DE1764926A1 - Neutronenabsorbierende Materialien und Verfahren zu deren Herstellung - Google Patents
Neutronenabsorbierende Materialien und Verfahren zu deren HerstellungInfo
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Description
BRO1JJN BOVERl/KRUPP Reaktorbau GmbH mannheim, den i SEK 19H
Pat/ Shm/Flö/Ro. - R 184 -
NEUTRONENABSORBIERENOE MATERIALIEN UND VERFAHREN ZU
DEREN HERSTELLUNG.
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Abaorbemtaterial für Hochtemperatur-Kernreaktoren,
das für Bauteile verwendet «erden kann, die vorwiegend thermische und epithermische Neutronen absorbieren sollen, beispielsweise
für Abschalt- und Regelstäbe sowie für Neutronenabechirmungen.
Es gibt eine große Anzahl von Elementen, die einen hohen Einfangquerschnitt
für Neutronen besitzen und daher rein theoretisch als Absorbsrmaterial
zu gebrauchen wären. In der Praxis hat sich jedoch gezeigt, daß nur wenige Elemente für den Einsatz als Absorbermaterial in einem Kernreaktor in Frage
kommen. Einige stehen nur in geringem MaOe zur Verfügung, so daß ihr
Preis entsprechend hoch ist, andere weisen Eigenschaften auf, die sie für sine Verwendung in einem Kernreaktor ungeeignet machen· Eine wichtige
Rolle spielt hierbei die thermische Stabilität der Elements bzw. der aus
ihnen hergestellten Verbindungen und Legierungen, vor allem wenn es sich um den Einsatz in Hochtemperatur-Kernreaktoren handelt sowie die mechanische
Festigkeit und Dehnbarkeit.
Eine Zusammenstellung der derzeitig verwendeten Absorbermaterialien ist in
einem Aufsatz von A.N. Holden, B. Beidenbaum und CF. Laitten, Dr. in Proc.
of the 3 International Conference on the Peaceful Uses of Atomic Energy,
Bd. 9, 1965 New York, S. 419 - 427, gegeben; weitere Hinweise sind einem
Aufsatz von F. HaeBner, G. Petzow und E. Preisler in der "Kerntechnik",
Bd. 5 (1963), Heft 4, S. 153 zu entnehmen. In letzterem sind auch die
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Preise für dia zur Zeit verwendeten Abeorbermaterialien angegeben. Eine
ausführliche Darstellung über neutronenabaorbierande materialien für Regelstäbe
ist ferner in dam Buch "Neutron Absorber Materials for Reactor Control··,
1962, von V. Kermit und J.S. Theilackar (Government Printing Office
Washington 25, D.C.) zu finden.
Aus der genannten Literatur geht hervor, daß nur wenige Stoffe ala Abeorbarmatarialien
in den im Betrieb und im Bau befindlichen Reaktoren verwandet werden, und zwar vornehmlich Borkarbid in Hüllen aue Edelstahl, Borstahl
mit einem Borgehalt von wenigen Prozenten, Legierungen aue Silber, Indium und Cadmium und vereinzelt auch Oxyde der Seltenen Erden, die in
Metallegierungen diepergiert sind. Hafnium, daa wegen eeinaa günstigen
Neutronenabsorptionsspektrume besonders ale Abaorbermatarial geeignet ist,
wird wagen seines hohen Preises und seiner begrenzten Verfügbarkeit ebenfalls
nur wenig verwendet.
Am billigsten erwiesen sich im Batrieb Silber-Indium-Kadmium-Legierungen,
die zudem noch über gute Korroeione- und Bearbeitungseigenschaften verfügen.
Derartige Legierungen - mit Zusätzen von Zinn und Aluminium - sind in den deutschen Auslegeschriften 1 062 839 und 1 125 088 beschrieben. FQr
eine Verwendung in Hochtemperatur-Kernreaktoren, daran mittlere Gasauetrittatamperatur
oberhalb 700°C liegt, kommen jedoch Silber-Indium-Kadmium-Legierungen wegen ihres zu niedrigen Schmalzpunktee und ihrer nachlaaesnden
Festigkeit nicht mehr in Frage. Daa trifft auch auf die Oxyde dar Seltenen Erden zu, die bei derartigen Temperaturen polymorphe Umwandlungen
erfahren.
Die vorliegende Erfindung hat eich nun dia Aufgabe geetellt, alle genannten
Schwierigkeiten zu überwinden und ein Abeorbermaterial für einen Hochtemperatur-Kernreaktor
anzugeben, das bai hinreichender Verfügbarkeit hohes
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Absorptionsvermögen bei guten mechanischen Eigenschaften aufweist. Erfindungsgemäß
wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß in eine geschmolzene
metallische Grundmasse neutronenabsorbierende Substanzen in Form von stabilen
Verbindungen eingelagert «ind, deren Schmelzpunkt höher liegt als derjenige
der geschmolzenen Grundmasse. Derartige eingelagerte Verbindungen sind
z.B. Bor, Tantal etc* Der Vorteil besteht darin, daß die Verbindungen nicht
verschmelzen und keine neuen Verbindungen bilden, wodurch die Grundmasse durch den hohen Gehalt an neutronenabeorbierenden Substanzen verepröden
könnte. Beispieleweise schmilzt Kupfer bei 1 083 C, eine Eisen-Bor-Verbindung
mit ungefähr 15 % Bor bei etwa 1 430 C und Chromboride je nach ihrer chemischen Zusammensetzung zwischen 1 500°C bis 2 QQO°C. Die eingelagerten
Verbindungen können nicht nur metallischen Charakter, sondern auch nichtmetallischen
Charakter haben, wie z.B. Bornitrid BN mit 42,9 % und einem
Schmelzpunkt von 3 000 C. Bei Verwendung von Bornitrid kommen vorteilhafterweise
nitrierfähige Legierungen als Grundmasse zur Anwendung. Der durch den Abbrand der B 10-Isotope freiwerdende Stickstoff N bildet mit einigen Elementen
der Legierung Nitride (z.B. mit Cr, Ni usw.), wodurch die Grundmasse verfestigt und der freiwerdende Stickstoff abgebunden wird.
Folgende Beispiele geben Aufschluß über die Zusammensetzung von Absorbermaterialien
mit metallischen und nichtmetallischen Verbindungen.
1) 50 kg Cu geschmolzen,
50 kg FeB mit 18 % B (beigemischt)
daraus ergibt sich 100 kg Absorbermaterial mit 9 % B-Gehalt = 1,78 %
2) 50 kg Cu-Ni-Legierung (80 % Cu, 20 % Ni) geschmolzen,
50 kg FeB mit 15 % B (beigemischt)
daraus ergibt sich 100 kg Absorbermaterial mit 7,5 % B-Gehalt &'\ ,5% B
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für Temperaturen bia ca. 1 000 C
3) 60 kg Al geschmolzen (fei660°C),
40 kg BN mit 42,9 % B (beigemischt)
for Temperaturen bia 4500C.
Dia Herateilung von neutronenabeorbierenden materialien geschieht derart,
daß diese auf ein beliebige« IRaQ zerkleinert und dar geeohmolzenen Grundmasse
beigegeben werden, wobei durch Abstimmung der Dicht· der Grundnaaaa
mit derjenigen der zugesetzten Verbindungen annähernd die gewünschte Verteilung z.B. eine gleichmäßige Verteilung dieeer in der Grundmaaae erreicht
wird. Das aue geschmolzener Grundmeeee und zugeaatzten Verbindungen
bestehende Gemisch wird derart in Bewegung gebracht, z.B. durch Rühren oder Rütteln, daß die gewünschte Verteilung der eingelagerten Verbindungen
erreicht wird. Anschließend wird die gemischte Schmalze in zweckentsprechende
Formen abgegossen.
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Claims (6)
1) Weutronenabsorbierende materialien, insbesondere für Kernreaktoren, dadurch gekennzeichnet, daß in eine geschmolzene metallische
Grundmassa neutronenabsorbierende Substanzen in Form von stabilen Verbindungen
eingelagert sind, deren Schmelzpunkt höher liegt ale derjenige der geschmolzenen Grundmasse.
2) Neutronenabeorbierende materialien nach Anspruch 1,' dadurch gekennzeichnet,
daß die eingelagerten Verbindungen metallischen A Charakter haben.
3) Neutronenabsorbierende materialien nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die eingelagerten Verbindungen nichtmetallischen Charakter haben.
4) Verfahren zur Herstellung von neutronenabsorbierenden materialien nach
den Ansprüchen 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die neutronenabsorbierenden Substanzen auf ein beliebiges maß zerkleinert
und der geschmolzenen Grundmasse beigegeben werden, wobei durch Abstimmung der Dichte der Grundmasse mit derjenigen der zugesetzten Verbindungen
annähernd die gewünschte Verteilung dieser in der Grundmasse erreicht wird.
5) Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß das au· geschmolzener Grundmasse und zugesetzten Verbindungen bestehende Gemisch derart in Bewegung gebracht wird, z.B. durch Rütteln oder
Rühren, daß die gewünschte Verteilung dar eingelagerten Verbindungen erreicht wird. _ . ^
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BAD
6) Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daO die mit den zugeaetzten Verbindungen gemischte Schmelze
in zweckentsprechende Formen abgegoeaan wird.
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