DE2741193A1 - Verfahren und vorrichtung zur herstellung von thermoplastischen faeden - Google Patents

Verfahren und vorrichtung zur herstellung von thermoplastischen faeden

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    • DTEXTILES; PAPER
    • D01NATURAL OR MAN-MADE THREADS OR FIBRES; SPINNING
    • D01DMECHANICAL METHODS OR APPARATUS IN THE MANUFACTURE OF ARTIFICIAL FILAMENTS, THREADS, FIBRES, BRISTLES OR RIBBONS
    • D01D5/00Formation of filaments, threads, or the like
    • D01D5/08Melt spinning methods
    • D01D5/098Melt spinning methods with simultaneous stretching

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Description

  • Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von
  • thermoplastischen Fäden Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung von Fäden aus thermoplastischen Materialien durch Spinnen mittels üblichen Spinndüsen und Abziehen der Fäden mit Geschwindigkeiten > 3000 m/min , Abkühlen der Fäden durch Anblasen mit einem Kühlmedium, Erwärmung der Fäden mittels einer Heizvorrichtung in einem Bereich, in dem die Temperatur der Fäden unterhalb ihrer Verfestigungstemperatur liegt, erneute Abkühlung und Aufwickeln oder Ablegen in Kannen sowie eine Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens.
  • Zur Herstellung von thermoplastischen Fäden gibt es mehrere bekannte Verfahren. Das konventionelle Verfahren besteht darin, daß die Fäden auf Geschwindigkeiten bis zu 1300 m/min ersponnen, aufgewickelt und dann nach einer gewissen Lagerzeit in einem zweiten Verfahrensschritt verstreckt und evtl.
  • texturiert werden.
  • Bei einem anderen Verfahren, das gerade in letzter Zeit immer mehr auch in produktionstechnischem Maßstab seine Anwendung findet, werden Spinnen und Strecken zu einem Prozeß - dem Spinnstrecken - zusammengefaßt, wobei dann das Material meistens mit Geschwindigkeiten zwischen 3000 und 4000 m/min aufgewickelt wird. Dieses Verfahren stellt zwar gegenüber dem Zweistufenverfahren sowohl in wirtschaftlicher als auch qualitätsmäßiger Hinsicht eine Verbesserung dar, hat aber auf der anderen Seite auch erhebliche Nachteile. Insbesondere erfordert es, da die Abzugs- und Streckwalzen bei hohen Geschwindigkeiten laufen, einen hohen Investitionsaufwand wegen der hohen maschinenbautechnischen Anforderungen an dieselben.
  • Müssen die Galetten, wie z.B. bei Polyester die Abzugs- und die Streckgaletten, noch beheizbar sein, dann wird wegen des hohen Meß-, Steuer- und Regel-Aufwandes dieser Faktor ein besonderes Gewicht erfahren. Aus diesem Grunde werden in den US-PSen 3 452 132 und 3 816 992 Verfahren beansprucht, bei denen die beim Verstrecken benötigte Wärme mittels Dampf in einer Düse zwischen Abzugs- und Streckgalette auf den Faden übertragen wird.
  • Ähnlich arbeitet ein Verfahren, das in der DT-OS 2 203 397 beschrieben wird. Hier wird mit Geschwindigkeiten von über 3000 m/min abgezogen, so daß kein definierter Streckpunkt mehr auftritt. Dadurch kann auf den Aufwand eines hot-pins bzw. einer beheizten Galette verzichtet werden. Während der Restverstreckung kann der Faden dabei einer Wasserdampfatmosphäre ausgesetzt werden, wobei die Abzugswalze in der Wasserdampfatmosphäre arbeiten würde, was offensichtlich mit technologischen Nachteilen verbunden ist.
  • Schließlich sei auf das Schnellspinnen hingewiesen. Dabei wird der Faden mit Geschwindigkeiten von mehr als 3000 m/min von der Düse abgezogen und unmittelbar aufgewickelt bzw.
  • bei der Stapelfaserproduktion in die Kanne abgelegt. Die zum Abzug benötigte Kraft kann dabei in verschiedener Art und Weise auf den Faden übertragen werden. Bei besonders hohen Qualitätsansprüchen bzgl. Titerkonstanz wird dabei im aufwendigeren Fall mittels einer einzelnen Galette mit Beilaufrolle abgezogen. Bei den heute käuflichen Wickelorganen ist dieser Aufwand bei nicht zu hohen Abzug kräften, die einen ordentlichen Wickelaufbau stören können, nicht nötig, so daß dabei die Fäden direkt vom Wickler von der Düse abgezogen werden, wobei sie vorher an einem frei wählbaren Ort noch mittels Walze oder Einwegpräparationsstift präpariert und u.U. noch mittels bekannten Vorrichtungen verwirbelt werden. Diese vororientierten Fäden eignen sich sehr gut für die modernen Stecktexturiermaschinen, bei denen sie entweder nach dem Sequential- oder nach dem Simultanverfahren restverstreckt und gekräuselt werden.
  • Für die Produktion von glattem Filamentgarnen ist das Schnellspinnverfahren jedoch nicht für jedes Einsatzgebiet geeignet, da das derart ersponnene Material sehr hohe Bruchdehnungs-und relativ niedrige Reißfestigkeiten aufweist. Trägt man die Restverstreckung von schnellgesponnenem Polyester und/oder Polyamid 6 über der Abzugsgeschwindigkeit auf, dann erhält man bei Extrapolation der dabei erhaltenen stetigen Kurve auf eine Restverstreckung von 1:1 - d.h. zum vollorientierten Material hin - eine Abzugsgeschwindigkeit zwischen 6000 und 8000 m/min. In Faserforschung und Text.
  • Techn. 4.12 (1956) S. 561 wird so z.B. angegeben, daß man bei einer Schachtlänge von 5 m und einer Einzelnummer des Fadens über 5000 und einer Spinngeschwindigkeit von rund 4000 m/min einen vollorientierten endlosen Perlonfaden erhält. Nach neueren Untersuchungen kann man jedoch davon ausgehen, daß zwar mit steigender Abzugsgeschwindigkeit die Restverstreckung abnimmt, daß jedoch bei Geschwindigkeiten von 4000 m/min z.B. bei Polyamid 6 die Bruchdehnung immer noch bei über 70 % liegt, d.h. der Faden also nicht vollorientiert ist. Die Reißfestigkeit liegt dabei bei Werten, die für den normalen textilen Gebrauch zu niedrig sind. Wird die Abzugsgeschwindigkeit auf über 4000 m/min erhöht, dann kann zwar die Bruchdehnung weiter gesenkt werden, die Reißfestigkeit bleibt dabei jedoch nahezu konstant. Schon vor Kenntnis der obigen Zusammenhänge wurden aufgrund technologischer Schwierigkeiten in bezug auf Dauerbeanspruchung schellaufender Wickelorgane Versuche angestellt, durch geeignete Maßnahmen die Vororientierung der Fäden ohne entsprechende Erhöhung der Abzugsgeschwindigkeit zu vergrößern. So wird z.B. in der Zeitschrift HFaserforschung und Textiltechnik" Nr. 6 (1958) S. 226 berichtet, daß die zur Erreichung einer vollorientierten Seide erforderlichen hohen Abzugsge8chwindigkeiten sich durch Verwendung eines geheizten Spinnachachtes erheblich erniedrigen lassen.
  • Es ist dabei beabsichtigt, den Faden, da die Orientierung der Ketten vorwiegend hinter der Relaxationszwiebel im noch flüssigen bzw. plastischen Polymer erfolgt, möglichst lange oberhalb der Glastemperatur zu halten, um so den Ketten mehr Zeit zur Orientierung zu lassen. Im günstigsten Fall wird dabei bei einer Abzugsgeschwindigkeit von 3500 m/min bei Polyamid-6-Seide und einer Schachttemperatur von 175°C ein Material mit 84 % Dehnung erhalten. Bei einer Schachttemperatur von 1200C erzielt man 85 % Dehnung. Der Nachteil dieses Verfahrens besteht demnach darin, daß ein derartiges Material eine zu hohe Dehnung besitzt.
  • Darüber hinaus ist die dabei benötigte Wärmemenge wirtschaftlich von großem Nachteil. Zudem läßt bei diesem Verfahren die Titerkonstanz viel zu wünschen übrig.
  • In der DL-PS 64 773 sowie in der FR-PS 1 543 661 wird in Weiterentwicklung dieses Verfahrens ein Verfahren beansprucht, bei dem die Fäden vor der ersten Abzugsgalette, d.h. zwischen Düse und Abzugsgalette, auf einem heizbaren Fadenbremsorgan auf eine Temperatur von 50 bis 1300C gebracht. In Abwandlung dazu kann der Faden über beheizte runde Flächen geführt oder durch erhitzte Flüssigkeiten geleitet werden. Durch die Reibung auf der Fadenbremse bzw. durch den Strömungswiderstand der Flüssigkeit wird dabei gewissermaßen eine Vorverstreckung des Fadens erzielt, die noch durch die gleichzeitige Temperatureinwirkung vergrößert wird. Dieses Verfahren bringt neben dem Nachteil des erhöhten maschinentechnischen Aufwandes mehrere Probleme mit sich. Soll so z.B. nach einem Fadenbruch angelegt werden, dann ergibt sich offensichtlich beim Auflegen des nicht nicht orientierten Fadens auf die beheizte Fadenbremse das von Texturieren her bekannte Problem des Klebens, d.h. es könnte also bei aufgeheizten Fadenbremsen erst nach konstantem Abzug der Faden auf die Fadenbremse aufgelegt werden. Das bringt neben dem erhöhten Abfall auch noch das Problem mit sich, daß hier jede Automatisierung erschwert wird. Darüber hinaus ist besonders bei höheren Geschwindigkeiten ein reibender Kontakt von prinzipieller Nachteiligkeit, da er immer ein schwaches Glied in der Spinnkette sein wird. Versucht man das Problem des Anlegens dadurch zu lösen, indem man mit kalter Fadenbremse arbeitet, dann wird der letztere Aspekt natürlich von besonderem Gewicht sein. Darüber hinaus ist offensichtlich, daß die durch die Reibung in dem Faden örtlich erzeugte Temperatur nie auf ein Niveau kommen wird, das aus Kristallisationsgründen angestrebt werden sollte ohne auch schädigend auf den Faden zu wirken. Deshalb kann durch eine solche Fadenbremse zwar die Vororientierung in dem Faden erhöht und damit die Restdehnung in dem derart hergestellten Faden reduziert, nicht aber in ausreichendem Maße auch die Reißfestigkeit erhöht werden.
  • Neben den erstgenannten Verfahren, die beim Abzug den Faden mittels bestimmter Vorrichtung höher orientieren, um ihn in der nachfolgenden Streckstufe leichter, schneller und gleichmäßiger strecken zu können, gibt es also eine zweite Gruppe von Verfahren, die den Faden im Fallschacht vorbehandeln, um das Spinnmaterial haltbarer bzgl. Lagerung zu machen, wobei bei dieser Gruppe naturgemäß mit Wasserdampf im Schacht gearbeitet werden muß.
  • Außer diesen beiden Verfahrensgruppen gibt es aber zumindest noch eine weitere. Gemeinsames Merkmal dieser Gruppe ist das Ziel, einen für die Weiterverarbeitung fertigen Faden zu erhalten, der weitgehend orientiert ist. Die weitgehende Orientierung des Fadens wird in einigen Fällen dadurch erreicht, daß mit Höchstgeschwindigkeiten gesponnen wird. Es werden dabei Geschwindigkeiten bis zu 7000 m/min angegeben. Die hohen Geschwindigkeiten werden entweder mit Injektions- und/oder Blasdüsen oder mit mechanischen Abzugsvorrichtungen erzielt, die speziell für solche Geschwindigkeiten geeignet sind. Beispiele für Injektionsdüse abgezogene Fäden gibt es in den GB-Psen 1 088 851 und 1 660 489. Abgesehen von dem bereits weiter oben bemängelten hohen technischen und energetischen Aufwand, der für Spinngeschwindigkeiten von größer als 4000 m/min betrieben werden muß, weist ein solches Material nur schlechte textile Kennwerte auf.
  • In der Offenlegungsschrift 2 117 659 wird eine weitere Verfahrensvariante des Streckspinnens beansprucht, ein Verfahren also, bei dem es keiner speziellen Streckvorrichtung bedarf. Das Ziel wurde dabei laut Anspruch dadurch erreicht, daß die Kapillaren zuerst auf Erstarrungstemperatur oder darunter abgekühlt und anschließend unter gleichzeitiger Einwirkung der durch die Reibung am umgebenden gasförmigen Medium aufgebauten Fadenzugkraft, welche gleich der unter den gegebenen Bedingungen erforderlichen Streckspannung sein muß, auf Temperaturen oberhalb des Erstarrungspunktes erwärmt werden. Dabei wird als Heizorgan bevorzugt ein Schacht mit Mantelheizung verwendet.
  • Die Wirkungsweise dieses Streckspinnverfahrens wird so gesehen, daß sich beim Abziehen des Fadens mit der vorgegebenen Abzugsgeschwindigkeit am umgebenden gasförmigen Medium eine Fadenzugkraft aufbaut, die mindestens gleich der erforderlichen Verstreckspannung sein muß. Dadurch soll eine Verstreckung der Kapillaren stattfinden.
  • Auch dieses Verfahren besitzt erhebliche Nachteile, die seiner praktischen Anwendung im Produktionsmaßstab im Wege stehen. Einer dieser Nachteile liegt darin, daß dann, wenn ein Faden im Heizrohr reißt, dieser an die heiße Wandung des Heizers schlägt und dort schmilzt und verklebt. Dieses führt zu erheblichen und schwer zu behebenden Produktionsstörungen.
  • Zusammenfassend kann von den bisher bekannten Streckspinnverfahren also gesagt werden, daß sie in zwei Gruppen unterteilt werden können. Bei der ersten Gruppe wird der Faden hinter der Düse für eine gewisse Zeit auf einer Temperatur oberhalb seiner Erstarrungstemperatur gehalten und dabei mittels einem Abzugsorgan verstreckt. Anschließend, d.h.
  • hinter dem Heizschacht und vor dem Abzugsorgan, wird abgekühlt und dann aufgespult. Bei der zweiten Gruppe wird der Faden zuerst abgekühlt und dann wieder aufgeheizt auf eine Temperatur oberhalb seiner Erstarrungstemperatur.
  • In diesem Zustand wird es dann mittels einer durch die Reibung des Mediums einerseits und die Abzugskraft des Abzugsorgans andererseits erzeugte Spannung verstreckt.
  • In Abweichung vom bisher vorliegenden Stand der Technik hat sich nun überraschend gezeigt, daß auch eine Steigerung der Fadenorientierung erreicht wird, wenn nach Verlassen des Spinnschachtes in der nachgeschalteten Heizzone nicht eine Faden spannung mittels geeigneter Einrichtung erzeugt und/oder vergrößert wird, sondern mittels üblicher Einrichtungen die vom Abzug her gegebene Fadenspannung unter gleichzeitiger Wärmeeinwirkung in geeignetem Ausmaß reduziert wird.
  • Demgemäß betrifft die Erfindung ein Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung von Fäden aus thermoplastischen Materialien durch Spinnen mittels üblichen Spinndüsen und Abziehen der Fäden mit Geschwindigkeiten ' 3000 m/min, Abkühlen der Fäden durch Anblasen mit einem Kühlmedium, Erwärmung der Fäden mittels einer Heizvorrichtung in einem Bereich,in dem die Temperatur der Fäden unterhalb ihrer Verfestigungstemperatur liegt, erneute Abkühlung und Aufwickeln oder Ablegen in Kannen, das dadurch gekennzeichnet ist, daß die Fadenspannung im Bereich der Heizvorrichtung reduziert ud die Verweilzeit der Fäden im Bereich der Heizvorrichtung auf mindestens 0,25 10 3sec eingestellt wird.
  • Es hat sich bei dieser Verfahrensweise überraschend gezeigt, daß abweichend vom eingangs genannten Stand der Technik alle obengenannten Nachteile vermieden werden können. Es wurden vollorientierte Fäden erhalten, für die eine Nachverstreckung entfällt. Die Vollorientieruny,die sonst erst bei Geschwindigkeiten von > 7000 m/min erhalten würde, wird so bei weitaus niedrigeren Geschwindigkeiten erreicht.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren findet allgemein Anwendung bei thermoplastischen Fäden, insbesondere aber bei solchen aus Polyamiden, Polyestern und Polypropylen.
  • Zweckmäßigerweise wird das erfindungsgemäße Verfahren so ausgeführt, daß man als Heizvorrichtung einen Schacht oder ein Rohr verwendet, die mit einem beliebigen Heizmedium beheizt werden können. Am Eingang des Rohres, d.h. im allgemeinen unterhalb des Spinnschachtes werden die Fäden durch eine Injektordüse in das beheizte Rohr eingesaugt. Dieses geschieht mit einem auf 100 bis 300°C, vorzugsweise 100 bis 200°C,erhitzten Fluid. Bevorzugt wird als Fluid Dampf verwendet. Jedoch kann auch erhitzte Luft eingesetzt werden.
  • Das beheizbare Rohr wird auf die Solltemperatur des Fluids gebracht, bevorzugt jedoch auf eine Temperatur, die zwischen der Solltemperatur und einer Temperatur 50°C darüber liegt.
  • Die Länge des beheizten Rohres beträgt 1 bis 4 m, bevorzugt 2-3 m. Sie ist im Zusammenhang mit der Abzugsgeschwindigkeit für die Einstellung der Verweilzeiten der Fäden im Heizbereich, in dem die Spannungsreduzierung und die Spannungsfixierung stattfinden, bedeutsam. Andere bevorzugte Temperaturbereiche sind auf die Substrate abgestimmt, aus denen die zu behandelnden Fäden bestehen. So hat es sich als zweckmäßig erwiesen, das beheizbare Rohr mindestens an einem Punkt auf mindestens die Kaltkristallisationstemperatur des Fadenmaterials einzustellen. Insbesondere eignen sich Temperaturen zwischen der Kaltkristallisationstemperatur und einer Temperatur, die um BOOC darüber liegt.
  • Die Kaltkristallisationstemperatur ist für das jeweilige Fadenmaterial durch Differentialthermoanalyse bestimmbar.
  • Außerdem wurden Temperaturbereiche von 170 bis 27O0C für das beheizte Rohr als besonders günstig erkannt.
  • Wenn die Injektordüse mit Dampf betrieben wird, so soll sich dieser bevorzugt im Sättigungzustand befinden, da wegen der Kondensation des Dampfes auf den Fäden in diesem Fall der Wärmeübergang besonders gut ist. In einer anderen bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens befindet sich der Dampf im überhitzten Zustand.
  • Es ist auch möglich, daß die Fäden oder der Faden vor dem Eintritt in das beheizte Rohr oder unmittelbar beim Eintritt in das Rohr mit vorzugsweise bis nahe an den Siedepunkt erhitztem Wasser beaufschlagt und im Dampfrohr mit überhitztem Dampf aus der Injektordüse umgeben werden.
  • Dabei kann man die dosierte Menge des Wassers und die Menge des überhitzten Dampfes so aufeinander abstimmen, daß der Faden beim Verlassen des Dampfrohres die übliche Restfeuchte besitzt. Anstatt Wasser kann auch eine geeignete organische Substanz zudosiert werden, die die Glastemperatur der Fäden senkt und im beheizten Rohr durch den Dampf wieder aus den Fäden extrahiert wird. Solche organische Substanzen werden beispielsweise in Kolloid-Zeitschrift, 1977, Heft 3, beschrieben. Außerdem eignen sich handelsübliche Carrier, die bei der Polyesterfärbung eingesetzt werden.
  • Die Reduzierung der Fadenspannung im Bereich der Heizzone erfolgt in bevorzugter Ausführung mit einer Injektordüse.
  • Durch eine solche Düse wird eine Reihe von Vorteilen erreicht. So ist es beispielsweise leicht einzusehen, daß mittels der Injektordüse die Fäden koaxial mit dem Fluid beaufschlagt werden. Dadurch wird der Wärmeübergang verbessert und ein Druckausgleich mit dem Spinnschacht bzw.
  • ein Druckstau im Beheizungsrohr, hervorgerufen durch das Mitreißen von Kühlluft, vermieden.
  • Neben der Reduzierung der Spannung in der Beheizungszone, die durch die Ausbildung eines latenten Schrumpfpotentials entsteht, durch eine Injektordüse, besteht auch die Möglichkeit die Fadenspannung durch Galetten, die or dem Heizrohr angeordnet sind, zu reduzieren. In diesem Fall wird die Spannungsreduzierung durch Abstimmen der Galettengeschwindigkeit mit der Abzugsgeschwindigkeit hinter dem Heizrohr bewirkt.
  • Außer mit einem Heizrohr oder Heizschacht kann die Beheizung des Fadenmaterials mit einem Strahlungsheizer oder Kontaktheizer erfolgen. Die erfindungsgemäß ersponnenen Fäden können zwischen Abzugsorgan und Aufwickel- bzw. Ablagevorrichtung nach bekannten Verfahren texturiert werden. Vorzugsweise findet das Texturieren zwischen dem Abzugsorgan und einem weiteren Walzenpaar statt.
  • Die Spinngeschwindigkeiten liegen bei 3000 bis 6000, bevorzugt bei 3000 bis 4500 m/min.
  • Im folgenden werden die Zeichnungen erläutert und das Verfahren unter Bezugnahme auf die Zeichnungen näher beschrieben.
  • Abbildung 1 zeigt eine Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens. Sie besteht aus bzw. es werden gezeigt: beheizte Düsenplatte 1, Fadenbündel 2, Kühlschacht 3, Fadenführer 4, Injektordüse 5, beheizbares Rohr 6, Heizmittelzufuhr 7, Ausgang des Heizrohres 8, Präparationswalze 9, Galette 10 mit Beilaufrolle 11, Wickler 13.
  • Abbildung 2 zeigt eine weitere Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens. Die Zahlen haben dieselbe Bedeutung, wie in Abbildung 1. Zusätzlich enthält diese Zeichnung jedoch folgende Elemente: Eingangsstutzen 14 der Injektordüse 5, Anlegedüse 15, Zuführung 16 zum Injektor der Anlegedüse 15, Absaugdüse 17, Absaugdüse 18, Verwirbelungsdüse 12, Ort für das Aufbringen von Wasser 19, Ort für eine Galette mit Beilaufrolle 20, Ort für eine Texturierung 21.
  • Abbildung 3 zeigt deutlich den erfindungsgemäß erzielten Vorteil gegenüber herkömmlichen Verfahren. Es werden in einem Kraft/Dehnungsdiagramm die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren und die nach herkömmlichen Verfahren erhaltenen Kraft/Dehnungswerte verglichen. Die Zahlen 1a,1b, 4, 5 und 6 entsprechen den Beispielen bzw. den Vergleichsbeispielen 1a, 4, 5 und 6.
  • Nachdem mittels Extrusion des Polymeren durch eine in einem Spinnkopf 1 beheizte Düsenplatte die gewünschte Anzahl an Fäden 2 geformt sind, werden diese im Kühlschacht 3 auf die gewünschte Temperatur abgekühlt. Diese liegt unterhalb der Verfestigungstemperatur, mindestens aber 1000C unter der Schmelzetemperatur. Am Boden des Kühlschachtes werden die Fäden mittels einem geeigneten Fadenführer 4 gebündelt.
  • Unmittelbar darauf werden sie in ein beheizbares Rohr 6 eingeführt. Dieses Rohr ist vorzugsweise mit einem Doppelrohrmantel ausgerüstet, der mittels Dampf auf die gewünschte Temperatur beheizt werden kann. Über eine Injektordüse 5 am oberen Ende des Rohres, die entweder über eine zweite Quelle oder aus dem Doppelmantel mit Dampf versorgt wird, wird Dampf oder mittels anderer geeigneter und ähnlich wirkender Vorrichtungen ein anderes inertes Fluid jeder Temperatur bis z.B. 3000C koaxial zum Faden in den Behandlungsraum eingeblasen. Zur Reduzierung der Fadenspannung und zum besseren Wärmeübergang wird dabei eine möglichst hohe Fluid-Geschwindigkeit am Austritt der Düse angestrebt. Am Ausgang 8 kann das Kondensat bei Dampfbeheizung des Doppelmantels abfließen. An der Walze 9 wird der Faden präpariert. Statt mittels einer Walze kann dies auch mit einem Präparationsstift erfolgen. Für einen gleichmäßigen Abzug sorgt eine Abzugseinheit, im Schema gemäß Abbildung 1 bzw. 2 eine Galette 10 mit Beilaufrolle 11.
  • Zwischen beiden oder hinter ihnen kann der Faden verwirbelt werden um dann z.B. wie im Schema von einem Wickler 13 aufgewickelt zu werden. Statt einer Galette mit Beilaufrolle kann auch ein beheizbares Duo genommen werden oder ein Duo mit einem zweiten Fadenerhitzer zwischen beiden.
  • Eine weitere Variation besteht darin, daß die Fäden von mehreren Schächten lediglich über jeweils eine drehbare Galette umgelenkt und dann durch ein gemeinsames Abzugswerk abgezogen werden.
  • Der Durchmesser des Heizrohres kann wegen der vorherigen Bündelung des Fadens sehr klein sein. Dies bedeutet geringe Wärmeverluste nach außen und guten Wärmeübergang auf den Faden. Des weiteren kann so der Anteil der von den Fäden herrührenden kalten Schleppluft im Behandlungsraum auf ein Minimum reduziert werden. Darüber hinaus sind Temperaturschwankungen über den Querschnitt des Rohres so gut wie nicht vorhanden, was sich auf die Egalität des Produktes auswirkt. Die hohe Einblasgeschwindigkeit des Fluids in den Behandlungsraum sorgt dafür, daß nicht nur im Behandlungsraum die gewünschten Bedingungen vorliegen, sondern diese auch in der Grenzschicht des Fadens herrschen.
  • Des weiteren garantiert sie, daß alle Kapillaren trotz der Bündelung die gleichen Behandlungsbedingungen vorfinden.
  • Zum Anlegen des Fadens wird entweder die Düse 14 oder Düse 18 am unteren Ende benutzt. Sie kann somit immer in Bereitschaft stehen. Wenn die Kapillare reißen sollte, so ist das gerissene Ende mit frischer Kaltluft aus dem Rohr zu saugen. Damit wird ein Ankleben des Fadens und damit ein Reinigen des Rohres verhindert. Der Impuls zum Öffnen des Steuerventils, das das Treibmittel durch Zuführung 22 dem Injektor 18 zuführt, kann dabei von einem bekannten Fadenspannungswächter kommen, der z.B. gleichzeitig die Bündelung des Fadens bei 4 vornimmt. Außerdem kann man zusätzlich unterhalb 18 eine weitere Absaugdüse 15 anbringen, die den aus dem Rohr kommenden Faden sofort ansaugt und abtransportiert. Dies verhindert ein Auflaufen des Fadens auf der Abzugsgalette oder auf den sich darunter befindlichen Wickler. Auch diese Düse kann über den oben zitierten Fadenwächter angesteuert und mit Treibmittel über den Anschluß 16 beaufschlagt werden. Die stationäre Düse 17 kann u.U. dazu benutzt werden, bei irgendwelchen Störungen den Faden kontinuierlich abzusaugen, während man weiter unten im Spinnsystem irgendwelche Hantierungen vornimmt.
  • Dies erspart das Wiederanlegen wie oben besprochen.
  • Bei gröberen Titern kann es vorteilhaft sein, die beiden Injektoren in Reihe am oberen Ende des Rohres anzubringen.
  • Die Düse 15 kann bei Bedarf so gestaltet sein, daß man sie aus der Halterung nimmt und zum Anlegen des Fadens benutzt.
  • Das bedeutet eine wesentliche Vereinfachung des Anlegens, was erhebliche Zeitersparnis und damit Einsparung an Abfall bedeutet.
  • Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist eine Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens. Diese Vorrichtung ist dadurch gekennzeichnet, daß im Anschluß an einen Spinnschacht 3 eine in ein Heizrohr 6 führende Injektordüse 5 mit einem Ausgangsstutzen 14 angeordnet ist und hinter dem Heizrohr 6 Abzugsgaletten 10 und Aufwickeleinrichtungen 13 vorgesehen sind.
  • Im folgenden sei die Erfindung durch einige Beispiele näher erläutert.
  • Beispiel 1 Auf einem Extruder wurden 0,3 % Ti02 enthaltende Polyamid-6-Schnitzel mit einer in 1-%iger m-Kresollösung gemessenen relativen Lösungsviskosität von 2,7 aufgeschmolzen und aus 10-Loch-Düsen mit Lochdurchmessern von 0,2 mm bei 280°C ausgesponnen. Die Fäden wurden durch Anblasen mit Luft von 200C abgekühlt und nach einer Abkühlstrecke von 1,90 m in das Fallrohr eingeführt. Der Innendurchmesser des Rohres belief sich 2 auf 10 mm, die Ringspaltfläche in der Düse 14 0,2 mm . Die Länge des Rohres betrug 2 m. Für die untere Düse wurde Luft mit 3 bar Druck, für Düse 17 Luft mit einem Druck von 10 bar als Treibmedium benutzt. Wurde der Faden mit einem Gesamttiter von 48 dtex gebündelt dem Ansaugstutzen 14 der Injektordüse vorgegeben, dann wurde der Faden problemlos durch das vorgewärmte Rohr gesogen und von der Düse 17 abgeführt, ohne das irgend ein Abfall an der Maschine selbst auftrat.
  • 1.a) Im vorliegenden Beispiel wurde erfindungsgemäß der Mantel auf 1400C geheizt, die Dampftemperatur vor der Düse in der Zuleitung 5 auf 1130C eingestellt.
  • Die Abzugsgeschwindigkeit belief sich auf 4000 m/min, der solchermaßen ersponnene Faden besaß eine Festigkeit von 4,1 cN/dtex, eine Bruchdehnung von 52,0 %, eine Orientierung von 0,147 (1/Grad) und einen An- -fangsmodul von 19 cN/dtex.
  • 1.b) Wurde ohne Mantelheizung und ohne Dampf im Rohr gefahren, dann beliefen sich die Werte auf 3,5 cN/dtex und 74 % Reißdehnung, eine Orientierung von 0,106 (1/Grad) und einen Anfangsmodul von 13 cN/dtex. Hierbei wurde in beiden Fällen der Faden mit der Vorrichtung 12 verwirbelt. Der Fadentiter belief sich dabei wie in den folgenden Fällen auf 44 dtex.
  • Der erfindungsgemäß ersponnene Faden des Beispiels 1 a hat eine Orientierung wie sie beim normalen Schnellspinnen erst oberhalb einer Abzugsgeschwindigkeit von 7000 m/min bei diesem Produkt erzielt wird.
  • Beispiel 2 Es wurde wie in Beispiel 1a verfahren,jedoch mit einer Abzugsgeschwindigkeit von 4400 m/min. Der gemäß den erfindungsgemäßen Verfahren ersponnene Faden wies eine Festigkeit von 4,3 cN/dtex, eine Reißdehnung von 37,1 % und eine Orientierung von 0,156 (1/Grad) auf. Dieser Orientierungswert wird beim Normalschnellspinnen erst oberhalb 7200 m/min erreicht. Der Anfangsmodul lag bei 20 cN/dtex.
  • Beispiel 3 Wie in Beispiel 1a,jedoch wurden zwei Galetten als Abzugsduo benutzt, die auf 800C geheizt worden waren. Die Festigkeit betrug 4,1 cN/dtex, die Reißdehnung 41,5 %, die Orientierung 0,156 (1/Grad) und der Anfangsmodul lag bei 20 cN/dtex.
  • Beispiel 4 (Vergleichsbeispiel) Polyamid-6-Granulat entsprechend Beispiel 1a wurde mit 3500 m/min abgezogen und über ein Streckwerk, bestehend aus zwei Duos, mit einem Streckverhältnis von 1:1,2 verstreckt. Von dem Streckduo, das mit 4200 m/min umlief, wurde der Faden auf eine Wickelmaschine gespult. Das Streckduo war kalt. Die Reißfestigkeit des Fadens belief sich auf 3,9 cN/dtex, die Bruchdehnung lag bei 55,2 %, die Orientierung des (200)-Reflexes bei 0,101 (1/Grad) und der Anfangsmodul bei 16 cN/dtex.
  • Beispiel 5 (Vergleichsbeispiel) Polyamid-6-Granulat gemäß Beispiel 1 wurde mit 2100 m/min abgezogen und von einem Streckwerk gemäß Beispiel 4 mit einem Verhältnis von 1:1,7 verstreckt. Im Gegensatz zu Beispiel 4 wurde das Streckduo hier jedoch auf 1300C aufgeheizt. Die Festigkeit des solchermaßen ersponnenen Fadens belief sich auf 4,3 cN/dtex, die Reißdehnung auf 54,2 %, der Anfangsmodul auf 19 cN/dtex und die Orientierung auf 0,132 (1/Grad).
  • Beispiel 6 (Vergleichsbeispiel) Polyamid-6-Granulat gemäß Beispiel 1 wurde mit 7500 m/min schnellgesponnen. Die Festigkeit belief sich auf 3,10 cN/ dtex, die Bruchdehnung auf 40 %, die Orientierung des (200)-Reflexes auf 0,159 (1/Grad) und der Anfangsmodul auf 22 cN/dtex.
  • Beispiel 7 Auf der gleichen Anlage wie in Beispiel 1 wurde Polyäthylenterephthalat mit einer relativen Lösungsviskosität von 0,67 (Phenol-Tetrachloräthan = 60:40) wurde mit 4000 m/min Abzugsgeschwindigkeit versponnen. Die Länge des Rohres betrug 3 m. Der Gesamttiter betrug 121 dtex.
  • Die Manteltemperatur im beheizten Fallrohr wurde zwischen 1300C und 210C in verschiedenen Versuchen variiert. Die Orientierung des (010)- und des (100)-Reflexes, ihre Interferenzbreiten, der Ordnungsgrad, die makroskopische Dichte sowie der Kochschrumpf wurden gemessen. Die Ergebnisse sind in Abb. 4 zusammengestellt. Die Interferenzbreiten der beiden Reflexe sowie die entsprechenden Kennwerte des Nullversuchs, d.h. des Fadens der ohne beheiztem Schacht unter Normalbedingungen ersponnen worden ist, geben die beiden folgenden Tabellen wieder:
    Interferenzbreite
    Rohrtemp. (010) (100)
    [°C] Grad Grad
    130 2,70 2,54
    150 1,52 1,73
    170 1,47 1,58
    210 1,17 1,32
    Nullversuch 5,23
    Rohrtemp. Interferenzbreite Dicht Doppelberechnung J(0°) [°C] (010)[Grad] (100) man [g/cm³] J(90°) O=Null- 5,23 1,352 0,093 2,25 versuch In Abb. 4 bedeuten A, B, C, D, bzw. Z die Orientierung (1/Grad), B den Ordnungsgrad, C die Dichte, D den Kochschrumpf bzw. L die Doppelberechung, wobei diese Werte gegenüber der Temperatur im Heizrohr aufgetragen sind. Die Kurven a, b, c, d, c und f haben die folgende Bedeutung a Orientierung des (100)-Reflexes b Doppel berechnung c Orientierung des (010)-Reflexes d Dichte e Ordnungsgrad f Kochschrumpf Man sieht, daß ohne Schachtbeheizung gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren der PET-Faden amorph bleibt und seine Makromoleküle nur eine mäßige Orientierung besitzen, wie sie dem normal schnellgesponnenen Spinngut von 4000 m/min entspricht.
  • Sowohl für Polyamid- als auch Polyester-Spinnen gemäß dem erfinderischen Verfahren werden Bruchdehnungen angestrebt, die unter 55 % liegt. Die Faserfestigkeiten sollen im Falle von PA #3,6 cN/dtex und im Falle von PET # 2,8 cN/dtex -sein. Leerseite

Claims (9)

  1. Patentansprüche 1. Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung von Fäden aus thermoplastischen Materialien durch Spinnen mittels üblichen Spinndüsen und Abziehen der Fäden mit Geschwindigkeiten ' 3000 m/min, Abkühlen der Fäden durch Anblasen mit einem Kühlmedium, Erwärmung der Fäden mittels einer Heizvorrichtung in einem Bereich, in dem die Temperatur der Fäden unterhalb ihrer Verfestigungstemperatur liegt, erneute Abkühlung und Aufwickeln oder Ablegen in Kannen, dadurch gekennzeichnet, daß die Fadenspannung im Bereich der Heizvorrichtung reduziert und die Verweilzeit der Fäden im Bereich der Heitvorrichtung auf mindestens 0,25 10 3 sec eingestellt wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man als Heizvorrichtung ein beheizbares Rohr von 1 bis 4 m Länge verwendet und zur Reduzierung der Fadenspannung die Fäden durch eine Injektordüse, die mit einem auf 100 bis 3000C aufgeheizten Fluid betrieben wird, in das auf die Solltemperatur des Fluids aufgeheizte Rohr einsaugt.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß man als Fluid Dampf verwendet.
  4. 4. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß man das beheizbare Rohr auf eine Temperatur bringt, die zwischen der Solltemperatur des Fluids und der 500C über der Solltemperatur des Fluid befindlichen Temperatur liegt.
  5. 5. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß im beheizbaren Rohr mindestens an einem Punkt mindestens die Kaltkristallisationstemperatur des behandelten Fadenmaterials eingestellt wird.
  6. 6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß im beheizbaren Rohr mindestens an einem Punkt eine Temperatur eingestellt wird, die zwischen der Kaltkristallisationstemperatur des behandelten Fadenmaterials und der um 800C darüber befindlichen Temperatur liegt.
  7. 7. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß man im beheizbaren Rohr eine Temperatur von 170 bis 2700C einstellt.
  8. 8. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß im Anschluß an einen Spinnschacht 3 eine in ein Heizrohr 6 führende Injektordüse 5 mit einem Ausgangsstutzen 14 angeordnet ist und hinter dem Heizrohr 6 Abzugsgaletten 10 und Aufwickeleinrichtungen 13 vorgesehen sind.
  9. 9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß am unteren Ende des Heizrohres 6 eine Saugdüse 18 eingebaut ist.
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