DE1768142A1 - Herzglykosidderivate des Strophantidintyps,Verfahren zu ihrer Herstellung und ihre Verwendung zur Herstellung von Arzneipraeparaten - Google Patents

Herzglykosidderivate des Strophantidintyps,Verfahren zu ihrer Herstellung und ihre Verwendung zur Herstellung von Arzneipraeparaten

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DE1768142A1
DE1768142A1 DE19681768142 DE1768142A DE1768142A1 DE 1768142 A1 DE1768142 A1 DE 1768142A1 DE 19681768142 DE19681768142 DE 19681768142 DE 1768142 A DE1768142 A DE 1768142A DE 1768142 A1 DE1768142 A1 DE 1768142A1
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    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07JSTEROIDS
    • C07J19/00Normal steroids containing carbon, hydrogen, halogen or oxygen, substituted in position 17 by a lactone ring
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07JSTEROIDS
    • C07J75/00Processes for the preparation of steroids in general

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  • Organic Chemistry (AREA)
  • Health & Medical Sciences (AREA)
  • General Health & Medical Sciences (AREA)
  • Saccharide Compounds (AREA)

Description

  • " Herzglykosidderivate des Strophantidintype, Verfahren zu
    ihrer Herstellung und ihre Verwendung zur Herstellung von
    Arzneipräparaten "
    Herzglykoside, die sich vom Genin k-Strophanthidin bzw.
    Strophanthidol ableiten, a.B. Convallotoacin, Convallotozol,
    k-Strophanthin, Cymarin, Cymarol, Helvetioosid und Helvetio"ol,
    haben auf Grund der besonderen Wirkungsqualität dieses Struktur-
    type eine besondere Bedeutung für die Herztherapie. Die Anwen-
    dung bleibt aber im wesentlichen auf die Injektion beschränkt,
    da diese Glykoeide nur sehr wenig aus dem Magen-Darm-Kanal re«
    sorbiert werden. Die Resorptionsquoten z.B. von Cymarin und
    Helveticosid liegen bei 15 bis 20 96. Deshalb haben diese Ver-
    bindungen bei enteraler Applikation eine therapeutisch ungenügen-
    de Wirksamkeit.
    Es hat nicht an zahlreichen Versuchen gefehlt, entweder besser
    resorbierbare Herzglykoeide vöm Strophanthidiatyp au finden oder
    durch chemische Veränderungen an den KolekUlen, $.B. durch Aoylierung von Hjdroxylgmppen, die resorptiven Eigenschaften zu verbessern. Bis jetzt ist aber noch kein Glykosidderivat vom. Strophanthidintyp bekannt geworden, das den gesuchten therapeutischen Eigenschaften gerecht geworden wäre.
  • Aufgabe der Erfindung ist es, einsneue Klasse von Ber$glykosid,-derivaten zu schaffen, die aus dem.Magen-Darm-Kanal sehr gut resorbierbar sind und nur geringe Nebenwirkungen hervorrufen.
  • Eine weitere Aufgabe der Erfindung ist es, Verfahren zur Herntellung einer neuen Klasse von Herzglykoeidderivaten zu schaffen. Schliesslich ist es Aufgabe der Erfindung, Arzneipräparate zur oralen und parenteralen Applikation zu schaffen, die mindestens ein Herzglykosidderivat der Erfindung als Wirkstoff enthalten.
  • Die neuen Herzglykosidderivate der Erfindung haben die allgemeine Formel I
    In der allgemeinen Formel I bedeutet R die' pormylgruppe (OROj
    Genin-Strophanthidin) oder die Methylolgruppe (QRZOH; Geninn
    Strophanthidol).. Der Zuckerreet le'itet*sioh von.der Digitozose ab'.
    R1 bedeutet einen gesättigten, ünverzweigtsn,oder verzweigten A1-
    xylrest mit 1 bis 10 Kohlenetoffatomen und R, e-nen PhexjlalkZl-
    rest mit 1 bis ¢ Kohlenstoffatomen im Alkylrestg oder einen Phenylrest, der.gegebenenfalls durch eine bis drei Methyl- oder Methoxygruppen substituiert ist.
  • Es ist ersichtlich, dass es sich bei den neuen Herzglykosidderivaten der allgemeinen Formel I um cyclische Ketale handelt, wo-bei sich der Rest von einem Keton der nachstehend angegebenen allgemeinen Formel IV ableitet. Die in den Beispielen genannten Namen der@Herzglykosidderivate der Erfindung wurden aus Gründen der Übersichtlichkeit gewählt; . sie stehen nicht im Einklang mit der IUPAC-Nomenklatur.
  • Die Erfindung betrifft ferner-ein Verfahren zur Herstellung der neuen Beraglykosidderivate der allgemeinen Formel I, das da- durch gekennzeichnet ist, dass man Helveticosid, doha Strophenthidin-digitozosid, der Formel II mit einem Ketal der allgemeinen Formel III in der R1 und R2 die obige Bedeutung haben und R3 ein Alkylrest mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen ist, in Gegenwart eines neuer reagierenden Kondensationsmittels zur Umsetzung bringt und gege- benenfalls das erhaltene cyclische Ketal der allgemeinen Formel I, in der R die Pormylgruppe ist, mit einem Reduktionsmittel zum entsprechenden Helveticosolderivat (R = CH20H) reduzierte Als Ketale werden vorzugsweise die Methyl- oder Äthylketale ver- wendet.
  • Beispiele für aromatische oder araliphatische, gegebenenfalls substituierte Ketone, die in Porm ihrer Ketale verwendet werden, sind Aoetophenon, 2-, 3- oder 4-Methylacetbphenon, 4-terto-Butylacetophenoa, 2,4,5-Trimethylacetophenon, 2,4,6-Trimethylacetophenon, 2-Methoxyacetophenon, 4-Methoxyaeetophenon, 2,4-Dimethoxyacetophenon, 2,5-Dimethoxyacetophenon, Propiophenon, 1-, 2m, 3- oder 4-Methylpropiophenon, 4-Methoxypropiophenon, 2,4-Dimethoxypropiophenon, Butyrophenon, 2-9 3- oder 4-Methylbutyrophenon, 4-Methoxybutyrophenon, Yalerophenon, Caprophenon, Isopropylphenylketon, Isopentylphenylketon, Benzylmethylketon, Benzyläthylketon, Benzylpropylketon, Benzylisopropylketoni Benzylaceton, Phenyläthyläthylketon und rhenyläthyl-propylketono Als Kondensationsmittel können im verfahren der Erfindung Säuren, wie Salzsäure, Schwefelsäure oder Kaliumhydrogensulfat, wasser- freie Lewissäuren, wie Eisen(III)-chlorid, Zinkohlorid oder Bor- trifluorid-ätherat, oder wasserfreies Kupfersulfat verwendet werden'. für die Umsetzung der Ketale der allgemeinen Formel III mit Helvetioosid wird vorzugsweise ein Kationenaustiueoher in der H+-Porm verwendet, der im Temperaturbereich der Uoeetsung und unter den Reaktionsbedingungen beständig ist. Als Kationenaustauscher kommen sowohl anorganische als auch organische Austauscher in Frage. Organische Austauscher sind bevorzugt. Nach Überführung in die H+-Form durch Behandlung mit einer anorganischen starken Säure wird der Austauscher mit organischen Iösunge=-mitteln wasserfrei gewazchen und getrocknet: Nach beendeter Umvetzur.g wird das Reaktionsgemisch vom Austauseher abgesaugt. Man vermeidet auf diese Weise eine zusätzliche Neutralisation des Reaktionsgemisches, die unter Umständen zu nicht kontrollierbaren Nebenreaktionen führen kann. Das Kondensationsmittel"wird in mindestens katalytischen Mengen verwendet.
  • Das Verfahren mit einem Ketal der allgemeinen Formel III unter Verwendung eines Kationenaustauschers in der H+-Form idt wegen der grösseren Anwendungsbreite, der kürzeren Reaktionszeiten, der grösseren Ausbeuten und der geringeren Bildung von Nebenprodukten besonders bevorzugt.
  • Das Ketal wird vorzugsweise im Überschuss verwendet und dient gleichzeitig als Lösungsmittel für das Helveticosid. Ist das Hol-, vetieosid im verwendeten Ketal schwer löslich, so kann man zusätzlich ein unter den Reaktionsbedingungen inertes Lösungsmittel, z.B. einen niederen aliphatischen Alkohol, Dioxan, Tetrabyydrofuran oder einen Halogenkohlenwasserstoff, wie Chloroform oder Tetrachlorkohlenstoff, zugeben.
  • Zur Vermeidung der hydrolytischen Spaltung zwischen Genin und Zuckerrest muss die Umsetzung in weitgehend wasserfreiem Medüum durchgeführt werden.
    Das Verfahren der-Erfindung wird im .allgemeinen bei Temperaturen .
    zwischen etwa 15 bis 90009 vorzugsweise bei etwa 40 bin ?500,
    durchgeführt. In diesem Temperaturbereich worden die Nebenreak-
    tionen auf ein Mindestmass besdhränkt. Im bevorzugten
    Temperaturbereich liegen die Reaktionszeiten zwischen etwa@2 und
    6 Stunden. Den Fortgang der Umsetzung verfolgt man sm besten an-.
    hand einer dünnachiohtohromatographiechen Analyse. Sobald im .
    DUnnschichtchromatogramm kein Helveticosid mehr nachweisbar ist,
    wird mit der Aufarbeitung des Reaktionagemischea begonnen.
    Bei empfindlichen, leicht oxydablen Ketalen wird das Verfahren
    der Erfindung vorzugeweise'in'einer Inertgas-Atmosphäre, z.B.unter Stickstoff, durchgeführt.
    Die Aufarbeitung des Reaktionsproduktes erfolgt je nach der Art
    des verwendeten Kondeneationamittels nach Neutralisation des Kon-
    denaationamittels oder nach dem Abfiltrieren den Kondensations-
    mittels'. Überschüssiges Ketal wird unter Vermindertem Druck oder
    im Hochvakuum bei niedriger 'Temperatur abdestilliert, um eine
    Zersetzung des Helveticosidderivates zu vermeiden. Liegen die De-
    stillatianstemperaturen jedoch so hoch, dann eine Zersetzung die
    Folge wäre, so gibt man das Re-ktionsgemisoh in übereohüssigen,
    niedrig siedenden Petroläther, wobei das Rea&tionaprodukt. aus-
    fällt. In analoger,Weise erhält man durch Abreiben des Destil-
    lationarückstandes mit Äther, Benzin oder Petrolüther oder durch
    Fällen des in mit aliphatisohen Xohlenwasserstoffen mischbaren
    Lösungsmitteln» wie Chloroform, gelösten Destillationerüakatandes
    mit fetroläther die krietallim Helvetioosidderivdte.
    Aus den so erhaltenen cyclischen Ketalen des Helveticoside_der allgemeinen Pcirmel I, in der R die Formylgruppe bedeutet, kern man.die entsprechenden Helveticosolderivate (R = CH24H) durch Reduktion herstellen. Als Reduktionsmittel werden vorzugsweise komplexe Metallhydride mit milder Reduktionswirkung verwendet, die den Lactonring nicht angreifen, insbesondere Natriumborhydrida Man löst das cyclisehe Ketal in einem mit 'blasser mischbaren Lösungsmittel, versetzt die Lösung mit Wasser und tropfenweise mit einer Lösung von Natriumborhydrid in Wasser und dem gleichen organischen Lösungsmittel. Den Fortgang der Reduktion verfolgt man durch Dünaschichtchromatographie. Als wassermischbare Lösungsmittel eignen sich besonders Dioxan und Tetrahydrofuran. Nach Beendigung der Reduktion dampft man Lösungsmittel und Wasser unter vermindertem Druck ab und gewinnt analog zu der oben beschriebenen .Arbeitsweise die Helvetiaosolverbindungen.
  • Aus der allgemeinen präparativen organischen Chemie ist die im Verfahren der Erfindung angewandte Methode als Umacetalisierung bekannt. Sie wird speziell zur getalysierung empfindlicher Cärbonylverbindungen benutzt.
  • Aus der Zuckerchemie ist die Herstellung von rsopropylidenverbindungen und Benzylidenverbindungen aus Aoeton und Zucker bzw. Benzaldehyd und Zucker in Gegenwart von Säuren bekannt. Bei der direkten Umsetzun&@von Herzglykosiden mit Aldehyden oder Ketonen in Gegenwart von Säuren erhält man jedoch auch verschiedene Nebenprodukte. Dies ist bei der bekannten Instabilität von Aceta-* lenund ketalen in Gegenwart von Wasserstoffionen auch durchaus zu erwarten. Von C. Mannich und G.. Siewert, Ber. dtsch, chem. Lies. 75 (1942), Seite 737., wird die Reaktion vpn Berzglykosiden mit Aceton und Mineralsäuren am Beispiel des g-Strophsnthine zur Abspaltung des Zuckerrestes benutzt.
  • Die bevorzugte Verfahrensweise der Erfindung liefert in hoher Ausbeute einheitliche Produkte. Das Gelingen der Umacetalisierung beim Herzglykosid Helveticosid ist überraschend, weil neben den 1!2-ständigen Hydroxylgruppen im Digitoxoserest des Moleküls noch verschiedene andere reaktionsfähige Gruppen vorliegen, die unter den Reaktionsbedingungen entweder bevorzugt oder parallel reagieren könnten. So könnte in umgekehrter Weise, also in Analogie zur üblichen Anwendung der Umacetalisierung, die Aldehydgruppe in der 10-Steliung des Steroidgerüstes durch die Alkoholkomponente des jeweiligen Ketals acetalisiert werden. Kerner könnte in gewisser Analogie zur genannten Mannich-Siewert-Spaltung gemäss den Bedingungen eine Umacetalisierung des Zuckers unter Spaltung in Genin und Zuckeracetal bzw. Ketal stattfinden. Ebenfalls wäre unter den Bedingungen der Reaktion eine Umesterung am Butenolidring des Genins denkbar, wobei unter Spaltung des eycliechen Ketals zum Keton dielactongruppe aufgespalten und eine Esterbindung gebildet wird.
  • Das im Verfahren der Erfindung eingesetzte Helveticosid kann z.B. nach dem Verfahren der deutschen Patentschrift 1 082 007 oder der deutschen Auslegeschrift 1 221 764'gewonnen werden. Die Ketale werden nach an sich bekannten Methoden aus den entspre- chenden Ketonen, z.B. durch Umsetzung mit Orthoameisensäureeetern, hergestellt. .Die nach dem vorstehend beschriebenen verfahren der Erfindung hergestellten Derivate den Helveticosids und Helvetieoeols zei- gen im Gegensatz zu den Ausgangsverbindungen, die nur bei intravenöser Applikation eine sehr etarke,mit Strophanthin vergleichbare Wirkung zeigen,'überraschenderweise eine hohe enterale Resorptionsquote, so dass sie als orale Strophanthine nur Therapie der xerzinsuffizien- eingesetzt werden können, Die pharmakologische Prüfung der neuen Verbindungen der Erfindung erfolgte in bekannter beire an Katzen. Es wurde die tödliche Dosis sowohl bei intraduodenaler als auch bei intravenöser Infusion einer Lösung des Herzglykosidderivates bestimmt. Der Quotient aus der intraduodenalen Düeis und der intravenösen Dosis, bezogen auf die intravenöse Dosis (== 100 %) ergibt die prozentuale Resorption.-. quote. Beispielhaft für die hohe Herzwirkung und hohe Resorptionequote der neuen Verbindungen seien die pharmakologischen Ergebnisse der Verbindung gemäss Beispiel 1 a "Aeetophenuahelveticosid" genannt.
  • Die tödliche Dosis bei der Katze bei intravenöser Infusion be- trägt 0,708 mg/kg; bei intraduodenaler Infusion beträgt die töd- liche Dosis 1,3 mg/kg. Der Quotient aus beiden Werten ergibt eine Resorptionsquote von 54,4 7@.
  • Die Erfindung betrifft aehlieselich die Verwendung der Herzglykosidderivate der allgemeinen Formel I zur Herstellung von Arzneipräparaten. Die Präparate können zur parenteralen oder vor- zugsweise zur oralen Applikation nach üblichen pharma$eutiaehen Verfahren hergestellt werden Der Wirkstoffge'halt 'pro Doei:3einheit beträgt im allgemeinen etwa 0,2 'bin 1 mg. Die Dosis hängt unter anderem von der Schwere der Krankheit, der Aktivität des jeweils verwendeten'eyclischen Acetals oder Fetale, den Alter des Patienten und anderen Faktoren ab. Gewöhnlich werden orale Darreichungsformen 2 bis 4 mal täglich vom_Patienten eingenommen. Für die orale Darreichungsform können z. B. Tabletten, Pillen, Kapseln oder Dragees verwendet werden. Die oralen Präparate kön- nen auch mit einem magensaftbeständigen Überzug versehen sein. Injektionspräparate, die ein Herzglykosidderivat der Erfindung enthalten, werden ebenfalls in üblicher Weise hergestellt. Die Substanzen werden mit Hilfe von biologisch verträglichen Lösungsvermittlern in eine wässrige Lösung gebracht uni: durch baeisehe Stoffe auf einen neutralen bis schwach alkalischen pH-Wert eingestellt. Die Lösungen werden in Ampullen abgefüllt und in bekannter Weise durch Erhitzen sterilisiert.
  • Die Figur 1 gibt die dünnschichtchromatographischen Analysen der gemäss Beispiel 1 hergestellten Prbdukte und weiterer Produkte wieder. Die Untersuchungen wurden auf Kieeelgelplatten durchgeführt. Als Fliessmittel diente ein Gemisch von Petroläther und Äthylacetat (30 : ?0). Die Ohromatogramme wurden mit bei 120°C im Troekeneehrank entwickelt.
  • Einige Chromatogramme zeigen geringfügige Verunreinigungen,*z.B. Helveticosid und Strophanthidin, auf deren Beseitigung jedoch verzichtet wurde, da ihr geringer Anteil ohne Einflue® auf die medizinische Verwendung ist.
  • In Figur 2 sind beispielhaft einige IR-Abeorptioneepektren der neuen Herzglykosidderivate in Kallumbromid wiedergegeben..
    Die nachstehenden Beispiele erläutern typische Verfahren der Er-
    findung zur Herstellung der Herzglykosidderivate.
    Beispiel 1
    @rrwr@r
    a) Acetophenon - helveticosid
    1,5,g Helveticosid werden in 20 ml Acetophenondiäthylketal ge-
    löst und mit 1,5 g eines Kationenaustauschers in der H+-Form
    (Lewatit S. 100) versetzt. Unter Rühren erwärmt man auf 550C und
    verfolgt den Reaktionsablauf dünnschichtchromatographisch
    (Kieselgel, 10 % Methanol in Chloroform als Laufmittel). Nach et-
    wa 4 Stunden Reaktionszeit ist kein Helveticosid mehr nachweisbar.
    Man saugt den@Ionenaustauscher ab und destilliert aus dem Filtrat
    im Waseerstrahlvakuum im Rotationsverdampfer das Lösungsmittel ab.
    Der Rückstand wird mit Petroläther angerieben. Ausbeute 950 mg
    Aoetophenon - helveticosid vom Pp. 1260C (Zersetzung).,
    haoton-Carbonylbande bei 1740 und 1776 cm 19 Aldehyd-Carbonyl-
    bande bei 1713 cm 1o
    ID,00 (Katze, intravenös» 0,71 mg/kg.
    b) Acetophenon-helveticosol
    1,5 g Acetophenon-helveticosid werden in 20 ml 80 %igem wässri-
    geit Diosan gelöst und tropfenweise innerhalb 1 Stunde mit einer
    Lösung von 0,35 g Natriumborhydrid in 20 ml 75 %igem Dioxan ver-
    setzte
    Das Reaktionsgemisch wird 1 Stunde gerührt, danach lässt sich
    kein Aoetophenon-helveticosid mehr nachweisen. Die Lösung wird
    mit verdünnter Sohwefelsäure auf p. 7 eingestellt,@und Dioaan wird
    unter vermindertem Ifruok im Rotationsverdampfer abgedampft. Die
    wässrige Phase wird mehrmals mit Chloroform extrahiert.
  • Die vereinigten Moroformeatrakte werden mit wasserfreiem Natriumsulfat getrocknet und eingedampft. Der xucketand wird. chromatographisch an Kieselgel gereinigt. ,Als Ldsungsmittel wird Chloroform verwendet, Ausbeute 750 mg Acetophenon-helveticosolo Im IR-Spektrum ist die Aldehydgruppe nicht mehr nachweisbar. Ne- ben der verstärkten Hydroxylbande im 3500 cm~1 Bereich bleiben die hacton-Carbonylbanden und die Doppelbindungsbande erhalten. In gleicher Weise wie in Beispiel 1 a beschrieben, wurden die in der Tabelle I aufgeführten Helveticosid-derivate durch Umsetzung von Belveticosid mit den entsprechenden Ketalen in Ausbeuten zwischen 40 und 80 % der Theorie, bezogen auf eingesetztes Helveticosid, hergestellt.
  • Durch Reduktion der erhaltenen Helveticosid-derivate mit Natrium- borhydrid gemäss Beispiel 1 b werden die entsprechenden HelveticoBol-derivate erhalten.
    Tabelle I
    Beispiel Helveticosid-@bzw. Helveticosol- LD100 Katze
    derivat mg/kg, i.v.
    @I @ @ 1r 111e_ s i@ 11 1n
    2 Propiophenon-helveticosid -
    3 a Äthylbenzylketon-helvetioosid -.
    3 b Äthylbenzylketon-helvettoosol -
    4 a Benzylaceton-helvetioosid _-
    4 b Benzylaoeton-helvetioosol -
    In den Beispielen 5 und 6 wird die Herstellung von Arzneipräparaten erläutert. Beispiel 5 -Zur Herstellung eines Injektionspräparates werden folgende Bestandteile in den angegebenen Mengen miteinander vermischt:
    1, 2-Propylenglykol 18795 a1
    10"3 molare wässrige Triäthanolamin- 62,5 ml
    lösung
    Acetophenon-helveticosid .62,5 mg
    l ml dieser Lösung enthält- etwa 0,25 mg Aaetophenon-helveticosid. Der pX-Wert der Lösung beträgt etwa 7,3. Die Lösung wird in 1-m1 fassende Glasampullen abgefüllt und durch 1-stündiges Erhitzen auf 110°0 sterilisiert.
  • Beispiel 6 Zur Herstellung von 10 000 Drageekernen mit einem Wirkstoffgehalt von 0,25 mg Acetophenon-helveticosid und einem Gewicht von 70 mg werden folgende Verbindungen verwendet.
    Bestandteile Gramm
    Milchzucker 350,0
    Maisstärke R 270,0
    hochdisperse Kieselsäure @Aerosil ) 3590
    lösliche Stärke 35,0
    Magnesiumstearat 7,5
    Acetophenon-helveticosid
    ' 2,5
    1.g. 700,0 a Kern-
    masse.
    Der Wirkstoff wird zunächst mit einem geringen Teil der Maieatärke durch Verreiben vermischt, dann werden nach und nach unter intensiver Vermischung in kleinen Portionen erst die übrige Maisstärke, dann der Milchzucker hinzu gegeben. Anschliessend werden Aerosil, lösliche Stärke und Magnesiuoetearat zugemischt. Nach dem Sieben durch ein Sieb mit 0,25 mm Maschenweite wird eine weitere Stunde in einem Mischer vermischt. Danach wird die Masse brikettiert, granuliert und das Granulat $u Drsgeekernen von 70 mg verprasst.
  • Die entstaubten Drageekerne werden mit 40 Schichten geeignetem magenresistenten, handelsüblichem Kunststoff unter Zusatz von Magnesiumstearat und vorherigem Andecken mit Andeoksirup und Tal- kum beschichtet lind getrocknet. Danach wird mit Andecksirup, Talkpaste und Glättesirup bis zu einem Gesamtgewicht von 120 mg dragiert und routinemässig poliert.

Claims (1)

  1. P a t e n t a n s p r ü o h e 1o Herzglykosidderivate der allgemeinen Formel I in der R die Formyl- (CHO) oder Methylol- (CH20H) Gruppe, einen gesättigten, unverzweigten oder verzweigten Alkylrest mit 1 bis 10 Kohlenstoffatomen und R2 einen Phenylalelrest mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen im Alkylrest, oder einen Phenylrest, der gege- benenfalls durch eine bis drei Methyl- oder Methoxygruppen sub- stituiert ist, bedeutet. 20 Acetophenon-helveticosid. 3. Aoetophenon-helveticosol. 4.. Propiophenon helveticosid. 5. Äthylbenzylketon-helvetioosid. Äthylbensylketon-helveticoeol. ` 7. Henzylaceton-helvetieosid. B. Henzylaoeton-helveticosolo 9. Verfahren zur Herstellung von* Herzglykosidderivaten nach Anspruch 1, d a d u roh g e k e n n z e i o h n e t, dass man lielveticosid der Formel II
    .mit einem Ketal der allgemeinen Formel III in der R1 und R2 die obige Bedeutung haben und R3 ein Allylrest mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen ist, in Gegenwart eines sauer reagierenden Kondensationsmittels zur Umsetzung bringt und gegebenenfalls das erhaltene cyclische Ketal der allgemeinen Formel I, in der R die Formylgruppe ist, mit einem Reduktionsmittel zum entsprechenden Helveticosolderivat (R = CH20H ) reduziert. 10. verfahren nach Anspruch 9, d a d u roh g e k e n n -z e i o h n e t, dass man als sauer reagierendes Kondensations- mittel einen Kationenaustauscher in der Säure-Porm (I@ - Form)
    verwendet. 11. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 und 10, d a 3 u r o h g e k e n n z e i o h n e t, dass man die Umeet$üng den Ketale der allgemeinen Formel III mit Helvetiooeidbei Temperaturen von etwa 15 bin 9000 durchführt. 120 Verfahren nach Anspruch 99 d a d u r c h g e k e n n -z e i c h n e t9 dass man als Reduktionsmittel Natriumborhydrid verwendet. 13. Verwendung der Herzglykosidderivate nach Anspruch 1 zur Herstellwng von Arzneipräparaten.
DE19681768142 1968-03-27 1968-04-04 Herzglykosidderivate des Strophantidintyps,Verfahren zu ihrer Herstellung und ihre Verwendung zur Herstellung von Arzneipraeparaten Withdrawn DE1768142A1 (de)

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