DE3129019C2 - - Google Patents
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur
Flokkulierung von Rotschlämmen des Bayer-Verfahrens
unter Zusatz einer wirksamen Menge eines Flokkulierungsmittels
nach dem Oberbegriff des Hauptanspruchs.
Ein solches Verfahren ist aus der DE-AS 22 51 261
bekannt.
Bei dem
Bayer-Verfahren handelt es sich um das beinahe weltweit
benutzte Verfahren zur Herstellung von Aluminiumoxid. Dieses
Verfahren wird in seinen Grundzügen fast ausschließlich
in wäßriger Lösung durchgeführt und beruht auf der
Umsetzung von Bauxit und einer starken Base, wie Natronlauge
oder Kalk, in mit Dampf beheizten Autoklaven, wobei
das Aluminium in eine lösliche Aluminatform überführt
wird. Bei dieser Verfahrensstufe resultiert eine beträchtliche
Menge an unlöslichen Verunreinigungen. Es werden
auch aus dem Bauxit unlösliche Verunreinigungen freigesetzt,
die von den angestrebten Aluminiumoxid-Bestandteilen
abgetrennt werden müssen. Diese Rückstände, die allgemein
als "Rotschlamm" bezeichnet werden, umfassen Eisenoxide,
Natriumaluminosilikate, Titanoxid und andere Materialien.
Diese Schlämme treten im allgemeinen als sehr
feine Teilchen in Erscheinung, die äußerst schwierig abzutrennen
sind. Trotzdem müssen die Rotschlämme, die gewöhnlich
10 bis 50 Gew.-% des Erzes ausmachen, schnell
und sauber von der Lauge des gelösten Aluminiumoxids abgetrennt
werden, um bei dieser besonderen Verfahrensstufe
eine wirtschaftlich effiziente Durchführung zu erreichen.
Falls die Abtrennungsgeschwindigkeit zu gering ist, verringert
sich der materielle Ausstoß, was auf die Gesamtverfahrenseffizienz
negative Auswirkungen hat. In gleicher
Weise wird bei einer nicht sauberen Abtrennung das
resultierende Aluminiumoxid in der Form von Aluminat mehr
oder weniger roh erhalten, wodurch es für eine Anzahl von
Endanwendungen nicht den Anforderungen genügt. Die unlöslichen
Verunreingigungen, die in dem Aluminiumoxid als Folge
des Mitschleppens aus dem Herstellungsverfahren zugegen
sind, neigen dazu, zusätzliches, nicht-aktives Material
in spezifische Medien, wie z. B. Wasser, das mit Aluminat
für eine Vielzahl von Zwecken behandelt wird, einzuschleppen.
So führt beispielsweise die Verwendung von niederwertigem
Natriumaluminat, das relativ große Mengen an
Schlammverunreinigungen enthält, bei der Behandlung von
Wasser zu einer gesteigerten Tendenz zur Bildung von
Schlammassen als direkte Folge der vorliegenden, unlöslichen
Verunreinigungen. Diese Massen können zu Störungen
bei den Einspeisungseinrichtungen führen. Darüber hinaus
kommt es, wenn das rohe Natriumaluminat wesentliche Mengen
an Verunreinigungen als Beimischung enthält, zu
schwierig beherrschbaren Lösungsproblemen, falls das Aluminat
in fester Form eingespeist wird.
Ein Verfahren zur Überwindung der obigen Probleme und insbesondere
zur wesentlichen Beschleunigung der Abtrennung
von Rotschlämmen von Aluminiumoxid sowie zu
einer sauberen Trennung der Bestandteile ist in der
US-PS 33 90 959 beschrieben. Darin wird darauf hingewiesen,
daß die Verwendung von Homo- oder Copolymerisaten
von Acrylsäure und Acrylaten, die nicht mehr als 20%
anderer äthylenisch ungesättigter, polymerisierbarer,
polarer Monomeren enthalten, als Rotschlamm-Flokkuliermittel
die Gesamteffizienz des Bayer-Verfahrens verbessern.
Die genannte Patentschrift lehrt die Verwendung von Copolymerisaten
von Acrylsäure oder Acrylaten mit äthylenisch
ungesättigten Monomeren als Rotschlamm-Flokkuliermittel.
Es wird jedoch auch darauf hingewiesen, daß ein
drastischer Abfall der Trenngeschwindigkeit erfolgt, wenn
die äthylenisch ungesättigten Monomeren mehr als 5 Mol-%
ausmachen, und daß bei mehr als 20 Mol-% keine signifikante
Trennung erhalten wird. Obwohl sich diese Lehre für die
anfängliche oder "Kopf"-Stufe des Gewinnungskreislaufs
als richtig erwiesen hat, hat sich doch jetzt Überraschenderweise
herausgestellt, daß diese Lehre nicht für
die Ergebnisse gilt, die bei den späteren, verdünnteren
Stufen des Rückgewinnungskreislaufs erhalten werden.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren bereitzustellen,
durch das wirtschaftlich effiziente Mengen an
Rotschlamm aus der "Kopf"-Stufe des Rückgewinnungskreislaufs
und aus den nachfolgenden Rückgewinnungsstufen
abgetrennt werden können.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch ein Verfahren
zur Flokkulierung von Rotschlämmen gemäß Oberbegriff
von Anspruch 1 mit den im kennzeichnenden Teil angegebenen
Merkmalen.
Eine zweckmäßige Ausgestaltung ist im Patentanspruch 2
angegeben.
Die vorliegende Erfindung stellt ein neues Verfahren zur
Rückgewinnung von Aluminiumoxid nach dem Bayer-Verfahren,
bei dem Rotschlämme aus dem Rückgewinnungskreislauf ausgeflockt
werden, zur Verfügung. Das Verfahren umfaßt den
Zusatz einer wirksamen Menge eines bekannten Flokkuliermittels, das aus
Stärke und/oder Homopolymerisaten von Acrylsäure
oder Acrylaten und/oder Copolymerisaten von Acrylsäure oder Acrylaten
mit einem Gehalt von mindestens 80 Mol-% Acrylsäure oder
Acrylatmonomeren besteht, zu wenigstens
der ersten Stufe des Rückgewinnungskreislaufs und
anschließend den Zusatz einer wirksamen Menge eines Copolymerisats,
das 35 bis 75 Mol-% Acrylsäure
oder Acrylat und 65 bis 25 Mol-% Acrylamid
enthält, zu einer oder mehreren anschließenden Rückgewinnungsstufen.
Der Einsatz eines zweiten, genau bestimmten Polymerisats
bei den letzteren Stufen des Rückgewinnungskreislaufs,
bei denen das System verdünnter ist und die Bedingungen
weniger drastisch sind, hat sich überraschenderweise
als wirksame Maßnahme zur Flokkulation der Rotschlämme
erwiesen.
Die herkömmlichen Flokkuliermittel, die bei wenigstens der
ersten Stufe eingesetzt werden sollen, umfassen Stärke,
Homopolymerisate von Acrylsäure oder Acrylat, Copolymerisate
von Acrylsäure oder Acrylat, bei denen das Copolymerisat
wenigstens 80 Mol-% Acrylsäure oder Acrylatmonomere
enthält, hydrolysierte Acrylamidmonomere oder Polymerisate
sowie Mischungen derselben. Unter "Acrylat" wird das Salz
einer Acrylsäure verstanden, wobei es sich bei derartigen
Salzen entweder um Alkalimetall- oder Ammoniumsalze handeln
kann. Falls Copolymerisate von Acrylsäure oder Acrylat
eingesetzt werden, kann eine große Vielfalt von Comonomeren
in Mengen von bis zu 20 Mol-% verwendet werden.
Typische Comonomere umfassen Acrylamid, Methacrylamid,
Acrylnitril, die niederen Alkylester von Acryl- und Methacrylsäuren,
Vinylmethyläther, Methacrylsäuresalze,
Maleinsäureanhydrid und Salze derselben, Isopropenylacetat,
Itaconsäure, Vinylacetat, α-Methylstyrol, Styrol, Fumarsäure,
Aconitsäure, Citraconsäure, Amide irgendeiner der
vorstehend genannten Säuren, Alkalimetallderivate (z. B.
Natrium, Kalium und Lithium) und Ammoniumsalze irgendeiner
der obigen monomeren Säuren oder anderer Säuren,
die partiellen Alkylesteramide und Salze, verschiedener
Polycarbonsäuren, Vinyltoluol, Chlorstyrol, Vinylchlorid,
Vinylformiat, Äthylen, Propylen und Isobutylen. Unter
den erwähnten Comonomeren sind die besonders bevorzugten
Materialien diejenigen, welche eine hydrophile Gruppe in
einer von der äthylenisch ungesättigten Kohlenwasserstoffgruppe
abzweigenden Seitenkette enthalten. Solche Monomere,
die keinerlei derartige hydrophile, solubilisierende
Gruppe enthalten, sollten in kleineren Mengen verwendet
werden, beispielsweise in Mengen von etwa 1 bis
5 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der vorliegenden
Monomeren.
Weitere monomere Substanzen, die in Verbindung mit den
Acrylsäure- oder Acrylsäuresalz-Bestandteilen eingesetzt
werden können, umfassen Materialien, wie Sulfoäthylacrylat,
Carboxyäthylacrylat, Diäthylvinylphosphonat, Crotonsäure
oder Salze derselben Vinylsulfonat oder dessen Salze,
Vinylalkohol und Vinylarylkohlenwasserstoffe, die
solubilisierende Gruppen, wie Sulfonat, enthalten.
Insbesondere brauchbare Homopolymerisate oder Copolymerisate
des oben beschriebenen Typs sollten vorzugsweise ein
Molekulargewicht von über 50 000 und insbesondere bevorzugt
von über 100 000 aufweisen. Selbst Polymerisate mit
so hohen Molekulargewichten wie 10 Millionen können mit
hervorragendem Erfolg als Additive eingesetzt werden.
Stärkematerialien, die bei der vorliegenden Erfindung
brauchbar sind, umfassen Kartoffel-, Mais-, Tapioka-,
Amylose-, Sorghum- und andere, leicht erhältliche Stärken.
Die wirksame Menge des in wenigstens der ersten Stufe des
Rückgewinnungskreislaufs eingesetzten, herkömmlichen
Flokkusiermittels variiert, abhängig von der jeweils verarbeiteten,
spezifischen Bauxitzusammensetzung, den in
der Rückgewinnungsstufe vorliegenden Bedingungen, beispielsweise
hinsichtlich Temperatur, pH und Feststoffkonzentration,
sowie der Art der eingesetzten Rotschlamm-
Flokkulierungsmittel oder Flokkulantien. Im allgemeinen
liegt jedoch, falls Stärke oder eine Kombination
mit einem Gehalt an Stärke eingesetzt wird, die wirksame
Menge in einem Bereich von 0,05 bis 2,0 Gew.-%, bezogen
auf den trockenen Schlammrückstand. Falls synthetische
Polymerisate oder Copolymerisate eingesetzt werden, liegt
die wirksame Menge im allgemeinen zwischen 5 und
900 g Chemikalie/t des trockenen Schlammrückstands.
Bei dem Copolymerisat, das während einer oder mehrerer
der nachfolgenden Stufen des Rückgewinnungskreislaufs zugesetzt
wird, handelt es sich speziell um ein Copolymerisat,
das 35 bis 75 Mol-% Acrylsäure oder Acrylat (wobei
Acrylat die vorstehend angegebene Bedeutung hat) und
65 bis 25 Mol-% Acrylamid enthält. Obwohl angenommen
wird, daß äthylenisch ungesättigte Monomere neben
Acrylamid in diesem Copolymerisat wirksam eingesetzt werden
können, wird doch aus Gründen der Wirtschaftlichkeit,
Verfügbarkeit und Durchführbarkeit, das Acrylamid-
Comonomere bei dem erfindungsgemäßen
Verfahren eingesetzt. Diese bei nachfolgenden
Verfahrensstufen zugesetzten Copolymerisate sollten ein
derartiges Molgewicht aufweisen, daß die Brookfield-Viskosität
einer 0,15%igen Lösung des Polymerisats in 1 M NaCl
bei einem γH-Wert von 8, bestimmt mit einem UL-Adaptor bei 60 U/min,
wenigstens 2,0 mPa · s und vorzugsweise wenigstens 3,0 mPa ·s
beträgt.
Die wirksame Menge für diese nachfolgend zugesetzten
Copolymerisate variiert ebenfalls in Abhängigkeit von den
spezifischen Zusammensetzungen der verarbeiteten Bauseite
und von den Verfahrensbedingungen, die bei der Rückgewinnungsstufe
vorliegen. Im allgemeinen liegt jedoch die
wirksame Menge zwischen 5 und 450 g
Copolymerisat/t trockene Rotschlammfeststoffe und beträgt
vorzugsweise etwa 25 bis 225 g Copolymerisat/t
trockene Rotschlammfeststoffe.
Bei welcher spezifischen Stufe anschließend an die anfängliche
oder Kopfstufe bei dem Rückgewinnungskreislauf das
Copolymerisat, welches 35 bis 75 Mol-% Acrylsäure
oder Acrylat und 65 bis 25 Mol-% Acrylamid enthält, wirksam
sein wird, hängt von einer Anzahl von Variablen innerhalb
des Rückgewinnungssystems ab. Es wird angenommen,
daß der Stufe zugeordnete Verfahrensbedingungen, wie Temperatur,
pH-wert, Verdünnung der Lauge und Konzentration der
Rotschlammfeststoffe, eine wichtige Rolle spielen. Darüber
hinaus kann auch der Typ des Bauxiterzes selbst einen
Einfluß auf den wirksamen Anwendungsort haben. Da der genaue
Mechanismus der Wechselwirkung zwischen dem Flokkulierungsmittel
und den Rotschlammfeststoffen bisher unbekannt
ist, bleibt die Voraussagbarkeit darüber, inwieweit
eine bestimmte Stufe oder Verfahrensvariable der Stufe
die Wirksamkeit des Copolymerisats steuert, einer einfachen
Einordnung in Kategorien unzugänglich. Das Copolymerisat
hat sich im allgemeinen als in hohem Maße wirksam
erwiesen, wenn es in der vierten oder einer späteren Stufe
eingesetzt wird, wo die Gramm-Menge des Schlammrückstands
pro Liter der NaOH plus Na₂CO₃ weniger als etwa 100 beträgt.
Da es sich bei dieser Zahl um eine nur sehr ungefähre
Angabe handelt und die Zahl eher durch Zufälligkeiten
als auch die tatsächlich steuernden Stufenvariablen
bedingt ist, wird empfohlen, den nachfolgenden allgemeinen Versuch durchzuführen,
um zu bestimmen, welche Stufe eines gegebenen
Rückgewinnungskreislaufs den wirksamen Anwendungsort darstellt,
an dem das Copolymerisat zugesetzt werden sollte.
Die Stufe des Rückgewinnungskreislaufs, die untersucht werden
soll und bei der es sich nicht um die "Kopf"-Stufe
handelt, wird für die Zwecke dieses Versuchs als die "n-te"
Stufe bezeichnet. Die Wäscherunterströmung der (n-1)-ten
Stufe wird mit der Wäscherüberströmung der n-ten Stufe
auf 1 : 4 verdünnt. Auf diese Weise wird eine simulierte
Wäschereinspeisekonzentration der n-ten Stufe hergestellt.
Dieser hohe Verdünnungspegel ist notwendig zur Schaffung
eines Regels von reproduzierbarem, freiem Absitzen in einem
Versuchszylinder, wobei es sich vorzugsweise um einen
500 bis 1000 ml Meßzylinder handelt.
Zu dieser simulierten Wäschereinspeiselösung der n-ten
Stufe gibt man das zu untersuchende Flokkulierungsmittel
in einer 0,05 gew.-%igen Lösung. Bei der Lösung. bei der Lösung kann es
sich entweder um Wasser oder verdünnte Speiselauge (NaOH)
handeln. Die untersuchte Dosis des Flokkulierungsmittels
wird mittels einer Spritze zugegeben und mit der simulierten
Wäscherspeiselösung durch fünf Stöße eines perforierten
Pumpenkolbens vermischt. Das Absinken der Flüssig-
Feststoff-Grenzfläche wird in m/h gemessen, um die
Nützlichkeit des Flokkulierungsmittels bei der untersuchten
Stufe zu bestimmen.
In den folgenden Beispielen und
Vergleichsbeispielen
sind alle Teil-
und Prozentangaben, sofern nicht anders angegeben,
Gewichtsangaben.
Es wird nach dem oben beschriebenen, allgemeinen Versuch
vorgegangen. Ein Rotschlamm-Flokkulierungsmittel-
Copolymerisat mit einem Gehalt von 60 Gew.-% Natriumacrylat
und 40 Gew.-% Acrylamid, das ein Molekulargewicht
zwischen 5 und 10 Millionen aufweist, wird einer simulierten
Wäscherspeisflüssigkeit eines Rückgewinnungskreislaufs
mit australischem Rotschlamm zugesetzt, bei dem die
anfängliche Stufe mit einem 95 Gew.-% Natriumacrylat-
5-Gew.-% Acrylamid-Copolymerisat behandelt wurde. In der
nachfolgenden Tabelle I sind die eingesetzten Dosismengen
und die für die einzelnen Stufen erhaltenen Absitzraten
zusammengestellt.
Das Verfahren von Beispiel 1 wird wiederholt. Es wird jedoch
in der Versuchsstufe ein 95 Gew.-% Natriumacrylat-5-Gew.-%
Acrylamid-Copolymerisat als das Rotschlamm-Flokkulierungsmittel
eingesetzt. Die Ergebnisse sind ebenfalls in
der folgenden Tabelle I angegeben.
Das Verfahren von Beispiel 1 wird wiederholt. Es wird
jedoch das im Vergleichsbeispiel A eingesetzte Rotschlamm-
Flokkulierungsmittel zusätzlich zu dem Rotschlamm-
Flokkulierungsmittel von Beispiel 1 verwendet. Die
Ergebnisse sind in der folgenden Tabelle I aufgeführt.
Das Verfahren von Beispiel 1 wird wiederholt. Es wird jedoch
jetzt eine Natriumacrylat-Emulsion mit einem Molekulargewicht
von 5 bis 10 Millionen als Rotschlamm-
Flokkulierungsmittel eingesetzt. Die Ergebnisse sind
in der folgenden Tabelle I zusammengestellt.
Eine Probe aus einem Jamaika-Rotschlammkreislauf wird der
Wäscherstufen-Unterströmung entnommen und gemäß dem allgemeinen
Versuch verdünnt. Dazu gibt man ein Flokkulierungsmittel
in einer 0,05 gew.-%igen Lösung von NaOH. Das
untersuchte Flokkulierungsmittel ist ein Copolymerisat
von Natriumacrylat und Acrylamid mit einem Molekulargewicht
von 5 bis 10 Millionen, wobei die in der Tabelle II
angegebenen Monomerenverhältnisse vorliegen. Unter Anwendung
der Verfahrensweise des allgemeinen Versuchs
werden die in der nachfolgenden Tabelle II aufgeführten
Ergebnisse erhalten.
Wie aus den vorstehend angegebenen Daten leicht ersichtlich
ist, führt der Einsatz von Copolymerisaten von
Natriumacrylat und Acrylamiden zu einer drastischen Zunahme
der Flokkulierung bei späteren Stufen im Rückgewinnungskreislauf.
Obwohl ein Copolymerisat von 40 Gew.-%
Natriumacrylat und 60 Gew.-% Acrylamid bei den frühen Stufen
des Versuchs keinerlei bemerkenswerte Wirkung zeigt,
liefert das gleiche Polymerisat bei einer späteren Stufe
überraschenderweise ausgezeichnete Ergebnisse. Dieser Befund
verdeutlicht somit die Wichtigkeit einer Bewertung
der Eignung der einzelnen Stufen bezüglich des eingesetzten
Copolymerisats.
Claims (2)
1. Verfahren zur Flokkulierung von Rotschlämmen des Bayer-
Verfahrens unter Zusatz einer wirksamen Menge eines
Flokkulierungsmittels. das aus Stärke und/oder
Homopolymerisaten von Acrylsäure oder Acrylaten und/oder
Copolymerisaten von Acrylsäure oder Acrylaten mit einem
Gehalt von wenigstens 80 Mol-% Acrylsäure oder
Acrylatmonomeren besteht,
dadurch gekennzeichnet,
daß man das Flokkulierungsmittel wenigstens der ersten Stufe
des Aluminiumoxid-Rückgewinnungskreislaufs zusetzt und
anschließend einer oder mehreren nachfolgenden Stufen,
insbesondere der vierten oder späteren Stufen, des
Rückgewinnungskreislaufs eine wirksame Menge eines
Copolymerisats zusetzt, das 35 bis 75, vorzugsweise 50 bis
70 Mol-% Acrylsäure oder Acrylatmonomere und 65 bis 25,
vorzugsweise 50 bis 30 Mol-% Acrylamidmonomere enthält.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß es sich bei dem Flokkulierungsmittel, das man wenigstens
der ersten Stufe des Aluminiumoxid-Rückgewinnungskreislaufs
zusetzt, um ein Copolymerisat von Acrylsäure oder Acrylat
handelt, das wenigstens 90 Mol-% Acrylsäure oder
Acrylatmonomere und nicht mehr als 10 Mol-% Acrylamidmonomere
enthält.
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