidgruppen
durch saure Substanzen wie Phenole und Carbonsäuren beschleunigen kann. So wurde z.B. ein Verfahren beschrieben, bei dem
das Härten von Epoxidharzen mit organischen un anorganischen Säuren als Katalysator und aromatischen Aminen in Gegenwart von Treibmitteln
derart beschleunigt wird, daß zwischen 20 - 6O0C gearbeitet
werden kann (Russisches Patent Nr. 176 39I),
Der Wärmeetand dieser Epoxidschaumstoffe liegt im allgemeinen nicht
höher als 110 - lAO°C (Plasticheükie Massy (I967) Ni*. 4, S. 2>25).
Um dnn Warrnestand zu erhöhen, wurden deshalb die Epoxidharze mit
Isocyanat-Komponenten modifiziert. Man erreicht dann einen Wärmestand
von etwa l60°C. Hierfür muß jedoch der Schaumstoff zunächst bei iöO°C und schließlich bei l60°C nachgehärtet werden. Ein Nachteil
dieser Methode liegt darin, daß die Eigenschaft:·:: ~-^
KpoxLd-Jrt.oyiinat.-Außg&ngs&eirische sehr stark vom Hydroxylgehalt
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des Epoxidharzes abhängt und beim Lagern die Viskosität schnell erhöht wird.
Es wurde nun gefunden, daß man das Aufschäumen von Epoxidharzen
mit aromatischen Aminen als Härter durch phenolische Verbindungen nicht nur ebenso beschleunigen kann wie mit Carbonsäuren, sondern
daß man durch die Auswahl von geeigneten polyphenolisehen Beschleunigern
gleichzeitig den Vernetzungsgrad und damit den Wärmestand beträchtlich erhöhen kann. Durch den Zusatz von
Novolaken zum Epoxidharz wird die Starttemperatur bis auf ca. 30 C erniedrigt, sowie gleichzeitig die Wärmebiegefestigkeit der
Schaumstoffe nach Martens auf l4o - 175°C erhöht.
Das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung von Epoxid-Schaumstoffen
mit hohem Wärmestand durch Härten von Epoxidharzen mit Polyaminen in Gegenwart von flüssigen und/oder festen Treibmitteln
ist dadurch gekennzeichnet, daß man als Härter aromatische Polyamine mit zumindest zwei primären Aminogruppen und als Beschleuniger
polyphenolische Verbindungen, vorzugsweise Novolake, verwendet.
Bei der Herstellung der Epoxidschaumstoffe nach dem erfindungsgemäßen
Verfahren wird gewöhnlich so vorgegangen, daß man zunächst den polyphenolischen Beschleuniger im Epoxidharz löst und anschließend
den Porenregler und das Treibmittel einrührt. Zum Verschäumen werden die Epoxid- und Aminkomponente bei J>0 - 80 C, vorzugsweise
50 - 6O0C gemischt. Das Reaktionsgemisch schäumt ohne
äußere Erwärmung auf. Um das Aufschäumen zu beschleunigen und die Randaushärtung zu verbessern, kann jedoch zusätzlich erwärmt werden.
Bei dem erfindungsgemäßen Verschäumungsverfahren können als Härter
die bei der Härtung von Epoxidgießharzen bewährten aromatischen Polyamine, wie z.B. m-Phenylendiamin, 4,4'-Diaminodiphenylmethan
oder 4,4'-Diaminodiphenylsulfon eingesetzt werden. Bevorzugt v/erden
jedoch wegen ihres niedrigen Schmelzpunktes und der dadurch bedingten leichten Mischbarkeit, sowie der damit erreichbaren hohen
Wärmebeständigkeit Kondensationsprodukte aus Anilin und Formaldehyd
mit Molgewichten von 200 bis 6OO, vorzugsweise 220 - 350. Diese
, . aromatischen Amine werden nach an sich bekannten
Methoden hergestellt und enthalten überwiegend primäre, an den aromatischen Kern gebundene Aminogruppen.
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Diese Amine können für sich allein oder im Gemisch untereinander verwendet werden. Wenn ein geringerer Wärmestand ausreichend ist,
können auch cycloaliphatische und/oder aliphatische Amine mitverwendet
werden. Dadurch werden die Start- und Härtezeiten verkürzt. Um einen hohen Wärmestand zu erhalten, wurden die Amine vorzugsweise
in zu den-Epoxidgruppen etwa äquivalenten Mengen verwendet. Sie können jedoch auch im bis zu 20 ^igem Über- oder Unterschuß
eingesetzt werden.
Das erfindungsgemäße Verschaumungsverfahren ist auf übliche PoIyepoxidverbindungen
der verschiedensten Art anwendbar. Bevorzugt werden die Kondensationsprodukte aus Epichlorhydrin und Bisphenol A
sowie Novolaken auf der Basis von Phenol oder Kresol.
Als Beschleuniger können Polyphenole wie z.B. Bisphenol A oder F
eingesetzt werden, bevorzugt werden wegen der höheren Wärmebeständigkeit höherkondensierte Phenol- bzw. Kresolnovolake. Die Beschleuniger
werden zu 3 - 25, vorzugsweise 10 - 15 Gewichtsprozent
bezogen auf das Epoxidharz eingesetzt.
Gegenüber Carbonsäuren als Beschleuniger haben diese polyphenolischen
Verbindungen den Vorteil, daß sie flen Epoxidschaumstoffen nicht nur einen höheren Wärmestand verleihen, sondern auch bessere
mechanische Eigenschaften geben.
Weiterhin sind Zusätze der verschiedensten Art zu den erfindungsgemäß
zu verschäumenden und zu härtenden Epoxidharzen möglich. So kann durch den Zusatz von 0.1 - 5 %, vorzugsweise 0.4 - 2 % bezogen auf
das Gewicht des Epoxidharzes, einer oberflächenaktiven Substanz z.B. Polysiloxane oder Blockmischpolymere von Polysiloxanen und Polyäthylenoxiden
die Entstehung gleichmäßiger Schäume bestimmter Porengröße gefördert werden.
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Außerdem können den Epoxidharzen zahlreiche indifferente Stoffe zugefügt werden. So kann man z.B. Füllstoffe, Farbstoffe, Weichmacher
und Flammschutzmittel zusetzen.
Als Treibmittel können aliphatische und cycloaliphatische Kohlenwasserstoffe
und Halogenkohlenwasserstoffe, sowie aromatische Kohlenwasserstoffe mit Siedepunkten bis 1100C eingesetzt werden.
Bevorzugt wird 1. l^-Trifluor-l^^-trichloräthan, sowie beim
Mischen der Reaktionskomponenten unter Druck Monofluortrichlormethan und Difluordichlormethan. Auch feste Treibmittel wie Azodiisobutyronitril,
Ammoniumbicarbonat und Ammoniumcarbaminat können verwendet oder mitverwendet werden. Die Menge des Treibmittels hängt von der
gewünschten Dichte ab.
Die entstehenden feinporigen Schaumstoffe haben überwiegend geschlossene
Zellen. Der Wärmestand gemessen nach Martens liegt zwischen 140 - 175°C. Die Schaumstoffe haben Dichten von 30 bis
500 g/l, vorzugsweise 45 - JOO g/l. Die Chemikalienbeständigkeit
gegenüber stark polaren Lösungsmitteln wie z.B. Tetrahydrofuran, Äthanol, Methylacetat übertrifft die der Polyurethanschaumstoffe.
Die erfindungsgemäß hergestellten Schaumstoffe lassen sich gut als
Isoliermittel gegen Kälte und Schall, sowie als Dielektrikum verwenden. Hauptsächlich werden sie jedoch als wärmebeständige Wärmeisolations-
und Konstruktionsmaterialien angewandt.
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Ansatz: 450 g Epoxidharz auf Basis von Bisphenol A mit einem
Epoxidäquivalent von 192 ■ _
50 g Novolak vom Schmelzpunkt 108-1l8°C (Alnovof^
429 K)
130 g Polymethylenphenylenamin vom mittleren Molgewicht
290, NH-Äquivalent 55
55g Treibmittel 1.2.2-Trifluortrichloräthan
6 g Porenregler Siliconöl (L 521 der UCC)
50 g Novolak wurde bei ca. 100 C in 450 g Epoxidharz gelöst. In die
auf Raumtemperatur abgekühlte Lösung wurden zunächst 6 g Porenregler und anschließend 55 g Trifluortrichlorathan eingerührt. Diese Epoxid
harzlösung wurde auf 50 C erwärmt und dann mit lj50 g Polymethylenphenylenamin,
ebenfalls auf 500C erwärmt, gemischt. Es wurde 4 Minuten
mit einem Schnellrührer gerührt. Das Reaktionsgemisch schäumt ohne äußere Erwärmung auf. Der entstandene Epoxidschaumstoff hatte
eine Dichte von 73 g/l j eine Druckfestigkeit von J.I. kg/cm , 78 %
geschlossene Zellen, eine Wärmebiegefestigkeit nach Martens von 167°C.
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Claims (2)
1) Verfahren zur Herstellung von Epoxidschaumstoffen mit hohem Wärmestand durch Härten von Epoxidharzen mit Polyaminen in
Gegenwart von flüssigen und/oder festen Treibmitteln, dadurch gekennzeichnet, daß man als Härter aromatische Polyamine mit
zumindest zwei primären Aminogruppen gegebenenfalls zusammen mit cycloaliphatischen und/oder aliphatischen Aminen, und als
Beschleuniger polyphenolische Verbindungen, vorzugsweise Novolak verwendet.
2) Gemäß Verfahren nach Anspruch 1 erhaltene Epoxidschaumstoffe.
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Also Published As
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