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Die Erfindung betrifft ein chirurgisches Gerät zum Vernähen von Hohlorganen
kleinen Durchmessers, welches ein Rohrgehäuse, einen schwenkbar und einen starr
am Gehäuse befestigten Handgriff, einen Mittelstab und einen längsverschiebbaren
Hohlstock, die im Innern des Gehäuses geführt sind, einen zylindrischen Klammerstößel,
eine Durchschneidevorrichtung und einen abnehmbar mit dem Mittelstab verbundenen
Anschlagkopf mit einer zylindrischen Vertiefung aufweist.
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Chirurgische Geräte zum Vernähen von Hohlorganen sind in den USA.-Patentschriften
3 193 165 und 3 338 847 beschrieben. Die bekannten Geräte weisen im Anschlagkopf
Widerlager für die Klammern, eine Ringvertiefung, auf dessen Boden eine austauschbare
Kunststoffscheibe liegt, die als Widerlager für das zylindrische Messer zum Ausschneiden
einer Öffnung dient, und einen Stab, der den Anschlagkopf mit dem Klammerteil des
Gerätes verbindet, auf.
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Bei dieser Ausgestaltung des Gerätes ist es unmöglich, den Durchmesser
des Anschlagkopfes und des benachbarten Klammerteiles auf einen Durchmesser von
6 bis 7 mm zu reduzieren, wie es zum Vernähen der Speiseröhre bei einer Atresie
von Neugeborenen erforderlich ist.
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Aufgabe der Erfindung ist es, ein chirurgisches Gerät zum Vernähen
von Hohlorganen kleinsten Durchmessers, wie z. B. bei Neugeborenen anzugeben, das
einen geringen Durchmesser der Arbeitsorgane ermöglicht und bei minimaler Verletzung
der Gewebe schnell und sicher klammert und eine freie Öffnung in den vernähten Hohlorganen
herausschneidet.
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Dies wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß die Durchschneidevorrichtung
in Form eines Lochstempels mit einem Ende eine zylindrische Abschrägung aufweist
und mit einem zylindrischen Vorsprung ausgeführt ist, daß der Anschlagkopf eine
den zylindrischen Vorsprung aufnehmbare zylindrische Vertiefung aufweist, wobei
die Abschrägung des Lochstempels mit der Innenkante der zylindrischen Vertiefung
zusammenwirkt, und daß auf dem Ende des Lochstempels ein zylindrischer Stößel und
ein zwischen dem Ende des Stößels und der Stirnseite des Hohlstockes vorgesehenes
federndes Glied frei sitzend angeordnet sind, und daß der Mittelstab derart im Gehäuse
angeordnet ist, daß er in der aus dem Gehäuse herausgeschobenen Endstellung um seine
eigene Achse drehbar ist.
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Es ist vorteilhaft, daß der Mittelstab einen Bedienungsknopf aufweist.
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Vorzugsweise weist der Anschlagkopf parallel zur Achse angeordnete
Längsflächen auf.
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Nachstehend wird die Erfindung an Hand eines Ausführungsbeispiels
unter Bezug auf die Zeichnungen näher erläutert.
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Es zeigt F i g. 1 ein Gerät zum Vernähen von Hohlorganen kleinen
Durchmessers in Seitenansicht, F i g. 2 das Gerät in Draufsicht, F i g. 3 den Arbeitsteil
des Gerätes im Längsschnitt, F i g. 4 einen Schnitt nach A-A der Fig. 3, F i g.
5 einen Schnitt nach B-B der F i g. 1, F i g. 6 ein Funktionsschema des Gerätes.
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Das Gerät weist ein verlängertes Rohrgehäuse 1, einen beweglichen
mit dem hinteren Teil des Gehäuses gelenkig verbundenen Handgriff 2 und einen
unbeweglichen,
mit dem Gehäuse starr verbundenen Handgriff 3 (F i g. 1, 2) auf.
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Im Innern des Vorderteiles des Gehäuses 1 ist eine Schlitzbüchse
4 starr befestigt, welche mit der Innenfläche des Gehäuses 1 Klammernuten 5 (F i
g. 3, 4) bildet.
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Im Rohrgehäuse 1 wird ein Hohlstock 6 geführt, der an seinem Vorderende
durch ein Gewinde mit einem Lochstempel 7 verbunden ist, der am Ende 8 einen zylindrischen
Stößel 9 und ein federndes Glied 10 frei beweglich trägt. Durch das Glied 10 ist
der Lochstempel 7 relativ zum Stößel 9 in einem Bereich beweglich, der durch den
regelbaren Zwischenraum für die zu vernähenden Gewebeteile bestimmt ist.
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Das Vorderende des Lochstempels 7 ist in Form eines zylindrischen
aus dem Gehäuse 1 herausragenden Vorsprunges 11 (F i g. 1, 3) ausgebildet.
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Der Hohlstock 6 kann im Rohrgehäuse 1 des Gerätes durch die Handgriffe
2, 3 verschoben werden.
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Ein Arbeitsarm 12 des beweglichen Handgriffs 2 ist, in Form einer
Gabel ausgeführt. Der Arbeitsarm 12 tritt durch eine Öffnung 13 in das Innere des
Rohrgehäuses 1 ein und umfaßt die Seitenflächen 14 des Hohlstockes 6 von beiden
Seiten.
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Zur Fixierung des beweglichen Handgriffes 2 dient eine Drehsicherung
15 (Fig. 1, 2).
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Am zylindrischen Stößel 9 sind Vorsprünge 16 vorgesehen, die in die
Klammernuten 5 eintreten und die Klammern bei einer Verschiebung des Hohlstockes
6 ausstoßen.
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Im Innern des Hohlstockes 6 und des Lochstempels 7 wird ein Mittelstab
17 geführt, dessen gespitztes Vorderende 18 in einen Anschlagkopf 19 eingeschraubt
wird. Das andere Ende des Mittelstabes 17 ist als Bedienungskopf 20 in Form eines
Zylinders mit geriffelter Oberfläche zur besseren Handhabung ausgebildet.
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Der Anschlagkopf 19 ist aus zwei Teilen zusammengesetzt; einem konischen
Teil 21 und einem zylindrischen Teil 22, wobei der konische Teil 21 um die Achse
des Gerätes drehbar mit dem unbeweglichen zylindrischen Teil (F i g. 3) verbunden
ist.
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Im hinteren Stirnteil des Anschlagkopfes 19 ist eine zylindrische
Vertiefung 23 zum Versenken der Enden der zu vernähenden Speiseröhre durch den zylindrischen
Vorsprung 11 des Lochstempels 7 (F i g. 3 und 6) vorgesehen.
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Am Rande der hinteren Fläche des Anschlagkopfes 19 sind Anschlagvertiefungen
24 angeordnet. Zur Fixierung des Anschlagkopfes 19 in einer genau bestimmten Stellung
in bezug auf den Mittelstab 17 ist im zylindrischen Teil22 des Anschlagkopfes 19
ein Längskeil 25 befestigt, während am gespitzten Ende 18 des Mittelstabes 17 eine
Längsnut 26 (F i g. 3) vorgesehen ist.
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Der konische Teil 21 weist auf seiner Oberfläche zwei parallel zur
Achse angeordnete Längsflächen 27 auf, welche zum zuverlässigen Festhalten des Anschlagkopfes
19 durch ein Klemmwerkzeug (Fig. 1, 2) dienen.
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Der Mittelstab 17 ist in bezug auf das Gehäuse 1 des Gerätes genau
orientiert, so daß die Kalmmernuten 5 im Gehäuse 1 und die Anschlagvertiefungen
24 an der Stirnfläche des Anschlagkopfes 19 korrespondieren. Das wird durch eine
Scheibe 28 erreicht, die eine Öffnung29, deren Form dem Querschnitt des Mittelstabes
17 entspricht, und Vorsprünge 30 besitzt, die in Nuten des Gehäuses 1 (F i g. 5)
eintreten.
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Die Scheibe 28 wird im Gehäuse 1 durch eine Mutter 31 (F i g. 1,
2, 5) gehalten.
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Auf dem Mittelstab 17 sind zwei Quernuten 32, 33 und eine Rundaussparung
34 (F i g. 1) vorgesehen.
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Die Nut 32 dient in Zusammenwirkung mit einem Drehfixator 35 zur
Einstellung des Zwischenraumes des Durchnähens (F i g. 1).
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Durch den schrägen Verlauf der Nut 32 in bezug auf die Achse des
Mittelstabes 17 nähert oder entfernt sich der Anschlagkopf 19 von der Vorderstirnwand
des Rohrgehäuses 1 zur Einstellung des Zwischenraumes des Durchnähens, wenn der
Unterteil des Fixators 35 in der Nut 32 gleitet.
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Die Nut 33 dient zur Feststellung des Mittelstabes 17 durch den Fixator
35 in einer Stellung, in der sich das gespitzte Ende 18 vollkommen im Innern des
Gehäuses 1 befindet. Wenn das spitze Ende 18 des Mittelstabes 17 am weitesten aus
dem Rohrgehäuse 1 herausragt, liegt die Aussparung 30 im Bereich der Öffnung 29
der Scheibe 28 und ermöglicht so ein ungehindertes Drehen des Mittelstabes 17 um
seine Achse.
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Arbeit mit dem Gerät Das Gerät wird mit den Klammern gefüllt und
sterilisiert. Vor dem Einsatz des Gerätes wird der bewegliche Handgriff 2 durch
die Drehsicherung 15 verriegelt, danach wird der Anschlagkopf 19 vom Gerät getrennt,
das gespitzte Ende 18 des Mittelstabes 17 in das Gehäuse 1 eingezogen und der Mittelstab
17 in dieser Stellung durch den Fixator 35 festgehalten.
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Das Gehäuse 1 des Gerätes wird durch die Mundhöhle des Patienten
in den oberen Blindabschnitt der Speiseröhre eingeführt.
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Erreicht der zylindrische aus dem Gehäuse herausragende Vorsprung
11 den Boden des oberen Blindendes der Speiseröhre, wird der Mittelstab 17 durch
eine Drehung des Fixators 35 gelöst und bis zum Anschlag vorgeschoben. Dabei sticht
das spitze Ende 18 des Mittelstabes 17 durch den Boden der Speiseröhre und tritt
in die Operationswunde aus. Durch die durchstochene Öffnung tritt auch der zylindrische
Vorsprung 11 aus. Durch ein Klemmwerkzeug werden die Flächen 27 des konischen Teils
21 des Anschlagkopfes 19 erfaßt und der Anschlagkopf 19 in die Operationswunde eingeführt
und auf das spitze Ende 18 des Mittelstabes 17 derart aufgesetzt, daß der Längskeil
25 des zylindrischen Teiles 22 des Anschlagkopfes 19 in die Nut 26 des Mittelstabes
17 eintritt. Dann wird er in den konischen Teil 21 des Anschlagkopfes 19 bis zum
Anschlag eingeschraubt, indem der Mittelstab 17 am Bedienungskopf 20 gedreht wird.
Ist der Stab 17 bis zum Anschlag vorgeschoben. ist seine Umdrehung möglich, da sich
dann die Aussparung 34 auf dem Stab 17 in der Öffnung 29 der Scheibe 28 befindet.
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Nach der Befestigung am Mittelstab 17 wird der Anschlagkopf 19 in
die Öffnung des unteren Teiles der Speiseröhre eingeführt. Um den Mittelstab 17
wird die auf die Enden des unteren Abschnittes der Speiseröhre vorher aufgelegte
umschlungene oder Beutelnaht zusammengezogen und zugebunden.
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Danach wird der Anschlagkopf 19 mit dem auf ihm festgemachten Ende
der Speiseröhre am Bedienungskopf 20 des Mittelstabes 17 an das Gehäuse 1 des Gerätes
herangezogen. Dabei stützt sich der mit der umschlungenen oder Beutelnaht zusammengezo-
gene
Rand des unteren Endes der Speiseröhre gegen den aus dem oberen Blindende der Speiseröhre
herausragenden Vorsprung 11 des Lochstempels 7 und wird zwangläufig in die Vertiefung
23 des Anschlagkopfes 19 versenkt, wodurch das obere und das untere Ende der Speiseröhre
dicht beieinander liegen. In dieser Stellung wird der Mittelstab 17 mit dem Anschlagkopfes
19 durch den Drehfixator 35 fixiert, dessen Ende in die Quernut 32 eintritt.
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Dann wird der bewegliche Handgriff 2 durch die Drehung der Drehsicherung
15 frei gemacht und durch das Zusammendrücken der Handgriffe 2, 3 wird die Naht
angelegt.
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Im Zeitpunkt des Zusammendrückens der Handgriffe 2 und 3 wird gleichzeitig
das Auflegen der runden Klammerdraht und das Ausschneiden von Gewebe zur Bildung
einer freien Verbindung zwischen dem vernähten oberen Blindabschnitt und dem vernähten
unteren Abschnitt der Speiseröhre (F i g. 6) durchgeführt.
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Die Bildung der Öffnung bei den vernähten Abschnitten der Speiseröhre
wird durch den Lochstempel 7 ausgeführt, der durch das Zusammenwirken seiner konischen
Abschrägung 36 mit der scharfen Kante 37 des zylindrischen Teiles 22 des Anschlagkopfes
19 eine runde Öffnung ausschneidet.
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Nach Bildung der Anastomose wird der bewegliche Handgriff 2 in die
Ausgangsstellung zurückgeführt und durch die Drehsicherung 15 fixiert.
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Durch die Drehung des Fixators 35 wird der Mittelstab 17 freigesetzt
und vorgeschoben, so daß der Anschlagkopf 19 vom Gehäuse weggeführt wird. Danach
wird auch das Gehäuse 1 des Gerätes vorgeschoben. Durch die konische Gestaltung
des Arbeitsendes 38 des Gehäuses 1 des Gerätes läßt es sich leicht durch die Nahtstelle
der Speiseröhre führen.
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Sobald das Ende des Gehäuses die Nahtstelle passiert hat, wird der
Anschlagkopf 19 am Mittelstab an das Rohrgehäuse 1 herangezogen, und das Gerät wird
in dieser Stellung aus der Speiseröhre herausgezogen.