DE176403C - - Google Patents
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Classifications
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
Die Erfindung betrifft Neuerungen an »Cymometer« genannten Instrumenten zum
Messen von Wellenlängen und Frequenzen, wie sie in der drahtlosen Telegraphic mittels
Hertz scher Wellen auftreten, sowie von geringen
Kapazitäten und Induktanzen. Bei der Ferntelegraphie der genannten Art hängt die Entfernung, bis zu welcher man Zeichen
über Land oder Wasser mit Erfolg aussenden
ίο kann, zum Teil von der Länge der benutzten
Wellen ab, und man bedarf daher eines verläßlichen Instruments zum Messen der Wellenlänge, ohne dabei den Sendeapparat
zu stören.
Gemäß vorliegender Erfindung dient diesem Zwecke ein geschlossener oszillierender Stromkreis,
der aus einer Kapazität in Form eines zylindrischen Gleitkondensators und einer veränderlichen Spiralinduktanz besteht, die so
miteinander verbunden sind, daß eine einzige Bewegung gleichzeitig die Induktanz und die
Kapazität herabsetzt oder erhöht. Da die Frequenz in einem oszillierenden Stromkreis
umgekehrt zur Quadratwurzel aus dem Produkt von Kapazität und Induktanz sich ändert, so ändert sich auch damit die Gesamtveränderung
der Einrichtung wie die Wellenlänge.
Der Kondensator besteht aus zwei konzentrischen Metallrohren; als Dielektrikum
wird dabei Ebonit oder ein Material gewählt, das mit der Frequenz sich nicht ändert und
sehr gute Isolationskraft besitzt.
In der beiliegenden Zeichnung stellt Fig. 1 die Vorrichtung in Seitenansicht, Fig. 2 in
Endansicht unter Fortlassung einiger Teile dar. Die Fig. 3 und 4 sind gleiche Darstellungen
einer besonderen Ausführungsform des nach vorliegender Erfindung konstruierten Instruments.
■ In dem Ebonitrohr 1 liegt ein Messingrohr 2, das aus jenem Rohr an einer Seite
etwas hervorragt und andererseits mit einem zweiten, mit einer Wicklung aus starkem
Kupferdraht versehenen Ebonitrohre 3 verbunden ist. Das Rohr 3 ist von kleinerem
Durchmesser als das Rohr 1 und in letzteres eingesetzt; die Kupferwicklung· wird zweckmäßig
in offenen Windungen mit 0,3 bis 0,6 cm Gangabstand voneinander gehalten. Das äußere
Ende des Drahtes ist an einen Metallstift 4 angeschlossen, der in der Stirnfläche des
Rohres 3 sitzt, während das andere Drahtende isoliert ist. Auf dem äußeren Ebonitrohr
ist ein zweites Messingrohr 5 verschiebbar angeordnet. Dieses Rohr trägt eine Schiene 6 mit Kontaktbügel 7 und Ebonithandgrifr
8 daran und ist mittels des Handgriffs 8 leicht auf dem Rohre 1 zu verschieben
, wobei jedoch der Bügel 7 stets guten elektrischen Kontakt mit dem Kupferdraht auf dem Rohre 3 macht.
Am inneren Messingrohre 2 ist ebenfalls ein Stift 9 vorgesehen. Beide Stifte 4 und 9
sind durch einen starken Kupferrahmen 10, 11, 12, 13 miteinander verbunden. Wie
ersichtlich, stellt die Vorrichtung einen Kondensator in Reihe mit einer Induktanz dar;
führt man den Handgriffs über die Kupferspirale hin, so wird damit die Induktanz des
Stromkreises und die von den beiden Metallzylindern 2 und S, die durch das Dielektrikum
(Rohr) ι getrennt sind, gebildete Kapazität herabgesetzt. Was die Bemessungen des Instruments
anlangt, so hat sich zum Messen von Wellenlängen bis 600 m ein Instrument folgender Maßangabe bewährt. Das Ebonitrohr
ι erhält 10 cm im Durchmesser bei
mindestens 0,25 cm Wandstärke und 1 m Länge; das äußere Messingrohr wird etwa
75 cm lang und das Ebonitrohr 3 so lang bemessen, daß es um etwa .75 cm frei aus
dem Rohr 1 hervorragt. Das Messingrohr 5 wird durch Umlegen eines Messingblechs
über den Umfang des äußeren' Ebonitrohres und Verbinden der Blechkanten mittels Schrauben
14 oder dergl. auf der Messingschiene 6 hergestellt, wobei man dem Rohr 5 durch
Anziehen, der Schrauben den erforderlichen sicheren Sitz auf dem Rohr ι gibt, so zwar,
daß es glatt auf dem Ebonitrohre 1 passend sitzt und sich gleichwohl leicht darauf verschieben
läßt. Ebenso glatt muß das innere Messingrohr 2 im Rohre 1 sitzen und daraus
etwa 2,5 cm hervorragen. Der Kupferrahmen kann aus einem Kupferstreifen von 2,5 cm
Breite und 0,35 cm Dicke gebildet sein.
Bei der Ausführungsform nach Fig. 3 und 4 ist das äußere Messingrohr 5 ortfest und das
innere verschiebbar angeordnet. Hier erhält das Ebonitrohr 1,25 bis 1,40 m Länge bei etwa
10 cm äußerem Durchmesser, ist in halber Länge vom Metallrohr S umkleidet und im
unbedeckten Teile mit glattem Kupferdraht in Tourenabstand von 0,3 bis 0,6 cm gewickelt.
Vorteilhaft legt man "den Draht in eine auf dem Umfange des Rohres eingeschnittene
Schraubengangrinne ein. Hier ist ein Ende des Drahtes mit dem Rohre 5 und
das andere mit dem Bügel 15 mit Ebonithandgriff 8 verbunden. Das Messingrohr 2
Hegt im Ebonitrohr 1 dicht an, doch so, daß letzteres leicht dagegen verschoben werden
kann; der Rahmen 10, 11, 12, 13 endet bei 7
in einem" Bügel, auf dem das Rohr 3 ruht. Mittels des Handgriffs 8 läßt sich der Ebonitzylinder
ι mehr oder weniger weit von 2 abziehen , wobei der wirksame Teil der Induktanzwicklung
3 im Stromkreise verkürzt wird.
So werden die Kapazität und die Induktanz des Stromkreises zusammen herabgesetzt. Die
Vakuumröhre 16 besteht, wie in der Spektralanalyse gebräuchlich, aus zwei durch ein
Glasröhrchen verbundenen Kugelkammern, ist aus Uranglas geblasen und mit verdünntem
Kohlensäuregas oder besser mit dem Neon genannten, seltenen Gase gefüllt. Die Röhre
ist an das Metallrohr 5 (bei beiden Ausführüngsformen des Instruments) angeschlossen
und bewegt sich daher mit demselben. Der wagerechte Teil des Rahmens ist mit einer Skala versehen, und die Vakuumröhre
reicht bis nahe an diese heran.
Was die Wirkungsweise des Instruments betrifft, so muß vorerst eine Bestimmung der
elektrischen Kapazität vorgenommen werden, die von den beiden durch das Ebonitrohr
voneinander getrennten Zylindern 2 und 5 gebildet wird, wenn die Zylinder in verschiedenen
Stellungen zueinander verstellt werden. Dies gilt auch von der Induktanz des Teils
der Drahtwicklung, der entsprechend der gleichen Stellung der Zylinder in den Stromkreis
eingeschlossen ist. Diese Bestimmungen werden nach bekannten Methoden bewirkt. Ist C die Kapazität der Zylinder bei irgend
einer Stellung und L die Induktanz des bei gleicher Stellung eingeschlossenen Spulenteils,
so ist Y CL die Oszillationskonstante des Instruments für jene Stellung, Diese
Oszillationskonstanten können gemessen und ihre Zahlen entsprechend auf die Skala eingetragen
werden; vorteilhaft ist es, die Kapazität in Mikrofarad und die Induktanz in
Zentimeter zu messen. Bei der vorstehend angegebenen Bemessung des Instruments wird
die Oszillationskonstante bei den verschiedenen Stellungen eine Zahl zwischen ο und 10
sein.
Beide beschriebenen Formen des Cymometers gestatten eine sofortige Messung dieser
Konstante. Angenommen, ein Luftleiter eines Senders für drahtlose Telegraphie sendet
Wellen aus und es soll die Wellenlänge bestimmt werden. Zu diesem Zwecke bringt
man einen Teil des Luftleiters in Parallelstellung zum Rahmenstück 11, 12 des Instruments
und bewegt, während der Sender in Tätigkeit ist, den Handgriff 8 hin und zurück über der Kupferdrahtwicklung (Fig. 1) bezw.
gegen 5 (Fig. 3), bis eine Stellung ermittelt wird, bei der die Vakuumröhre 16 hell aufleuchtet. Geschieht dies, so stimmt dabei die
Oszillationskonstante des Instruments mit der des Luftleiters überein, und deren numerischer
Wert kann von der Skala des Instruments abgelesen werden, vorausgesetzt, daß die
Konstante im Bereich der Meßweite des Instruments liegt. Auf diese Weise wird in
einem Vorgange zugleich die Frequenz der no Oszillationen und die Länge der vom Sender
ausgesendeten Welle gemessen.
Claims (2)
- Patent-Ansprüche:i. Instrument zum Messen der Länge elektrischer Wellen, gekennzeichnet durch einen Kondensator, bestehend aus zwei konzentrischen, parallel zueinander beweglichen Metallrohren, von denen das eine lao mit einer Spule verbunden ist, die eine Fortsetzung des Metallrohres bildet, undin Berührung mit einem Kontaktschließer steht, welcher mit dem anderen Metallrohre verbunden ist, so daß beim Bewegen des einen Metallrohres in bezug auf das andere unter Veränderung der Kapazität die Länge der Spule im Stromkreis in gleichem Verhältnisse geändert wird.
- 2. Ausführungsform des im Anspruch ι gekennzeichneten Instruments, bei welcher als Anzeiger eine Neon enthaltende spektralanalytische Röhre verwendet wird.Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
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