DE1767465A1 - Verfahren zur Gewinnung von wasserfreiem Fluorwasserstoff - Google Patents
Verfahren zur Gewinnung von wasserfreiem FluorwasserstoffInfo
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Description
PATENTANWALT DJL HANS-GUNTHEB EGGERT, DIPLOMCHEMIKER
5 KDIN-IINDENTHAI PETER-KINTGEN-STRASSE 2 . - . 1767A65
Köln, den 9. Juni 1970 Eg/ts / 99 - ρ 17 67 465.6
Verfahren zur Gewinnung von wasserfreiem Fluorwasserstoff
Die Erfindung betrifft ein Verfahren, welches die Gewinnung
von wasserfreier Fluorwassersäure gestattet.
Zahlreiche technische Verfahren liefern gasförmige Gemische, in welchen sich als Rückstände oder Verunreinigungen Fluorverbindungen
befinden. Diese Fluorverbindungen liegen häufig in Form von Fluorwasserstoffsäure, Siliciumtetrafluorid oder
als Gemische dieser Verbindungen vor.
Um die Fluorverbindungen aus diesen gasförmigen Gemischen zu entfernen, wurden verschiedene' Verfahren vorgeschlagen. Der
größte Teil dieser Verfahren beruht auf dem Auswaschen dieser Gase. Gewisse Verfahren führen zu mehr oder weniger konzentrierten
Lösungen von Fluorkieselsäure. Andere wieder setzen Ammoniak ein und man erhält damit nach dem Abtrennen der
Kieselsäure durch Filtration Lösungen von Ammoniumfluorid.
Unabhängig von ihrem Ursprung können die Ammoniumfluoridlösungen dem Erhitzen auf eine Temperatur von gewöhnlich
zwischen 60 und 2oo° C unterworfen werden. Nach der Entfernung von Ammoniak erhält man wasserfreies Ammoniumbifluorid
oder ein praktisch wasserfreies Gemisch, das sehr reich an Bifluorid ist.
1 'ntorfügen (Art. 7 n Abs. 2 κ», t satz 3 Oc3
. v. 4. ? 1098 86/1439
Es wurde außerdem versucht, das in den Fluoriden enthaltene
Fluor in Form von Fluorwasserstoffsäure zu gewinnen. So hat
man beispielsweise vorgeschlagen, wasserfreies Ammoniumbifluorid bei etwa 19o°C mit konzentrierter Schwefelsäure zu
zersetzen. Es gelingt auf diese Weise bis 98 % des in Bifluorid
enthaltenen Fluors in Form von wasserfreier Fluorwasserstoffsäure zu gewinnen! das Ammoniak liegt dann in
Form von Ammoniumsulfat vor. Die Wiedergewinnung des Ammoniaks in Form eines schlecht verwertbaren Salzes ist Übrigens nicht
der einzige Nachteil dieses Extraktionsverfahrens, weil das Verfahren wegen der aggressiven Natur des Mediums eine sehr
spezielle appesative Einrichtung erfordert und durch die unvermeidbaren und wohl bekannten Korrosionserscheinungen
sehr kostspielig wird. Diese Nachteile bewirken, daß die industrielle Anwendung eines Kreislaufs nicht möglich ist,
in welchem Gase mit einer Ammoniaklösung gewaschen werden, die durch diese Lösung absorbierbare fluorhaltige Produkte
enthalten, diese Lösungen zur Gewinnung von Ammoniumbif luorid erhitzt und dieses Bifluorid mit konzentrierter Schwefelsäure
behandelt wird, um daraus die wasserfreie Fluorwasserstoffsäure
zu extrahieren.
Es wurde nun ein Verfahren gefunden, das die Behandlung von Ammoniumbifluorid zur Gewinnung von wasserfreier Fluorwasserstoffsäure
gestattet, ohne Schwefelsäure einzusetzen und welches somit nur geringfügige Schwierigkeiten hinsichtlich
eventueller Korrosionserscheinungen aufweist.
Die Erfindung basiert auf der Eigenschaft zahlreicher Metalle, wie insbesondere Wismut, Kobalt, Kupfer, Mangan, Zink, Magnesium,
Eisen, Nickel, Germanium, Zinn, Thorium, Titan, Aluminium, Indium, Zirkon, Chrom, Uran und Vanadin, komplexe
Ammoniumfluoride oder Metall-Ammoniumdoppelfluoride zu bilden, nachfolgend Ammoniumfluometallate genannt, die thermisch zersetzbar sind und die getrennte Wiedergewinnung des Metallfluorids
und des Ammoniumfluorids im Hinblick auf ihre Wie-
,: 1 09886/U39
1767A65
- 3 derverwendung gestatten.
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Gewinnung von wasserfreier Fluorwasserstoffsäure, welches dadurch
gekennzeichnet ist, daß man in einer ersten Stufe Ammoniumbiflubfid
oder ein Ämmoniümbifluorid enthaltendes Produkt niit einem zur Bildung von Ammoniumfluoraetallaten befähigten
Metallflüorid bei einer Temperatur umsetzt, die
zwischen der Schmelztemperatur des am niedrigsten schmelzenden
Reaktioristeilnehmers und der Zersetzungstemperätur M
des gebildeten Flüometällats liegt* den entstehenden Fluorwasserstoff
gewinnt und in einer zweiten Stufe bei einer gegenüber der Temperatur der ersten Stufe erhöhten Temperatur
das in der ersten Stufe gebildete Ammoniumfluometallat unter Bildung von Ammoniumfluorid und dem eingesetzten
Metailfluorid thermisch zersetzt. Das in der zweiten Stufe
gewonnene Metailfluorid wird wieder in die erste Stufe zurückgeführt.
Nach einer ersten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens wird als Metailfluorid ein einfaches Pluorid
eines Metalls eingesetzt, vorzugsweise von Wismut, Germanium, Kobalt, Kupfer, Mangan, Zink, Magnesium, Eisen, Nickel, Zinn, I
Thorium, Titan, Aluminium, Indium, Zirkon, Chrom, Vanadin oder Uran.
Nach einer anderen Ausführungsform ist das eingesetzte
Fluorid ein Doppelfluorid des Ammoniums und eines Metalls, insbesondere Aluminium, Eisen, Zirkon, Indium, Chrom,
Vanadin und Uran, das unter den möglichen Doppe^fluoriden
eine niedrigere Koordinationszahl aufweist, als das in der
ersten Stufe des erfindungsgemäßen Verfahrens hergestellte Doppelfluorid.
Im Fall eines dreiwertigen Metalls M können die sich abspielenden Reaktionen folgendermaßen dargestellt werden:
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3 NH4F.HF + MF >
(NH4)^MF6 + 2 HF (gasförmig)
(NH4J3MF5 >
MF3 + 3 NH4F (gasförmig)
2 NH4F. HF + NH4MF4 >
(NH4KMF6 +2HP (gasförmig)
mmm. y NH4MF4 + NH4F (gasförmig)
In beiden Fällen tritt keine Schwierigkeit bei der Trennung P der erhaltenen Produkte auf, da jede Reaktion zu einem Gas
und einem nicht-gasförmigen Fluorid führt und die eingesetzten Reaktionsteilnehmer selbst nicht gasförmig sind.
In beiden Fällen wird außerdem durch die Reaktion der zweiten Stufe des Verfahrens das eingesetzte.Metallfluorid und die
Menge Ammoniumfluorid wiedergewonnen, die in dem in der ersten Stufe eingesetzen Bifluorid enthalten war.
Die Reaktion der ersten Stufe kann bis zur vollständigen Umwandlung
in Doppelfluorid und in Fluorwasserstoffsäure durchgeführt werden. Es gibt jedoch Fälle, in welchen man keinen
k loo #-igen Umsetzungsgrad anstrebt. Der erhaltene Feststoff
enthält dann neben dem durch die Umsetzung gebildeten Doppelfluorid einen Rückstand an nicht umgesetztem Metallfluorid
und Ammoniumbifluorid. Diese verbleibenden Ausgangsprodukte
werden am Ende der zweiten Stufe als solche oder in Form ihrer Zersetzungsprodukte wiedergewonnen.
Man verwendet das Metallfluorid in einer solchen Menge, die mindestens gleich der stöchiometrisch dem zu behandelnden
Bifluorid entsprechenden Menge ist.
Die in der ersten Stufe angewendete Temperatur ist von der Art des eingesetzten Metallfluorids abhängig. Man wendet
vorzugsweise eine Temperatur zwischen 125 und 2oo°C, ob-
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- 5 -wohl es möglich ist bei erhöhter Temperatur zu arbeiten, an.
Das Arbeiten bei relativ niedriger Temperatur wird jedoch bevorzugt, insbesondere bei einer Temperatur nahe dem
Schmelzpunkt des eingesetzten Bifluorids. Man vermeidet auf diese Weise die Verunreinigung der gewonnenen Fluorwasserstoffsäure
durch Ammoniumfluorid, das durch Zersetzung gewisser Doppelfluoride von 2oo° C gebildet werden
kann.
Es kann vorteilhaft sein, unter einem Druck oberhalb von Atmosphärendruck zu arbeiten, um die Zersetzung der gebildeten
Fluometallate zu verlangsamen und um die Anwendung einer relativ erhöhten Temperatur zu ermöglichen, welche
die Kinetik der Abspaltung von gasförmigem Fluorwasserstoff fördert, ohne daß die Nachteile einer vorzeitigen Abspaltung
von Ammoniumfluorid eintreten.
Die zur Zersetzung des Fluometallats angewendete Temperatur hängt streng von dem eingesetzten Metall ab. Die erfindungsgemäß
verwendbaren Fluometallate zersetzen sich mit einer Geschwindigkeit, welche von der gewählten Temperatur
abhängen und man wird für jede dieser Verbindungen eine solche Heiztemperatur anwenden, bei der die Zersetzungs
geschwindigkeit optimal ist. Die gewählte Temperatur liegt allgemein deutlich höher als die zur Bildung der Fluometallate
unter Abspaltung von Fluorwasserstoffsäure angewendete Temperatur.
Es ist ersichtlich, daß das beschriebene erfindungsgemäße
Verfahren mit Vorteil in einem Kreislauf zur Gewinnung Fluor enthaltender Produkte aus gasförmigen Gemischen angewendet werden kann. Ein derartiger Kreislauf umfaßt das
Waschen der Gase mit Hilfe einer ammoniakalischen Lösung nach bekannten Verfahren, das Erhitzen dieser Lösungen zur
Entfernung von festem Ammoniumbifluorid und einer Menge an
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gasförmigem Ammoniak, die der durch die Fluor enthaltenden Produkte während der Wäsche absorbierten entspricht, anschließend
die Behandlung des Bifluorids gemäß dem Verfahren der Erfindung.
Es ist klar ersichtlich, daß in einem solchen Kreislauf die ursprünglich in dem Gasgemisch enthaltenen, absorbierbaren
Fluorverbindungen in Form von wasserfreier Fluorwasserstoffsäure wiedergewonnen werden, ohne daß diese Extraktion
den Verbrauch von Ammoniak oder eines anderen Reagenz W bewirkt.
Die folgenden Beispiele veranschaulichen das erfindungsgemäße Verfahren.
Es wurde von einer Ammoniumfluoridlösung ausgegangen, die durch Auswaschen der aus einer Superphosphatanlage stammenden,
Fluorwasserstoffsäure und Siliciumtetrafluorid enthaltenden Gase erhalten worden war.
Dieser Lösung wurden die gasförmigen Produkte aus der Zerfc
setzung von Ammoniumhexalfluoaluminat aus einem früheren Verfahrensschritt zugefügt. Diese Lösung wurde auf l8o° C
erhitzt, wobei schmelzflüssiges Ammoniumfluorid und gasförmiges Ammoniak erhalten wurden. Das feste Bifluorid
wurde mit einem wasserfreien Aluminiumfluorid im Überschuß
über die stöchiometrische Menge vermischt. Das Gemisch wurde
in einen verschlossenen Reaktor gebracht, der mit einer Gasabführung versehen und in ein stetig erhitztes Ölbad gegeben
wurde. Wenn die Temperatur des Reaktors 147° C erreichte,
wurde die Abspaltung von gasförmigem Fluorwasserstoff beobachtet, deren Geschwindigkeit sich rasch mit ansteigender
Temperatur erhöhte. Die Abführung von HF wurde mit Hilfe eines StickstoffStroms sichergestellt und das Reaktionsgefäß unter leichtem Überdruck (9 cm Hg oberhalb Atmosphären-
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druck) gehalten. Nach 1 l/2 Stunden unter diesen Temperatur-
und Druckbedingungen waren mehr als 9o % der Fluorwasserstoffsäure
freigesetzt und gewonnen. Die Anwesenheit von Ammoniak konnte in der erhaltenen Säure nicht festgestellt
werden.
Der verbleibende Feststoff, der hauptsächlich aus Ammoniumfluoaluminat,
auch Ammoniumcryolith beslehnet, Aluminiumfluorid und nicht zersetztem Ammoniumbifluorid bestand,
wurde anschließend auf 45o° C erhitzt. Das freiwerdende Gasgemisch, das im wesentlichen aus Ammoniumfluorid, begleitet
von gasförmigen Zersetzungsprodukten von Ammoniumbifluorid
bestand, wurde in die Ammoniumfluoridlösung zurückgeführt. Der in dieser Heizstufe entstehende Feststoff wurde mit
einem weiteren Anteil Bifluorid vermischt.
Das während der Überführung der Ammoniumfluoridlösung in Bifluorid freigewordene gasförmige Ammoniak wurde zur Behandlung
eines weiteren Anteils an Gas und damit zur Bildung eines weiteren Anteils an Ammoniumfluoridlösung verwendet.
Es wurde auf diese Weise wasserfreie Fluorwasserstoffsäure praktisch ohne Verbrauch von zusätzlichen Reagenzien gewonnen.
In einem Reaktionsgefäß aus Monel-Metall wurde in der Kälte
ein möglichst inniges Gemisch der folgenden Bestandteile hergestellt: Io g Ammoniumbifluorid, erhalten durch Verdampfen
einer Ammoniumfluoridlösung nach bekannten Verfahren, und Io g wasserfreiem Aluminiumfluorid AlF^, das durch thermische
Zersetzung des in einer früheren Verfahrensstufe gebildeten Ammoniumcryoliths erhalten worden war. Die Menge
des AlF, überschritt die stöchiometrische Menge am J2 %%
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Nachdem das Gemisch homogen war, wurde das Reaktionsgefäß
verschlossen und dem stetigen Erhitzen im Ölbad unterworfen.
Durch Einleiten von Stickstoff wurde in dem Reaktionsgefäß
ein Überdruck von 5 cm Hg sichergestellt.
Bei l8o° C begann die Abspaltung von Fluorwasserstoffsäure. Die Reaktion nahm ihren Verlauf bei konstanter Temperatur
mit wachsender Geschwindigkeit, die ihren Maximalwert nach 32 Minuten bei einem Umsatz von" 45 % erreichte.
^ Die Temperatur wurde während des gesamten Versuchs aufrechterhalten,
der nach 2 Stunden mit einer Ausbeute von 97*1 %
an HF beendet war.
Die Ausbeute betrug nach 75 Minuten bereits mehr als 95 %·
Die Analyse zeigte die vollständige Abwesenheit von Ammoniak
in der gewonnenen Flourwasserstoffsäure.
Der Rückstand des Verfahrens lag in Form eines ziemlich harten gesinterten Kuchens vor. Durch Erhitzen auf 45o° C
konnte daraus einerseits die eingesetzte Menge an AlF,, andererseits die Menge an gasförmigem Ammoniumfluorid ge-P
wonnen werden, die dem zersetzten Bifluorid entsprach. Beide Produkte konnten wieder in einem neuen Kreislauf
eingesetzt werden.
bi 19,327 g ZrF2^ wurden mit 9*899 g Ammoniumfluorid innig
vermischt, so daß ein loo #-iger Überschuß an ZrFh vorlag.
Die Reaktionsteilnehmer wurden in die im vorhergehenden Beispiel beschriebene Vorrichtung gebracht.
Die zur Abführung von HF dienende Stickstoffzufuhr stellte einen relativen Überdruck von 5,5 cm Hg im Reaktionsgefäß
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Von einer Temperatur von 98° C an, trat die Abspaltung von Fluorwasserstoffsäure auf. Bei fortschreitender Temperatur
erhöhung stieg die Reaktionsgeschwindigkeit rasch
Die Reaktion verlief gemäß folgender Reaktionsgleichung:
ZrF2^ + 5 NH21F HF . (NH^F)3ZrF7 + J HF
fest geschmolzen fest gasförmig M
Nach Io Minuten,, bei einer Temperatur von 123° C, betrug
die Ausbeute an HF 58,5 #. Sie erreichte nach 2o Minuten,
bei 136° C, 71,o % und nach 35 Minuten, bei 15o° C, 92 #.
Der Versuch war schließlich bei 1650 C, die nach 92 Minuten erreicht waren, beendet. Der bei der Reaktion endgültig
erreichte Umsatz betrug 97*4 %·
In dem gewonnenen Produkt wurde kein Ammoniak gefunden.
Der Rückstand erwies sich als poröse, zerbrechliche Masse. Die Bestimmung des Umsatzgrads bei der Reaktion mit Hilfe
des Gewichtsverluste ergab eine Ausbeute von 98,9 %, was ä
erheblich ist, wenn man die Schwierigkeit der vollständigen Wiedergewinnung des Feststoffs in Betracht zieht.
Durch Erhitzen des festen Rückstands auf 45o° C wurden
19,28o g ZrFh, das zur Wiederverwendung geeignet ist, zurückgewonnen.
Diesem Versuch liegen folgende Reaktionen zugrunde:
2 NH21F. HF + NH4AIF4 t ν (NH2^)3 AlFg + 2 HF bis zur
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Temp. 19o°C
- Io 3 AlF6 ^ NH4AlF^ + 2NH4F bis zur Temp. }οο° C.
9,152 g Ammoniumbifluorid wurden mit 11, oll g Ammoniumtetrafluoraluminat
der analytisch bestimmten genauen Formel (AlF,. I,o57 NH4F)innig vermischt. Dieses pulverförmige Gemisch
wurde in einen Reaktor gegeben, der mit Hilfe eines thermostatisierten Ölbads von außen erhitzt wurde. Die Temperatur
des Ölbads wurde auf 175° C eingestellt. Die abgespaltene Fluorwasserstoffsäure wurde am Ausgang des Reaktors in
Wasser aufgenommen.
Der Versuch dauerte 2 Stunden und Io Minuten. Die Ausbeute
der Reaktion betrug 92 % an HF. Es wurde ein fester Rückstand
von 17,2o8 g erhalten, der 15*67 g Ammoniumcryolith
enthielt. Dieser feste Rückstand wurde in einen elektrisch geheizten eisernen Reaktor gebracht. Nach 45-minütigem
Erhitzen bis zu einer Endtemperatur von 275° C wurde ein Gewichtsverlust von 8,o2 g beobachtet, welcher der Abspaltung
von NH-, und HF entsprach. Es verblieben 9,19 g eines
der Fromel AIF,. I,o7 NH4F entsprechenden Feststoffs. Dieses
Produkt kann wieder in die erste Reaktion eingesetzt werden. Die dabei entwickelten Gase werden durch Kondensation
in Form von Ammoniumfluorid wiedergewonnen, das ebenfalls wieder verwendet werden kann.
Wenn man in diesem Verfahren Zirkonverbindungen einsetzt, spielen sich folgende Reaktionen ab:
2 NH4F . HF + NH4 ZrF5 y (NH4) ZrF + 2 HF
(NH4), ZrF7 . NH4 ZrF5 + 2 NH4F
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Claims (9)
1. Verfahren zur Gewinnung von wasserfreier Fluorwasserstoffsäure,
dadurch gekennzeichnet, daß man in einer ersten Stufe Ammoniumbifluorid oder ein Ammoniumbifluorid
enthaltendes Produkt mit. einem zur Bildung von Aramoniumfluometallaten befähigten Metallfluorid
bei einer Temperatur zwischen der Schmelztemperatur des am niedrigsten schmelzenden Reaktionsteilnehmers
und der Zersetzungstemperatur des gebildeten Fluometallats umsetzt, den entstehenden Fluorwasserstoff
gewinnt und in einer zweiten Stufe bei einer gegenüber der Temperatur der ersten Stufe erhöhten Temperatur
das gebildete Ammoniumfluometallat unter Bildung von Ammoniumfluorid und des eingesetzten Metallfluorids
thermisch spaltet.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man das in der zweiten Stufe freiwerdende Metallfluorid
in die erste Stufe zurückführt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß als Metallfluorid ein Fluorid von Wismut, Germanium, Kobalt, Kupfer, Mangan, Zink, Magnesium, Eisen, Nickel,
Zinn, Thorium, Titan, Aluminium, Indium, Zirkon, Chrom, Vanadin oder Uran verwendet wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß als Metallfluorid ein Doppelfluorid des Ammoniums
und eines Metalls, vorzugsweise Aluminium, Eisen, Zirkon, Indium, Uran, Chrom, Vanadin, verwendet wird, dessen
Koordinationszahl niedriger ist als die des in der ersten Stufe erhaltenen Doppelfluorids.
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i onioriagen (Art. 7 § , ao*, 2 iü. l C:a Ζ des Anderuna«^. «*-.---
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die Temperatur der ersten Verfahrensstufe 125 bis 2oo° C beträgt.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5* dadurch gekennzeichnet,
daß beide Stufen unter Atmosphärendruck
durchgeführt werden.
durchgeführt werden.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5* dadurch gekennzeichnet,
daß beide Stufen unter leicht erhöhtem
Druck durchgeführt werden.
Druck durchgeführt werden.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
daß als Metallfluorid Aluminiumfluorid
verwendet wird.
verwendet wird.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet,
daß in die erste Stufe ein Ammoniumbifluorid enthaltendes Produkt eingesetzt wird, das durch
Auswaschen absorbierbare Fluorverbindungen enthaltender Gase mit Ammoniak und Erhitzen der erhaltenen Ammoniumfluoridlösungen
hergestellt wurde, wobei das in dieser
Reaktion entstandene Ammoniak wiederum zur Oaswäsche
verwendet wurde.
Reaktion entstandene Ammoniak wiederum zur Oaswäsche
verwendet wurde.
109886/1439
Applications Claiming Priority (4)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
FR108352A FR1532532A (fr) | 1967-05-30 | 1967-05-30 | Obtention d'acide fluorhydrique anhydre |
FR108352 | 1967-05-30 | ||
FR126140A FR93537E (fr) | 1967-05-30 | 1967-10-27 | Obtiention d'acide fluorhydrique anhydre. |
FR126140 | 1967-10-27 |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1767465A1 true DE1767465A1 (de) | 1972-02-03 |
DE1767465B2 DE1767465B2 (de) | 1972-11-09 |
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ID=
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
BE715587A (de) | 1968-10-16 |
AT280951B (de) | 1970-05-11 |
FR1532532A (fr) | 1968-07-12 |
DE1767465B2 (de) | 1972-11-09 |
LU56075A1 (de) | 1968-09-04 |
GB1235512A (en) | 1971-06-16 |
NL6806809A (de) | 1968-12-02 |
FR93537E (fr) | 1969-04-11 |
US3645681A (en) | 1972-02-29 |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
E77 | Valid patent as to the heymanns-index 1977 | ||
EHJ | Ceased/non-payment of the annual fee |