DE1767422B2 - Verfahren zur herstellung von aluminiumoxid aus bauxit - Google Patents
Verfahren zur herstellung von aluminiumoxid aus bauxitInfo
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- C01F7/04—Preparation of alkali metal aluminates; Aluminium oxide or hydroxide therefrom
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- C01F7/0646—Separation of the insoluble residue, e.g. of red mud
- C01F7/0653—Separation of the insoluble residue, e.g. of red mud characterised by the flocculant added to the slurry
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Aluminiumoxid aus Bauxit unter Aufschluß des
Bauxits in wäßriger Lösung bei erhöhten Temperaturen mit einer starken Base zwecks Lösung des Aluminiumoxids und Abtrennung des Aluminiumoxids von den
wasserunlöslichen Rotschlamm-Verbindungen des Bauxits mit erhöhter Geschwindigkeit und erhöhter
Wirksamkeit unter Zusetzen eines Polyacrylat enthaltenden Flockungsmittels mit einem Molekulargewicht
des Polyacrylats von mindestens 50 000, das mindestens 80% wiederkehrende Acrylsäure- oder Acrylsäuresalz-Einheiten aufweist, zu der das Aluminiumoxid und die
Verunreinigungen enthaltenden aufgeschlossenen Bauxitaufschlußlauge in einer Menge von 0,000453 bis zu
4,53 kg pro Tonne Rotschlamm.
Das fast ausschließlich zur Herstellung von Aluminiumoxid verwendete Verfahren ist das Bayer-Verfahren. Dieses Verfahren wird gemäß seinen allgemeinen
Merkmalen fast ausschließlich in wäßriger Lösung durchgeführt und durch Umsetzung von Bauxit mit
einer starken Base, wie z. B. Ätznatron oder Ätzkalk in dampfbeheizten Autoklav ausgeführt, wobei das Aluminiumoxid in eine lösliche Aluminatform übergeführt
wird. Während dieser Stufe wird eine erhebliche Anzahl von unlöslichen Verunreinigungen erhalten oder aus
dem Bauxit freigesetzt. Diese Stoffe müssen von dem gewünschten Aluminiumoxidbestandteil abgetrennt
werden. Diese Rückstände, allgemein als Rotschlämme bekannt, enthalten Eisenoxide, Natriumaluminiumsilikat, Titanoxid und andere Stoffe. Im allgemeinen treten
diese Schlämme in Form von sehr feinen Teilchen auf, die schwierig abzutrennen sind. Dennoch müssen die
Rotschlämme, welche üblicherweise etwa 5—30
Gew.-% des Erzes ausmachen, rasch und sauber von der
löslichgemachten Aluminiumoxidflüssigkeit abgetrennt werden, um diese spezielle Verfahrensstufe wirtschaftlich wirKsam zu machen. Wenn die Trennungsgeschwindigkeit zu gering 1st, wird die Ausbeute wesentlich
vermindert und die Gesamtleistung des Verfahrens verschlechtert. In ähnlicher Weise ist, wenn keine
saubere Trennung erreicht wird, das sich ergebende Aluminiumoxid in Aluminatform etwas unrein und für
ω eine Reihe von Verwendungszwecken ungeeignet
Um die obigen Probleme auszuschalten und sowohl die Abtrennung der Rotschlämme von Aluminiumoxid
wesentlich zu beschleunigen als auch eine sauberere Trennung der Bestandteile zu bewirken, werden in der
Industrie im allgemeinen Stärke oder Stärkederivate an dieser Stelle des Verfahrens hinzugefügt. Während
diese Materialien zur Erhöhung der Wirksamkeit der Absetzstufe beitragen, besitzen die Stärkezusätze eine
Reihe von Nachteilen. Am wichtigsten ist die Tatsache,
daß relativ große Mengen an Stärke verwendet werden
müssen, um eine zufriedenstellende Trennung zu erreichen. Jedoch ist die erforderliche Handhabung
solch großer Mengen an Stärke unerwünscht. Außerdem führt die Verwendung übermäßiger Stärkemengen
notwendigerweise zu einer sie begleitenden hohen organischen Beladung der geklärten Flüssigkeit mit der
Stärke oder Stärkeabbauprodukten. Da die Stärke im allgemeinen zu einem heißen aufgeschlossenen Bauxit
hinzugegeben wird, um die Trennung der Verunreini-
gungen und des in Lösung gebrachten Aluminiumoxids zu bewirken, wird die zugegebene Stärke häufig zu
kleineren Einheiten wie z. B. Oxalaten abgebaut. Diese Materialien werden mit der Aluminiumoxidflüssigkeit
weitergetragen und verursachen Probleme be· der
weiteren Aufarbeitung des Aluminiumoxids, wie z. B. Ausfällung und Ablagerung der Oxalate an Wärmeübertragungsoberflächen. Es wäre daher vorteilhaft für die
Aluminiumoxidherstellungsindustrie, die Geschwindigkeit und Wirksamkeit der Trennung der Rotschlamm-
verunreinigungen von dem gewünschten Aluminatflüssigkeitsbestandteil, die sich aus dem Aufschlußverfahren
ergeben, zu erhöhen. Insbesondere, wenn man einen chemischen Austauschstoff für Stärke fände, welcher bei
wesentlich geringeren Dosierungen wirksam wäre,
ergäben sich große Vorteile für die Aluminiumoxid
herstellende Industrie.
Aus Chem. Zentralblatt 1961, Seite 15 880 ist es bekannt, beim Bauxitaufschluß die Abtrennung des
Rotschlamms durch Zusatz von Polyacrylamid als
Flockungsmittel zu beschleunigen. Nach der Zeitschrift
»Chemie-Ing.-Technik«, 39. Jahrg., (1967) Heft 4, Seite
172-178, verhalten sich Polyacrylat und Polyacrylamid
unterschiedlich als Flockungsmittel bei der Wasseraufbereitung.
Die FR-PS 14 70 568 beschreibt die Verwendung von Polyacrylat mit einem Molekulargewicht von 50 000,
150 000 oder 300 000 aus mindestens 80% wiederkehrenden Acrylsäure- oder Acrylsäuresalz-Einheiten in
Kombination mit einer anderen Komponente, insbeson
dere Stärke, als Flockungsmittel zum Ausflocken von
Rotschlamm aus Natriumaluminatlösungen bei Verfahren zur Gewinnung von Aluminiumoxid aus Bauxitaufschlämmungen. Polyacrylsäure aliein ist nach den
dortigen Angaben als Flockungsmittel ungeeignet, so
daß der Fachmann nicht angeregt wird, Polyacrylsäure
im Bereich höherer Konzentrationen als alleiniges Flockungsmittel zu verwenden, vielmehr auf Grund
dieses Vorurteils der Technik gegen eine alleinige
Π 67
IO
20
. vendung von Polyacrylsäure angehalten wird, nach deren Flockungsmitteln zu suchen.
"Aus der SU-PS 2 02 522, der GB-PS 7 77 306 und der
■AS 11 07 937 sind ferner Verfahren zur Herstellung
Polymerisaten und Copolymerisaten auf Acrylsäuasis bekannt Es finden sich dort Hinweise auf die
rwendung der Verfahrensprodukte als Flockungsmit-
, .Das Problem des Abtrennens von Rotschlamm beim
jiuxitaufschluß wird dort nicht erörtert
[.Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein
'ahren zur Herstellung von Aluminiumoxid aus sit unter Aufschluß des Bauxits in wäßriger Lösung
. erhöhten Temperaturen mit einer starken Base
yecks Lösung des Aluminiumoxids zur Verfügung zu !teilen, bei dem das Aluminiumoxid von den wasseiun-
suchen Rotschlamm-Verunreinigungen des Bauxits
fit erhöhter Geschwindigkeit und erhöhter Wirksam-
jit abgetrennt werden kann.
Zur Lösung dieser Aufgabe geht die Erfindung von einem Verfahren zur Herstellung von Aluminiumoxid
aus Bauxit unter Aufschluß des Bauxits in wäßriger Lösung bei erhöhten Temperaturen mit einer starken
Base zwecks Lösung des Aluminiumoxids und Abtrennung des Aluminiumoxids von den wasserunlöslichen
Rotschlamm-Verunreinigungen des Bauxits mit erhöhter Geschwindigkeit und erhöhter Wirksamkeit unter
Zusetzen eines Polyacrylat-Flockungsmittels mit einem Molekulargewicht von mindestens 50 000, das mindestens
80% wiederkehrende Acrylsäure- oder Acrylsäuresalz-Einheiten aufweist, zu der das Aluminiumoxid
und die Verunreinigungen enthaltenden aufgeschlossenen Bauxitaufschlußlauge in einer Menge von 0,000453
bis zu 4,53 kg pro Tonne Rotschlamm aus und sieht vor, daß man das Polyacrylat als alleiniges Flockungsmittel
verwendet.
Durch die Erfindung wird erreicht, daß unter Vermeidung von Stärke als Flockungsmittel, die die
oben angegebenen Nachteile hat, die Abtrennung des Aluminiumoxids von den wasserunlöslichen Rotschlamm-Verunreinigungen
des Bauxits mit erhöhter Geschwindigkeit und erhöhter Wirksamkeit zu erreichen ist, und zwar ist die Wirksamkeit des bei der
Erfindung verwendeten Polyacrylats wesentlich größer als die von Stärke sowie auch als die Wirksamkeit
anderer Polymerisate, wie z. B. Polystyrolsulfonat und Copoly(natriumacrylatacrylamid) mit wiederkehrenden
Acrylsäuresalz-Einheiten von 5 und 48%, wie nachfolgend ausführlicher gezeigt wird. Das bei der Erfindung
verwendete Flockungsmittel kann entweder ein Homopolymerisat, das aus Polyacrylsäure oder Salzen der
Polyacrylsäure besteht, oder ein Copolymerisat, Terpolymerisat oder höheres Polymerisat mit mehreren
Bestandteilen sein, wobei mindestens 80% der Polymerisatstruktur aus wiederkehrenden Acrylsäure- oder
Acrylsäuresalz-Einheiten bestehen. Das Polyacrylsäuresalz kann entweder ein Alkali-, Erdalkali- oder
Ammoniumsalz sein.
Außer den Homopolymerisaten oder Acrylaten ist eine weitere bevorzugte Art ein wasserlösliches
Copolymerisat, welches durch Copolymerisation eines Monomergemisches erhalten worden ist, das 80—99
Gew.~% Acrylsäure oder Acrylsäuresalz, vorzugsweise Alkaliacrylat, und 1—20 Gew.-% eines weiteren
äthylenisch ungesättigten Monomers enthält, das eine hydrophile Gruppe in der Seiten-Kette enthält. &5
Besonders brauchbare Homopolymerisate oder Copolymerisate des oben beschriebenen Typs haben
vorzugsweise ein Molekulargewicht über 100 000.
.15
40 Ausgezeichnete Polyacrylat·Flockungsmittel besitzen
Molekulargewichte von sogar 10 000 000.
Eine große Anzahl eines oder mehrerer verschiedener Monomerer können in Mengen bis zu etwa 20% mit
Acrylsäure oder deren Salzen copolymerisiert oder terpolymerisiert werden. Typische Comonomere sind
z, B. Acrylamid, Methacrylamid, Acrylnitril, die niederen Alkylester der Acryl- und Methacrylsäure, Vinylmethyläther,
Methacrylsäuresalze, Maleinsäureanhydrid und Salze derselben, Isopropylenacetat, ltaconsäure, Vinylacetat,
a-Methylstyrol, Styrol, Fumarsäure, Acomtsäure,
Citraconsäure, Amide jeder der vorstehenden Säuren, Alkaliderivate (z.B. Natrium, Kalium und Lithium),
Erdalkaliderivate (z.B. Magnesium, Calcium, Barium und Strontium), und Ammoniumsalze jeder der obigen
monomeren Säuren oder von anderen, die partiellen Alkylesteramide und Salze verschiedener Polycarbonsäure,
Vinyltoluol, Chlorstyrol, Vinylchlorid, Vinylformiat, Äthylen, Propylen, Isobutylen usw.
Die am meisten bevorzugten Stoffe unter den oben angegebenen Comonomeren enthalten eine hydrophile
Gruppe in einer Seitenkette der äthylenisch ungesättigten Kohlenwasserstoffgruppe. Diejenigen Monomere,
die keine solche hydrophile löslichmachende Gruppe enthalten, sollten in kleineren Mengen, und zwar etwa
1—5 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht an vorhandenem Monomer, verwendet werden.
Weitere monomere Substanzen, die in Verbindung mit dem Acrylsäure- oder dem Acrylat-Bestandteil
verwendet werden können, sind z. B. Materialien wie Sulfoäthylacrylat, Carboxyäthylacrylat, Diäthylvinylphosphonat.
Crotonsäure oder deren Salze, Vinylsulfonat oder deren Salze, Vinylalkohol und Vinylarylkohlenwasserstoffe,
die löslichmachende Gruppen enthalten, wie z. B. Sulfonate usw.
Das Polyacrylat wird als Flockungsmittel angewendet, indem man es, wie oben angegeben ist, einfach der
das Aluminiumoxid und die Verunreinigungen enthaltenden Bauxitaufschlußlauge zugibt. Vorzugsweise
werden 0,0227 bis zu etwa 4,53 kg Polyacrylat pro Tonne Rotschlamm zugegeben. Es wird darauf hingewiesen,
daß Mengen, die über dem eben angegebenen Maximum liegen, angewendet werden können, obgleich
im allgemeinen ein Punkt erreicht wird, wo zusätzliche Mengen Flockungsmittel die Trennungsgeschwindigkeit
gegenüber bereits erreichten maximalen Geschwindigkeiten nicht mehr verbessern. Daher ist es unwirtschaftlich,
überschüssige Flockungsmittelmengen zu verwenden, wenn dieser Punkt erreicht ist.
Um die Wirksamkeit der Homopolymerisate aus Polyacrylsäure und deren Salzen und der Copolymerisate
aus diesen Substanzen hinsichtlich einer wesentlichen Erhöhung der Trennungsgeschwindigkeit von unlöslichen
Anteilen aus Rotschlamm von der Aluminatflüssigkeit zu bestimmen, wurde das folgende Versuchsverfahren
vorgenommen. Dieses Versuchsverfahren wurde so durchgeführt, daß es typischen in der Industrie
vorkommenden Bedingungen entsprach, insbesondere im Hinblick auf diejenige Verfahrensstufe, während der
die aufgeschlossene Abflußlösung mit einer Chemikalie behandelt wird, um die Abtrennung der unlöslichen
Anteile zu erleichtern. Um Versuchsmedien herzustellen, wurde folgendermaßen ein aufgeschlossenes Erz
zubereitet: Aus 595 g Erz, 15 g Calciumhydroxid und 4750 ml einer Industrieablauge wurde eine Aufschlemmung
hergestellt Die Ablauge war eine wäßrige Lösung aus Natriumcarbonat, Ätzalkali, Aluminat und Natriumsilikat.
Die obigen Materialien wurden in einen
Chemikalie | Dosierung — | Trennungs- |
kg Chemikalie | geschwindig | |
pro Tonne | keit | |
feuchten | ||
Rotschlamms | (m/h) | |
Stärke | 0,77 | 0,610 |
Stärke | 2,31 | 1.22 |
Stärke | 4,63 | 2,44 |
Stärke | 9,25 | 3,05 |
Natriumpolyacrylat | 0,095 | 1,52 |
Natriumpolyacrylat | 0,136 | 3,66 |
Natriumpolyacrylat | 0,272 | 6,10 |
Natriumpolyacrylat | 0,544 | 12,20 |
N a triumpolyacry la t | 1,36 | 18,3 |
Dampfautoklav gegeben, welcher mit einem Schaufelrührer (800—1000 rpm) ausgestattet war. Die Luft in
dem Autoklav wurde durch Stickstoff verdrängt mittels dreimaligem abwechselndem Unterdrucksetzen auf
14,1 kg/cm2 und anschließende Entlüftung. Der Inhalt
des Autoklav wurde nach einer Aufheizzeit von einer halben Stunde auf 200°C erhitzt Ein Gleichgewichtsdampfdruck von 11,2—14,1 kg/cm2 wurde dann erhaJ-ten. Die Aufschlußtemperatur wurde eine halbe Stunde
lang aufrechterhalten, dann wurde der Inhalt auf ι ο Atmosphärendruck gebracht und die erhaltene Autoklav-Abflußlösung mit siedendem Wasser auf ein
Gesamtvolumen von 61 verdünnt Dieses als Versuchsmedium verwendete Material wurde dann unter Rühren
bei 990C gelagert.
Die Trennungsversuche wurden folgendermaßen durchgeführt: Ein 500-ml-Meßzylinder aus hartem
Geräteglas mit konischem Hals zum Aufsetzen eines Stopfens wurde in Abständen von 2ß4 cm markiert Der
Meßzylinder wurde auf 93°C vorgewärmt 10—20 ml der gelösten Polymerisatbehandlungsmasse wurden bei
jeder gewünschten Dosierungshöhe zu dem Meßgefäß hinzugefügt, welches 500 ml der Aufschluß-Abflußlösung enthielt.
Der Meßzylinder wurde mit einem Stopfen verschlossen und zur Mischung des Inhaltes umgekehrt Er wurde
dann in einen Ofen mit einer Glastür gestellt und bei 93° C gehalten. Ein mit einer Geschwindigkeit von 1 rpm
rotierender Rührer wurde eingeführt und die Trennungsgeschwindigkeit durch visuelle Mischung verfolgt
Diese Messung wurde spezifisch durchgeführt indem man die Feststoff-Flüssigkeits-Grenzfläche beobachtete
und das Absinken dieser Grenzfläche in cm/Min ablas. Diese Ziffer wurde dann in eine Trennungsgeschwindigkeit des unlöslichen Rotschlamms von der klaren
Flüssigkeit, ausgedrückt in m/h, umgerechnet. Die unten angegebene Tabelle 1 zeigt einen Vergleich der
Ergebnisse, die mit Stärke und Natriumpolyacrylat erhalten wurden, und zwar im Hinblick auf das
Verhalten während des oben beschriebenen Versuchs. Dieses spezielle Homopolymerisat das Homopolymerisat aus Acrylsäure und verschiedene Copolymerisate
jeder dieser beiden Substanzen zeigen Wirksamkeiten, die 20-40mal höher liegen als die Wirksamkeit von
Stärke bei gleicher Dosierung.
45
55
60
Eine Anzahl von Mischpolymerisaten von Acrylsäure oder Acrylaten, die eine Vielzahl anderer Comonomere
enthielten, wurden synthesiert und hinsichtlich ihrer Wirkung zur Förderung der Trennung zwischen dem
unlöslichen Rotschlamm und der klaren Aluminatflüs
sigkeit geprüft Für diesen Vergleich wurde ein weiteres
Homopolymerisat aus Natriumacrylat hergestellt welches ein wesentlich höheres Molekulargewicht als das
im obigen Falle verwendete Material aufwies und demzufolge noch erstaunlichere Ergebnisse, ausgedrückt als Beschleunigung der Trennung des Rotschlamms von der Aluminatflüssigkeit ergab. Iirt allen
Fällen wurden das Homopolymerisat aus Natriumacrylat und verschiedene Copolymerisate von Natriuimacrylat bei einer Dosierungshöhe von 0,136 kg der
Chemikalie pro Tonne feuchten Rotschlamms untersucht Bei dieser Dosierungshöhe ergab das Natriumpolyacrylat mit hohem Molekulargewicht eine Trennungsgeschwindigkeit von 122 m/h. Ergebnisse mit Bezug auf
die verschiedenen Copolymerisate von Natriumacrylat sind in der untenstehenden Tabelle 2 angegeben.
Comonomer | Comono | Trennungs- |
mer |
geschwindig-
If pit |
|
(%) | (m/h) | |
Acrylamid | 2 | 9,14 |
Acrylamid | 5 | 11.0 |
Acrylamid | 10 | 1,46 |
Acrylamid | 20 | 0,55 |
Natriumfumarat | 1 | 7.32 |
Natriumfumarat | 2 | 18.3 |
Natriumfumarat | 5 | 7.32 |
Natriumfumarat | 15 | 1.10 |
Diäthylvinylphosphonat | 2 | 7,32 |
Diäthylvinylphosphonat | 5 | 1.83 |
Diäthylvinylphosphonat | 20 | 1,10 |
Natriumcrotonat | 2 | 1,10 |
Natriumcrotonat | 5 | 0,305 |
Natriummethacrylat | 5 | 1.83 |
Kaliumvinylsulfonat | 2 | 1,83 |
Kalium vinylsulfonat | 5 | 0,91 |
Es ergab sich die überraschende Feststellung, daß eine Vielzahl von anderen Polymerisaten als die oben
angeführten Materialien, und zwar sowohl Additionsais auch Kondensationspolymerisate und Polymerisate
mit geringer Vernetzung keine oder nur geringe Wirkung hinsichtlich der Beschleunigung der Trennungsgeschwindigkeit des Rotschlammrückstandes von
der Aluminatflüssigkeit zeigte. Dir nachfolgenden Substanzen besaßen keine größere Wirkung als ein
Blindversuch, bei dem keine Chemikalienzugabe vorgenommen wurde, und in einigen Fällen verminderte das
hinzugefügte Polymerisat tatsächlich die Trennungsgeschwindigkeit der Rotschlammverunreinigungen im
Vergleich zu den Blindversuchen. Blindversuche ohne die günstige Zugabe der erfindungsgemäßen Chemikalie besaßen im allgemeinen eine Trennungsgeschwindigkeit unter 0,0305 m/h. Die nachfolgenden Polymerisate
zeigten etwa die gleiche Trgnngeschwindigkeit oder verlangsamten sogar die Eigentrennung der dispergierten wasserunlöslichen Rotschlammverunreinigungen
von der flüssigen Phase. Einige der ohne Erfolg untersuchten Polymerisate sind z. B. Polyvinylalkohol,
Polyäthylenoxid, Polyacrylamid, Polyvinylpyrrolidon, Polystyroltrimethylammoniumhydroxid, Polydimethylaminoäthvlmethacrvlat. Conolvmerisat aus niallviamin
und Acrylamid, Polyäthylenimid, Polyvinyltoluolsulfonat,
Copolymefisat aus Polyvinylpyrrolidon und Vinylalkohol, das Bisulfataddukt von Polyacrolein, Copolymerisat
aus Dimetiiylaminöäthylrnethacrylat und Acrylamid,
Polyamine mit verschiedenen Molekulargewichten, Polymerisate aus quarternären Verbindungen mit
verschiedenen Molekulargewichten, Copolymerisat aus 5% NatriUmacrylat und 95% Acrylamid, 50-50-Copolymerisate
aus Nätriümacrylat und Acrylamid, Copolymerisat
aus Vinylmethyläther und Maleinsäureanhydrid und weitere. Diese Polymerisate sowie kaustifizierte
Perlmaisntärke wurden dem oben vor der Tabelle 1 beschriebenen Test unterworfen, und es wurden die in
der Tabelle 3 angegebenen Ergebnisse erhalten. Es können zusammen mit dem Polyacrylat Hilfsstoffe wie
Dispergierhilfsmittel, Streckmittel, Antischaumbildner usw. zugegeben werden. Vorzugsweise wird das
Polyacrylat in Form von wäßrigen Lösungen zugesetzt, um die leichte Auflösung des Flockungsmittels in den
Autoklav-Erzaufschlämmungen zu gewährleisten.
Der Begriff »Polymerisat«, wie er hier verwendet wird, erfaßt Homopolymerisate, Copolymerisate und
Polymerisate mit geringer Vernetzung der Acrylsäure oder von Acrylaten gemäß den vorstehend definierten
Begrenzungen.
Behandlungsmittel
Dosierung Absetzgeschwindigkeit
(kg pro Tonne (m/h)
feuchten Rotschlamms)
(kg pro Tonne (m/h)
feuchten Rotschlamms)
Blindprobe
20—90 Polyvinylalkohol
1—90 Polyvinylalkohol
20-60 Polyvinylalkohol
Polyox (polyäthylenoxid) 35
1—90 Polyvinylalkohol
20-60 Polyvinylalkohol
Polyox (polyäthylenoxid) 35
Polyox (polyäthylenoxid) 207
Polyox (polyäthylenoxid) 750
(Polyacrylamid)
MOIOOOOOO
(Polyacrylamid)
MOIOOOOOO
<0,03
1,82,0,91 <0,03
1,82,0,45,0,11 <0,03
1,82.0,11 <0,03
1,82,0,45 <0,03
1,82,0,45 <0,03
1,82,0,45 <0,03
1,82,0,45.0,11 <0.03
Behandlungsmittel
Dosierung
(kg pro Tonne feuchten Rotschlamms)
Absetzgcr
schwindigkeii
(m/h)
Polyvinylpyrrolidon
Polyacrolein (bisulfit)
Polyvinylpyrrolidon/
vinylalkohol)
vinylalkohol)
Polystyroltrimethyl-
ammoniumhydroxid
Polydimethylamino-
äthylmethacrylat
(DMAEM)
(DMAEM)
Poly(DMAEM-Acryl-
amid) 50:50
Poly(DMAEM-Acryl-
amid)15:85
Poly(diallylamin-
Poly(diallylamin-
acrylamid)
Poly(diallyldimethyl-
ammoniumchlorid)
Polyäthylenimin
DMAEM-Acrylamid
DMAEM-Acrylamid
Copoly(natriumacrylat-
acrylamid) 5:95
Copoly(natriumacrylat-
acrylamid) 48:52
Polyvinyltoluolsulfonat
Polyvinyltoluolsulfonat
Polystyrolsulfonat,
MG 70000·)
Polystyrolsulfonat*)
(MG 1000000)
Polystyrolsulfonat,
MG 4 ■ 106 .
Copoly(vinylmethyläther-maleinsäure)
Kaustifizierte Perl·
maisstärke
MG 4 ■ 106 .
Copoly(vinylmethyläther-maleinsäure)
Kaustifizierte Perl·
maisstärke
1,82. 0,45
1,82
1,82
1,82 1,82,0,45,0,11
1,82,0,45,0,11 1,82,0,45,0,11
1,82, 0,45 1,82, 0,45
1,82, 0,45 0,9 1,82. 0,45
<0,03 <0,03 <0,03
<0,03 <0,03
<0,03 <0,03 <0,03 <0,03
<0,03 <0,03 <0,03
1,82.0,45,0,11 <0,03
1,82, 0,45 1,82, 0,45
1,82 0,45 0,23
1,82
3.64, 7,28 1,68 0,91 0,45 0,11 *) Molekulargewichte sind geschätzt.
<0,03 <0,03
0,91
0,52
0,64
<0,03
<0,03
3,66-4,5*
2,44-3,Oi
1,37
0,52
0.08
Claims (3)
1. Verfahren zur Herstellung von Aluminiumoxid
aus Bauxit unter Aufschluß des Bauxits in wäßriger
( Lösung bei erhöhten Temperaturen mit einer
'starken Base zwecks Lösung des Aluminiumoxids und Abtrennung des Aluminiumoxids von den
wasserunlöslichen Rotschlamm-Verunreinigungen des Bauxits mit erhöhter Geschwindigkeit und
erhöhter Wirksamkeit unter Zusetzen eines Polyacrylat enthaltenden Flockungsmittels mit einem
Molekulargewicht des Polyacrylats von mindestens 50 000, das mindestens 80% wiederkehrende Acrylsäure- oder Acrylsäuresalz-Einheiten aufweist, zu
der das Aluminiumoxid und die Verunreinigungen enthaltenen aufgeschlossenen Bauxitaufschlußlauge
in einer Menge von 0;000453 bis zu 4,53 kg pro Tonne Rotschlamm, dadurch gekennzeichnet, daß man das Polyacrylat als alleiniges
Flockungsmittel verwendet.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man ein wasserlösliches Copolymerisat verwendet, das durch Copolymerisation von
80—99 Gew.-% eines Alkalimetallacrylats und 1—20 Gew.-% eines weiteren äthylenisch ungesättigten Monomers, das eine hydrophile Gruppe in der
Seitenkette enthält, erhalten worden ist.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß man ein Copolymerisat aus Natriumacrylat und Acrylamid verwendet.
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DE19681767422 DE1767422B2 (de) | 1968-05-09 | 1968-05-09 | Verfahren zur herstellung von aluminiumoxid aus bauxit |
Applications Claiming Priority (1)
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Publications (2)
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DE1767422B2 true DE1767422B2 (de) | 1977-07-21 |
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Family Applications (1)
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DE19681767422 Withdrawn DE1767422B2 (de) | 1968-05-09 | 1968-05-09 | Verfahren zur herstellung von aluminiumoxid aus bauxit |
Country Status (1)
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Families Citing this family (3)
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---|---|---|---|---|
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GB0103192D0 (en) * | 2001-02-09 | 2001-03-28 | Ciba Spec Chem Water Treat Ltd | Scale removal or prevention |
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1968
- 1968-05-09 DE DE19681767422 patent/DE1767422B2/de not_active Withdrawn
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
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BHN | Withdrawal |