DE2800329A1 - Verfahren zur verringerung des sauerstoffgehalts von metalloxiden - Google Patents
Verfahren zur verringerung des sauerstoffgehalts von metalloxidenInfo
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Description
Anwaltsakte 28 755 Jt · Januar 1978
Be/Ro
United Kingdom Atomic Energy Authority
London S.W. 1 / Großbritannien
"Verfahren zur Verringerung des Sauerstoffgehalts
von Metalloxiden"
Diese Erfindung betrifft Verfahren zur Verringerung des Sauerstoffgehalts von Metalloxiden, wobei sie Anwendung bei
der Herstellung von Nuklearbrennstoffen findet.
Die Verwendung von Uran- und Plutoniumoxidbrennstoffen in Kernreaktoren ist allgemein bekannt. Solche Oxidbrennstoffe
können in Form von Pellets oder in gekörnter Form vorliegtn. Es ist weiterhin bekannt, Brennstoffe zu verwenden, die ein
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inniges Gemisch dieser Oxide oder ein gemischtes Oxid sind, und die beispielsweise mittels Verfahren hergestellt werden,
die das gemeinsame Ausfällen von Uran- und Plutoniumverbindungen aus der Lösung oder das Mischen von Pulvern dieser
beiden Oxide beinhalten. Für einige Zwecke ist es bei solchen Oxidbrennstoffen v/ünschenswert, daß sie weniger als die stöchiometrische
Menge Sauerstoff enthalten, d.h. den Oxidbrennstoff der Formel (PuU)O^, worin χ kleiner als 2 sein sollte.
Ein solcher Brennstoff, wenn χ kleiner als 2 ist, kann dadurch
hergestellt werden, daß man das gemischte Oxid oder das Gemisch von Oxiden bildet, bei denen χ etwa 2 oder größer als
2 ist, und dieses Material in einem wasserstoffhaltigen Gasstrom
reduzierte Beispielsweise kann es ein Material sein, das durch die Formel (PuU)0„, wenn χ größer als 2 ist, dargestellt
wird, für die vorliegenden Zwecke als ein Gemisch von PuO2, UO2 und U,Og angesehen werden. Ein gewünschter Brennstoff,
worin x=2 ist, kann dadurch hergestellt werden, daß man dieses Material in einem solchen Gasstrom reduziert, wobei
die U,Og-Komponente dazu neigt, zu UO2 reduziert zu werden.
In ähnlicher Weise kann ein Brennstoff, worin χ kleiner als 2 ist, durch eine weitere derartige Reduktion reduziert
werden, wobei die PuOg-Komponente zu Pu2O, reduziert wird
(während die UOg-Komponente in dieser Weise nicht zu UgO^ reduzierbar
ist),
Im Verlauf derartiger Eeduktionen wird Wasser durch die Reaktion zwischen dem Wasserstoff und dem Oxid oder den Oxiden
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gebildet, und die Gegenwart dieses Wassers neigt dazu, die Reaktion zu inhibieren. Es wurde nunmehr gefunden, daß bei
Verwendung einer besonderen Art von Kohlen(stoff)-Tiegelofen,
bei dem Kontakt zwischen dem Gasstrom und dem Kohlenstoff der Tiegel besteht, das Wasser offensichtlich dadurch
entfernt wird, daß dieses mit dem Kohlenstoff (unter Bilden von Kohlenmonoxid und Wasserstoff) reagiert und dadurch ermöglicht,
daß die gewünschte Reduktion abläuft.
Die vorliegende Erfindung schafft demgemäß ein Verfahren zur Verringerung des Säuerstoffgehalts eines Metalloxidmaterials,
wozu man das Material mit einem wasserstoffhaltigen Gas bei einer erhöhten Temperatur in Kontakt bringt, wobei
das Material enthalten ist in einer Anzahl von Kohletiegeln mit offenen Enden, die aber anderweitig verschlossen
sind, und die Anzahl der Tiegel durch eine erhitzte Zone im End-zu-Endkontakt bewegt werden und dadurch eine Leitung bilden,
durch die das wasserstoffhaltige Gas im Gegenstrom zu
der Bewegungsrichtung der Tiegel durch die erhitzte Zone geleitet wird.
Das dem Verfahren unterworfene Metalloxidmaterial kann entweder nicht gesintert oder vorgesintert sein. Im ersteren
Falle kann das Verfahren ebenso dazu dienen, das Material zu versintern.
Das Metalloxidmaterial kann als inniges Gemisch von Uran und Plutonium in Form von Oxiden oder als gemischtes Oxid und es
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kann in Form von Pelleta oder in gekörnter Form vorliegen.
Das Metalloxid kann anfangs die Formel (PuTJ)O haben, worin
χ etwa 2 oder größer als 2 ist, wobei das vorliegende Verfahren dazu dient, χ auf weniger als 2 zu verringern. Das Gas
kann ein Gemisch von Wasserstoff und Argon sein.
öfen, die zur Durchführung des vorliegenden Verfahrens geeignet
sind, sind in der Britischen Patentschrift 1 295 664 der
Anmelderin beschrieben. In diesen öfen haben die Graphittiegel zylinderische Form mit geöffneten oberen und unteren Enden
und sie werden vertikal durch die erhitzte Zone des Ofens bewegt. Die unteren Enden der Tiegel haben kleine Löcher, die
den Inhalt zurückhalten, aber das Durchströmen von Gas durch den Tiegel ermöglichen. In einer Modifikation der Öfen,wJe sie in
der oben angegebenen Patentschrift zur Verwendung mit sehr kleinen Partikeln beschrieben sind, können die Tiegel eir offen
endendes koaxiales Rohr sein, das durch das untere Ende bis zum oberen Ende jedes Tiegels reicht, wobei die Partikel in
dem ringförmigen Raum, der die Röhre umgibt, gehalten werden. Das untere Ende jedes Tiegels kann konisch gestaltet sein, um
in eine entsprechende Form in dem oberen Ende des nächsten darunterliegenden Tiegels einzugreifen und dadurch die leitung
zu bilden.
Ss scheint, daß das in der Reduktion des Metalloxids bzw. der
Metalloxide gebildete Wasser entfernt wird durch Diffusion in und Reaktion mit dem Kohlenstoff der Tiegel, in die Metalloxide eingeschlossen sind.
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Es besteht eine Neigung des Meialloxidmaterials mit den Kohlenstoffwandungen
der Tiegel zu reagieren und als Folge davon an diesen zu haften. Es wird daher bevorzugt, die inneren
Wandungen der Tiegel mit einer Schicht abzudecken, die
diese Neigung verringert, zum Beispiel eine Folienmetallauskleidung
(geeigneterweise aus Wolfram oder Molybdän) oder mit einer Beschichtung von beispielsweise Molybdän-, Wolfram- oder
Urancarbid. Es wurde gefunden, daß mit Tiegeln wie sie in der Britischen Patentschrift 1 295 664 beschrieben sind, durch die
Gegenwart einer Auskleidung oder Beschichtung der Innenwandungen der Tiegel die Reaktion zwischen dem Kohlenstoff und dem Wasser nicht verhindert wird, wodurch das Ablaufen der gewünschten
Reaktion ermöglicht wird. Molybdän- und WolframbeSchichtungen können
durch Plasmabesprühen aufgetragen werden. Solche Beschichtung gen sind jedoch weniger dauerhaft als Beschichtungen von Urancarbid, die gebildet sind durch Aufbringen eines Films von Uranoxid
auf den Wandungen der Tiegel und dann Bewegen des Tiegels durch einen Ofen, der in der oben angegebenen Patentschrift beschrieben
ist, bei etwa 185O0G während man ein Spülgas wie Argon duroh die Tiegel leitet, um das Oxid in das Carbid durch die
Umsetzung mit dem Kohlenstoff der Wandungen der Tiegel umzuwandeln. Der Uranoxidfilm kann auch als Aufschlämmung aufgetragen
werden, wobei er jedoch vorzugsweise durch Plasmabesprühen
aufgetragen wird.
Das Verfahren der Erfindung wird durch die folgenden Beispiele erläutert, ohne den Erfindungsbereich einzuschränken.
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Man stellt zylindrische Pellets von (PuU)O9, etwa 5 mm χ 5
2!
aus gemischten PuOp- und UOo-Pulvern her, in denen die Säuerst
off-/Metallatomverhältnisse zwischen 2,00 und 2,10 liegen,
und "behandelt sie in Kohlendioxid bei 900 C. Diese ungesinterten
Pellets gibt man in G-raphittiegel eines Ofens, der in der
Britischen Patentschrift 1 295 664 beschriebenen Art. Die Innenwandungen der Tiegel sind mit einer Molybdän-Metallfolie,
10 mm stark, abgedeckt. Die Maximaltemperatur des Ofens beträgt
19000C und die Verweilzeit der Pellets bei einer höheren
Temperatur als 16OO°C beträgt 4 Stunden, wobei während dieser
Zeit die Tiegel durch die erhitzte Zone geleitet werden. Das durch die Tiegel abwärts geleitete Gas ist ein Gemisch von 4$
H2/Ar.
Die Wirkung der obigen Behandlung besteht darin, daß die Pellets versintert werden und daß gleichzeitig das Sauerstoff-/
Metallverhältnis auf 1,93 verringert wird. Der Kohlenstoffgehalt
der gesinterten Pellets ist geringer als 20 ppm»
Vorgesinterte (PuTJ)02-Pellets (versintert in einem üblichen
elektrischen Ofen) mit ähnlichen Abmessungen wie die von Beispiel 1 und mit einem Sauerstoff-/Metallatomverhältnis von
1,99, reduziert man in dem gleichen Ofen wie in Beispiel 1 und unter ähnlichen Bedingungen. Die Wirkung der Behandlung
besteht darin, daß das Atomverhältnis auf 1,91 verringert wird. Der Kohlenstoffgehalt der reduzierten Pellets ist größer wie
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in Beispiel 1, bis zu 300 ppm.
Vorgesinterte (PuU)Og-Pellets, ähnlich denen wie in Beispiel
2 verwendet, jedoch von einem unterschiedlichen Ansatz, behandelt man wie in Beispiel 1 beschrieben. Man erreicht eine Verringerung
des Sauerstoff-/ßletallverhältnisses von 1,99 auf 1,86. Der Kohlenstoffgehalt beträgt etwa 20 ppm.
Die oben angegebenen Kohlenstoffgehaltwerte gelten für das
Gesamtvolumen der Pellets. Pellets, die mit den nicht bedeckten Graphitblechen der Tiegel in Kontakt kommen, neigen dazu,
einen höheren Kohlenstoffgehalt aufzuweisen, wobei dies jedoch dadurch vermieden werden kann, daß man über diese Oberflächen
ebenso eine Molybdänauskleidung anbringt.
Da PuO2 zu Pu2O, reduzierbar ist, während UO2 nicht zu U2O,
reduzierbar ist, erhöht sich der Grad der Verringerung des Sauerstoff-/Metallverhältnisses, den man mit (PuO)O2 erreichen
kann, mit dem Atomverhältnis Pu/Pu+U in dem Material. Beispielsweise betrugen in den Beispielen 2, 1 und 3 die Pu/
Pu+U-Verhältnis se 18,5 # bzw. 27,8 $>
und 31,1 %. Für diese Verhältnisse würden (errechnete) äußerste Sauerstoff-ztaetallverhältnisse
von 1,91, bzw. 1,86 und 1,84 durch Reduktion eines Materials der Formel PuO. ,.UO0 erreichbar sein. Die in den
1 f5 ^
Beispielen 2 und 3 erreichten Werte, nämlich 1,91 bzw. 1,86,
liegen dicht bei diesen zuletzt angegebenen Werte. Der in Beispiel 1 erhaltene Wert (von 1,93) ist höher und zeigt, daß
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eine weniger vollständige Reduktion erzielt wurde.
Eine weniger vollständige Reduktion kann durch Steuerung der Reaktionsbedingungen wie der Temperatur, der Gasfließgeschwindigkeit
und der Geschwindigkeit,mit der das Material durch den
Ofen geleitet wird, erzielt werden.
Dies ist erläutert in den Beispielen 4 bis 11, wobei die Ergebnisse
dieser Beispiele in der Tabelle angegeben sind. In den Beispielen 4 bis 11 weisen die verwendeten Tiegel eine
Auskleidung und eine perforierte Grundfläche aus Wolfram oder Molybdän auf, und die reduzierten Oxide enthalten typischerweise
etwa 50 ppm Kohlenstoff. Man verwendet als Ausgangsmaterial für Beispiel 4 ungesinterte Granulate mit einem Pu/(Pu+U)-Verhältnis
von 31 i° und in den Beispielen 5 bis 11 ungesinterte
Granulate mit einem Pu/(Pu+U)-Vevhältnis von 28 cß>. Die ungesinterten
Granulate haben Größen von etwa 0,8 bis 1,4 mm und ein Anfangs-O/M-Verhältnis im Bereich von 2,00 bis 2,10. Das
Reduzierungsgas besteht in 4 $ Wasserstoff in Argon. Im Vergleich der Beispiele 5 bis 7 zeigt die Wirkung der Erhöhung
der Geschwindigkeit, mit der das Material durch den Ofen geleitet wird und in den Beispielen 8 bis 11 ivird die Wirkung
der Verringerung der Ofentemperatur aufgezeigt.
Obgleich in den Beispielen die Reduktion von Oxiden, die sowohl Pu als auch U enthalten, aufgezeigt wurde, kann das Verfahren
der Erfindung ebenso zur Reduktion anderer Metalloxide, im besonderen für Materialien verwendet werden, die die Oxide
von nur einem dieser Metalle, enthalten» wie zur Reduktion von
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PuO2 | oder U-,0q. | Tabelle | Durchsatz geschwindig keit £:.Std.~1 |
Endge halt oM |
Gasfließge schwindigkeit |
50 | 1,933 | ||
Bei spiel |
Ofen temperatur |
3 | 100 | 1,932 |
4 | 1650 | 3 | 200 | 1,940 |
5 | 1650 | 3 | 300 | 1,948 |
νχ> | 1650 | 3 | 300 | 1,964 |
7 | 1650 | 1 | 300 | 1,961 |
8 | 1590 | 1 | 300 | 1,975 |
9 | 1530 | 1 | 300 | 1,979 |
10 | 1450 | 1 | ||
11 | 1400 | |||
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Claims (3)
1. Verfahren zur Verringerung des Sauerstoffgehalts eines
Metal1οxidmaterials, dadurch gekennzeichnet,
daß man das Material mit einem wasserstoffhaltigen Gas bei einer erhöhten Temperatur in Kontakt bringt, wobei
das Material in einer Vielzahl von Kohlenstofftiegeln enthalten ist, die an ihren Enden Öffnungen aufweisen, die aber auf
andere Weise verschlossen werden, wozu die Vielzahl der Tiegel durch eine erhitzte Zone in einem End-zu-Endkontakt bewegt
werden und dadurch eine Leitung bilden, durch die das wasserstoffhaltige Gas, im Gegenstrom zu der Bewegungsrichtung
der Tiegel durch die erhitzte Zone, geleitet wird.
2. Verfahren gemäß Anspruch 1, d μ durch gekennzeichnet
, daß man ein Metalloxidmaterial einsetzt, das ein inniges Gemisch von Uran- und Plutoniumoxiden oder
ein gemischtes Oxid von Uran und Plutonium ist.
3. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet
, daß man als wasserstoffhaltiges Gas ein Gemisch von Wasserstoff und Argon verwendet.
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ORSGiNAL
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