DE1760938B2 - Verfahren zum Herstellen orientierter Fäden aus synthetischen Polymeren - Google Patents

Verfahren zum Herstellen orientierter Fäden aus synthetischen Polymeren

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Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen von der Spinndüsenplatte befinden, daß die Fäden an orientierter Fäden aus synthetischen Polymeren mit dieser Stelle auf eine Temperatur abgekühlt sind, die einem Titer zwischen 1 und 90 den, wobei die Poly- 35 über ihrer Glasumwandlungstemperatur und wenigmeren durch Spinndüsen versponnen und die gebil- stens 5O0C unterhalb ihres Schmelzpunktes liegt, wodeten Fäden abgekühlt, über eine Führungsvorrich- bei die Führungsvorrichtung und der Bremsstift bei tung geleitet und abgezogen werden. einer konstanten Temperatur gehalten werden, die Es ist bekannt, die Fäden, damit sie für textile und wenigstens 100C unterhalb der Temperatur der Fäden technische Verwendung geeignet sind, auf ein Mehr- 40 und über dem Taupunkt der umgebenden Luft liegt, faches ihrer ursprünglichen Länge zu verstrecken, wo- und daß man die Fäden mit einer Spannung von durch die Polymer-Moleküle entlang der Achse des weniger als 1 g/den von dem Bremsstift abzieht,
Fadens orientiert werden und die Fäden beträchtlich Die vorgeschriebene Temperaturregelung ist nicht an Festigkeit gewinnen. Das Verstrecken verlangt nur wichtig für die Orientierung der Fäden, sondern komplizierte Maschinen mit verschieden schnell ange- +5 auch für ihren glatten Lauf in der Spinnapparatur. triebenen Rollen und gegebenenfalls Vorrichtungen, Wenn die Temperatur der Fäden beim Passieren der um die Fäden zu erhitzen. Die Streckmaschinen sind Bremsstifte zu hoch ist, können die Fäden miteinentweder mit der Spinneinrichtung kombiniert, oder ander verkleben, während bei zu niedrigen Temperasie arbeiten getrennt davon; in jedem Fall aber ver- türen eine gegenseitige Abstoßung der Fäden durch langt das Verstrecken zusätzliche Maschinen, zu- 50 elektrostatische Kräfte erfolgen kann. Da die Fäden sätzlichen Raum und zusätzliche Arbeitskraft, und die die Spinndüsen bei Temperaturen über ihrem Schmelzdurch Motore angetriebenen Rollen und die Heiz- punkt verlassen, müssen sie gekühlt werden, und diese geräte verbrauchen beträchtliche Energie. Kühlung erfolgt im allgemeinen durch die abwärts Man hat daher versucht, orientierte Fäden aus gerichtete Bewegung der Fäden durch ruhende oder in synthetischen Polymeren nach Verfahren herzustellen, 55 Querrichtung bewegte Luft von Raumtemperatur. Da die keine zusätzlichen Verstreckungsmaschinen ver- dünne Fäden sich rascher abkühlen als dicke Fäden, langen. So schlägt die französische Patentschrift unterscheiden sich die Abstände von den Spinndüsen, 976 505 vor, orientierte Polyamidfäden zu erzeugen, bei denen sich die Fäden in dem vorgeschriebenen indem man schmelzgesponnene Fäden mit Geschwin- Temperaturbereich befinden, sehr beträchtlich für digkeiten von über 4000 m/min abzieht. Die USA,- 60 Einzelfäden von verschiedenem Titer.
Patentschrift 2 604 667 beschreibt ein ähnliches Ver- Die Veränderung des Abstands zwischen Spinnfahren für Fäden aus Polyäthylenterephthalat mit düsenplatte und Bremsstiften ist daher ein wichtiges Spinngeschwindigkeiten von über 4700 m/min. Diese Mittel, um die Temperatur der Fäden im Stadium der Verfahren verlangen demnach alle sehr hohe Abzugs- Orientierung zu regulieren.
geschwindigkeiten, und, wie die britische Patent- 65 Die Abkühlung der Fäden bei ihrer abwärts ge-
schrift 903 427 bemerkt, läßt die Qualität der in dieser richteten Bewegung von den Spinndüsen erfolgt jedoch
Weise erzeugten Fäden viel zu wünschen übrig. nicht gleichmäßig und ohne Unterbrechung, sondern
Als Alternative beschreibt die britische Patent- die Temperatur der Fäden steigt vorübergehend wiedei
an, wenn sie die Bremsstifte passieren. Dieser Tempera- zwischen Spinndüsenplatte und Bremsstift-Aggregat
turanstieg hat seine Ursache in der Bildung von Wärme darstellt
infolge von Reibung der Fäden an den Bremsstiften Die aus der Spinndüsenplatte 1 extrudierten Fäden 2 und infolge von Änderungen im Molekukrzustand der werden quergerichteter Kühlluft 3 ausgesetzt und über Fäden. Solche Änderungen sind z. B. Orientierung der 5 eine Führungsvorrichtung 4 geleitet, die aus einem Fadenmoleküle und, im Fall von kristallisierbaren Stift mit mehreren U-förmigen Rillen besteht, je eine Polymeren, Einsetzen der Kristallisation, die durch Rille für einen Faden oder ein Fadenbündel. Darauf Orientierung der Fäden ausgelöst wird. Um zu /er- leitet man die Fäden um zwei frei drehbare Rollen 5, hindern, daß die Temperatur der Fäden zu hoch an- die wie ein Schwungrad wirken und dazu dienen, den steigt, werden daher die Bremsstifte auf einer kon- io Fadenlauf zu stabilisieren. Von den Rollen S werden stanten Temperatur gehalten, die wenigstens 100C die Fäden über zwei Bremsstifte 6 geführt, die auf unterhalb der Temperatur der Fäden, aber über dem einem drehbaren Sockel sitzen, so daß man durch Taupunkt der umgebenden Luft liegt, um Konden- Drehen des Sockels die Kontaktbögen zwischen den sation von Wasserdampf auf den Bremsstiften zu ver- Fäden und den Bremsstiften und damit die Bremsung meiden. Da auch eine gewisse Wärmeübertragung von 15 der Fäden leicht variieren kann. Während es ohne den Fäden auf die Führungsvorrichtung stattfindet, weiteres möglich ist, gemäß der Erfindung Fäden wirrt auch diese auf einer konstanten Temperatur ge- unter Benutzung von nur einem Bremsstift herzuhalten, die gewöhnlich dieselbe wie die der Brems- stellen, wird die beschriebene Anordnung vorgezogen, stifte ist. weil sie es erlaubt, die Bremsung der Fäden feiner zu
Die Geschwindigkeit, mit der die orientierten Fäden 20 regulieren. Wenn eine verstärkte Bremsung der Fäden
von den Bremsstiften abgezogen werden, kann in verlangt wird, kann man auch ein System von vier
weiten Grenzen variieren. Die in den nachfolgenden Bremsstiften mit je zwei Bremsstiften auf einem Sockel
Beispielen beschriebenen Geschwindigkeiten liegen verwenden. Nach dem Verlassen der Bremsstifte 6
zwischen 400 und 1000 m/min, aber höhere Geschwin- passieren die Fäden die Rolle 7, die ein Avivagemittel
digkeiten erwiesen sich gleichfalls als brauchbar. Die 25 überträgt, und schließlich werden die Fäden durch die
Abzugsspannung beträgt weniger als 1 g/den und ist angetriebenen Abzugsrollen 8 abgezogen und auf die
im Vergleich mit den Spannungen üblicher Streck- Spule 9 aufgewickelt.
verfahren überraschend niedrig. Als Erklärung wird Die Führungsvorrichtung 4, die Rollen 5 und die
angenommen, daß unter den Bedingungen, rnter Bremsstifte 6 bilden innerhalb des Apparats ein ein-
denen gemäß der Erfindung die Orientierung der 30 heitliches Bremsstift-Aggregat mit festen Abständen
Fäden erfolgt, d. h. oberhalb ihrer Glasumwandlungs- voneinander, während der Abstand zwischen dem
temperatur, die Fäden, obwohl bereits verfestigt, sich Bremsstift-Aggregat und der Spinndüsenplatte variabel
noch in einem plastischen und im wesentlichen nicht ist.
kristallinen Zustand befinden, und daß die Orien- Die Eigenschaften der Fäden eines gegebenen Titers,
tierung der Fäden in diesem Zustand beträchtlich 35 besonders ihre Festigkeit und Dehnung hängen von
weniger Kraft erfordert als die Orientierung von Fäden, vielen Faktoren ab, wie Temperatur der Spinnmasse,
die einen nicht plastischen und teilweise kristallinen Temperatur der Führungsvorrichtung und der Brems-
Zustand aufweisen. stifte, Temperatur der Fäden beim Passieren der
Es ist auch charakteristisch für das erfindungs- Bremsstifte, Bremsung der Fäden an den Bremsstiften, gemäße Verfahren, daß der Titer der erhaltenen 40 Abstand zwischen Spinndüsenplatte und Bremsstift-Fäden unabhängig davon ist, ob die Fäden über die Aggregat, Abzugsgeschwindigkeit und Abzugsspan-Bremsstifte geführt werden oder nicht, d. h., die nung der Fäden. Viele dieser Verfahrensbedingungen orientierten Fäden haben denselben Titer wie die nicht sind wechselseitig voneinander abhängig, und bei der orientierten, aus den Spinndüsenplatten austretenden praktischen Ausführung können die erforderlichen Fäden. Dies hat gewisse Vorteile und erlaubt z. B. die 45 Einstellungen auf Regulierung der Fadentemperatur, Herstellung orientierter Fäden von beträchtlich höhe- der Fadenbremsung und der Temperatur von Führen Titern, als man sie aus in Luft gesponnenen Fäden rungsvorrichtung und Bremsstiften beschränkt werden, mittels üblicher Streckmethoden erhalten kann. wobei sowohl Erhöhung der Fadentemperatur wie auch
Das erfindungsgemäße Verfahren liefert orientierte Erhöhung der Fadenbremsung und der Temperatur
synthetische Polymerfäden von guter Gleichmäßigkeit, 50 der Bremsstifte eine Steigerung der Fadenorientierung
und es kann bei allen zum Schmelzspinnen geeigneten bewirken.
Polymeren, beispielsweise Polyamiden, Polyestern und Es wurde bereits erwähnt, daß die Veränderung des Polyolefinen, benutzt werden. Je nach der Natur des Abstands zwischen Spinndüsenplatte und Bremsstift-Polymeren gestattet das Verfahren, Einzelfäden von Aggregat ein wichtiges Mittel ist, um die Temperatur etwa 1 bis 90 den herzustellen, die eine Festigkeit von 55 der Fäden im Stadium der Orientierung zu regulieren, etwa 2 bis 5 g/den und eine Bruchdehnung zwischen Während man diesen Abstand reguliert, wird die 130 und 10% besitzen. Fäden, Garne und Stapelfasern Temperatur von Führungsvorrichtung und Bremsmit solchen Eigenschaften sind für viele Verwendungen stiften und die Bremsung der Fäden an den Stiften auf geeignet, und — wenn gewünscht — kann in den einem vorbestimmten Wert gehalten. Obwohl man den meisten Fällen die Festigkeit der Fäden durch zu- 60 geeigneten Abstand zwischen Spinndüsenplatte und sätzliches Verstrecken in direkt angeschlossenen oder Bremsstift-Aggregat durch Beobachtung der resulseparaten Streckverfahren gesteigert werden. Ebenso tierenden Fadentemperaturen finden kann, besteht können natürlich andere Behandlungen erfolgen, wie eine bequemere und genauere indirekte Methode darin, z. B. eine Relaxierung der Fäden. Die Zeichnung zeigt in die Abzugsspannung der Fäden zwischen den Brems-
F i g. 1 eine Vorrichtung zur Ausführung des er- 65 stiften und den Abzugsrollen zu messen. Diese Span-
findungsgemäßen Verfahrens und in nung ist von der Fadentemperatur und der Faden-
F i g. 2 ein Diagramm, welches die Beziehung bremsung abhängig, und es wurde überraschender-
zwischen der Fadenspannung und dem Abstand weise gefunden, daß eine Kurve, welche die Faden-
spannung in Abhängigkeit vom Abstand zwischen Spinndüsenplatte und Bremsstift-Aggregat graphisch darstellt, ein deutliches Minimum durchläuft, und daß bei einem Abstand des Aggregats entsprechend oder nahe diesem Minimum, sich die Fäden in dem vorgeschriebenen Temperaturbereich befinden, d. h. über ihrer Glasumwandlungs-Temperatur und wenigstens 500C unter ihrem Schmelzpunkt.
Von diesem Minimum steigt die Fadenspannung an, und zwar sowohl bei zunehmendem als bei abnehmendem Abstand zwischen Spinndüsenplatte und Bremsstift-Aggregat. Es wurde jedoch gefunden, daß, wenn sich das Bremsstift-Aggregat in einem Gebiet befindet, in dem zunehmende Spannung abnehmendem Abstand entspricht, die erhaltenen Fäden eine hohe Gleichmäßigkeit in bezug auf Durchmesser und Doppelbrechung, eine gute Festigkeit und eine niedrige Dehnung besitzen, während, wenn sich das Bremsstift-Aggregat in einem Gebiet befindet, in dem zunehmende Spannung mit zunehmender Entfernung zusammenfällt, die Fäden eine schlechte Gleichmäßigkeit, eine niedrige Festigkeit und eine hohe Dehnung aufweisen.
Während üblicherweise Fäden von hoher Gleichmäßigkeit, guter Festigkeit und niedriger Dehnung erwünscht sind, können auch Fäden von schlechter Gleichmäßigkeit, niedriger Festigkeit und hoher Dehnung für spezielle Verfahren und Verwendungen interessant sein.
Sobald die Position des Bremsstift-Aggregats festgelegt ist, kann man die Fadenspannung feiner einstellen, indem man die Bremsung der Fäden an den Bremsstiften und die Temperatur von Führungsvorrichtung und Bremsstiften reguliert. Sowohl Erhöhung der Fadenbremsung als auch Erhöhung der Bremsstift-Temperatur erhöht die Fadenspannung, und infolge der erwähnten Beziehungen zwischen Fadenspannung, Festigkeit und Dehnung ist es mit Hilfe dieser Regulierungen auf einfache Weise möglich, Fäden mit den gewünschten Eigenschaften herzustellen.
Die folgenden Beispiele [sollen das erfindungsgemäße Verfahren näher erläutern.
Beispiel I
Veränderung des Abstands
/wischen Spinndüsenplatte und Bremsstift-Aggregat 5
Die benutzte Vorrichtung entspricht im wesentlichen der in F i g. 1 beschriebenen, doch enthält sie insgesamt vier Bremsstifte, wovon je zwei auf einem drehbaren Sockel angebracht sind. Der Durchmesser
xo der Bremsstifte auf dem ersten Sockel war 19 mm, und der Durchmesser der Bremsstifte auf dem zweiten Sockel war 12 mm. Führungsvorrichtung und Bremsseifte bestanden aus Metallröhren, welche mit einem Umlaufsystem verbunden waren, in dem Glycol auf einer konstanten Temperatur von 800C gehalten wurde.
Polyalkylenterephthalat (Schmelzpunkt = 2650C; Glasumwandlungs-Temperatur etwa 77°C), das eine relative Viskosität von 1,29 und einen Feuchtigkeitsgehalt von weniger als 0,01 % hatte, wurde bei 284' C geschmolzen und in einer Menge von 32 g/min durch eine Spinndlüsenplatte mit 20 Löchern versponnen, wobei jedes Loch einen Durchmesser von 0,33 mm hatte. Die austretenden Fäden wurden durch quer
as strömende Luft gekühlt, die eine Temperatur von 210C, einen Feuchtigkeitsgehalt von 65% und eine mittlere Geschwindigkeit von 30 m/min hatte.
Die Fäden wurden über eine Führungsvorrichtung, zwei frei drehbare Rollen und über die vier Bremsstifte geführt Die Kontaktbögen zwischen den Fäden und den vier Bremsstiften waren nacheinander 84, 65, 51 und 36°, und die orientierten Fäden wurden mit einer Geschwindigkeit von 950 m/min abgezogen. Das erhaltene Fadenbündel hatte einen Gesamtster von 300 den und war aus 20 Einzelfäden von je 15 den zusammengesetzt
Die Eigenschaften der Fäden bei verschiedenen Abständen zwischen Spinndüsenplatte und Bremsstift-Aggregat zeigt Tabelle 1. Gemessen wurde stets der
4<> Abstand zwischen Spinndüsenplatte und dem nächsten Punkt des Bremsstift-Aggregats, d. h. der Führungsvorrichtung. Die Fadenspannung wurde gemessen zwischen dem letzten Bremsstift und den Abzugsrollen
Tabelle
IA
Fadenbündel
IC I ID
IE
IF
Abstand zwischen Spinndüsenplatte und Bremsstift-Aggregat (cm)
Fadentemperatur vor dem ersten
Bremsstift (0Q
Fadenspannung (g/den)
Festigkeit (g/den)
Bruchdehnung (%)
Ungleichmäßigkeit des
Durchmessers (%)
Doppelbrechung (An · 10s)
Ungleichmäßigkeit der
Doppelbrechung ( %)
Kochschrumpf (%)
Kristallinität (o-l Skala)
75
100
0,31
1,4
133
27
133
36
46
0,01
140 0,21 2,6 86
152
55
143
0,17
2,9
78
0,6
167
0,6
26
0,05
150
0,31
3,8
46
0,4
198
0,6
0,14
52
153
0,44
4,3
27
0,3
205
0,4
7,5
0.16
51
158
0,74 4,7
13
0,8
215
0,9
0,19
Io
Wie man aus Tabelle 1 und F i g. 2 ersieht, entspricht das Minimum der Fadenspannung von 0,17 g/den einem Abstand zwischen Spinndüsenplatte und Bremsstift-Aggregat von 55 cm. Von diesem Punkt steigt die Spannung sowohl bei zunehmendem wie bei abnehmendem Abstand zwischen Spinndüsenplatte und Bremsstift-Aggregat. Aber in dem Gebiet, in dem steigende Spannung mit zunehmendem Abstand zusammenfällt (Zweig B in F i g. 2), zeigen die hohen Schwankungen von Durchmesser und Doppelbrechung eine schlechte Gleichmäßigkeit der Fäden an, die Festigkeit der Fäden ist niedrig, und ihre Dehnung ist hoch, während in dem Gebiet, in dem steigende Spannung abnehmendem Abstand zwischen Spinndüsenplatte und Bremsstift-Aggregat entspricht (ZweigA in Fig. 2), die Fäden eine hohe Gleichmäßigkeit mit Schwankungen von Durchmesser und Doppelbrechung unter 1%, eine gute Festigkeit bis 4,7 g/den und eine mittlere bis niedrige Dehnung mit einem Minimum von 13% haben. Die höhere Doppelbrechung und Kristallinität der Fäden mit guter Festigkeit zeigt auch, daß diese Fäden einen höheren Orientierungsgrad als die Fäden mit niedriger Festigkeit besitzen. Es ist auch zu erkennen, daß der Kochschrumpf der Fäden proportional ihrer Dehnung ist.
Tabelle 1 zeigt ferner, daß, wenn andere Verfahrensbedingungen unverändert bleiben, eine Verringerung des Abstands zwischen Spinndüsenplatte und Bremsstift-Aggregat die Fadentemperatur erhöht und zur Bildung höner orientierter Fäden mit höheren Festigkeiten und niedrigeren Dehnungen führt.
Das Fadenbündel IC mit einer Festigkeit von 2,9 g/den, einer Bruchdehnung von 78 % und einer Doppelbrechung von Δη·\Φ — 167 wurde zusätzlich verstreckt unter Verwendung einer üblichen Streckmaschine mit Abzugsrolle, Heizplatte, Streckstift und Streckrolle. Das Streckverhältnis war 1,8:1, und das erhaltene Fadenbündel hatte eine Festigkeit von 7,6 g/den, eine Dehnung von 6,7 % und eine Doppelbrechung von Δ η · 10s = 244. Im Gegensatz zu den üblichen Verstreckungsverfahren für Polyäthylenterephthalat-Fäden benötigte die Abzugsrolle keine
Heizung.
B e i s ρ i e 1II
Veränderung der Kontaktbögen
zwischen Fäden und Bremsstiften
Polyäthylenterephthalat-Fäden wurden mit derselben Vorrichtung und unter denselben Bedingungen gesponnen, wie in Beispiel I beschrieben, jedoch mit den folgenden Unterschieden: Die Spinndüsenplatte hatte 40 Löcher, jedes Loch mit einem Durchmesser von 0,23 mm. Das erhaltene Garn hatte einen Gesamttiter von 300 den und bestand aus 40 Einzelfäden von je 7,5 den. Der Titer der Einzelfäden war demnach nur halb so groß wie der Titer der Einzelfäden in Beispiel I, und daher betrug der günstigste Abstand zwischen Spinndüsenplatte und Bremsstift-Aggregat etwa 34 bis 38 cm, verglichen mit 51 bis 55 cm in Beispiel I. Bei den in der folgenden Tabelle 2 berichteten Versuchen wurde der Abstand zwischen Spinndüsenplatte und Bremsstift-Aggregat bei 35 cm konstant gehalten, d. h. in dem Gebiet, in dem zunehmende Fadenspannung abnehmendem Abstand entspricht. Die Fadentemperatur vor dem ersten Bremsstift war etwa 145° C.
Tabelle 2
II A Fadenbündel nc
HB
Kontaktbögen
zwischen den Fäden
und den vier Brems 76° 76°
stiften 60° 76° 66°
25° 63° 58°
16° 39° 41°
0,15 26° 0,33
Fadenspannung (g/den) 2,5 0,18 3,6
Festigkeit (g/den) 78 3,3 39
Bruchdehnung (%) ... 61
Doppelbrechung 134 204
(ZlTf-IO3) 177
Tabelle 2 zeigt, daß unter sonst gleichen Bedingungen eine Vergrößerung der Kontaktbögen zwischen den Fäden und den Bremsstiften die Fadenspannung erhöht und zu stärker orientierten Fäden mit höheren Festigkeiten und niedrigeren Dehnungen führt.
Beispiel III
Gleichzeitige Veränderung des Abstands
zwischen Spinndüsenplatte und Bremsstift-Aggregat und der Kontaktbögen zwischen Fäden und Bremsstiften
Polyäthylenterephthalat-Fäden wurden gesponnen, wie in Beispiel II beschrieben, jedoch unter gleichzeitiger Veränderung des Abstands zwischen Spinndüsenplatte und Bremsstift-Aggregat und der Kontaktbögen zwischen Fäden und Bremsstiften. Dieser Versuch wurde durchgeführt, um Fäden von etwa gleichem Orientierungsgrad zu erhalten, die jedoch bei verschiedenen Temperaturen orientiert wurden. Die Ergebnisse zeigt Tabelle 3.
Tabelle 3
Abstand zwischen Spinndüsenplatte und Bremsstift-Aggregat
(cm)
Fadentemperatur vor dem
ersten Bremsstift (°C)
Kontaktbögen zwischen den
Fäden und den vier Bremsstiften
Fadenspannung (g/den)
Festigkeit (g/den)
Bruchdehnung (%)
Doppelbrechung {Δ η ■ 103)
Kristallinität (o-l Skala)
Fadenbündel
ΠΙΑ
HIB
34,5 38
155 135
76° 76°
65° 71°
51° 87°
36° 66°
0,39 0,47
4,1 3,6
29 31
215 213
0,21 0.21
Die praktisch gleiche Doppelbrechung und Kristallinität der beiden Garne zeigt, daß sie etwa den gleichen Orientierungsgrad hatten. Da jedoch die Ab-
409533/312
stände zwischen Spinndüsenplatte und Bremsstift-Aggregat verschieden waren, wurden die Fäden bei verschiedenen Temperaturen orientiert und Tabelle 4 zeigt, daß die bei höherer Temperatur orientierten Fäden eine höhere Festigkeit besitzen.
Beispiel IV
Veränderung der Bremsstift-Temperatur
Polyäthylenterephthalat-Fäden wurden gesponnen, wie in Beispiel II beschrieben, jedoch unter Veränderung der Temperatur der Bremsstifte und der Führungsvorrichtung. Der Abstand zwischen Spinndüsenplatte und Bremsstift-Aggregat wurde bei 35 cm konstant gehalten, die Temperatur der Fäden vor dem ersten Bremsstift betrug etwa 145° C, und die Kontaktbögen zwischen den Fäden und den vier Bremsstiften waren nacheinander 76, 67, 64 und 46°. Die Ergebnisse zeigt Tabelle 4.
10
Tabelle 4 Bremsstift- IVA Fadenbündel IVC IVD
Temperatur IVB
(0C)
Faden 50 65 70
spannung 60
(g/den)
Festigkeit 0,18 0,50 0,71
(g/den) 0,23
Bruch- 3,5 4,3 4,6
., dehnung (%) 3,7
57 30 11
55
Tabelle 4 zeigt, daß unter sonst gleichen Bedingungen eine Erhöhung der Bremsstift-Temperatur zu Fäden mit höheren Festigkeiten und tieferen Dehnungen führt.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims (1)

  1. % schrift 903 427 ein Verfahren, nach dem die aus den
    * Patentanspruch: Spinndüsen austretenden Fäden durch einen etwa 4 m
    langen Spinnschacht geleitet werfen, dessen obere
    Verfahren zum Herstellen orientierter Fäden aus Zone behebt ist, während die untere Zone Zimmersynthetischen Polymeren mit einem Titer zwischen S temperatur hat oder durch stromende Luft gekühlt 1 und 90 den, wobei die Polymeren durch Spinn- wird. Die Abzugsgeschwindigkeit betragt zwischen düsen versponnen und die gebildeten Fäden abge- 1300 und 2600 m/min, und die Verstreckung der kühlt, über eine Führungsvorrichtung geleitet und Fäden soll erfolgen, während die Faden die beheizte abgezogen werden, dadurch gekean- Zone durchlaufen.
    zeichnet, daß man die von der Führungs- io Ein anderes Verfahren schlägt die USA.-Patentvorrichfuig(4) kommenden Fäden (2) um min- schrift 3 002 804 vor, welche den Durchgang schmelzdestens eine frei drehbare RoUe (5) leitet und gesponnener Fäden durch em Flüssigkeitsbad bedarauf über mindestens einen Bremsstift (6) führt, schreibt, worauf die Fäden mit einer Spannung von wobei sich die Führungsvorrichtung (4), die Rolle mindestens 1 g/den abgezogen werden. Da die Fäden (S) und der Bremsstift (6) in einem solchen Ab- 15 nach dem Durchgang durch das Bad etwas Flüssigkeit stand von der Spinndüsenplatte OL) befinden, daß mit sich führen, ist eine seitliche Ablenkung ihres nach die Fäden an dieser SteUe auf eine Temperatur ab- unten gerichteten Laufs erforderlich, so daß die gekühlt sind, die über ihrer Glasumwandlungs- Flüssigkeit in einen Behälter abtropfen kann, von dem temperatur und wenigtens· 500C unterhalb ihres sie wieder in das Bad zurückgepumpt wird.
    Schmelzpunktes liegt, wobei die Führungsvor- 20 Die Aufgabe der Erfindung liegt dann, ein Verrichtung und der Bremsstift bei einer konstanten fahren zum Herstellen orientierter Fäden aus syn-Temperatur gehalten werden, die wenigstens 100C thetischen Polymeren durch Schmelzspinnen zu schafunterhalb der Temperatur der Fäden und über dem fen, das unter Anwendung üblicher Abzugsgeschwindig-Taupunkt der umgebenden Luft liegt, und daß keiten einfach und billig durchführbar ist und auch man die Fäden mit einer Spannung von weniger als 25 nur eine einfache Vorrichtung erfordert.
    1 g/den von dem Bremsstift (6) abzieht. Diese Aufgabe wird, ausgehend von dem eingangs
    genannten Verfahren, gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß man die von der Führungsvorrichtung
    kommenden Fäden um mindestens eine frei drehbare
    30 Rolle leitet und darauf über mindestens einen Bremsstift führt, wobei sich die Führungsvorrichtung, die Rolle und der Bremsstift in einem solchen Abstand
DE1760938A 1967-08-22 1968-07-22 Verfahren zum Herstellen orientierter Fäden aus synthetischen Polymeren Expired DE1760938C3 (de)

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