-
Rotierendes Anbaugerät für Ackerschlepper zur Bodenbearbeitung.
-
Bei grossflächigen Pflanzungen, bei denen der Boden nicht nur zwischen
den Pflanzenreihen, sondern auch zwischen den einzelnen Pflanzen bearbeitet werden
soll, stehen der Verwendung des Ackerschleppers als Zugmittel für die geeigneten
Bearbeitungswerkzeuge gewisse Schwierigkeiten entgegen. Diese ergeben sich daraus,
dass der wirtschaftliche Einsatz eines solchen Fahrzeuges an eine möglichst geradlinige
Fahrweise gebunden ist, damit der Boden zwischen den Pflanzenreihen in üblicher
Weise durch Pflug, Egge usw. sehr rasch bearbeitet werden kann, jeo@dch zur
Bearbeitung zwischen den einzelnen Stöcken-also quer |
zur Fahrtrichtung-bisher schwergängig und teuere zu- |
sätzliche Einrichtungen verwendet werden mussten. Diese Geräte haben sich im allgemeinen
nicht durchsetzen können, da auch ihre Handhabung einen grossen Kraftaufwand erfordert,
der einerseits ein entsprechend starkes Zuggerät notwendig macht und andererseits
den Arbeiter rasch ermüdet.
-
Man ist deshalb in den meisten landwirtschaftlichen Betrieben genötigt,
die erwähnten Arbeiten auch heute noch von Hand auszuführen, wodurch insbesondere
bei grossflächigen Anlagen ein sehr grosser Aufwand an Zeit und Arbeitskräften entsteht.
Dies wird z. B. bei dem, im Frühjahr notwendigen, Aufdecken der Wurzelstocke von
Hopfenpflanzen besonders deutlich, da hier verhältnismässig grosse Bodenmengen bewegt
werden müssen, wodurch sich bei Verwendung der üblichen Handhacken eine ausserordentlich
unwirtschaftliche Arbeitsweise ergibt.
-
Durch das Anbaugerät nach der vorliegenden Neuerung sollen diese Nachteile
in zweckmässiger Weise dadurch beseitigt
j |
werden, dass das Werkzeug (z. B. Scheibenpflug, Sternhacke) |
von einer, über ein Raumgelenk an die Zapfwelle angeschlossenen Antriebswelle angetrieben
wird, welche um die Achsen des Raumgelenkes horizontal schwenkbar und in einem Lager
gelagert ist, das in einer am Fahrzeug befestigten Schiene in der Schwenkebene geführt
ist. Vorteilhafterweise ist dabei zur Auführung der Schwenkbewegungen das Endlager
der Werkzeugwelle über einen Kniehebel mit einer Steuerwelle verbunden, welche an
einem, am Schlepper befestigten, Holmen mit Handgriff drehbar vertikal gelagert
ist.
-
Mit der neuen Einrichtung ist es möglich, unter Beibehaltung einer
gleichmässigen Fahrweise des Ackerschleppers die für die Arbeiten zwischen den einzelnen
Pflanzen notwendigen Ausschwenkungen des Werkzeuges in Querrichtung so durchzuführen,
dass das Werkzeug in seiner Schwenkebene zwangsläufig geführt wird, sodass eine
unerwünschte Ablenkung der Arbeitsbewegung durch den Bodenwiderstand weitgehend
vermieden ist. Der nach Art einer doppelten Handkurbel ausgebildete Betätigungshebel
ermöglicht es, eine ausreichende Schwenkkraft auszuüben. Diese kannggf. noch dadurch
unterstütz werden, dass am unteren Teil der Steuerwelle entsprechende Hebel für
eine zusätzliche Fussbetätigung angeordnet sind.
-
Je nach Art der auszuführenden Arbeiten (Bodenlockerung, Unkrautbekämpfung
usw*) lassen sich die entsprechenden rotierenden Werkzeuge mit dem neuen Gerät in
einfacher Weise kombinieren. Besonders vorteilhaft und vielseitig ist die Verwendung
eines rotierenden, scheibenfãrmigen Schare, welches infolge seiner geringen Schneidenbreite
wenig Bodenwiderstand verursacht und durch seine verhältnismässig grosse Scheibenfläche
in der Lage ist, grössere Bodenmengen zu bewegen. Dazu kommt als weiterer Vorteil,
dass das rotierende scheibenförmige
Schar infolge der Schräglage
seiner Scheibenfläche zur Fahrtrichtung eine, die Schwenkbewegung nach aussen unterstützende
Komponente hervorruft. Ferner ist es möglich, das Schar als Schneidewerkzeug zu
benützen und damit gleichzeitig das Ausschneiden der Wurzelstocke, z. B. bei Hopfen
vorzunehmen.
-
Zur Ausführung der Schwenkbewegungen können anstelle der von Hand
zu betätigenden Hebel auch andere mechanische Mittel verwendet werden. So kann z.
B. ein nach dem Schwenkradius verlaufendes verzahntes Segmentstück zur Führung der
Antriebswelle angeordnet sein, in welches ein Antriebszahnrad eingreift, das durch
eine Kurbel angetrieben wird.
-
Eine wesentliche Entlastung für die Betätigung des neuen Geräts ergibt
sich, wenn das Schwenken des Werkzeuges und seines rotierenden Trägers hydraulisch
vorgenommen wird.
-
Dabei kann in vorteilhafter Weise die für andere Zwecke bei allen
neuzeitlichen Ackerschleppern vorhandene Öldruckanlage verwendet werden. Die bei
hydraulischer Betätigung erzeugbaren grossen Kräfte gestatten es, den Kraftgeber
(Zylinderkolben) an einem kleinen Schwenkradius arbeiten zu lassen, sodass auch
der Kolbenhub entsprechend kurz gehalten werden kann. Für die Betätigung einer solchen
Anlage ist dann praktisch überhaupt keine Menschenkraft mehr notwendig, sie wird
in einfacher Weise durch Betätigung von Ventilen gesteuert.
-
Die Zeichnung zeigt ein Ausführungsbeispiel des neuen Gerätes, von
oben gesehen.
-
An der Ackerschiene 1 des Ackerschleppers 2 ist ein nach rückwärts
ragender Holmen bzw. Träger 3 angebracht, welcher in zweckmässiger Weise z. B. durch
ein Rohr gebildet wird. Daran ist'ein : e querverlaufende Führungsschiene 4 befestigt,
die der Führung der um das Kardangelenk 5 in
Pfeilrichtung"A"schwenkbaren Antriebswelle 6 dient. Die- |
se steht über das Kardangelenk 5 mit der Zapfwelle 7 des Ackerschleppers in Antriebsverbindung.
Die Welle 6 ist in einem Führungslager 9 axial verschiebbar gelagert, welches gleitend
oder rollend an der Schiene 4 geführt wird. Die Schiene 4 kann auch entsprechend
dem Schwenkradius gebogen sein. Gegen Eindringen von Schmutz ist das Führunglager
mit einem Balg 8 geschützt.
-
Am äusseren Ende der Welle 6 ist das Werkzeug 10, z. B. ein Scheibenpfulg,
befestigt. Hinter diesem endigt die Welle in einem weiteren Lager 11, an welchem
die Verbindungsstange 12 angelenkt ist. Diese steht mit dem Schwenkarm 13 in gelenkiger
Verbindung, welcher an der vertikalen Steuerwelle 14 befestigt ist. Am oberen Ende
der im Träger
3 gelagerten Steuerwelle 14 sitzt der zweiarmige Betätigungshebel
15 mit nach oben abgewinkelten Handgriffen 16, die vom Beifahrer betätigt werden,
dessen Sitz mit 17 bezeichnet ist. Die Schwenkkraft kann dadurch unterstützt werden,
dass am unteren Teil der Steuerwelle 14 entsprechende Hebel für eine zusätzliche
Fussbetätigung angebracht sind.
-
Bei dem dargestellten Beispiel ist angenommen, dass das Gerät zum
Aufdecken der Wurzelstocke 19 von Hopfen verwendet wird welche in parallelen Reihen
20 gepflanzt sind.
-
Dabei wird mit dem Ackerschlepper zwischen diesen Reihen gefahren
und das Werkzeug 10 jeweils so ausgeschwenkt, dass die Wurzelstocke 19 bei der Hinfahrt
von der einen Seite
und bei der Bückfahrt von der anderen Seite der Reihe mög- |
lichst gründlich vom Boden befreit werden. Je nach Ausdeh- |
nung des Wurzelstockes wird das Werkzeug nach Bedarf in die Reihe 20 hineingeschwenkt.
Gleichzeitig kann bei einem am Rande geschaffen Scheibenpflug auch das Abschneiden
der überflüssigen Wurzelstöcke durchgeführt werden.
-
Bei Anordnung einer hydraulischen Schwenkeinrichtung wird anstelle
der Hebelbetätigung etwa im Bereich der Führungschiene 4 ein Druckzylinder angeordnet
und dessen Kolben
mit dem Lager 9 verbunden. Die Steuerung der Schwenkbewegung
erfolgt dann durch entsprechende Umsteuerung des Druckmittels, welches aus dem Druckölkreislauf
des Ackerschleppers entnommen wird.
-
Anstelle des Scheibenpfulgs können an die Welle 6 je nach Bearbeitungsaufgabe
auch andere rotierende Werkzeuge, z.
-
B. eine Sternhak-ke usw. angebaut werden.
-
Es ist zweckmässig, den Träger 3 mit der Führungsschiene 4 in an sich
bekannter Weise so am Ackerschlepper zu befestigen, dass diese Teile vertikal verstellt
werden können. Dadurch kann für Leerfahrten das Gerät angehoben werden. Ausserdem
ergibt sich die Möglichkeit, die Tiefenwirkung des Gerätes nach Bedarf einzustellen.