DE1767743C - Pharmazeutische Zusammensetzung auf der Basis von Zuckern - Google Patents

Pharmazeutische Zusammensetzung auf der Basis von Zuckern

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DE1767743C
DE1767743C DE19681767743 DE1767743A DE1767743C DE 1767743 C DE1767743 C DE 1767743C DE 19681767743 DE19681767743 DE 19681767743 DE 1767743 A DE1767743 A DE 1767743A DE 1767743 C DE1767743 C DE 1767743C
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Giuseppe; Ferrari Rodolfo; Mailand Ghielmetti (Italien)
Original Assignee
Spa-Societa Prodotti Antibiotici S.P.A., Mailand (Italien)
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Description

welche geändert wuiucn, «*—*·
Die Erfindung betrifft zuckerhaltige Zusammen- Verwendung von Anästhetika, wie eine Zunahme der Setzungen, welche oral oder parenteral verabreicht 20 v»">-ni"v.r im Blut zeigt, werden können.
In der chirurgischen, anästhetischen und internen
medizinischen Praxis wird in weitem Umfang die Infusion von Lösungen, welche Zucker, insbesondere
Glucose und Fructose, mit unterschiedlichen Kon- 25
zentrationen enthalten, angewendet.
Die Verabreichung dient verschiedenen Zwecken.
Erstens kompensieren die großen Wassermengen, die
dadurch direkt in die Venen eingeführt werden, die
normale orale Aufnahme von Flüssigkeiten, die hau- 30
fig bei Patienten, welche kurz vorher einem chirurgi- Verarmung führen kann, uuwum u.», ~
sehen Eingriff unterzogen wurden, und in anderen der Diurese bei Fällen von Wasserzurückhaltung erschweren Fällen beeinträchtigt oder kontraindiziert wünscht ist, ist sie doch bei Patienten, welche einen ist. Ferner erlaubt sie eine Äquilibrierung des Was- Unterdruck zeigen, bei Wasserungleichgewicht, Häsermetabolismus zur Aufrechterhaltung einer zufrie- 35 morrhagien u. dgl. schädlich, da eine Rehydratisiedenstellenden Beseitigung von toxischen Kataboliten, rung des Patienten, die eines der Ziele der Verabreidic abnormal angesammelt oder gebildet werden. chung darstellt, beeinträchtigt würde.
Tropfinfusionen werden daher immer verabreicht, Die Erfindung schafft daher eine neue Zusam-
wenn ein unter Wassermangel leidender Patient eine mensetzung, welche mindestens einen Zucker der sofortige Zufuhr von Wasser benötigt oder wenn 40 Gruppe Glucose, Fructose, Lactose und Galactose eine Aktivierung der Beseitigung von toxischen Kata- und 5 bis 20 Gewichtsprozent eines Salzes einer boliten dur^h erhöhte Diurese erforderlich ist. Bei- phosphorylierten Verbindung der Gruppe Glucosespielsweise werden Tropfinfusionen in Fällen schwe- 1-phosphat, Glucose-6-phosphat, Fructöse-l,6-direr infektiöser Krankheiten, insbesondere wenn sie phosphat, 6-Phosphorgluconat und Ribose-5-phosvon Unterdruck begleitet sind, in toxischen Zustän- 45 phat, bezogen auf das Gesamtgewicht des Salzes und den. im Schockzustand, während chirurgischen Ein- des Zuckers, enthält.
griffen und bei post-operativen Zuständen angewen- Als Beispiele für Salze von phosphorylierten Ver-
det. Besonders gute Ergebnisse werden bei pädiatri- bindungen, welche verwendet werden können, seien sehen toxischen Zuständen, in Fällen von akuter die Alkalimetallsalze wie die Natrium- und Kalium-Diarrhöe und bei Infektionskrankheiten erzielt. 50 salze sowie die Erdalkalimetallsalze, z. B. die Calci-Ein weiteres Ziel der Tropfinfusion von Zuckern umsalze sowie die Salze mit nicht-toxischen, organibesteht in der Kompensation des volumetrischen De- sehen Stickstoffbasen wie die Mono-, Di- und fizits nach traumatischen und durch chirurgische Trialkylamine, die Mono-, Di- und Trihydroxyalky-Eingriffe bedingten spontanen Hämorrhagien, ein lamine und die heterocyclischen organischen Basen Defizit, welches sofort kompensiert werden sollte, 55 wie Morpholin, Pyrrolidin und N-Hydroxyäthylpipeum eine irreparable Schädigung des Patienten zu ver- razin erwähnt.
meiden. Es ist bekannt, daß die obenerwähnten phospho-
Das dritte Ziel, welches in direkter Beziehung zur rylierten Verbindungen, insbesondere Glucosechemischen Art der Tropf infusion selbst steht, be- 1-phosphat, besondere biochemische und klinische steht in der Zufuhr von leicht ausnützbaren Metabo- 60 Eigenschaften besitzen, da sie auch von Patienten, liten, gewöhnlich von Zucker mit hohem Kalorien- die an Diabetes mellitus leiden, ohne jede Insulinwirwert, kung infolge ihrer Phosphorylierung metabolisiert Da bekanntlich Zucker eine sofort ausnützbare werden können. Normale Zucker dagegen müssen Energiequelle darstellt, bilden durch Infusion verab- durch die Wirkung von Insulin und anderen Katalyreichte Glucoselösungen eine rasch wirksame Kalo- 65 satoren erst phosphoryliert werden, um metabolisiert rienquelle, was sehr wichtig ist, da mit Infusionen be- werden zu können.
handelte Patienten häufig keine Nahrung zu sich Beim Diabetes liegt eine Blockierung des Phos-
nehmen können. Außerdem stellen Zucker und ins- phorylierungsverfahrens zum Nachteil von Glucose
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vor, welche nicht ohne vorherige Phosphorylierung zu Glucose-1-phosphat in den Stoffwechsel eingeschleust werden kann. Infolgedessen beobachtet man eine Anhäufung der Glucose im Blut, gefolgt von Glycosurie.
Nunmehr wurde gefunden, daß Salze von Glucose-1-phosphat oder mindestens einem der anderen obenerwähnten phosphorylierten Verbindungen in Verbindung mit gewöhnlichen Zuckerlösungen als metabolische Katalysatoren wirken, mit dem Ergebnis, daß der verabreichte Zucker vollständig ausgenutzt wird und eine verringerte Glucosurie eintritt oder überhaupt keine. Die beträchtlichen klinischen Vorteile sind offensichtlich.
Ein wichtiger Aspekt Jer erfindungsgemäßen neuen Zusammensetzungen liegt darin, daß, nach ihrer Verabreichung, der Staub-Traugott-Effekt nicht auftritt, d.h. daß keine Hypoglykämie auf die Periode der Hyperglykämie folgt, was sehr häufig bei Behandlung mit einfachen Zuckern auftritt. Das Nichtauftreten des Staub-Traugott-Effektes nach der Verabreichung der Zusammensetzung gemäß der Erfindung stellt ein überraschendes und sehr posiiives klinisches Phänomen dar. Außerdem wird dieses Fehlen von Glycosurie auch dann beobachtet, wenn Zucker in Verbindung mit den obenerwähnten Salzen der phosphorylierten Verbindungen auf andere Weise als über die intravenöse Route verabreicht werden. Tatsächlich werden zum Zweck einer kalorifizischen-nährenden Integration oder zur Korrektion anormaler oder verringerter Stoffwechsel, beispielsweise in Fällen von Ketonämie, respiratorischer Acidosid u.dgl., die Zucker oft durch Hypodermoklyse, Proktoklyse, Sublingualtabletten u. dgl. verabreicht.
Die erfindungsgemäßen pharmazeutischen Präparate enthalten daher vorzugsweise auch feste oder flüssige pharmazeutische Träger oder Verdünnungsmittel. Die Präparate für die parenteral Verabreichung müssen natürlich steril sein. Eine Zubereitung für die orale Verabreichung kann beispielsweise in Form von Tabletten, Pillen, Dragees, dispergierbaren Pulvern und Granalien erfolgen. Derartige Oral-Präparate können auch übliche Zusatzmittel, beispielsweise Gleitmittel wie Magnesiumstearat, enthalten.
Flüssige Zusammensetzungen für die orale Verabreichung umfassen die pharmazeutisch verträglichen Emulsionen, Lösungen, Suspensionen, Sirups und Elixiere, welche die üblicherweise verwendeten inerten Verdünnungsmittel wie Wasser und flüssiges Paraffin enthalten. Abgesehen von inerten Verdünnungsmitteln können solche Zubereitungen auch Zusatzmittel wie Netz- und Suspendiermittel sowie süßende Stoffe und Aromen enthalten. Gemäß der Erfindung umfassen die Zubereitungen für die orale Verabreichung auch Kapseln aus absorbierbarem Material, wie Gelatine, welche mindestens zwei der erfindungsgemäßen Wirkstoffe mit oder ohne Zusatz von Verdünnungsmitteln oder üblichen Exzipienten enthalten.
Die erfindungsgemäßen Präparate zur parenteralen Verabreichung umfassen sterile wäßrige und nicht-wäßrige Lösungen, Suspensionen oder Emulsionen mit oder ohne Zusatz von Lokalanästhetika.
Diese Zubereitungen können auch Zusatzmittel, Emulgier- und Dispergiermittel enthalten. Sie können sterilisiert sein, beispielsweise durch Filtration über bakteriendichte Filter, durch Zusatz von Sterilisierungsmitteln zu den Zubereitungen, durch Bestrah-
lung oder durch Erhitzen. Sie können auch in Form steriler fester Zubereitungen hergestellt werden, beispielsweise durch Lyophilisierung, welche dann in sterilem Wasser oder einem anderen sterilen injizierbarem Medium unmittelbar vor der Verwendung gelöst werden können.
Obwohl es natürlich möglich ist, sterile Lösungen der neuen Zusammensetzungen parenteral zu verabreichen, sollten diese Lösungen bei der intravenösen Tropfverabreichung doch im wesentlichen isotonisch
ao sein. Daher sollten diese Lösungen etwa 6 Gewichtsprozent des Zuckers und Salzes der phosphorylierten Verbindung enthalten. Wenn jedoch die Verwendung von weniger als 6 Gewichtsprozent der neuen Zusammensetzungen gewünscht ist, kann der notwendige
isotonische Charakter durch Zugabe eines oder mehrerer nicht-toxischer physiologisch verträglicher anorganischer Salze erzielt werden, wobei Natriumchlorid bevorzugt wird.
Die folgenden Beispiele erläutern die Erfindung weiter.
Beispiel 1
Eine innige Mischung wird aus 25 g Glucose und 3 g Natriumglucose-1-phosphat hergestellt. Zur Verabreichung durch intravenöse Eintropfung wird diese Zusammensetzung in 500 ml sterilem destilliertem Wasser gelöst.
Beispiel 2
Aus 24 g Fructose, 4 g Dinatriumfructose-1,6-diphosphat und 0,5 g Natriumchlorid wird eine innige Mischung hergestellt. Zur Verabreichung durch intravenöse Eintropfung wird diese Zusammensetzung in 500 ml sterilem destilliertem Wasser gelöst.
Beispiel 3
Eine innige Mischung wird aus 20 g Glucose, 5 g Fructose und 3 g Natriumglucose-1-phosphat hergestellt, und diese Mischung wird dann mit 25 g Stärke und 0,5 g Magnesiumstearat tablettiert.
Beispiel 4
Aus 15 g Glucose, 9 g Fructose, Ig Natriumglucose-6-phosphat und 0,5 g Dinatriumfructose-1,6-diphosphat wird eine innige Mischung hergestellt. Zur Verabreichung durch intravenöse Eintropfung wird diese Zusammensetzung in 500 ml sterilem destilliertem Wasser gelöst.

Claims (1)

  1. 2 lie Schlüsselsubstanzen für drei
    Patentanspruch:
    Pharmazeutische Zusammensetzung, welche
    mindestens einen Zucker der Gruppe Glucose,
    Fructose, Lactose und Galactose enthält, dadurch gekennzeichnet, daß sie neben
    diesen Zuckern 5 bis 20 Gewichtsprozent eines
    Salzes einer phosphorylierten Verbindung der Aufljau der inukicuuu* ~~------- .
    Gruppe Glucose-1-phosphat, Glucose-6-phos- io und ein anderer Zucker, nämlich Galactose hegt in phat, Fructose-l,6-diphosphat, 6-Phosphogluco- -1- MniAülen der Cerebroside vor. Mit anderen nat und Ribose-5-phosphat, bezogen auf das Gesamtgewicht des Salzes und des Zuckers, enthält. und metaDoiiscne rumu«..». ... —
    aanen sowie bei deren Funktionen.
DE19681767743 1967-06-13 1968-06-12 Pharmazeutische Zusammensetzung auf der Basis von Zuckern Expired DE1767743C (de)

Applications Claiming Priority (2)

Application Number Priority Date Filing Date Title
GB27167/67A GB1158456A (en) 1967-06-13 1967-06-13 Preparations Containing Sugars
GB2716767 1967-06-13

Publications (3)

Publication Number Publication Date
DE1767743A1 DE1767743A1 (de) 1971-09-30
DE1767743B2 DE1767743B2 (de) 1973-01-11
DE1767743C true DE1767743C (de) 1973-08-09

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