DE1763364C3 - Übertrager unipolarer Steuerimpulse für Thyristoren - Google Patents
Übertrager unipolarer Steuerimpulse für ThyristorenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf einen Übertrager unipolarer
Steuerimpulse für Thyristoren, insbesondere zum Ansteuern von Thyristoren in Umrichtern, wobei
der Kern des Übertragers vorzugsweise als Ringbandkern mit hoher Sättigungs- und niedriger Remanenzinduktion
ausgeführt ist.
Bei Thyristorschaltungen, wie beispielsweise bei selbstgeführten Umrichtern, liegt die Primärseite des
Übertragers für die Steuerimpulse der einzelnen Thyristoren meist auf ruhigem, festem Potential, während die
Sekundärseite mit den Spannungssprüngen des Kathodenpotentials der Thyristoren beaufschlagt wird. Eine
derartige Schaltungsanordnung ist beispielsweise in den BBC-Nachrichten. Januar 1966. H. 1. S. 45 in Bild 1
und 2b gezeigt. Die Anordnung nach dem dortigen Bild 2b ist in der F i g. 1 nochmals zusammen mit den Überlagern
der Hauptthyristoren im Wechselrichter gezeigt. Die beiden Hauptthyristoren sind in Reihe geschaltet,
so daß das Kathodenpotential des einen Thyristors immer mit dem Anodenpotential des anderen mitgezogen
wird. Wird in Fig. 1 beispielsweise der Thyristor
2 gezündet, während der andere Thyristor 1 sperrt, wird das Kathodenpotential des Thyristors 1 ins Negative
gezogen. Auf Grund dieser Spannungssprünge, deren AnstiegsgeschwindigKeit du/dt 1000 bis 3000 V/us
betragen kann, fließen zwischen den Wicklungen des Übertragers kapazitive Ströme. Diese Ströme induzieren
in der thyristorseitigen Sekundärwicklung Spannungen,
die unter Umständen den Thyristor 1 zünden können, während auch noch der Thyristor 2 gezündet
ist.
Zur Vermeidung der Induzierung von Störinipulsen und damit zur Vermeidung von Störzündungen bei
Thyristoren können — wie den BBC-Nachrichten. März 1968, S. 124. 125 entnehmbar — zwischen die
Wicklungen des Steuerübertragers zwei Schirme aus Metallfolien gewickelt werden.
Der eine Schirm wird mit Schirmerde, der andere mit der Kathode des zugehörigen Thyristors verbunden.
Die Kapazität zwischen den Wicklungen ist damit gering, während die Kapazität zwischen den Schirmen relativ
groß ist. Die durch die Spannungssprünge verursachten Ströme fließen in der Hauptsache zwischen
den Schirmen, so daß in den Wicklungen des Übertrager.c
nur geringe Spannungen induziert werden.
Für Übertrager unipolarer Steuerimpulse werden Kernmaterialien benötigt, die einen hohen Induktionshub zwischen Remanenz und Sättigung aufweisen, d. h.
niedrige Remanenzen- und hohe Sättigungsinduktion.
'5 Kerne aus Material, das diese Eigenschaften aufweist,
stehen vorwiegend als Ringbandkerne zur Verfügung. Bei Ringbandkernen ist jedoch eine statische Abschirmung
der Übertragerwicklungen durch Metallfolien konstruktiv sehr aufwendig und teuer. Letzteres ist an
sich bekannt (US-PS 32 86 153). Dort handelt es sich aber nicht um einen Übertrager unipolarer Steuerimpulse
für Thyristoren, sondern um einen Transformator eines Transistor-Gegentaktwechselrichters. dessen Sekundärwicklung
aus einem abgeschirmten Draht gewikkell ist, dessen Schirm entweder geerdet oder mit
einem Punkt eines gemeinsamen Potentials verbunden ist.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine wirksame und wenig
aufwendige Unterdrückung von Störimpulsen bei
Übertragern unipolarer Steuerimpulse für Thyristoren zu erreichen. Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch
gelöst, daß zur Unterdrückung von Störimpulsen zumindest eine Wicklung des Übertragers aus einer
Koaxialleitung hergestellt ist und der Anfang oder das Ende des Schirmes auf das gleiche Potential gelegt ist.
w ie das Ende oder der Anfang des Leiters der Koaxialleitung. Vorteilhafterweise ist bei ungleichen Windungszahlen
die Wicklung mit der größeren Windungszahl aus der Koaxialleitung aufgebaut.
Um Schwingungen des Übertragers zu vermeiden, ist nach einer weiteren vorteilhaft Ausgestaltung der
Erfindung vorgesehen, daß parallel zur Primär- oder Sekundärwicklung eine Reihenschaltung, bestehend aus
einem Kondensator und einem ohmschen Widerstand, liegt.
An Hand der drei Figuren werden im folgenden Aufbau und Wirkungsweise des erfindungsgemäßen Übertragers
an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert. Es zeigt im einzelnen
F i g. 1 einen einphasigen Wechselrichter mit Steuerübertragern
für die beiden Hauptthyristoren,
F i g. 2 einen ringförmigen Übertrager mit zwei Wicklungen ohne Abschirmung und
F i g. 3 einen ringförmigen Steuerüberirager mit einer gemäß der Erfindung aus einer Koaxialleitung
aufgebauten Wicklung.
Ein einphasiger Wechselrichter in F i g. 1 enthält im Lastkreis zwei Hauptthyristoren 1 und 2, denen je eine
Diode 3 und 4 antiparallel geschaltet sind. Der Punkt 5
bildet den Wechselstromausgang der Schaltung. An ihm liegen die Kathoden des Hauptthyristors 1 und der
Diode 4 sowie die Anoden des Hauptthyristors 2 und der D'ode 3. Die Anode des Hauptthyristors I ist über
eine Kommntierungsdrossel 6 an den positiven Pol +
einer nicht näher dargestellten Gleichstromquelle angeschlossen.
Entsprechend ist die Kathode des Hauptthyristors 2 über eine weitere Kommutierungsdrossel 7
an den negativen Pol — der Gleichstromquelle anpe-
schlossen. Zwischen dem positiven + Pol und dem negativen
- Pol liegt die Reihenschaltung zweier Kondensatoren 8 und 9. die mit den Kommuiierungsdrossein
6 und 7 iur Glattung der Gleichspannung und auch als Energiespeicher für die Stromwendung dienen. Der
Verbindungspunkt dieser beiden Kondensatoren ist mit
0 bezeichnet. Zwischen ihm und dem Punkt 5, dem Wechseistromausgang. liegt die Kommujierungseinrichtung,
die aus der Reihenschaltung eines ".ondensators
10. einer dritten Kommutierungsdrossel 11 und der Antipü/allelschaltung zweier Kommutierungsthyristoren
»2 und 13 besteht. Zwischen denselben Punkten 0 bis 5 wird auch die nicht dargestellte Wechselstrombelasiung
angeschlossen.
In F ι g. 1 sind zwei Übertrager 14 und 15 dargestellt,
die die Steuerimpulse auf die beiden Hauptthyristoren
1 und 2 übertragen. Die Primärwicklungen 16 und \7
werden an nicht dargestellte Steuerimpulsgeneratoren angeschlossen, während die Sekuniärwicklungen 18
und 19 zwischen den Steueranschluö und die Kathode
des jeweiligen zugehörigen Haiiptthyristors 1 bzw. 2
geschaltet sind. Die e.nzeinen (^schaltungselemente
der Übertrager sind der besseren Übersicht wegen nicht dargestellt.
Die F ι g. 2 zeigt einen ringförmigen Kern 20. auf den zu ei Wicklungen Hi und VV: aufgebracht sind Die
Wicklungen IVi und W: sind gleich angenommen Lind
bifilar gewickelt. Der Anfang der Primärwicklung VVi
ist mit 21. das Ende mit 22 bezeichnet. Der Anfang der Sekundärwicklung VV: ist mit 23. das Ende p-it 24 bezeichnet.
Die Anfänge beider Wicklungen sind überdies jeweils mit einem Punkt gekennzeichnet. Die zwischen
den Wicklungen VVi und VV: verteilten Kapazitäten
sind in F ι g. 2 vereinfachend als konkretes Bauelement
Cw in der Mitte der beiden Wicklungen angenommen
und eingezeichnet. Bei einem Spannungssprung zwischen den Anfängen 21 und 23 der beiden Wicklungen
VVi und VV: fließt ein kapazitiver Strom zwischen diesen.
Der in die Wicklung VVi hineinfließende Strom /i
ruft in der Primärwicklung VVi eine den Kern 20 rechts
drehend durchsetzende Durchflutung θι hervor, der bei
23 aus der Wicklung W: herausfließende Strom Ji ruft
in der Sekundärwicklung W: eine den Kern 20 linksdrehend durchsetzende Durchflutung Θ2 hervor. Die
Durchflutungen θι und Θ2 sind entgegengesetzt gerichtet
und heben sich wegen der gleichen Größe gegenseitig auf. Da keine Änderung der Durchflutung auftritt,
wird auch in den Wicklungen keine Spannung induziert. Das gleiche gilt analog für einen Spannungssprung zwischen
den Enden 22 und 24 der beiden Wicklungen Wi und VV:. In diesen beiden Fällen ist daher eine Abschirmung
nicht notwendig.
Tritt der Spannungssprung jedoch zwischen dem Anfang 21 der Wicklung Wi und dem Ende 24 der Wicklung
VV: auf. dann hat der Strom /2 und damit auch die Durchflutung Θ: die entgegengesetzte Richtung, wie in
F i g. 2 eingezeichnet. Die beiden Durchflutungen θι und 0: addieren sich und damit wird in der Sekundärwicklung
W2 eine Spannung induziert. Die Spannung kann unter Umständen einen Thyristor zu einem ungewollten
Zeitpunkt zünden.
Gemäß der Erfindung wird dies durch die Verwendung einer aus einer Koaxialleitung hergestellten
Wicklung vermieden. In F i g. 3 sind die Wicklungen Wi
und VV: wieder auf einen ringförmigen Kern aufgebracht und der einfacheren Darstellung wegen als Sektorenwicklung
und mit nur zwei Windungen gezeigt. Die Bezeichnungen stimmen mit denen in F i g. 2 überein,
soweit es sich um dieselben Objekte handelt. Die Primärwicklung VVi ist wie auch in F i g. 2 aus normalem
Wicklungsdraht aufgebaut, während fiir die Sekundärwicklung
VV: eine koaxialleitung verwendet wird. Der innere Leiter der Koaxialleitung bildet dabei die
eigentliche Sekundärwicklung W:. die an den zugehörigen Thyristor angeschaltet wird. Der Schirm der Koaxialleitung,
der den Leiter abschirmt, bildet eine eigene Wicklung VVj, deren Anfang mit 25 und deren Ende
mit 26 bezeichnet ist. Die Wicklung VVi kann nun beliebig
geschaltet werden.
Gemäß der Erfindung wird die Verschaltung der Wicklungsenden von VVi so vorgenommen, daß der
Anfang 25 des Schirmes der Koaxialwicklung auf das-■5
selbe Potential gelegt wie die der Leiter der Koaxialleitung am Ende 24 der Wicklung VV:. Tritt nun ein Spnnnungssprung
zwischen dem Anfang 21 der Priniarwuk
lung VVi und dem EnJe 24 der Sekundärwicklung VV;
bzw. dem Anfang 25 der Schirmwicklung VVi auf. dann fließt der kapazitive Strom in den Wicklungen H >
und Wj. Die Durehfluuingen. die durch den Strom in den
Wicklungen Wi und Wi hervorgerufen worden, heben
sich bei gleicher Windungszahl auf. Es wird daher in
der eigentlichen Sekundärwicklung VV: keine Spannung
induziert. Eine geringe Storspannung kann allenfalls
noch an der Streuinduktivität auftreten. Die Sireuinduktivität kann jedoch durch einfache konstruktive
Maßnahmen niedrig gehalten werden. Selbstverständlich
können die Begriffe Anfang und Ende der Wicklung auch umgekehrt werden, so daß das Ende des
Schirmes der Koaxialleitung auf dasselbe Potential gelegt wird wie der Anfang des Leiters der Koaxialleitung.
Sind die Windungszahlungen der beiden Wicklungen Wi und VV: bzw. damit auch IV3 nicht gleich, so sind
dementsprechend auch die Durchflutungen nicht gleich. Sie heben sich nicht restlos auf und es >vird noch eine
Spannung induziert. Wird nun gemäß einer vorteilhaften
Ausführungsform der Erfindung die Wicklung mit der höheren Windungszahl aus der Koaxialleitung hergestellt,
dann wird diese Restspannung über die relativ große Kapazität zwischen dem Leiter und dem Schirm
der Koaxialleitung kurzgeschlossen. Die danach noch verbleibende Spannung ist sehr gering und kann nicht
zu Fehlzündungen des Thyristors führen.
Bei einem Übertrager, bei dem beide Wicklungen aus einer Koaxialleitung aufgebaut sind, kann nach einer
weiteren Ausgestaltung der Erfindung neben Schirmanfang und Schirmende auch die Mitte des Schirmes
herausgeführt sein. Dadurch ergeben sich vielfä'tige Möglichkeiten der Verschaltung, die je nach den vorliegenden
unterschiedlichen Bedingungen und Einflüssen, unter denen der Übertrager arbeitet, eine Schaltung
zulassen, die eine bestmögliche Unterdrückung von Störimpulsen ermöglicht.
Die Induktivitäten und Kapazitäten des Übertragers bilden einen Schwingkreis, der zu störenden Schwingungen
führen kann. Um diese Schwingung zu vermeiden, ist in einer weiteren zweckmäßigen Ausgestaltung
der Erfindung vorgesehen, daß parallel zur Primäroder Sekundärwicklung die Reihenschaltung eines
Kondensators und eines ohmschen Widerstandes geschaltet ist. Diese Anordnung ist in den Figuren nicht
dargestellt.
6-s Die mit der Erfindung erzielten Vorteile liegen in der
einfachen Art. Störspannungen bei Übertragern unipolarer Steuerimpulse für Thyristoren weitgehend unwirksam
zu machen.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (4)
1. Übertrager unipolarer Steuerimpulse für Thyristoren,
insbesondere zum Ansteuern von Thyristoren in Umrichtern, wobei der Kern des Übertragers
vorzugsweise als Ringbandkern mit hoher Sättigungs- und niedriger Remanenzinduktion ausgeführt
ist, dadurch gekennzeichnet, daß zur Unterdrückung von Störimpulsen zumindest
eine Wicklung (W2) des Übertragers aus einer Koaxialleitung
hergestellt ist und der Anfang (25) oder das Ende (26) des Schirmes auf das gleiche Potential
gelegt lsi. wie das Ende (24) oder der Anfang (23) des Leiters der Koaxialleitung.
2. Übertrager nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet
daß bei ungleicher Windungszahl der beiden Wicklungen die Wicklung mit der größeren
Windungszahl aus der Koaxialleitung aufgebaut ist.
3. Übertrager nach Anspruch 1. bei dem beide Wicklungen aus Koaxialleitungen aufgebaut sind,
dadurch gekennzeichnet, daß die Schinne der Koaxiaiieitungen
auch in der Mitte der Wicklungen herausgeführt sind.
4. Übertrager nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß parallel
zur Primär- oder Sekundärwicklung eine Reihenschaltung,
bestehend aus einem Kondensator und einem ohmschen Widerstand, liegt.
Priority Applications (4)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19681763364 DE1763364C3 (de) | 1968-05-15 | Übertrager unipolarer Steuerimpulse für Thyristoren | |
CH152269A CH482276A (de) | 1968-05-15 | 1969-01-31 | Ubertrager unipolarer Steuerimpulse für Thyristoren |
FR6915196A FR2008552B1 (de) | 1968-05-15 | 1969-05-12 | |
GB2413169A GB1269958A (en) | 1968-05-15 | 1969-05-12 | Improvements in and relating to a unipolar control pulse transformer |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19681763364 DE1763364C3 (de) | 1968-05-15 | Übertrager unipolarer Steuerimpulse für Thyristoren |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1763364A1 DE1763364A1 (de) | 1972-01-05 |
DE1763364B2 DE1763364B2 (de) | 1976-02-26 |
DE1763364C3 true DE1763364C3 (de) | 1976-10-07 |
Family
ID=
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