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Die Erfindung bezieht sich auf einen Türschließer mit einer einseitig
aus einem Türschheßergehäuse herausragenden Schließerwelle, die mit ihrem gehäuseaußenseitigen
freien Endteil mit einem Türflügel kappelbar ist und gehäuseinnenseitig einen Antriebsexzenter
aufweist, der über eine Mitnehmerrolle mit dem eine Führungskulisse aufweisenden
Ende einer in der Längsachse des Türschließergehäuses verlaufenden Zugstange zusammenwirkt,
die mit ihrem anderen Ende an einem hydraulischen Bremskolben angreift, der durch
eine um die Zugstange gewickelte Schließfeder rückstellbelastet ist.
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Bei einem Türschließer dieser Gattung, welcher Gegenstand der älteren
Erfindung P 15 84 077.4-25
ist, ist die im Innern,- des Schließergehäuses
vorgesehene und einenends'mit einem von der Schließerwelle betätigten Antriebsexzenter
verbundene und mit ihrem anderen Ende am Bremskolben angreifende Zugstange mehrteilig,
beispielsweise zweiteilig, ausgebildet. Sie besteht aus einem am Bremskolben angreifenden
Zugstangenteil einerseits und einem zweiten, mit dem Antriebsexzenter zusammenwirkenden
Zugstangenteil anderseits, die miteinander vernietet sind.
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Das antriebsexzenterseitige Teil der Zugstange ist ein herstellungstechnisch
verwickeltes Bauteil, weil es nicht nur auf einer Seite eine Längsführungsnut für
den Eingriff eines gehäuseseitigen Führungsstiftes zur ständigen Geradführung der
Zugstange über ihre-a gesamten Bewegungshub hinweg aufweist, sondern auch auf der
gegenüberliegenden Seite eine komplizierte Steuerkurve für den Eingriff eines Mitnehmers
des Antriebsexzenters hat. Darüber hinaus ist es, bedingt durch die zwangsweise
Geradführung der Zugstange äber den gesamten Betätigungsweg hinweg, nur möglich,
einen mit einem solchen Türschließer ausgerüsteten Türflügel über einen verhältnismäßig
kleinen öffnungswinkel von höchstens 950 zu öffnen. Bereits bei überschreitung
eines öffnungswinkels von 95' erfolgt infolge der ungünstigen Zugkraftrichtung
der Feder keine automatische Rückholung der Tür im Sinne ihrer Schließbewegung durch
die gehäuseinnenseitige Schließfeder mehr.
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Ferner ist die Bauweise bei dem hier beschriebenen Türschließer äußerst
aufwendig, so daß die spezifischen Materialkosten, bezogen auf die hiermit erzielte
Schließkraft, entscheidend zu hoch liegen. Hinzu kommt noch die durch die
Vielzahl der Einzelbauteile bedingte aufwendige Montage der Funktionsteile.
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Demgegenüber liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, einen Türschließer
der eingangs beschriebenen Gattung bei einfacherem Aufbau hinsichtlich seiner Schließfunktion
so zu verbessern, daß er auch bei öffnungswinkeln von etwa 1201 noch ein einwandfreies
Schließen der Tür bewirkt.
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Diese Aufgabe wird durch die Erfindung dadurch ,gelöst, daß die Zugstange
als einstückige, eine im D C wesentlichen herzförnüge Führungskulisse aufweisende
Betätigungsstange ausgebildet ist, welche im Anfangsbereich ihrer Bewegung mit ihrem
dem Antriebsexzenter zugekehrten Endteil ein eine zwangsweise Geradführung bewirkendes,
gehäuseseitiges Füh.rungsglied durchgreift und außerhalb des Führungsbereichs aus
der Längsmittelachse ausschwenkbar ist.
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Bei dem Türschließer nach der Erfindung ist nunmehr - und darin
wird ein erster entscheidender Vorteil der Erfindung gesehen - die Zugstange
über ihre gesamte Länge hinweg, d. h. von ihrer antriebsexzenterseitigen
Kupplungsstelle bis zum bremskolbenseitigen Angriffsende der Zugstange durchgehend
einstückig ausgebildet, wodurch die Herstellung einerseits und die Montage der Zugstange
anderseits gegenüber der des Türschließers der eingangs geschilderten Gattung wesentlich
einfacher, weniger aufwendig und auch billiger wird. Außerdem wird auch kein kompliziertes
Kurvensiück an der Zugstange mehr benötigt, sondern die Kupplung zwischen dem Antriebsexzenter
und der Zugstange wird durch eine zugstangenseitige herzförmige Führungskulisse
für den Mitnehmer am Exzenter zuverlässig verwirklicht.
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Ein zweiter, ebenfalls bedeutungsvoller Vorteil besteht darin, daß
die Zugstange bei dieser neuen Ausführung bei Durchführung ihrer Antriebshubbewegung,
im Sinne des Türöffnens, nur noch auf einem Teil ihrer Hublänge zwangläufig gerade
geführt wird und nach Zurücklegen dieses geradlinigen Anfangshubabschnittes seitlich
ausschwenken kann. Durch diese zwangläufige Geradführung in der Anfangsphase des
Antriebhubes und durch die Mög-
lichkeit des seitlichen Ausschwenkens der
Zugstange wird erreicht, daß man mit einem solchen Türschließer jetzt mühelos einen
öffnungswinkel der Tür von mindestens 115 bis 1200 erreichen kann, ohne die
automatische Rückholung aus dieser öffnungsweite zu beeinträchtigen. Trotz des seitlichen
Ausschwenkens der Zugstange und des damit erreichten größeren öffnungswinkels bleibt
die Zugkraftrichtung der Schließfeder praktisch erhalten, so daß eine automatische
Rückholung auch aus dieser verhältnismäßig großen öffnungsweite möglich ist. Die
Feststellung der Tür mit dem neuen Türschließer erfolgt erst nach Durchlauf eines
Drehwinkels des Antriebsexzenters von etwa 1650.
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Es ist also durch die Erfindung gelungen, die Materialkosten wesentlich
geringer zu halten, als dies bei dem eingangs geschilderten Türschließer der Fall
ist. Er ist bei weitem Dicht so voluminös und kommt mit wesentlich weniger Montageplatz
aus. Schließlich -bietet er in seiner Wirkung, d. h. sowohl bezogen auf die
Erweiterung des öffnungswinkels der Tür als auch in bezug auf eine sichere Wiederschließung
der Tür entscheidende Vorteile. Gerade diese große öffnungsweite. ist aber in vielen
Fällen höchst wünschenswert und mit dem eingangs geschilderten Türschließer nicht
erreichbar.
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Damit eine sichere Führung der Zugstange gewährleistet ist, ist es
zweckmäßig, wenn# die Zugstange nahe ihrem Antriebsexzenter zugewandten Endteil
geneigte Gleitschultern und bis auf die Lichtweite des Führungsglieds erweiterte
Führungsflanken aufweist. Dadurch wird die Zwangsführung der Zugstange durch sie
s * elbst im Verein mit einem Führungsglied übernommen.
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In einer praktischen Verwirklichung eines solchen Führungsglieds kann
dieses als einen flachen Querschnitt aufweisende Ringscheibe ausgebildet sein, wobei
die den Innendurchbruch der Scheibe begrenzende Ringkante abgerundet ist. Eine solche
Scheibe als Führungsglied ist im Aufbau einfach und gewährleistet durch die eckenfreie
Abrundung im Bereich des Innendurchbruchs einen zügigen Lauf der Zugstange.
Darüber
hinaus kann aber das Führungsglied auch als Führungsbuchse verwirklicht sein, die
dann zweckmäßig als im Querschnitt winkelförmige, einen axialen, in die Schließfeder
eingreifenden Führungshalsteil einerseits und einen sich radial daran an.> schließenden
Stützflansch anderseits aufweisende Halsbüchse ausgebildet ist.
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Eine so ausgebildete Führungsbuchse ist damit in der Lage, nicht nur
der Zugstange die für die Anfangsphase des Arbeithubs beabsichtigte Zwangsführung
zu verleihen, sondern auch der sich am Gehäuse abstützenden Schließfeder einerseits
die nötige zentrische Führung und anderseits einen genügend großen Stützflansch
zu verleihen.
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In den Zeichnungen ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstands
wiedergegeben. Es zeigt Fig. 1 einen Achsschnitt durch den Türschließer,
F i g. 2 einen weiteren Längsschnitt, jedoch gegenüber der F i
g. 1 um 901 versetzt gezeichnet, Fig. 3 eine Teildarstellung
des Türschließers mit der Zugstange in der Ruhestellung, Fig. 4 eine der Fig.
3 entsprechende Darstellung nach Zurücklegung der Anfangsphase des Betätigungshubs
der Zugstange, bei Zurücklegung eines Drehwinkels von 251,
F i g. 5
eine weitere Hubphase nach Zurücklegung eines Drehwinkels von 90',
F i
g. 6 eine der F i g. 5 entsprechende Hubphase nach Zurücklegung eines
Drehwinkels von 1650 und F i g. 7 eine Querschnittsdarstellung des
Türschließers im Bereich seines als Führungsbuchse ausgebildeten Führungsglieds.
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Bei dem wiedergegebenen Türschließer ist zunächst mit 10 ein
Türschließergehäuse bezeichnet, an welchem einerends die Schließerwelle
11 einseitig heraustritt und mit ihrem Kupplungsende 11
a mit einem - nicht dargestellten - Türflügel kuppelbar ist.
Am Gegenende dieser Schließerwelle 11 befindet sich ein Antriebsexzenter
12 mit einem Mitnehmer 13. Der Mitnehmer 13 greift mittels einer Mitnehmerrolle
14 in eine herzförmige Führungskulisse 15 ein, die sich am antriebsexzenterseitigen
Endteil 16a einer Zugstange16 befindet, welche mit ihrem anderen Endteil
16 b über einen Zapfen 18 mit einem Bremskolben 19 gekuppelt
ist.
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Der mit 19 bezeichnete Bremskolben wirkt mit einem an sich
bekannten Druckmittel zusammen. Die Zugstange 16 ist einstückig ausgebildet
und ist nahe ihrem antriebsseitigen Ende unter Bildung von Führungsflanken 20 verbreitert,
so daß dieser Führungsabschnitt 16c der Zugstange 16 in einem gehäuseseitigen
Führungsglied geführt werden kann. Diese Führung wird beim dargestellten Ausführungsbeispiel
von einer im wesentlichen winkelförmigen Querschnitt aufweisenden Führungsbuchse
übernommen, die mit einem axialen Führungs-Halsteil 21 zentrierend in eine um die
Zugstange16 gewickelte Schließfeder 22 eingreift und im Innern die Zugstange
16 führt. Der in Radialebene vom Führungshalsteil21 abstehende Stützflansch21a
stützt sich rückseitig am Gehäuse ab, während vorderseitig die Schließfeder 22 angreift.
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Die Wirkungsweise des Türschließers ist am besten an Hand der F i
g. 3 bis 6 zu ersehen. Beim Öffnen eines nicht dargestellten Türflügels
wird über die Schließerwelle 11 der Antriebsexzenter 12 mit seinem Mitnehmer
13, ausgehend von der F i g. 3, zunächst entlang der Steuerkante
15 a der Führungskulisse 15
bewegt, wobei durch die Drehung
des Antriebsexzenters 12 eine axiale NEtnahme der Zugstange 16 erfolgt. In
dieser Anfangsphase des Bewegungshubes, d. h. nach Durchlauf eines Drehwinkels
von etwa 251, wird die Zugstange 16 innerhalb des Führungsglieds im
Sinne einer Geradführung zwangsgeführt.
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Beim Durchlauf eines weiteren Drehwinkels kann die Zugstange
16, wie F i g. 5 zeigt, seitlich ausschwenken, obwohl die Zugkraftrichtung
der Schließfeder 22 im wesentlichen beibehalten wird. Durch dieses Ausschwenken
der Zugstange 16 ist es möglich, den bisherigen öffnungswinkel der Tür entscheidend
zu vergrößern und trotzdem noch eine automatische Wiederrückholung durch die Schließfeder
22 zu gewährleisten. Die automatische Rück" holung des Türflügels erfolgt bis zu
einem öffnungswinkel von etwa 1201 bei gleichzeitigem Durchlauf eines Drehwinkels
des Antriebsexzenters von etwa 165'. Eine Feststellung der Tür erfolgt nach
Durchlauf dieses Drehwinkels automatisch.
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Durch die bei Durchlauf eines Drehwinkels bis etwa zu 1651
bleibende Zugkraftrichtung der Schließfeder 22 wird einerseits eine automatische
Rückholung gewährleistet, anderseits werden aber auch durch die Geradführung der
Zugstange 16 in der Anfangsphase des Betätigungshubs die Schließkraftverhältnisse
der Schließfeder 22 ebenfalls wesentlich verbessert, so daß dieser neue Türschließer
allen Anforderungen vollauf gerecht wird.