DE1769194C3 - Überzugsmittel zur Bildung eines opaken Überzuges - Google Patents
Überzugsmittel zur Bildung eines opaken ÜberzugesInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Überzugsmittel zur Bildung
eines opaken Oberzuges, enthaltend ein filmbildendes Mittel auf der Grundlage wenigstens eines filmbildenden Polymeren und ein feinteiliges Mittel aus einzelnen
Mikrokapseln, deren Wände aus einem im wesentlichen nicht-opaken Material bestehen, das dadurch gekennzeichnet ist, daß die Mikrokapseln jeweils eine oder
mehrere Zellen einer Größe von etwa 0,01 bis 30 μ enthalten, die mit Gas, einer flüchtigen Flüssigkeit
und/oder sublimierbaren festen Teilchen gefüllt sind, sowie die Verwendung dieses Oberzugsmittels zur
Herstellung eines zellularen, opaken, im wesentlichen kontinuierlichen Films.
Die optische Opazität, beispielsweise das »Abdekken« eines Farbüberzugs, ist eine Eigenschaft, die in der
Überzugsindustrie, wo solche Oberzüge dazu verwendet werden, den Gegenstand, auf den sie aufgebracht
werden, zu dekorieren und zu schützen, von großer Bedeutung ist. Bei vielen derartigen Anwendungsgebieten, z. B. in der Geräteindustrie, sind weiße Oberflächen
mit hoher Deckkraft und guten Schutzqualitäten erwünscht, und es wurden zur Herstellung von
geeigneten Überzügen dieser Art besondere Anstrengungen unternommen.
Die optische Opazität von Überzügen wird entweder durch Absorption des einfallenden Lichtes oder durch
Zerstreuen des einfallenden Lichtes oder eine Kombination dieser beiden Prinzipien erzielt Schwarz ist opak,
weil es das einfallende Licht absorbiert, und weiß ist
opak, weil es das einfallende Licht zerstreut Licht wird entweder absorbiert oder zerstreut, bevor es den
Gegenstand erreichen kann. Der ideale weiße Oberzug ist daher ein Oberzug, dessen Absorption gleich 0 und
dessen Streuwirkung maximal ist
Opake Oberzüge wurden herkömmlicherweise da
durch erhalten, daß man Pigmente, wie Titandioxyd, zu
einem filmbildenden Mittel zusetzte, das sonst, wenn es zu einem Überzug gegossen würde, farblos oder
transparent wäre. Die Notwendigkeit der Zugabe eines opakmachenden Mittels erhöht offensichtlich die
Kosten des dabei erhaltenen Oberzuges. Außerdem führt die Zugabe solcher Mittel oft zu einer Beeinträchtigung der physikalischen Eigenschaften des erhaltenen
Oberzuges.
Es wurden auch bereits Verfahren zur Herstellung
von opaken Überzogen beschrieben, die durch die Gegenwart einer großen Anzahl von Zellen oder
Hohlräumen irr. Überzug opak sind. Ein derartiges
Verfahren bestand darin, daß man einen Überzug aus einer Emulsion, ζ. B. einer öl-in-Wasser- oder Wasser
in-öl-Emulsion, ablagerte. Ein anderes Verfahren zur
Erzielung solcher zellulärer Überzüge bestand darin, eine wäßrige Dispersion eines filmbildenden Polymeren
herzustellen, die ein wasserlösliches organisches Lösungsmittel in einer zu Lösung des Polymeren
unzureichenden Menge enthielt Diese wäßrige Dispersion wurde als Überzug ausgegossen, und das Wasser
wurde abgedampft, wodurch der Einschluß von winzigen Tröpfchen des organischen Lösungsmittels in
dem Polymeren bewirkt wurde. Der Überzug wurde
dann gewaschen, um die eingeschlossenen winzigen
Tröpfchen des Lösungsmittels aufzulösen, und anschließend getrocknet
Opake Oberzüge mit derartigen mikroskopischen Hohlräumen hatten zwar gegenüber Überzügen, in
denen Pigmente verwendet wurifc-n, eine verbesserte
Deckkraft und besaßen verbesserte physikalische Eigenschaften; ihre Anwendung wurde jedoch durch
Schwierigkeiten behindert, die bei der Herstellung des filmbildenden Gemisches auftraten. Wenn ein Emul
sionsverfahren angewendet wurde, mußte beispielswei
se dafür gesorgt werden, daß die Stabilität der Emulsion sichergestellt war, bis sie zur Ablagerung eines
Überzuges zum Einsatz kam. Dies erforderte häufig die Verwendung von Emulgiermitteln, die dann jedoch in
dem Überzug verblieben und für die physikalischen Eigenschaften des Überzuges, z. B. für sein Wasserabstoßungsvermögen und seine Abriebfestigkeit nachteilig waren. Darüber hinaus fand die Herstellung von
Mikrohohlräumen nach herkömmlichen Verfahren
gewöhnlich in einem spontanen und nicht regulierbaren
Verfahren statt, wodurch oft große Größenunterschiede der Hohlräume und unregelmäßige Verteilung im
filmbildenden Gemisch auftraten und dadurch sowohl die Opazität als auch die Überzugseigenschaften
herabgesetzt wurder.
Aus der DE-AS 12 09 999 ist ein Verfahren zur Herstellung von im Innern eine polare Lösung
enthaltenden Mikrokapseln mit einer Größe von 03 bis
5μηι bekannt. Die Mikrokapseln wurden sodann in
einem Streichmittel verteilt Das Verfahren sollte überall dort angewendet werden, wo polare Flüssigkeit
vor Verunreinigungen oder Luftzutritt geschützt oder an einer Reaktion mit weiteren vorhandenen Reagen-
tien gehindert und erst zu einem bestimmten Zeitpunkt unter Zerbrechen der Kapseln freigesetzt werden
sollten. Jegliche Arten von Farbeffekten oder Markierungen traten also bei diesen Mikrokapseln erst nach
Zerbrechen der Mikrokapseln auf.
Aus der US-PS 31 61 468 ist ein Verfahren zur Herstellung kleiner Hohlkugeln aus Kieselsäure bekannt,
bei dem ein Kieselsäuresol in einer Verbrennungskammer bei sehr hohen Temperaturen in einer
Flamme zers'äubt wurde, so daß die flüssigen Bestandteile des Sols verdampft wurden und die kleinen
Hohlkugeln (neben einigen unregelmäßigen Kugelfragmenteii) zurückblieben. Diese Kugeln waren porös und
stellten keine gasundurchlässigen Mikrokapseln dar. Sie konnten Durchmesser von 0,2 bis 20 μίτι aufweisen und
als Mattierungsmittel eingesetzt werden, d. h. als ein Zusatz zu Farben und Anstrichmitteln, der den Glanz
des auftrocknenden Films vermindern sollte. In der Anstrichmitteltechnik geht man jedoch davon aus, daß
Mattierungsmittel durchlässig für das Licht sind, d. h.
daß das Licht durch ein derartiges Material hindurchgeht und nicht abgelenkt oder gestreut wird.
In der FR-PS 14 32 873 wurden Überzugsmittel zur Herstellung von Überzügen beschrieben, die der Schall-
und Wärmeisolierung dienen sollten und auch eine dekorative Wirkung, z. B. eine bestimmte Textur,
hervorrufen konnten. Die Überzugsmittel bestanden aus einem flüssigen Träger und feinen festen Schaumteilchen,
die in dem Träger dispergiert waren. Die Schaumteilchen bestanden aus einem organischen
Polymerisat und wiesen verschiedene physikalische Formen auf. Diese Schaumteilchen waren nicht mit
einem Gas oder einer beim Härten des Überzugs in ein Gas übergehenden Flüssigkeit oder einem entsprechenden
Feststoff gefüllt. Sie wurden dadurch erhalten, daß zunächst ein üblicher Schaumstoff aus einem organischen
Polymerisat hergestellt und dieser Schaumstoff dann zerkleinert wurde. In jedem Fall stellten die durch
die Zerkleinerung des Schaumstoffes erhaltenen Schaumteilchen mehrzellige Gebilde dar, die nicht
gefüllt wann, sondern allenfalls pigmentiert wurden.
Dabei konnten die Pigmente die Zellen von außen färben und in die Zwischenräume zwischen den Zellen
eindringen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Überzugsmittel zur Bildung eines opaken Überzuges,
das ein !Umbildendes Mittel aui der Grundlage wenigstens eines filmbildenden Polymeren und ein
feinteiliges Mittel aus einzelnen Mikrokapseln, deren Wände aus einem im wesentlichen nicht-opaken
Material bestehen, bereitzustellen, das verhältnismäßig einfach herzustellen und anzuwenden ist, keinen Zusatz
eines Pigments erfordert uiid einen opaken Überzug mit
ausgezeichneten physikalischen Eigenschaften ergibt.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Mikrokapseln jeweils eine oder mehrere Zellen
einer Größe von etwa 0,01 bis 30 μηι enthalten, die mit
Gas, einer flüchtigen Flüssigkeit und/oder sublimierbaren festen Teilchen gefüllt sind.
Durch das erfindungsgemäße Überzugsmittel wurden nicht nur umständliche Verfahren zur Herstellung eines
filmbildenden Gemisches überflüssig, sondern die aus den erfindungsgemäßen Überzugsmitteln erhaltenen
opaken, nicht pigmentierten Überzüge weisen eine überlegene Opazität und Weißkraft und andere
erwünschte Eigenschaften auf. Darüber hinaus kann die Zellengröße der Mikrokapseln leicht reguliert werden,
so daß im Überzug e'v.t gleichförmige Zellengröße gesichert ist. Außerdem ist das Überzugsmittel vor und
nach der Verreinigung der Komponenten durch eine universelle leichte Handhabung ausgezeichnet, die keine
scharfen oder umständlichen Kontrollen erforderlich macht Das feinteilige Mittel aus einzelnen Mikrokapseln,
das zweckmäßigerweise in Form eines freifließenden Pulvers verwendet werden kann, wird einfach
eingemahlen, eingemischt oder anderweitig auf herkömmliche Weise mit dem filmbildenden Polymeren
ίο vereinigt. Das erhaltene Gemisch ist ebenfalls leicht zu
handhaben, was gewöhnlich nur bei pigmentierten Gemischen der Fall ist.
Das erfindungsgemäße Überzugsmittel wird zu Überzügen ausgebreitet und nach herkömmlichen
Verfahren getrocknet Unter »Trocknen« wird die Herstellung eines verhältnismäßig harten trockenen
Überzuges verstanden. In Abhängigkeit von dem verwendeten filmbildenden Polymeren kann dies nur
das Abdampfen von Lösungsmitteln erfordern, oder es kann eine Koaleszenz oder chemische Umsetzung
erforderlich sein, die sich aus der Oxydation oder der Anwendung von Wärme oder eines Vulkanisationsmittels
ergibt. Jeder dieser filmbildenden Mechanismen kann angewendet werden, um Überzüge herzustellen.
Bei der Anwendung können die Überzugsmitiel auf verschiedene Unterlagen, z. B. Stahl, Aluminium und
andere Metalle, sowie Holz, Kunststoff oder Papier, aufgebracht werden. Sie können auf derartige Unterlagen
durch Aufstreichen, Aufsprühen, Eintauchen,
ω Walzenauftrag oder Messerauftrag aufgebracht und
luftgetrocknet, luftausgehärtet, vakuumgetrocknet oder bei erhöhten Temperaturen gehärtet werden.
Überzüge, die auf einfache Weise aus den erfindungsgemäßen Überzugsmitteln hergestellt werden, haben
Stärken von bis zu etwa 03 mm, ausgezeichnete Eigenschaften, z. B. eine extreme Opazität oder
Deckkraft und können beispielsweise als Kraftfahrzeuglacke, Instrumentenlacke, Überzüge für Lichtreflektoren
und als dekorative Überzüge verwendet werden.
Vernetzte Überzüge dieser Art sind un'ösüch und unschmelzbar sowie außerordentlich zäh und abriebfest.
Dir Überzüge sind in Lampen besonders wertvoll, da sie das Licht fast vollständig reflektieren, statt es zu
absorbieren.
Die Überzugsmittel der vorliegenden Erfindung, insbesondere diejenigen mit einer durchschnittlichen
Zellengröße der Mikrokapseln von weniger als 0,1 μπι,
können auch zu freistehenden Filmen verarbeitet werden. Beispielsweise können sie zu durchlässigen
Membranen für Dampf oder Flüssigkeit verarbeitet werden. Eine derartige Anwendung als durchlässige
Membran ergibt sielibei Entsalzungsverfahren.
Die Figur zeigt einen Querschnitt durch einen opaken, ausgehärteten Überzug, in dem zahlreiche
einzelne Mikrokapseln verteilt sind. Die Unterlage 1 trägt als Überzug einen ausgehärteten opaken und im
wesentlichen nicht pigmentierten Überzug 2, der aus dem erfindungsgemäßen Überzugsmittel erhalten wurde.
In dem filmbildenden Polymeren 3 sind zahlreiche einzellige luftgef'jllte Mikrokapseln 4 mit einem
Außendurchmesser von 0,5 μπι und einem durchschnittlichen
Zeliendurchmesser von 0,3 μπι verteilt. Auch mehrere Zellen enthaltende Mikrokapseln 5 mit einer
durchschnittlichen Teilchengröße von ΙΟμιη sind
zusammen mit den einzelligen Mikrokapseln vorhanden, um das einfalleinie Licht zu zerstreuen und dadurch
einen opaken Film zu ergeben.
In den erfindungsgemäßen Überzugsmitteln werden
In den erfindungsgemäßen Überzugsmitteln werden
als filmbildende Mittel die in der Technik weitgehend bekannten Mittel eingesetzt. Solche Mittel sollen
wenigstens ein filmbildendes Polymeres enthalten. Derartige Polymere sind z. B. thermoplastische und in
Wärme aushärtende, synthetische und natürliche Polymere.
Beispiele für filmbildende Mittel, die zum Einsatz in
den erfindungsgemäßen Überzugsmitteln brauchbar sind, sind solche auf der Grundlage von Cellulosederivaten,
z. B. Äthylcellulose, Nitrocellulose, Celluloseacetat. Cellulosepropionat und Celluloseacetatbutyrat. ferner
Acrylharzen, z. B. Homopolymere und Mischpolymere untereinander oder mit anderen Monomeren von Acryl-
oder Methacrylsäure und deren Derivaten, wie Methylacrylat, Methylmethacrylat, Äthylacrylat, Äthylmcthacrylat,
Butylacrylat, Butylmethacrylat, Acrylamid oder Acrylnitril; Polyolefinen, z. B. Polyäthylen und Polypropylen:
Polyamide, wie Nylon, Polycarbonaten: Polystyrol; Mischpolymeren von Styrol und anderen Vinylmonomeren,
wie Homopolymere und Mischpolymere von Vinylacetat, Vinylchlorid und Vinylbutyral: Homopolymeren
und Mischpolymeren von Dienen, z. B. Polybutadien, Butadien-Styrol-Mischpolymere und Butadien-Acrylnitril-Mischpolymere.
Es können auch Kondensationspolymere verwendet werden, z. B. Alkydharze, die durch Kondensation eines
mehrwertigen Alkohols und einer Polycarboiisäure erhalten werden. Beispiele für Polycarbonsäuren, die
zur Herstellung des Alkydharzes verwendet werden können, sind Phthalsäure, Bernsteinsäure, Adipinsäure,
Maleinsäure, Isophthalsäure und Terephthalsäure. Diese können mit mehrwertigen Alkoholen, z. B. Äthyleng'ycol,
Propylenglycol, Glycerin, Sorbit oder Pentaerythrit umgesetzt werden. Auch Epoxyharze können als
filmbildende Mittel verwendet werden. Brauchbare Epoxyharze sind z. B. die Kondensationsprodukte von
Bisphenol und Epichlorhydrin. epoxydierte Öle. die Glycidyläther von Glycerin und epoxydierte Harze.
Auch Phenolharze, die durch Umsetzung von Phenol und Formaldehyd erhalten werden, können verwendet
einer mehrere NHj-Gruppen enthaltenden Verbindung (z. B. Harnstoff, Melamin. Guanamin oder Benzoguanamin)
mit einem Aldehyd oder einer als Aldehyd wirkenden Substanz (z. B. Formaldehyd. Benzaldehyd.
Paraformaldehyd) erhalten werden. Bei der Herstellung von Aminoplasten wird der Aldehyd oder sein
Äquivalent gewöhnlich in einem Alkanol, wie Butylalkohol, gelöst, und wenigstens ein Teil der N-Methylolgruppen
am Aminoplast wird in -N-Oxyalkylgruppen
umgewandelt.
Eine bevorzugte Gruppe von filmbildenden Mitteln, die in den erfindungsgemäßen Überzugsmitteln verwendet
werden kann, sind Carbonsäureamid-Mischpolymere der in den US-PS 30 37 963, 31 18 853. 28 70 116 und
28 70 117 beschriebenen Art auf deren Beschreibung
hier ausdrücklich Bezug genommen wird. Diese Mischpolymeren werden dadurch erhalten, daß man ein
Mischpolymeres eines ungesättigten Carbonsäureamide, z. B. Acrylamid oder Methacrylamid, mit
wenigstens einem anderen polymerisierbaren, äthylenisch ungesättigten Monomeren bildet und dann das
Mischpolymere mit einem Aldehyd, z. B. Formaldehyd, in Gegenwart eines Alkohols, z. B. Butanol. umsetzt
Derartige Mischpolymere können auch dadurch erhalten werden, daß man zuerst das ungesättigte Amid
mit einem Aldehyd und dann gewünschtenfalls mit einem Alkohol umsetzt um ein N-alkyloI- oder
N-alkoxyalkyl-substituiertes Amid zu erhalten. Das
N-substituierte Amid wird dann mit dem anderen Monomeren oder den anderen Monomeren mischpolymerisiert,
so daß man Mischpolymere erhält, die die vorstehend genannten Gruppen enthalten, ohne daß sie
weiter umgesetzt werden müssen. Ein solches Verfahren, bei dem N-alkoxyalkyl-substituierte Amide verwendet
werden, wird in der US-PS 30 79 434 beschrieben.
Vorteilhafte Eigenschaften werden oft durch Verwendung von Gemischen der vorstehend genannten
Amidmischpolymeren mit anderen harzartigen Mitteln, beispielsweise vielen der vorstehend angeführten
Harze, erzielt. Beispielsweise können Nitrocellulose, Polyäthylen, Alkydharze, Epoxyharze. Aminoplastharzc
und andere Harze für diesen Zweck verwendet werden.
Eine andere bevorzugte Gruppe von filmbildendcn Mitteln, die in den erfindungsgemäßen Überzugsmittel
verwendet werden kann, besteht aus Mischpolymeren von hydroxylhaltigen Estern von ungesättigten Säuren
mit wenigstens einem anderen mischpolymerisierbaren. äthylenisch ungesättigten Monomeren. Solche Mischpolymere
werden dadurch erhalten, daß man beispielsweise eine durch freie Radikale eingeleitete Polymerisation
eines Monomerengemisches aus wenigstens 2 Gew-% eines Hydroxyalkyleslers einer äthylenisch ungesättig
ten Carbonsäure mit im allgemeinen bis zu etwa 12 Kohlenstoffatomen in der Alkylgruppc und wenigstens
einem anderen, äthylenisch ungesättigten Monomeren, das damit mischpolymerisierbar ist, vornimmt. In
vielen Fällen enthält das Mischpolymere mehr als einen Hydroxyalkylester, und im allgemeinen werden neben
dem Hydroxyalkylester oder den Estern verschiedene Monomeren verwendet. Bevorzugte Hydroxyalkylester
sind Acrylsäure- und Methacrylsäureester von Äthylenglycol
und 1.2-Propylcnglycol. d.h. Hydroxyäthylacrylat
und -methacrylat und Hydroxypropylacrylat und -methacrylat. Es können jedoch auch ähnliche Ester von
anderen ungesättigten Säuren, beispielsweise Äthacrylsäure. Crotonsäure und ähnlichen Säuren mit bis zu
etwa 6 Kohlenstoffatomen sowie Ester, die andere
anlkolt an
R MwIr
ester und Hydroxylaurylester und die Mono- oder
Diester von ungesättigten Dicarbonsäuren, wie z. B. Maleinsäure, Fumarsäure und Itaconsäurc. verwendet
4S werden, in denen wenigstens eine der veresternden
Gruppen ein Hydroxyalkylrest ist. wie z. B. Mono-Hydroxyäthylmaleat und bis-(Hydroxypropyl)-fumarat.
Das Monomere oder die Monomeren, mit denen der Hydroxyalkylester mischpolymerisiert wird, können
so beliebige äthylenische, mit dem Ester mischpoiyinerisierbare
Verbindungen sein. Dazu gehören monoolefinische und diolefinische Kohlenwasserstoffe, halogenierte
monoolefinische und diolefinische Kohlenwasserstoffe, ungesättigte Ester von organischen und anorganischen
Säuren. Ester von ungesättigten Säuren, Nitrile, ungesättigte Säuren und dergleichen. Beispiele für
derartige Monomeren sind Styrol, Butadien-13. 2-Chlorbuten. a-MethylstyroI. 2-Chlorbutadien-13. Vinylbutyrat.
Vinylacetat, Dimethylmaleat, Divinylbenzol, Diallylitaconat und dergleichen. Bevorzugte Mischpolymeren
sind die Alkylester von äthylenisch ungesättigten Carbonsäuren, vinylaromatischen Kohlenwasserstoffen,
äthylenisch ungesättigten Nitrilen und äthylenisch ungesättigte Carbonsäuren. Die am meisten verwendeten
spezifischen Mischpolymeren sind Methylmethacrylat, Äthylacrylat, Styrol, Vinyltoluol, Acrylnitril, Methacrylnitril.
Methacrylsäure, Acrylsäure, 2-Äthylhexylacrylat Butylacrylat Butylmethacrylat und Laurylmeth-
acrylat.
Die Überzüge werden gewöhnlich aus den vorstehenden Mischpolymeren der Hydroxyalkylester durch
Vernetzen dieser Mischpolymeren mit einem anderen Material, das funktioneile Gruppen enthält, welche sich '■
mit der Hydroxylgruppe des Mischpolymeren umsetzen lassen wie beispielsweise Polyisocyanate und Aminoplasinme.
hergestellt.
Zu weiteren filmbildenden Stoffen, die in den erfindungsgemäßen Überzugsmitteln verwendet wer- in
den können, gehören natürlich vorkommende Stoffe, beispielsweise Casein, Shellack und Gelatine.
Die Mikrokapseln, aus welchen das in den erfindungsgemäßen
Überzugsmitteln verwendete feinteilige Mittel besteht, sind kleine, feste Teilchen, die eine oder ii
mehrere Zellen enthalten. Die Wände jeder Mikrokapsel bestehen aus einem im wesentlichen nicht-opakten
Material, d.h. die Mikrokapselwände sind gegenüber einfallenden Lichtstrahlen durchlässig oder last durchlässig,
so daß die Mikrokapsel eine Lichtstreuung .'<>
bewirkt.
Alle Zellen oder Hohlräume haben Durchmesser von
etwa 0.01 bis 30 μηι. Vorzugsweise haben die Zellen einen Durchmesser von weniger als etwa 3 μιη. und ein
besonders bevorzugter Durchmesserbereich liegt zwi- ->i sehen etwa 0.01 und 0,8 μπι. Überzüge, die bei sonst
gleicher Zusammensetzung des Überzugsmittel Zellengrößen
besitzen, die außerhalb des vorstehend angegebenen Durchmesserbereichs liegen, arbeiten nicht als
wirksame Lichtstreuer und haben keine ausgezeichne- )<> teti Übcrzugseigenschaflcn. wie sie die aus den
erfindungsgemäßen Überzugsmitteln erhaltenen Überzüge aufweisen.
Die in den erfindungsgemäßen Überzugsmittel verwendeten Mikrokapseln können kontinuierliche ii
oder nicht-kontinuierliche Zellenhohlräume besitzen, z. B. können die Zellen offen (untereinander in
Verbindung stehend) oder geschlossen (nicht in Verbindung stehend) sein. Da die Opazität des
Überzuges von der Gegenwart einer wesentlichen -in
Anzahl von Zellen oder Hohlräumen innerhalb des I IkppTiinnc colKct aKhänrrt icl PC u/PCpnllifh Hart HaQ
O-- o·· --- ■
filmbildende Mittel daran gehindert wird, in die Zellen
zu gelangen, um sie völlig auszufüllen. Werden daher durchlässige oder offene Zellen enthaltende Mikrokap- 4>
sein verwendet, so muß ein geeignetes, nicht hindurchdringendes,
filmbildendes Mittel gewählt werden, so daß in demselben eine ausreichende Anzahl von Hohlräumen
der beschriebenen Größe gebildet wird.
Die Zellen in dem feinteiligen Mittel sollen vorliegend w
innerhalb des feinteiligen Mittels Zellen bezeichnen, die keine festen oder flüssigen Bestandteile enthalten,
sondern mit Gas, einer flüchtigen Flüssigkeit und/oder sublimierbaren Teilchen gefüllt sind Die Zellen sind
üblicherweise mit Luft gefüllt, obgleich auch andere brauchbare Gase oder Gasgemische anstelle der Luft
zugegen sein können, z. B. Helium, Stickstoff, Kohlendioxyd oder Dichlordifluormethan.
Das in den erfindungsgemäßen Überzugsmitteln verwendete feinteilige Mittel kann aus einem im m>
wesentlichen nicht-opaken Mittel hergestellt werden, das zu Mikrokapseln der beschriebenen Größe und
Struktur ausgebildet werden kann, die dann diese Form während des Trocknens des filmbildenden Mittels
beibehalten. Derartige Mikrokapseln bildende Mittel t>5 sind im wesentlichen alle natürlichen oder synthetischen
Harze, z. B. im wesentlichen alle vorstehend angeführten Polymeren.
Das Mikrokapseln bildende Mittel kann daher aus Polymeren, wie Cellulosederivaten, beispielsweise Celluloseacetat,
Celluloseacetatbutyrat und Celluloseacetatpropionat; Acrylharzen, wie Homopolymeren und
Mischpolymeren miteinander oder mit anderen Monomeren, wie Methylacrylat, Methylmethacrylat, Äthylacrylat,
Äthylmethacrylat, Butylacrylat, Butylmethacrylat, Hydroxyäthylacrylat, Hydroxypropylmethacrylat,
Acrylsäure, Methacrylsäure, Acrylamid und Acrylnitril; Polyolefinen, ζ. Β. Polyäthylen und Polypropylen;
Polyamidliarzen, z. B. die Polyamidharzc vom Typ Nylon »66«; Polycarbonsäuren; Polystyrolen, Mischpolymeren
von Styrol und anderen Vinylmonomeren, beispielsweise Acrylnitril; Vinylpolymeren. z. B. Homopolymeren
und Mischpolymeren von Vinylacetat. Vinylalkohol, Vinylchlorid und Vinylbutyral; Homopolymeren
und Mischpolymeren von Dienen, z. B. Polybutadien, Butadien-styrolmischpolymeren und Butadienacryinitriimischpoiy
nieren; Aikydiiai/.cii; rulysiloxanharzen;
Phenolformaldehydharzen; Harnstoff-Formaldehydharzen und Melaminformaldehydharzen hergestellt
werden. Alle diese Harze sind filmbildend und können zu einem im wesentlichen nicht-opaken Mittel
abgebunden und gehärtet werden, und sind daher in der Lage, einzelne Mikrokapseln mit Zellen der angegebenen
Größe zu bilden, die das Licht streuen.
Natürliche harzartige Mittel, z. B. Sojabohnenprotein, Maisprotein, Alginate und Cellulose in Lösung sowie
Cellulosexanthat oder Cuproammoniumcellulose, können ebenfalls zur Herstellung des in den erfindungsgemäßen
Überzugsmitteln verwendeten feinteiligen Mittels verwendet werden. Anorganische filmbildende
Materialien, wie Natriumsilikat. Polyborate und PoIyphosphonate,
sind ebenfalls brauchbar.
Das in den erfindungsgemäßen Überzugsmitteln verwendete feinteilige Mittel kann nach verschiedenen
Verfahren, z. B. Mikroverkapselungsverfahren, sowie nach Verfahren hergestellt werden, die die Verwendung
von Treibmitteln erfordern. Die Verkapselungsverfahren sind besonders geeignet.
Ein typisches Verfahren ist beispielsweise in der IIS-PS 31 73 878 beschrieben, auf deren Beschreibung
hier Bezug genommen wird. Polymere Mikrokapseln werden dadurch erzielt, daß man zuerst eine Dispersion
iiner Lösung in einem wäßrigen oder anderen polaren Lösungsmittel in einer Lösung eines hydrophoben
Verkapselungspolymeren in einem nicht wäßrigen, nicht polaren, flüssigen Lösungsmittel herstellt. Die polare
oder wäßrige Lösung ist in Form von kolloidalen Tröpfchen vorhanden, welche die dispergierte Phase
darstellen, wobei die Lösung des Polymeren die kontinuierliche Phase bildet. Die Zugabe einer zweiten,
nicht wäßrigen, nicht polaren Flüssigkeit, die mit der polaren Lösung mischbar ist, in der das Polymere jedoch
selbst unlöslich ist, führt dazu, daß das Polymere sich unter Bildung von polymeren Mikrokapseln um die
Tröpfchen der wäßrigen oder polaren Lösung ablagert. Diese Teilchen werden als winzige polymere Körper in
einem Gleichgewichtsgemisch der zugesetzten Flüssigkeit und der kontinuierlichen flüssigen Phase suspendiert.
Wie es bei den meisten herkömmlichen Verkapselungsverfahren üblich ist, werden diese Teilchen dann
getrennt und allmählich durch Waschen mit Flüssigkeitsgemischen, die jeweils gemischt Lösungsmittel und
Nicht-Lösungsmittel für das Polymere enthalten, unlös lich gemacht und gehärtet, so daß nach dem Trocknen
ein fertiges Produkt erhalten wird, das mit Flüssigkeit
gefüllte Mikrokapseln enthält
Die Flüssigkeit wird nach bekannten Verfahren gewöhnlich daran gehindert, durch die Poren der
polymeren Kapselwand zu dringen, was nach Verfahren verschiedener Art bewirkt wird, beispielsweise durch
schnelles Herbeiführen der Gelierungsstufe. Für die Verwendung ir den erfindungsgemäßen Überzugsmitteln
ist es jedoch wesentlich, daß die Mikrokapseln, die nach einem derartigen Verfahren hergestellt werden,
die Flüssigkeit vor oder während des Abbindens oder Härtens des filmbildenden Mittels, in dem die
Mikrokapseln dispergiert wurden, abgeben. Im anderen Fall wird kein Überzugsmittel mit den bestimmten
Zellen in den Mikrokapseln erhalten, und der gehärtete Überzug ist nicht opak. Für die Zwecke der vorliegenden
Erfindung werden die Kapseln so hergestellt, daß sie die eingekapselte Flüssigkeit rechtzeitig abgeben
und gasgefüllte Mikrokapseln bilden.
Das erfindungsgemäu verwendete !einteilige Mittel
kann, wie vorstehend beschrieben, eine Flüssigkeit enthalten, um den Teilchen eine größere Dichte zu
geben, so daß sie leichter in dem filmbildenden Mittel dispergiert werden können. Beispielsweise sind Kapseln,
die flüchtige Flüssigkeiten, wie Toluol oder Xylol enthalten, für solche Zwecke geeignet. Beim Härten
oder Trocknen des filmbildenden Mittels, in den die Teilchen dispergiert werden, wird die Flüssigkeit aus
den Kapseln freigesetzt, um einen Überzug zu ergeben, der die gewünschten Opazitätseigenschaften besitzt.
In ähnlicher Weise können Mikroverkapselungsverfahren
angewendet werden, welche zur Verkapselung von festen Teilchen führen. Hier ist es lediglich
notwendig, einen Feststoff zu verwenden, der sublimieren kann, d. h. der unmittelbar, ohne die flüssige Phase
zu passieren, innerhalb eines geeigneten Temperaturdruckbereichs in den dampfförmigen Zustand übergeht.
Solche verkapselten festen Teilchen werden als feinteiliges Mittel im erfindungsgemäßen Überzugsmittel
verwendet, indem man sie in dem filmbildenden Mittel dispergiert, ein solches Gemisch auf eine
Unterlage aufbringt und härtet oder trocknet, so daß
erhaltene abgebundene oder gehärtete Überzug ist durch die gewünschte Zellenstruktur ausgezeichnet und
opak.
Ein spezifisches Verfahren zur Herstellung von einheitlichen und getrennten, einzelligen Mikrokapseln
mit einer dünnen, starken Haut, die im wesentlichen kugelförmig und frei von Löchern sind, ist in der US-PS
27 97 201 beschrieben, auf deren Beschreibung hier Bezug genommen wird. Bei einem solchen Verfahren
wird eine Lösung, die ein flüchtiges Lösungsmittel enthält, in dem das filmbildende Mittel und ein latentes
Gas gelöst sind, zu Tröpfchen verteilt, und die Tröpfchen werden dann einer Trocknungstemperatur
unterworfen, bei der das Lösungsmittel verflüchtigt und auf den Mikrokapseln eine zähe Oberflächenhaut, die
frei von Löchern ist, gebildet und das latente Gas in ein Gas umgewandelt wird. Auf diese Weise wird innerhalb
der Mtkrokapseln Gas gleichzeitig mit seiner Bildung freigesetzt und unter der Oberflächenhaut der Mikrokapseln eingefangen, so daß es entweder einen
Hohlraum bildet oder seinen Weg in einen Hohlraum, der bereits darin besteht, findet und infolge seiner
Gegenwart das Zusammenbrechen der Mikrokapselwände unter Atmosphärendruck verhindert. Oie Konzentration
der Lösung des filmbildenden Mittels ist bei diesem Verfahren nicht kritisch, vorzugsweise werden
jedoch für die Zwecke der Erfindung niedrige Konzentrationen verwendet, da die kleinsten Mikrokapseln aus verdünnten Lösungen gebildet werden.
Eine geeignete Vorrichtung für die Herstellung der vorstehend beschriebenen Mikrokapseln ist in der
US-PS 32 30 064 beschrieben, auf deren Beschreibung hier Bezug genommen wird. Dabei führt eine Vorrichtung
das Einsatzmaterial, d. h. die das flüchtige Lösungsmittel enthaltende Lösung, in der sich das
ίο filmbildende Mittel und das latente Gas befinden, in die
Nähe des unteren Teils eines herkömmfichen Ofens oder einer Sprühvorrichtung in einer aufsteigenden
Kolonne von heißen Ofengasen. Das Einsatzmaterial wird in zerteilter Form zugeführt und in einem aufwärts
i-> strömenden, heißen, gasförmigen Strom mitgenommen.
Durch dieses Verfahren ist es möglich, das feinteiligt Mittel innerhalb der erforderlichen engen Bereiche der
Teilchengröße, d. h. bei einem Durchmesser von etwa ö.öi bis Jö um, zu haitcn.
.'ο Ein anderes Verfahren, das weitgehend in der Technik
zur Herstellung von zellularem, feinteiligem Mittel verwendet wird, besteht darin, daß man ein Körnchen
oder ein Flüssigkeitströpfchen eines solchen Stoffes, der in der Lage ist, zu einem in Wärme aushärtenden Harz
r> zu kondensieren, während gleichzeitig ein Gas freigesetzt wird, unter Wärme härtet, während er frei durch
einen Raum fällt oder von einem Gasstrom transportiert wird. Typische Mittel zur Herstellung solcher
Teilchen sind beispielsweise Hexamethylentetramin und
>" Phenol. Eine eingehende Beschreibung dieses Verfahrens
wird in der US-PS 29 29 106 vorgenommen, auf die hier Bezug genommen wird.
Ein Verfahren zur Herstellung von vielzelligen Mikrokapseln zur Verwendung als feinteiliges Mittel in
π den erfindungsgemäßen Überzugsmittel ist in »Society
of Plastics Engineer |ournal«. Bd. 17. Nr. 3. März 1961,
Seiten 249 — 251 beschrieben, worauf hier Bezug genommen wird. Hier wird ein beliebiges harzartiges
Gemisch, das verschäumt werden kann, unter Druck in
·»<) einen Strom aus heißen Gasen in einen Gasturbinengenerator
eingeführt, um einen Nebel zu bik ;n, der aus t.icT<»lf^rmtiTi«n i/prcrhäiimtnn Ji uncKtnfftpilrhpn mit
zahlreichen, darin befindlichen Zellen besteht. Pulver dieser Stoffe können dadurch erhalten werden, daß man
■•ι dieses Verfahren zur Herstellung von Nebel unter
Verwendung von Auffangvorrichtungen für die Mikrokapseln einsetzt die in die Bahn des Nebels eingebaut
werden. Das Pulver, aus dem das feinteilige Mittel besteht, ist für die Verwendung in den erfindungsgemä-■
><> Ben Überzugsmitteln geeignet. Der Nebel kann auch unmittelbar in einer Flüssigkeit, die aus einem
Farbträger oder einem anderen filmbildenden Mittel besteht, absorbiert werden, so daß die Notwendigkeit
der Herstellung eines pulverisierten Mittels aus den Γ)ί Nebelteilchen völlig wegfällt.
Zahlreiche Verfahren sind in gleicher Weise zur Herstellung von anorganischen Mikrokapseln mit den
gewünschten Zellen geeignet, wie das in der US-PS 29 78 340 beschriebene Verfahren, auf dessen Beschreibe,
bung hier Bezug genommen wird. Darin wird ein Verfahren zur Herstellung von einzelnen hohlen
GlaskOgelchen aus einem synthetischen Gemisch eines kieselsäurehaltigen Substrates, Wasser, eines Desensibilisierungsmittels
und einer Verbindung, die bei einer tr. Schmelztemperatur dieses Gemischs ein Gas freisetzt,
beschrieben. Das Verfahren besteht darin, daß man Teilchen dieses Gemisches während einer Zeit, die
ausreicht, um die Teilchen zu schmelzen und die
Expansion der Teilchen zu Kügelchen zu bewirken,
einer erhöhten Temperatur unterwirft. Weitere Informationen bezüglich der Herstellung von Glasteilchen
können in den US-PS 30 30 215 und 31 29 086 gefunden werden, auf deren Beschreibung hier Bezug genommen
wird.
Wie vorstehend beschrieben wurde, liegt ein eindeutiger Vorteil der vorliegenden Erfindung in dem
vergleichsweise einfachen Verfahren, nach dem die Überzugsmittel erhalten und angewendet werden.
Beispielsweise kann das nach dem vorstehend angegebenen Verfahren erhaltene feinteilige Mittel einfach in
einen Farbträger oder ein anderes filmbildendes Mittel eingemischi werden, und das erhaltene Überzugsmittel
kann auf eine Unterlage aufgebracht und abgebunden und gehärtet w orden, um einen opaken Überzug zu
ergeben. Keine ungewöhnlichen oder schwierigen Verfahrensstufen sind erforderlich, um ein zufriedenstellendes
Uberzu^srnitle! im erhalten oder einen
freistehenden Film oder Überzug daraus herzustellen.
Die Mengv des in dem Überzugsmittel verwendeten feinteiligen Mittels verändert sich beispielsweise in
Abhängigkeit von der Opazität und dem jeweiligen Anwendungsgebiet. Vorzugsweise ist das feinteilige
Mittel in solchen Mengen vorhanden,die ausreichen, um ein zellulares Volumen aufzubauen, das etwa 30 bis 90%
des Gesamtvolumens des filmbildendcn Mittels und des feinteiligen Mittels beträgt, wobei ein besonders
bevorzugter Bereich ein Zellubrvolumen von ;twa 40 b>s etwa 70% des Gesamtvolumens darstellt. Unter dem
Ausdruck »Zellularvolumen« wird das Gesamtvolumen der Hohlräume oder Zelllen verstanden, die kein festes
oder flüssiges Material enthalten
Normalerweise sind die erhaltenen Filme opak und weiß. Färbende Stoffe, wie Farbstoffe oder Pigmente,
können gewünschtenfalls in das filmbildende Gemisch entweder in die Wandung der Teilchen oder in das
filmbildende Mittel eingearbeitet werden, um gefärbte Filme zu ergeben, die opak und weiß sind. Für diesen
Zweck werden nur kleine Mengen an Farbstoffen oder Pigmenten verwendet. Es ist oft vorteilhaft, das
vorstehend beschriebene feinteilige Mittel zusammen mit herkömmlichen Pigmenten, wie Titandioxyd, RuU,
Talkum, Baryten und dergleichen sowie herkömmlichen Farbpigmenten, wie z. B. Cadmiumgelb, Cadmiumrot,
Phthalocyaninblau, Chromgelb, Toluidinrot und dergleichen, zu verwenden. Durch Mischen dieser verschiedenen
opak machenden Substanzen ist es möglich, Filmeigenschaften zu erhalten, z. B. einen Weißgrad, bei
dem man wesentlich geringere Mengen Pigment verwenden muß. Wenn daher Pigment verwendet wird,
ist die Menge geringer als normalerweise zur Opazität des filmbildenden Mittels erforderlich ist. Dies ist
besonders wertvoll, wo das spezifisch verwendete Pigment sehr teuer ist oder andere unerwünschte
Eigenschaften zeigt, wenn es in größeren Mengen verwendet wird.
Die nachfolgenden Beispiele dienen der Erläuterung der Erfindung, sollen jedoch keine Abgrenzung
derselben darstellen. Alle Teile und Prozentsätze sind auf das Gewicht bezogen und beruhen, sofern keine
anderen Angaben gemacht werden, auf den Gehalt von nicht flüchtigen Feststoffen.
Das feinteilige Mittel, das aus einer 20%igen Emulsion einzelner Polyamidteilchen in Wasser besteht,
wobei die Teilchen Zelldurchmesser von etwa 1 Mikron haben, wurde erfindungsgemäß zur Herstellung von
opaken, nicht pigmentierten Filmen verwendet. Diese Teilchen wurden aus Nylon (Polyamid aus Hexamethylendiamin
und Adipinsäure) hergestellt und enthielten
·'> Xylol innerhalb der Teilchenzellen, so daß sie leichter in dem filmbildenden Mittel dispergiert werden konnten.
Ein Polyvinylacetat-Latex-Gemisch, das aus 75% Vinylacetat und 25% Dibutylmaleat bestand, diente als
filmbildendes Mittel. Das Latexgemisch hatte einen
in pH-Wert von 4,0 bis 5,0 bei 25°C eine Viskosität
(Brookfield) von 500 bis 1000 Centipois und enthielt 55% Feststoffe in Wasser.
Die vorstehend angegebenen beiden Komponenten wurden in Mengen von 116 g einer Emulsion des
ι· feinteiligen Mittels und 12 g Latex in einen 250 ecm
fassenden, mit einem Rührwerk ausgestatteten Kolben gebracht. Die Stoffe wurden etwa 10 Minuten gut
gemischt, dann wurde auf eine vorher mit Toluol und Arptnn gereinigte Glasplatte mit einer Abmessung von
j» 229 χ 304 mm ein Film des Gemischs in einer Stärke
von 0,15 mm aufgezogen. Die überzogene Glasplatte wurde innerhalb von etwa 2 Stunden bei Raumtemperatur
an der Luft getrocknet. Der gehärtete Film, der erhalten wurde, enthielt Zellen, die bei der Verdamp-
-'"> fung des Xylols entstanden. Es war weiß und zeigte eine
ausgezeichnete Deckkraft.
Ein opaker, nicht pigmentierter Film wurde nach dem in Verfahren des Beispiels I unter Verwendung von im
wesentlichen gleichen Mitteln mit der Abweichung erhalten, daß die Polyamidteilchen einen durchschnittlichen
Zelldurchmesser von etwa 25 Mikron besaßen. Die aus dem feinteiligen Mittel bestehende Emulsion, die in
>■"' einer Menge von 116 g verwende! worden war, wurde
etwa 30 Minuten mit 12 g des Polyvinylacetat-Latex-Gemisches
gemischt und das erhaltene Produkt als 0,076 mm starker Film auf eine 229 χ 305 mm messende,
vorher mit Toluol und Aceton gereinigte Glasplatte 4(| aufgezogen. Die überzogene Platte wurde innerhalb von
etwa 2 Stunden bei Raumtemperatur an der Luft getrocknet. Der erhaltene nicht klebrige, mikroporöse
Film war gleichmäßig opak.
4- Beispiel 3
Das feinteilige Mittel wurde dadurch erhalten, daß man 500 g Wasser und 5 g Gummiarabicum unter
Rühren erhitzte bei 80—85°C. Eine Lösung von 20 g
Epoxyharz ein Reaktionsprodukt von Bisphenol A und
>ii Epichlorhydrin mit einem Epoxydäquivalent von 175 bis
190 und 2 g Äthylendiamin wurden auf 75"C erhitzt und innerhalb von 20 Minuten langsam in die vorstehend
hergestellte wäßrige Phase eingeführt. Die Temperatur wurde während der Zugabe bei 85° gehalten. Die
">3 Erhitzung bei 80—85°C wurde zwei Stunden fortgesetzt
und dann das Gemisch auf Raumtemperatur gekühlt, woraufhin ein zweischichtiges Produkt erhalten wurde,
dessen obere Schicht aus dem feinteiligen Mittel bestand.
«ι Die Teilchen wurden dann mit Wasser gewaschen
und mit einem Polyvinylacetat-Latex gemischt, der im
wesentlichen dem des in Beispiel 1 verwendeten entsprach. Das stark homogene Produkt des Gemisches
wurde dann in einer Stärke von 0,15 mm auf eine Glasplatte (229 χ 305) aufgezogen und innerhalb von
etwa 2 Stunden bei Raumtemperatur getrocknet. Der erhaltene mikroporöse Film war gleichmäßig opak.
Zahlreiche andere Gemische aus feinteiligen Mitteln
Zahlreiche andere Gemische aus feinteiligen Mitteln
und Verfahren sowie eine große Vielzahl anderer filmbildender Mittel können erfindungsgemäß verwendet
werden.
Feinteiliges Mittel kann beispielsweise in Form von hohlen, lochfrej^n Teilchen aus einer Polyvinylalkohol-Iösung
nach dem Verfahren der USA-Patentschrift 27 97 201 erhalten werden. Die dadurch erhaltenen
Teilchen sind im wesentlichen kugelförmig und können, wie vorstehend beschrieben, in einem Acrylharz, das aus
einem Mischpolymeren von Methylmethacrylat, Laurylmethacrylat
und Methacrylsäure besteht, despergiert werden. Filme, die aus solchen Gemischen erhalten
werden, sind im we;, liehen nach dem Trocknen
vollständig weiß.
In ähnlicher Weise und nach der vorstehenden Beschreibung können vielzellige Teilchen aus Phenol-Formaldehyd-Harzen
erhalten und in Form eines Pulvers verwendet werden, das dann mit einem der
vielen (Umbildenden Mittel, z, B. einem epoxydierten
Polyesterharz, in einem typischen Lösungsmittel, wie Isopropylacetai, vereinigt wird. Außerdem können alle
beschriebenen einzelligen oder vielzelligen Teilchen
■> entweder in Kombination mit jedem der filmbildenden
Mittel oder individuell in jedem der filmbildenden Mittel
oder Kombinationen derselben verwendet -verden.
Das Harzgemisch kann gemäß der Beschreibung der vorliegenden Erfindung leicht als ein freier Film oder als
ίο anhaftender Überzug auf einem beliebigen Substrat, wie
Stahl, Aluminium, Holz, Glas, Kunststoff und dergleichen, verwendet werden. Dies ist möglich, da das dabei
verwendete feinteilige Mittel völlig unabhängig von dem filmbildenden Mittel ist. Das heißt, die einzelnen
hohlen Teilchen können in jede beliebige, im wesentlichen nicht-opake Überzugsmischung unter Bildung
eines opaken Films eingemischt werden.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (7)
1. Oberzugsmittel zur Bildung eines opaken
Oberzuges, enthaltend ein filmbildendes Mittel auf der Grundlage wenigstens eines filmbildenden
Polymeren und ein feinteiliges Mittel aus einzelnen Mikrokapseln, deren Wände aus einem im wesentlichen nicht-opaken Material bestehen, dadurch
gekennzeichnet, daß die Mikrokapseln jeweils eine oder mehrere Zellen einer Größe von
etwa 0,01 bis 30 μ enthalten, die mit Gas, einer
flüchtigen Flüssigkeit und/oder sublimierbaren festen Teilchen gefüllt sind.
2.
Oberzugsmittel nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die durchschnittliche Größe der Zellen etwa 0,01 bis 3 μ, vorzugsweise etwa 0,01
bis 0,8ji beträgt.
3. Überzugsmittel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das zellulare Volumen
etwa 30 bis 90% des gesamten Volumens von filmbildenckm Mittel plus feinteiligem Mittel ausmacht.
4. Oberzugsmittel nach einem der Ansprüche 1 bis
3, dadurch gekennzeichnet, daß das im wesentlichen
nicht-opake Material, aus dem das feinteilige Mittel besteht, ein thermoplastisches oder gehärtetes
wärmehärtbares Polymeres ist
5. Oberzugsmittel nach einem der Ansprüche 1 bis
4, dadurch gekennzeichnet, daß zusätzlich ein Farbstoff oder ein Pigment vorhanden ist
6. Oberzugsmittel nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Menge des Pigments
geringer als die Pigmentmenge ist, die normalerweise zum Opakmachen von Filmen aus dem filmbildenden Mittel erforderlich wä/e.
7. Verwendung des Überzugsmittel nach Anspruch 1 bis 6 zur Herstellung eines zellularen,
opaken, im wesentlichen kontinuierlichen Films.
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