DE1768467A1 - Verfahren zur Herstellung neuer 4-Brom-4'-chlorbenzilsaeureester und ihre Verwendung zur Bekaempfung von Spinntieren und Insekten - Google Patents
Verfahren zur Herstellung neuer 4-Brom-4'-chlorbenzilsaeureester und ihre Verwendung zur Bekaempfung von Spinntieren und InsektenInfo
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Description
Dr. R. Koenig.iberger Dipl. Phys. R. Hoizbauer
Patentanwälte AGRIPAT S.A. München 2, Bräuhaussirafc© 4/111
CH 4000 Basel 21 (Schweiz/Switzerland)
5a-2625*
Verfahren zur Herstellung neuer 4-Brom-4'-chlor-benzilsäureester
und Ihre Verwendung zur Bekämpfung von Spinnentieren und Insekten
Die vorliegende Erfindung betrifft neue 4-Brom-4'-chlorbenzilsäureester,
Verfahren zu ihrer Herstellung, ferner akarizide und insektizide Mittel, die diese Ester als Wirkstoffe enthalten.
Verfahren zur Herstellung dieser Mittel und Verfahren zur Bekämpfung von Spinnentieren und Insekten unter Verwendung
dieser neuen Wirkstoffe oder der diese enthaltenden Mittel.
■ Die neuen■ 4-Brom-4'-chlor-benzilsäureester der allgemeinen
Formel I
OH
In der
R einen unsubstituierten oder einen durch Halogen substituierten
niederen Alkyl-, Alkenyl- oder Alkinylrest, und η - die Zahl 0 oder 1 bedeuten,
werden erfindungsgemäss erhalten, indem man entsprechende Bromchlorbenzile
unter alkalischen Bedingungen in deren Bromchlorbenzilsäuren oder Salze derselben umlagert und hierauf die
Säuren., deren Salze oder ein anderes veresterbares Derivat
209816/1684
derselben in Ester der obigen allgemeinen Formel i überführt. Zur Herstellung dieser Ester wird in der zweiten Stufe generell
eine Bromchlorbenzilsäure oder ein anderes Derivat derselben der allgemeinen Formel Ii
(ii)
mit einer Verbindung der allgemeinen Formel III
R-Y (III)
umgesetzt, in welchen Formeln
X und Y mit Ausnahme eines, in einem der beiden enthaltenen Sauerstoffatoms bei der Reaktion sich abspaltende
Reste sind, und
R und η die unter Formel I angegebenen Bedeutungen haoen.
R und η die unter Formel I angegebenen Bedeutungen haoen.
R Dedeutet in den obigen Formeln als niederer Alkylrest,
z.B. Methyl, Aethyl, Propyl, Isopropyl oder einen Butylrest, als niederen Alkenylrest, z.B. Allyl und Methallyl und
als niederen Alkinylrest z.B. Propargyl. Ferner kann R einen entsprechenden Halogenalkyl-, Halogenalkenyl- oder Halogenalkinylrest
darstellen.
'In den allgemeinen Formeln II und III können die SymDole X und Y
a) beide die Hydroxylgruppe, oder
b) eines der beiden die Hydroxylgruppe und das andere ein Halogenatom, oder
, ,2,038 16/168 4
c) eines der beiden die Gruppe O-Me, worin Me einen beweglichen,
als Kation austretenden Rest darstellt, wie ein Metallatom^ zum Beispiel ein Alkalimetallatom
oder das Aequivalent eines Erdalkalimetallatoms und das andere ein Halogenatom, oder
d) X die Hydroxylgruppe und Y die Diazogruppe bedeuten. Die Ueberführung eines Brom-chlor-benzils in dessen
Brom-chlor-benzilsäur.e geschieht unter den für "Benzilsäureumlagerungen"
allgemein üblichen Reaktionsbedingungen, insbe- JK
sondere durch Erhitzen mit alkoholischer Alkalihydroxid-Lösung.
Es ist vorteilhaft, die anschliessende Veresterung in Gegenwart eines gegenüber den Reaktionsteilnehmern inerten Lösungsoder
Verdünnungsmittels durchzuführen. Als solche kommen
Jn Betracht: Kohlenwasserstoffe, halogenierte Kohlenwasserstoffe,
Amide, wie zum Beispiel Dialkylcarbonsäureamide, ferner Aether oder ätherartige Verbindungen oder für den im Vorangehenden
unter a) genannten Fall die entsprechenden Alkohole. Haben die Symbole X und Y die unter a) und b) genannten Bedeutungen,
so ist es notwendig, das Verfahren in Gegenwart einer wasserfreien Säure oder Base vorzunehmen. Als Säuren
kommen beispielsweise die folgenden in Betracht: Halogenwasserstoffsäuren,
Schwefelsäure, usw. , und als Basen anorganische Basen, wie Alkali- und Erdalkalimetallhydroxide bzw.
-oxide, und or® nische Basen, wie tertiäre Amine.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Veresterung
wird eine Brom-chlor-benzilsäure mit einem reaktionsfähigen
Ester eines niederen aliphatischen Alkohols in Gegenwart einer Base und eines inerten Lösungsmittels umge-
2098 16/1684.
setzt. Als reaktionsfähige Ester niederer Alkohole kommen in erster Linie die Ester der Chlor-, Brom- oder Jodwasserstoffsäure
mit Methanol, Aethanol, Propanolen oder Butanolen, mit Alkenolen, wie Allylalkohol, Methallylalkohol,
mit Alkinolen, wie Propargylalkohol und mit den entsprechenden halogenierten Alkoholen, ferner Ester der Schwefelsäure, insbesondere
Dimethylsulfat und Diäthylsulfat, in Betracht.
Von den als Ausgangsstoffe für das erfindungsgemässe
Verfahren dienenden Brom-chlor-benzilen ist das 4-Brom-4'-chlor-benzil
bekannt (Journ. Chem. Soc. 1963, 1371) und wurde
gemäss dieser Literaturstelle nach einem umständlichen Verfahren durch Oxydation des entsprechenden Oxazols hergestellt.
Es erwies sich aber als vorteilhafter, das genannte 4-Brom-4'-chlorTbenzil sowie die neuen Brom-chlor-benzile
aus Brombenzyl-chlorphenyl-ketonen durch Oxydation mit üblichen Oxydationsmitteln, wie Selendioxyd und dgl., herzustellen.
Diese Ketone sind ihrerseits bisher noch nicht beschrieben worden und werden durch Umsetzung von 4-Brom-phenylessigsäurehalogenid
mit Chlorbenzolen in Gegenwart einer Lewis-Säure, wie zum Beispiel Aluminiumchlorid, in guten Ausbeuten erhalten.
Selbstverständlich lassen sich die Brom-chlor-benzile ebanso gut durch. Oxydation von Chlorbenzyl-4' -bromphenyl-keton
erhalten, welche letztere wieder durch Umsetzung von Chlorphenylessigsäurehalogeniden
mit 4-Brombenzol in Gegenwart von AlCl3 zugänglich sind.
Die neuen Ester der allgemeinen Formel I besitzen sehr gute akarizide und insektizide Eigenschaften und eignen
sich daher zur Bekämpfung von Spinnentieren und Insekten, so-
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wie deren EntwicklungsStadien, Sie besitzen eine geringe '
Warmblutertoxizität und sind nicht phytotoxisch.
Aus der Schweizer Patentschrift Nr. 294.599 sind Ester der 4,4'-Dichlorbenzilsaure und deren Verwendung
zur Bekämpfung von Spinnentieren und Insekten bekannt geworden. Diese Ester besitzen jedoch gegenüber den Estern
der allgemeinen Formel I eine höhere Warmblütertoxizität und sind gegenüber verschiedenen Kulturpflanzen phytotoxisch.
Ausserdem zeigen sich bei verschiedenen Spinnentieren nach ä längerer Anwendung dieser bekannten Benzilsäureester merkliche
Resistenzerscheinungen»
Die neuen 4-Brom-4'-chlorbenzilsäureester der Formel
I eignen sich zur Bekämpfung von normal-sensiblen und resistenten
Milben, die den Parasitiformes, Tetrabodili, Trombidiformes und Sacroptiformes angehören. Besonders ausgeprägt
ist ihre Wirkung gegen Tetrabodili, insbesondere gegen die
Phylloxoptrupa oleivorus Ashmu (citrus rust mite), ferner
gegen Trombidiformes, zum Beispiel gegen die Tetranychiden,
Dei denen nicht nur bewegliche Stadien (Larven, Protonymphen, ™
Deutonymphen, Adulte), sondern auch die Ruhestadien (Nymphochrysalis,
Deutochrysalis, Teleiochrysalis) und die Eier
innerhalb kurzer Zeit abgetötet werden.
Versuche mit normal-sensiblen und gegen bekannte Benzilsäureester und gegen Phosphorsäureester resistente
Spinnmilben (Tetranychus urticae) ergeben bei Anwendung
von 0,005 % Wirkstoff bei den beweglichen Stadien eine 100 $ige
Abtötung nach kurzer Zeit, bei den Ruhestadien und Eiern eine ebenfalls 100 %ige Abtötung nach wenigen Tagen, was dagegen
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mit den bekannten 4,4'-Dichlor-benzilsäureestern in der gleichen
Anwendungskonzentration nicht erreicht wird. Mit den erfindungsgemässen
neuen Wirkstoffen behandelte Obstbäume, zum Beispiel Pfirsich-, Pflaumen- und Apfelbäume, zeigten nach
der Behandlung mit einer 0,05$ Wirkstoff enthaltenden Dispersion keinerlei phytotoxische Effekte.
Es wurde festgestellt, dass die neuen 4-Brom-4'-chlorbenzilsäureester
der Formel I eine gute Wirkung gegen fressende Insekten, insbesondere gegen Insekten der Familien Curculionidae,
Bruchididae, Dermestidae, Tenetrionidae und Chrysomelidae,
zum Beispiel Kornkäfer (Sitophilus granarius), Speisebohnenkäfer (Bruchidius obtectus), Speckkäfer (Dermestes vulpinus),
Mehlkäfer (Tenebrio molitor), Kartoffelkäfer (Leptinotarsa
decemlineata) und deren Larvenstadien, besitzen.
In Mischung mit Synergisten und ähnlich wirkenden Hilfsstoffen, wie Bernsteinsäuredibutylester, Piperonylbutoxyd,
Olivenöl, Erdnussöl, sowie durch Zusatz von Phosphorsäure-, Phosphonsäure-, Thio- und Dithiophosphorsäureestern
und -amiden, Carbaminsäureester^ Analogen von DDT-Wirksubstanz, Pyrethrinen und ihren Synergisten, lässt sich
die akarizide und insektizide Wirkung der neuen 4-Brom-4'-chlorbenzilsäureester
der Formel I wesentlich veroessern, verbreitern und an gegebene Umstände anpassen. Weiterhin
können die neuen Wirkstoffe mit Substanzen, die bakterizide, fungizide oder nematozide Eigenschaften aufweisen, vermischt
und appliziert werden, wodurch eine Verbreiterung der Diologischen
Wirksamkeit erzielt wird.
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-I-
V/68467
Als Beispiele kombinierbarer Wirkstoffe seien folgende' Verbindungen genannt:
- 2~Allyl-4-hydroxy-3-methyl-2-cyclopenten-l-on-Ester der
2,2-Dimethyl-3-(2'-methyl-propenyl)-cyclopropancarbonsäure;
. - 1,2,3,4,10,lO-Hexachloro-6,7-epoxy-l,4,4a,5,6,7,8,8a-octahydro-l,4-endo-exo-5,8-dimethano-naphthalin;
- 6,7,8,9,10,10-HeXaChIOrO-I50,5a,6,9,9a-hexahydro-6,9-me thano
2,4,3-benzodioxathiepin-3-oxid;
- l,2,3,4,10,10-hexachloro-6,7-epoxy-l·,4,4a,5,6,7,8,8a-octahydro-l,4-endo-endo-5,8-dimethano-naphthalin;
- l,l,l-Trichloro-2,2-bis-(p-methoxyphenyl)-äthan;
- chlorierte Terpene und Camphene oder deren Mischungen;
- O,O-Diäthyl-S-[(p-ehlorphenylthio)-methyl]-phosphordithioatj
- O,O-Diäthyl-O(S)-(2'-äthylmercaptoäthyl)-phosphorthioat;
- OjO-Diäthyl-O-C^-isopropyl-G-methyl-^-pyrimidinylJ-phosphorthioat;
- S-CDimethoxyphosphinyloxyJ-NjN-dimethyl-cis-crotonsäureamidj
- OjO-Dimethyl-S-CN-methylcarbamoylmethyD-phosphordithioat;
- Bis-iOjO-diäthyl-thionöphosphoryD-dithiol-methan;
- 0,O-Dimethyl-S-(4-0X0-1,2,3-benzotriazin-3(4H)-yl-methyl)-phosphordithioat;
- O,d-Dimethyl-S-(1,2-dicarbäthoxyäthyl)-phosphordithioat;
- 0,0-Dj,äthyl-0-(p-nitrophenyl)-phosphdrthioat;
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- 0,0-Dimethyl-0-(2-carbomQthoxy-l-mothylv.lnyl) -phosphat;
- 0,0-Dimethyl-0-[2-chlor-2-(N,N-diäthylcarbamoyl)-l-,
me thylvinyl]-pho spha t j
- Tetraäthyl-pyrophosphatj
- l-Naphthyl-N-methylcarb'amat;
- l-Isopropyl-3-methylpyrazolyl-5-dimethylcarbamatj
- Calcium-' und Bleiarsehatj
- •S^-Methylendioxy-ö-propyl-benzyl-l-butyl-diäthylenglykol.
äther, und .
- 2-(3,4-Methylendioxy-phenoxy)-3,6,9~trioxaundecan.
Die Applikation der 4-Brom4'-chlorbenzilsäureester der Formel
erfolgt in Form von festen oder flüssigen Mitteln, die als Stäubemittel, Streumittel, Granulate, wässrige Dispersionen,
die aus Spritzpulvern, Pasten und Emulsionskonzentraten erhalten werden, ferner als Lösung oder Aerosol.
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Die Herstellung erfindungsgemässer Mittel erfolgt in
an sich bekannter Weise durch inniges Vermischen und Vermählen
des Wirkstoffes mit geeigneten Trägerstoffen, gegebenenfalls
durch Zusatz von gegenüber den Wirkstoffen inerten Dispersionsoder Lösungsmitteln. Die Wirkstoffkonzentration in diesen Mitteln
beträgt beispielsweise 0,01 - 80%. Die erfindungsgemässen
Mittel können andere biozide Wirkstoffe, ferner Pflanzendünger, Spurenelemente usw. enthalten. · .
Die folgenden Beispiele beschreiben die Herstellung der "
neuen Wirkstoffe j anschliessend daran werden Aufarbeitungsformen beschrieben, in denen die Wirkstoffe im Pflanzenschutz
angewendet werden können. Sofern nichts anderes ausdrücklich
vermerkt ist, bedeuten Teile Gewichtsteile und die Temperaturen
sind in Celsiusgraden angegeben.
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- io-
A. Herstellung des Ausgangsstoffes ('4-Brom-4 ' -chlorbenzil)
a) 23,4 Teile 4-Bromphenylessigsäurechlorid werden in 200
Volumteilen Chlorbenzol gelöst und bei 5-10° mit 20,5 Teilen trockenem Aluminiumchlorid portionsweise versetzt. Anschliessend
wird das Reaktionsgemisch bei Zimmertemperatur solange gerührt bis keine HC'l-Abspaltung mehr erfolgt. Die Mischung wird dann
auf Eis gegeben und mit Aether ausgeschüttelt. Die Aetherauszüge werden mit Natriumbicarbonatlösung und Wasser neutral gewaschen
und getrocknet j der Aether wird abdestilliert. Der Destillationsrückstand,
das 4-Brombenzyl-4'-chlorphenyl-keton
schmilzt bei 70-75°.
b) 45 Teile 4-Brombenzyl-4'-chlorphenyl-keton werden in
436 Volumteilen Acetanhydrid gelöst und mit 24,1 Teilen Selendioxid versetzt. Dann wird das Reaktionsgemisch 4 Stunden am
Rückfluss erhitzt. Nach dem Erkalten wird der Niederschlag abgesaugt, vom Selenoxid befreit und aus Benzol umkristallisiert.
Das erhaltene 4-Brom-4'-chlor-benzil hat den Schmelzpunkt
200-203°.
In analoger Weise wird das 4-Brom-3',4'-dichlor-benzil
vom Schmelzpunkt 164,5-165,5° erhalten.
B'. Herstellung von 4-Brom-4 ' -chlorbenzilsäure-isopropylester
a) 16 Teile 4-Brom-4'-chlor-benzil werden zu einer Lösung
von 4,3 Teilen Kaliumhydroxid in 12 Volumteilen Wasser und 10 Volumteilen Aethanol gegeben. Die Mischung wird eine Stunde
lang am Rückfluss erhitzt und dann mit 100 VolumMlen Wasser .
verdünnt und mit Aether uberschichtet, Dann wird die Mischung .
unter guter Kühlung mit konz. Salzsäure angesäuert (kongosauör).
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- li -
Die Aetherphase wird dann abgetrennt, mit Wasser gewaschen und getrocknet. Nach dem Abdestillieren des Aethers bleibt die
4-Brom-4'-chlor-benzilsäure als braunes OeI zurück.
b) 12 Teile 4-Brom-4'-chlor-benzilsäure und 1,6 Teile
Kaliumhydroxid in 150 Volumteilen Dimethylformamid werden
mit 5 Teilen Isopropylbromid tropfenweise versetzt und anschliessend
6 Stunden auf 50 - 60° am Rückfluss erhitzt. Nach dem Erkalten wird die Mischung mit 500 Volumteilen Wasser ver- ' ™
setzt und nochmals-mit Aether extrahiert. Die Aetherauszüge
werden mit 2n-NaOH-Lb*sung neutral gewaschen, getrocknet und
eingedampft.. Aus Petroläther umkristallisiert, hat der 4-Brom-4 ■ -chlorbenzilsäure-isopropylester den Schmelzpunkt 6.4-70°,
Zu einer Lösung von 25 Teilen 4-Brom-41-chlor-benzilsäure
in 150 Volumteilen absolutem Benzol werden 15 Teile Methallylalkohol
und 1.5 Teile konzentrierter Schwefelsäure gegeben. Die
Lösung wird 25 Stunden lang am Rückfluss mit einem Wasserao- ^
scheider erhitzt. Anschliessend wird das Reaktionsgemisch mit Wasser versetzt, die Benzollösung neutral gewaschen und'über Natriumsulfat
getrocknet. Nach dem Abdestillieren des Lösungsmittels
im Vakuum wird der ölige Rückstand durch Destillation gereinigt. Der 4-Brom-4'-chlorbenzilsäure-methallylester hat den Kp 161-162°C/O,OO1
Torr. ■ . .
2 09 8 16/1 68Λ
In analoger Weise wie in"obigen.Beispielen 'beschrieoen,
werden die folgenden 4-Brom-4'-chlor-benzilsäureester hergestellt:
4-Brom-4 ' -chlor-benzilsäure-methylester, Fp. 61-63°;·
4-Brom-4'-chlor-benzilsäure-äthylester, Kp 165-167°/
0,005 Torr;
4-Brom-4'-chlor-benzilsäure-n-propylester, Kp 170-175°/
0,001 Torr;
4-Brom-4'-chlor-benzilsäure-n-butylester, Kp 187-190°/
0,001 Torr;
4-Brom-4'-chlor-benzilsäure-sec'.butylester, Fp. 55-56°;
4-Brom-4'-chlor-benzilsäure-isoDutylester, Fp. 66-67°;
4-Brom-4'-chlor-benzilsäure-allylester, Kp 173-176°/
0,001 Torr;
4-Brom-4'-chlor-benzilsäure-dichlorallylester;
20 4-Brom-4'-chlor-benzilsäure-propargylester, n^ = 1,6006;
4-Brom-3',4'-dichlor-benzilsäure-äthylester Kp 200°/
0,01 Torr;
4-Brom-3',4'-dichlor-benzilsäure-isopropylester Kp 152°/
0,08 Torr.
2098 1 B/1684
Zur Bestimmung der akariziden Wirkung wurden Bohnen-Dlätter,
die von Imagines, Ruhestadien und Eiern der roten Spinnmilbe (Tetranychus urticae) befallen waren,- mit einer 0,005
^igen Emulsion der zu prüfenden Substanz behandelt. Nach 6 Tagen wurde die Aotötung in Prozenten der Tiere bestimmte
Getestet wurden:
I 4-Brom-4'-chlor-benzilsäure-äthylester,
II - 4-Brom-4'-chlor-benzilsäure-isopropylester,
III 4-Brom-4'-chlor-benzilsäure-allylester,.
IV 4-Brom-3',4'-dichlor-benzilsäure-isopropylester,
V 4,4'-Dichlorbenzilsäure-äthylester (bekannt aus
Schweiz. Patent Nr. 294.599)
Resultate
Verbin dung |
% a Imagines |
bgetötete Ti RuheStadien |
ere Eier |
I | 100 | 100 | 96 |
II | 100 | 100 | 98 |
III | 100 | 100 | 100 |
IV | 100 | 100 | 97 |
V | 100 | 0 | 0 |
2098 16/ 168A
-14 Beispiel 3
Spritzpulver ■
Zur Herstellung eines a) 50$igen und b) 10#igen Spritzpulvers
werden folgende Bestandteile verwendet:
a) 50 Teile 4-Brom-4'-chlor-benzilsäure-isobutylester
5 Teile Oleoylmethyltaurid-Na-Salz
2,5 Teile Dinaphthalinmethandisulfonsäure-di-Natrium-Salz
a 25 Teile Kalkerde-Ton-Silikate
17,5 Teile Kaolin
b) 10 Teile 4-Brom-4'-chlor-benzilsäure-äthylester
3 Teile eines Gemisches von Natriumsalzen ge-■
sättigter Fettalkohol-sulfonate (Fettalkohole = C8-C18)
5 Teile Dinaptithalinmethandisulfonsäure-di-Natrium-Salz
82 Teile Kaolin.
· Die genannten Wirkstoffmengen werden in geeigneten Mischern mit den Zuschlagstoffen innig vermischt und auf entsprechenden
Mühlen und Walzen vermählen. Man erhält Spritz-■
pulver, die sich mit Wasser zu Suspensionen jeder gewünschten Konzentration verdünnen lassen . Derartige Suspensionen finden
hauptsächlich zur Bekämpfung von Spinnmilben auf Stein- und Kernobstbäumen, Citrusfrüchten, Zierpflanzen aller Art, Gemüsepflanzen,
Zier- und Beerensträuchern Verwendung.
209816/1684
- 15- Beispiel 4
Emulsionskonzentrat
Zur Herstellung eines 25 #igen Emulsionskonzentr.ates
werden folgende Bestandteile
25 Teile 4-Brom-4·-chlor-benzilsäure-isopropylester
10 Teile Diacetonalkohol
2 Teile Isooctyl-phenoxy-polyoxyäthylen-äthanol
3 Teile Emulgator, bestehend aus einem Gemisch von
Ca-SaIz der Dodecylbenzolsulfonsäure und Nonylphenol-polypxyäthylen
(z.B. P 140 HFP, Hersteller Union Chimique Beige, S.A., Brüssel)
60 Teile Xylol . ·
miteinander vermischt. Diese Konzentrate können mit Wasser zu
Emulsionen beliebiger Konzentration verdünnt werden. Derartige
Emulsionen werden beispielsweise zur Bekämpfung von Tetranychus
urticae, Metatetranychus ulmi und Bryobia pretiosa (gemeine Spinnmilbe, Obstbaum-Spinnmilbe und rote Stachelbeer-Spinnmilbe)
auf Pflaumenbäumen (Fellenberg, Basler Zwetschgen, Reineclauden, Bühler Zwetschgen und Mirabellen) verwendet.
2098 16/1684
r/68467
- 16 Beispiel 5
Paste
Zur Herstellung einer 45 #igen Paste werden folgende
Stoffe verwendet:
45 Teile 4-Brom-4l-chlor-benzilsäure-methylester
5 Teile Natriuraaluminiumsxlikat
14 Teile Cetylpolyglykoläther (Kondensat aus gesättigten
Gg-C18 Fettalkoholen mit 8 Mol Aethylenoxyd)
1 Teil Qleylpolyglykoläther (Oleylalkohol + 5 Mol
Ae thylenoxyd-Kond ensat)
2 Teile Spindelöl
10 Teile Polyäthylenglykoläther ("Carbowax")
23 Teile Wasser.
Der Wirkstoff wird mit den Zuschlagstoffen in dazu
geeigneten Geräten innig vermischt und vermählen. Man erhält
eine Paste, aus der sieh durch Verdünnen mit Wasser Suspensionen
jeder gewünschten Konzentration herstellen lassen. Solche Suspensionen
werden insbesondere zur Bekämpfung von. Spinnmilben auf Nutz- und Zierpflanzen, sowie auf Obstbäumen verwendet.
209816/1684
- 17, - '
Beispiel 6 Stäubemittel
Beispiel 6 Stäubemittel
Zur Herstellung eines 10 $igen Stäubemittels werden
10 Teile 4-Brom-4'-chlor-benzilsäure-isopropylester
5 Teile hochdisperse Kieselsäure und 85 Teile Talkum
innig vermischt, Ein solches Stäübemittel ist zum Beispiel
zur Bekämpfung von Spinnmilben auf Gemüse- und Zierpflanzen, sowie auf Zier- und Beerensträuchern verwendbar.
209 8 167 168
Claims (2)
1. Neue 4-Brom-4'-chlor-benzilsäureester der allgemeinen
Formel I
OH
η—λ
(D
COOR
(1CDn
In der
R - einen unsubstituierten oder durch Halogen substituierten Alkyl-, Alkenyl- oder Alkinylrest, und
η - die Zahl 0 oder 1 bedeuten.
2. Verfahren zur Herstellung von 4-Brom-4'-chlor-benzilsäureestern
der allgemeinen Formel I
' OH
(D COOR
(Ci)n
in der
R einen unsubstituierten oder durch Halogen suDstitu-
ierten niederen Alkyl-, Alkenyl- oder Alkinylrest, und η die Zahl 0 oder 1 bedeuten,
dadurch gekennzeichnet, dass man entsprechende Brom-chlor-benzile
unter alkalischen Bedingungen in entsprechende Brom-chlorbenzilsäuren
oder Salze derselben umlagert und hierauf die Säuren, deren Salze oder ein anderes veresterbares Derivat
derseloen in 4-Brom-4'-chlorbenzilsäureester der allgemeinen
Formel I überführt.
2098 16/16 84
D, DK, S - 19 -
3. Verfahren gemäas Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
dass man zur Veresterung eine Brom-chlor-benzilsäure, ein
Salz oder ein anderes Derivat derselben, von der allgemeinen Formel II
V-C-/^Λ— Cl (II)
COX
'(Ci)n
mit einer Verbindung der allgemeinen: Formel III
R-Y - ■ (III)
in weichen Formeln
X und Y mit Ausnahme eines, in einem der beiden enthaltenen
Sauerstoffatoms bei der Reaktion sich abspaltende Reste· sind, ■
R einen unsubstitulerten oder durch.Halogen suDstitulerten
niederen Alkyl-, Alkenyl- oder Alkinylrest,und-
n die Zahl 0 oder 1 bedeuten,
zu einem 4-Bro:m--4:l-chlor-benzilsäureester der im Ansp ruch 1
definierten a;llgemeinen Formel I umsetzt.
4* Verfahren gemäss ÄnsjDriiehen 2 und 3, dadurch, gekenn-
zeiehnet:, da,&s m;an. eine Brom-chlor-b.enzilsäure oder ein Salz
derselben, mit einem reaktionsfähigen Ester, A^orzugswei^e
dem.Haloigeiiid- eines aliphatischen Alkohols der Formel HOH,
R die, ο>Β©η aiigegehene Bedeutung hat, umsetzt.
D, DK, S - 2ο -
5. Verfahren gemäss den Ansprüchen 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
dass man die Veresterung in Gegenwart einer Säure oder einer Base und eines gegenüber den Reaktionsteilnehmern inerten Lösungsmittels vornimmt.
6. Akarizides und Insektizides Mittel, dadurch gekennzeichnet, dass es als Wirkstoff einen 4-Brom-4'-chlor-benzilsäureester
der im Anspruch 1 definierten allgemeinen Formel I, zusammen mit für den Pflanzenschutz geeigneten Trägerstoffen
und/oder Verteilungsmitteln enthält.
2 0 9 816/1684
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