DE3435298C2 - - Google Patents

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Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Stickstofftrifluorid aus einem Ammoniumkomplex eines Metall­ fluorids in fester Phase.
Stickstofftrifluorid, NF₃, ist unter Normalbedingungen ein farbloses Gas und besitzt einen Siedepunkt von etwa -129°C und einem Schmelzpunkt von etwa -208°C. Diese Verbindung ist als Quelle für Fluor bei der Herstellung von Fluorole­ finen und ebenfalls als Oxidationsmittel für einen Hoch­ energietreibstoff vorteilhaft.
Stickstofftrifluorid wird üblicherweise durch direkte Fluorie­ rung von Ammoniak in der Dampfphase oder durch Elektrolyse von Ammoniumhydrogenfluorid hergestellt. Die Dampfphasen­ reaktion zwischen Stickstoffwasserstoffsäure und Difluoroxid (Sauerstoffdifluorid) ist ebenfalls bekannt. In der US- Patentschrift 33 04 248 wird vorgeschlagen, die Reaktion zwischen Stickstoff und Fluor dadurch durchzuführen, daß auf eine Temperatur oberhalb von 100°C erhitztes Stickstoff­ gas durch einen Plasmabogen durchgeführt wird und gleich­ zeitig Fluorgas in einen Bereich nach dem Bogen sehr nahe bei der Anode eingeführt wird. Die Reaktionen bei diesen Arbeitsweisen sind Dampfphasenreaktionen, welche relativ heftig verlaufen und nicht einfach zu steuern sind. Darüber hinaus ist es bei den häufig angewandten Arbeitsweisen er­ forderlich, aufwendige Maßnahmen zu treffen, um die Bildung einer entflammbaren oder explosiven, wasserstoffhaltigen Gasatmosphäre zu vermeiden.
In der veröffentlichten japanischen Patentanmeldung No. 55-8926 (1980) wird vorgeschlagen, Stickstofftrifluorid durch Reaktion zwischen Ammoniumhydrogenfluorid in ge­ schmolzenem Zustand mit Fluorgas herzustellen. Diese Methode erscheint jedoch für die industrielle Durchführung nicht vorteilhaft zu sein, zunächst wegen der nicht so leichten Möglichkeit der Steuerung der Gas-Flüssigkeits-Reaktion bei dieser Arbeitsweise und dann wegen der erheblichen Korro­ sion der Vorrichtung und ebenfalls wegen der relativ niedri­ gen Ausbeute an Stickstofftrifluorid.
In der US-PS 42 84 617 wird ein Verfahren zur Herstellung von Fluorgas und gasförmigem Stickstofftrifluorid beschrie­ ben, bei dem eine feste Mischung, die ein Tetrafluorammonium­ salz, ein Alkalifluorid als Komplexierungsmittel und einen Brennstoff aus der Gruppe Metalle, Metallazide und Metall­ nitride zusammen mit einem Kühlmittel, das Fluorgas frei­ setzen kann, enthält, gezündet wird, damit Fluorgas freige­ setzt wird. Das bei diesem Verfahren aus dem Tetrafluor­ ammoniumsalz freigesetzte Fluorgas wird zum Teil als Reaktionsprodukt erhalten, während der restliche Teil mit dem Brennstoff reagiert unter Bildung des entsprechenden Metallfluorids und Stickstoff. Diese exotherme Reaktion zersetzt das restliche Tetrafluorammoniumsalz unter Bildung von Metallfluorid, Stickstoff und Stickstofftrifluorid.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist die Bereitstellung eines Verfahrens der eingangs genannten Art, das eine leichte, sichere und wirtschaftliche Herstellung von Stick­ stofftrifluorid ermöglicht.
Ausgehend von dem eingangs genannten Verfahren wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß man Komplexe der allgemeinen Formel
(NH₄) x MF y
oder
(NH₄) x MM′F y ,
in denen x eine ganze Zahl von 1 bis 3 ist, y eine ganze Zahl von 5 bis 7, M: Fe, Al, Ti, V, Cr, Mn, Ni, Co, Cu, Zr, Nb, W, Si, Ge, Sb, Sn oder Pb und M′: Li, Na oder K bedeuten, mit Fluorgas umsetzt.
Ein Beispiel für den ersten Komplex ist (NH₄)₃FeF₆, ein Beispiel für den zweiten Komplex ist (NH₄)₂NaAlF₆.
Diese Komplexe liegen üblicherweise in Pulverform vor und reagieren leicht mit Fluorgas unter Bildung von Stick­ stofftrifluorid zusammen mit Fluorwasserstoff und Metall­ fluorid, wie dies durch die folgende Gleichung wiedergege­ ben wird:
(NH₄)₃MF₆(f) + 9 F₂(g) → 3 NF₃(g) + 12 HF(g) + MF₃(f oder g) (1)
Diese Gas-Feststoff-Reaktion tritt in einem weiten Bereich von Temperaturen auf, so daß die Reaktion bei dem erfindungs­ gemäßen Verfahren bei Zimmertemperatur oder bei mäßig er­ höhten Temperaturen durchgeführt werden kann, welche unter­ halb der thermischen Zersetzungstemperatur des verwendeten Metallfluoridammoniumkomplexes liegen.
Die thermische Zersetzung dieser Komplexe, z. B. von (NH₄)₃AlF₆, läuft grob genommen in zwei Stufen ab, wie sie durch die folgenden Gleichungen wiedergegeben werden:
Es wird daher angenommen, daß bei dem erfindungsgemäßen Verfahren die Reaktion dieses Komplexes mit Fluor ebenfalls in zwei Stufen abläuft. Dies bedeutet, daß die erste Stufe der Reaktion bis zur Bildung von NH₄AlF₄ abläuft:
(NH₄)₃AlF₆(f) + 6 F₂(g) → 2 NF₃(g) + 8 HF(g) + NH₄AlF₄(f) (4)
Die Reaktion dieser Stufe startet bei Temperaturen unterhalb von etwa 100°C, und die Reaktionstemperatur steigt im Verlauf der Reaktion bis auf einen Wert von etwa 150°C an.
In der zweiten Stufe reagiert Ammoniumaluminiumfluorid mit Fluor unter Umwandlung in Aluminiumfluorid, wie es durch die folgende Gleichung (5) dargestellt ist. Die Reaktion in dieser Stufe startet bei etwa 150°C, und die Reaktionstemperatur steigt im Verlauf der Reaktion bis auf einen Wert von etwa 250°C an.
NH₄AlF₄(f) + 3 F₂(g) → NF₃(g) + 4 HF(g) + AlF₃(f) (5)
Die Reaktionen der Gleichungen (4) und (5) sind für die vorliegende Erfindung beide brauchbar.
Der als Ausgangsmaterial bei dem erfindungsgemäßen Verfah­ ren verwendete Komplex ist ein Feststoff und üblicherweise ein pulverförmiges Material, welches für die industrielle Handhabung im Vergleich zu den bei bekannten Arbeitsweisen verwendeten gasförmigen oder flüssigen Materialien wie NH₃-Gas, N₂-Gas, NH₄F-Gas und NH₄HF₂-Schmelze, bequem zu handhaben ist. Darüber hinaus sind die Metallfluoridammonium­ komplexe zu relativ niedrigen Preisen erhältlich.
Die Gas-Feststoff-Reaktion gemäß der Erfindung ist eine milde Reaktion im Vergleich zu den konventionellen Dampfphasenreak­ tionen oder Gas-Flüssigkeits-Reaktionen. Diese Gas-Feststoff- Reaktion läuft selbst dann glatt ab, wenn die Konzentration von F₂ in der Gasphase des Reaktionssystems sehr niedrig ist. Daher kann die Reaktion sehr einfach kontrolliert bzw. ge­ steuert werden und sie kann sehr sicher durchgeführt werden. Ein weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens liegt darin, daß Stickstofftrifluorid mit hohen Ausbeuten erhalten wird.
Das erfindungsgemäße Verfahren ergibt eine relativ große Menge an Fluorwasserstoff als Nebenprodukt. Bekanntermaßen ist Fluor­ wasserstoff ein industriell wertvolles Material und kann zur Herstellung eines Metallfluoridammoniumkomplexes als Ausgang­ material für das erfindungsgemäße Verfahren und auch zur Her­ stellung von Fluorgas durch Elektrolyse verwendet werden. Ein Metallfluorid, wobei dies ein Ammoniumgruppen umfassender Zwi­ schenkomplex sein kann, wird als zusätzliches Nebenprodukt er­ halten. Dieses Material ist brauchbar als Katalysator und eben­ falls zur Herstellung des als Ausgangsmaterial eingesetzten Metallfluoridammoniumkomplexes. Daher ist das erfindungsgemäße Verfahren sowohl vom technischen als auch vom wirtschaftlichen Standpunkt aus sehr vorteilhaft.
Im folgenden werden bevorzugte Ausführungsformen näher erläutert.
Als typische Beispiele für Ausgangsmaterialien des erfindungs­ gemäßen Verfahrens der allgemeinen Formel (NH₄) x MF y seien genannt:
(NH₄)₃FeF₆, (NH₄)₃AlF₆, (NH₄)₂TiF₆, (NH₄)₃VF₆, (NH₄)₃CrF₆,
(NH₄)₂MnF₅, (NH₄)₂NiF₆, (NH₄)₂CoF₆, (NH₄)₃CuF₆, (NH₄)₂ZrF₆,
NH₄NbF₆, NH₄WF₇, (NH₄)₂ SiF₆, (NH₄)₂SnF₆, (NH₄)₂PbF₆, (NH₄)₂SbF₅
und (NH₄)₂GeF₆.
Typische Beispiele für ein Alkalimetall (M′) enthaltende Komplexe der allgemeinen Formel (NH₄) x MM′F y sind:
(NH₄)₂NaFeF₆, (NH₄)₂NaAlF₆, (NH₄)₂KFeF₆, (NH₄)₂KAlF₆, NH₄NaSiF₆
und NH₄KSiF₆.
Die Gas-Feststoff-Reaktion gemäß der Erfindung kann selbst bei Zimmertemperatur durchgeführt werden, jedoch ist es in diesem Falle erforderlich, die Konzentration von F₂ in der Gasphase auf einem relativ hohen Wert zu halten. Um die Reaktion bei einer F₂-Konzentration unterhalb von 10 Vol.-% durchzuführen, muß die Reaktionstemperatur oberhalb von etwa 80°C liegen. Es ist vorteilhaft, die F₂-Konzentration auf einem solch geringen Wert zu halten, zunächst wegen des milden Voranschreitens der Reaktion bei geringer Möglichkeit zum Durchgehen der Reaktion, so daß die Steuerung der Reaktion sehr einfach wird, dann auch wegen der Unterdrückung der Bildung von anderen Stickstoff­ fluoriden als NF₃ als Nebenprodukte. Daher wird es bevorzugt, die Reaktion bei Temperaturen von nicht niedriger als 80°C durchzuführen.
Hinsichtlich des Fluorgases ist es möglich, praktisch reines F₂-Gas oder ein vor der Einführung des Gases in das Reaktionsgefäß mit einem inaktiven oder nicht reaktions­ fähigen Gas wie Ar, N₂ oder Luft verdünntes F₂-Gas zu ver­ wenden. Im letztgenannten Fall ist es ebenfalls möglich, das durch Reaktion zwischen Fluorgas und dem Metallfluorid-Ammonium­ komplex gebildete Reaktionsgas als Verdünnungsgas zu verwenden. In der Praxis besteht jedoch nur eine geringe Notwendigkeit für eine absichtliche Verdünnung von Fluorgas, da in den Reaktor eingeführtes Fluorgas bald mit den gasförmigen Reaktionspro­ dukten wie NF₃ und HF verdünnt wird, so daß die Fluorkonzen­ tration in der Gasphase des Reaktionssystems auf einen ge­ wünschten Wert erniedrigt wird, selbst wenn reines F₂-Gas eingesetzt wird, sofern die Einspeisungsrate des F₂-Gases angemessen ist.
Die erfindungsgemäße Reaktion kann in einem konventionellen Reaktionsgefäß oder Reaktor für bekannte Feststoff-Gas-Reak­ tionen durchgeführt werden. Der als Ausgangmaterial verwen­ dete Metallfluoridammoniumkomplex wird in das Reaktionsgefäß entweder ansatzweise oder kontinuierlich eingefüllt. Ebenfalls kann die Einspeisung des Fluorgases und die Abgabe des Reak­ tionsgases entweder kontinuierlich oder intermittierend er­ folgen. Der Metallfluoridammoniumkomplex wird der Reaktion in geeignet zerteilter Form, z. B. als Pulver oder als Granulat, unterworfen, es gibt jedoch keine strengen Beschränkungen hinsichtlich der Teilchengröße oder Granulatgröße.
Beispielsweise kann ein Ansatz eines Pulvers des gewählten Metallfluoridammoniumkomplexes in einem Reaktor des Typs mit Zellenbehältern oder vom Bodenkolonnentyp eingefüllt und dann auf eine geeignete Temperatur oberhalb von 80°C erhitzt werden. Danach wird Fluorgas kontinuierlich in den Reaktor mit der für eine erwünschte niedrige Konzentration von F₂ in der Gasphase des Reaktionssystems geeigneten Rate eingeführt. Wie zuvor beschrieben, steigt die Temperatur des Reaktionssystems mit dem Fortschreiten der Reaktion. Im Prinzip ist die Reaktionsgeschwindigkeit beim erfindungsgemäßen Verfahren sehr hoch, so daß die Reaktionszeit sehr kurz ge­ macht werden kann. In der Praxis ist es jedoch vorteilhaft, eine milde und langsame Reaktion durchzuführen, indem die F₂-Konzentration in der Gasphase auf einem geeignet niedrigen Wert aus den zuvor beschriebenen Gründen gehalten wird. Selbst unter solchen Reaktionsbedingungen kann die Reaktion üblicherweise in 30 bis 60 Minuten abgeschlossen werden.
Das gasförmige Reaktionsprodukt ist ein Gemisch von NF₃, HF und möglicherweise einigen anderen Stickstoff-Fluoriden als NF₃. Ein großer Teil des im Reaktionsgas enthaltenen HF kann mittels physikalischer Trennmethoden, beispielsweise mittels einer auf einer Temperatur unterhalb des Siedepunktes von HF gehaltenen kalten Falle, entfernt werden. Danach ist eine fast vollständige Entfernung von HF durch Behandeln des Reaktions­ gases mit NaF möglich. Dann wird das Reaktionsgas durch Abküh­ len mit flüssiger Luft, flüssigem Stickstoff oder flüssigem Argon verflüssigt, und zurückbleibende Verunreinigungen wie von NF₃ verschiedene Stickstoff-Fluoride werden aus dem ver­ flüssigten Produkt unter Anwendung einer Vakuumpumpe heraus­ gesaugt. Gewünschtenfalls kann die Reinheit des erhaltenen Stickstofftrifluorides weiter noch durch Behandlung mit KOH und/oder durch Behandlung mit einem Molekularsieb erhöht werden.
Die Erfindung wird anhand der folgenden Beispiele näher er­ läutert:
Beispiel 1
Es wurde ein Reaktor vom Zellentrogtyp (zweistufig) mit Zwangs­ zirkulation verwendet. Der Reaktor bestand aus Nickel und be­ saß einen Innendurchmesser von 300 mm und eine Länge von 700 mm. Zu Beginn wurden 3000 g (NH₄)₃AlF₆-Pulver in den Reaktor einge­ füllt und in einer Atmosphäre von N₂-Gas bis auf 110°C mittels einer Außenheizung erhitzt. Danach wurde praktisch reines F₂- Gas kontinuierlich in den Reaktor mit einer solchen Rate ein­ geführt, daß 3508 g (2,068 Nm³) an F₂ in 10 Stunden eingeführt wurden.
Das aus dem Reaktor entnommene Reaktionsgas wurde durch eine kalte Falle durchgeführt und dann mit NaF zur praktisch voll­ ständigen Entfernung von HF-Gas erhitzt. Das so behandelte Reaktionsgas wurde durch Kühlung mit flüssigem Stickstoff ver­ flüssigt, und der Druck wurde durch Anlegen einer Vakuumpumpe zum Heraussaugen der anderen nicht erwünschten Substanzen als NF₃ reduziert.
Das nach dieser Verfahrensweise erhaltene Produkt waren 1660 g (0,524 Nm³) Stickstofftrifluorid mit einer Reinheit von 98,5%. Am Ende der 10stündigen Reaktion betrug die Temperatur des festen Materials im Reaktor 150°C. Das im Reaktor zurückge­ bliebene feste Material wog 1860 g und durch Röntgenbeugungs­ analyse wurde bestätigt, daß es NH₄AlF₄ war. Die Ausbeute an Stickstofftrifluorid, bezogen auf Fluor, war:
Beispiel 2
In dem in Beispiel 1 verwendeten Reaktor wurden 1680 g durch Reaktion des Beispiels 1 gebildetes NH₄AlF₄ auf 160°C in einer Atmosphäre von N₂-Gas erhitzt. Danach wurde Fluorgas konti­ nuierlich in den Reaktor mit einer solchen Geschwindigkeit ein­ geführt, daß 1752 g (1,032 Nm³) F₂ in 5 Stunden eingeführt wurden. Das Reaktionsgas wurde in der gleichen Weise wie in Beispiel 1 behandelt.
Das Produkt dieser Verfahrensweise waren 709 g (0,214 Nm³) Stickstofftrifluorid mit einer Reinheit von 98,1%. Am Ende der 5stündigen Reaktion betrug die Temperatur des festen Materials im Reaktor 250°C. Das im Reaktor zurückgebliebene feste Material wog 1290 g, und durch Röntgenbeugungsanalyse wurde es als AlF₃ bestimmt. Die Ausbeute an Stickstofftri­ fluorid, bezogen auf Fluor, betrug etwa 65%.
Beispiel 3
In dem in Beispiel 1 verwendeten Reaktor wurden 3000 g (NH₄)₂NaAlF₆- Pulver in N₂-Gasatmosphäre auf 110°C mittels einer Außenheizung erhitzt. Danach wurde F₂-Gas kontinuierlich in den Reaktor mit einer solchen Rate eingeführt, daß 3400 g (2,016 Nm³) an F₂ während 10 Stunden eingeführt wurden. Das Reaktionsgas wurde in der gleichen Weise wie in Beispiel 1 behandelt.
Das Produkt dieser Verfahrensweise waren 1434 g (0,484 Nm³) Stickstofftrifluorid mit einer Reinheit von 98,8%. Am Ende der 10stündigen Reaktion betrug die Temperatur des festen Materials im Reaktor 150°C. Das im Reaktor zurückgebliebene feste Material wog 1890 g und durch Röntgenbeugungsanalyse wurde es als NaAlF₄ bestätigt. Die Ausbeute an Stickstoff­ trifluorid, bezogen auf Fluor, betrug etwa 72%.
Beispiel 4
In dem in Beispiel 1 verwendeten Reaktor wurden 3000 g (NH₄)₃FeF₆-Pulver in N₂-Gasatmosphäre auf 110°C mittels einer Außenheizung erhitzt. Danch wurde F₂-Gas kontinuier­ lich in den Reaktor mit einer solchen Rate eingeführt, daß 4584 g (2,702 Nm³) an F₂ in 15 Stunden eingeführt wurden. Das Reaktionsgas wurde in derselben Weise wie in Beispiel 1 behandelt.
Das Produkt dieser Verfahrensweise waren 2141 g (0,675 Nm³) Stickstofftrifluorid mit einer Reinheit von 99,0%. Am Ende der 15stündigen Reaktion betrug die Temperatur des festen Materials im Reaktor 250°C. Das in dem Reaktor verbliebene feste Material wog 1512 g, und es wurde durch Röntgenbeu­ gungsanalyse als FeF₃ bestätigt. Die Ausbeute an Stickstoff­ trifluorid, bezogen auf Fluor, betrug etwa 75%.
Beispiel 5
In dem in Beispiel 1 genannten Reaktor wurden 3000 g (NH₄)₂SiF₆- Pulver in einer Atmosphäre von N₂-Gas auf 110°C mittels einer Außenheizung erhitzt. Danach wurde F₂-Gas kontinuierlich in den Reaktor mit einer solchen Geschwindigkeit eingeführt, daß 3843 g (2,265 Nm³) an F₂ in 15 Stunden eingeführt wurden. Das Reaktionsgas wurde in derselben Weise wie in Beispiel 1 behandelt. In dem Reaktionsgas wurde vor der Behandlung die Anwesenheit von HF und SiF₄ bestätigt. In der letzten Stufe der 15stündigen Reaktion war die Temperatur des Reaktions­ systems 160°C.
Das Produkt dieser Verfahrensweise waren 1627 g (0,513 Nm³) Stickstofftrifluorid mit einer Reinheit von 97,8%. Nach der Reaktion war kein festes Material im Reaktor zurückgeblieben. Die Ausbeute an Stickstofftrifluorid, bezogen auf Fluor, betrug etwa 68%.

Claims (6)

1. Verfahren zur Herstellung von Stickstofftrifluorid aus einem Ammoniumkomplex eines Metallfluorids in fester Phase, dadurch gekennzeichnet, daß man Komplexe der allgemeinen Formel (NH₄) x MF y
oder
(NH₄) x MM′F y ,
in denen x eine ganze Zahl von 1 bis 3 ist, y eine ganze Zahl von 5 bis 7, M: F, Al, Ti, V, Cr, Mn, Ni, Co, Cu, Zr, Nb, W, Si, Ge, Sb, Sn oder Pb und M′: Li, Na oder K bedeuten, mit Fluorgas umsetzt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn­ zeichnet, daß der Komplex aus der folgenden Gruppe ausgewählt ist: (NH₄)₃FeF₆, (NH₄)₃ALF₆, (NH₄)₂TiF₆, (NH₄)₃VF₆,
(NH₄)₃CrF₆, (NH₄)₂MnF₅, (NH₄)₂NiF₆, (NH₄)₂CoF₆,
(NH₄)₃CuF₆, (NH₄)₂ZrF₆, NH₄NbF₆, NH₄WF₇, (NH₄)₂SiF₆,
(NH₄)₂SnF₆, (NH4)₂SbF₅,(NH₄)₂GeF₆ und (NH₄)₂PbF₆.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn­ zeichnet, daß der Komplex aus der folgenden Gruppe ausgewählt ist: (NH₄)₂NaFeF₆, (NH₄)₂NaAlF₆, (NH₄)₂KFeF₆,
(NH₄)₂KAlF₆, NH₄NaSiF₆ und NH₄KSiF₆.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn­ zeichnet, daß man die Umsetzung zwischen Komplex und Fluorgas bei Temperaturen von 80°C bis zur thermischen Komplex-Zersetzungstemperatur durchführt.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekenn­ zeichnet, daß man die Konzentration von F₂ in der Gasphase des Reaktionssystems unter 10 Vol.-% hält.
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