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Vereinzelungseinrichtung, insbesondere zur Zufuhr von Walzgut zu
einer Rollenrichtmaschine.
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Die Erfindung bezieht sich auf eine Vereinzelungseinrichtung, insbesondere
zur Zufuhr von Walzgut zu einer Rollenrichtmaschine über einen Zufuhrrollgang, von
dem das lagenweise transportierte Walzgut auf einen Schlepper befördert wird.
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Bekannte Anlagen zum Richten von Stab-und Profilstählen bestehen aus
einer Rollenrichtmaschine, der das zu richtende Walzgut-aus einem Lager entnommen-je
nach Größe und Gewicht von Hand oder durch handgesteuerte Manipulatoren zugefuhrt
wird. Das Walzgut wird nach beendetem Richtvorgang wieder einer Lagerstelle zugeführt.
Solche Richtanlagen besitzen wesentliche Nachteile. Die Richtgeschwindigkeit, d.
h. die Durchlaufgeschwindigkeit des Richtguts durch die Richtmaschine, ist auf ein
MaS beschränkt, das durch die manuelle oder manipulierte-Bedienung ohne Unfallgefahr
für den Bedienungsmann bestimmt ist. Außerdem ist eine Lagerung des Richtgutes zwischen
dem Walzvorgang und dem Richtvorgang erforderlich.
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Die Leistungsfähigkeit moderner Richtmaschinen kann durch die oisher
verwendeten Zufuhreinrichtungen und Vereinzelungseinrichtungen nicht in vollem Umfange
ausgenutzt werden. So wird bei direkt an das Walzwerk angeschlossenen Richtanlagen
das Walzgut lagenweise vom KUhlbett bzw. von der Schere auf einem Rollgang angeliefert.
Es muB in kürzester Zeit, d. h. der Walzgeschwindigkeit entsprechend, Stab für Stab
vereinzelt der Richtmaschine zugefUhrt werden. Diese Zuführung g
der
zu richtenden Stäbe findet bisher fast ausnahmslos von Hand statt, was bei praktizierten
Richtgeschwindigkeiten von max. 5 m/sek fUr die Bedienungaleute als gerXhrlich angesehen
werden muß. Es ist notwendig, diesen Vorgang bei höheren Geschwindigkeiten zu mechanisieren,
einerseits um die Leistung zu steigern und andererseits um die Gefahrenstellen auszuschalten.
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Es ist Aufgabe der Erfindung, die Vereinzelungs-und Zuftlhrungseinrichtungen,
besonders für Rollenrichtmaschinen, zu verbessern und zu erreichen, daß eine Zwischenlagerung
liberflüssig wird und ein kontinuierlicher schnellablaufender Arbeitsvorgang möglich
wird.
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Gemäß der Erfindung sind im Abnahmebereich des Schleppers mit Abstand
nebeneinander liegende Schleppwagen angeordnet, die Horizontal verfahrbar und heb-und
senkbar sind und eine gemeinsam arbeitende Gruppe bilden, die in einem vorbestimmten
Rhythmus kontinuierlich die Vereinzelung des lagenweise vorliegenden Guts durchführt.
Vorzugsweise sind eine oder mehrere weitere Gruppen von Schleppwagen vorgesehen,
deren einzelne Wagen jeweils direkt neben den Wagen der ersten Gruppe angeordnet
sind, wobei die weiteren Gruppen im Rhythmus versetzt zu der ersten Gruppe von Schleppwagen
und zueinander arbeiten.
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Die Schleppwagen können als Magnetschlepper ausgebildet sein, und
die magnetische Kraft ihter Magneten ist zweckmäßigerweise auf die Masse des Guts
abgestimmt.
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Um auch krummes Walzgut von allen Schleppwagenmagneten zu erfassen,
ist in zweckmäßiger Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen, daß die einzelnen Schleppwagen
einer Gruppe gleichzeitig, aber voneinander unabhdngig das Walzgut anfahren.
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Zur Einsparung von Bedienungspersonal kann die Bewegung einer Schleppwagengruppe
von einer anderen Schleppwagengruppe durch Auslösen eines in ihrem Vei&hrbereich
an einem vorbestimmten Punkt liegenden Kontakts eingeleitet werden. Zweckm§ßigerweise
ist der gesamte Arbeitsablauf selbstätig nach Einleiten der ersten Steuerfunktion
gesteuert.
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Mit der erfindungsgemäßen Vereinzelungseinrichtung, angewandt in einer
Richtanlage, wird erreicht, daß die Produktion eines neuzeitlichen Kontiwalzwerkes
ohne Zwischenlagerung aufgenommen werden kann und in kürzester Folge ein Stab nach
dem anderen an die Richtmaschine abgegeben werden kann. Durch -e Mechanisierung
und weitgehende Automatisierung der ablaufenden Vorgknge wird Bedienungspersonal
ersetzt und Gefahrenstellen ausgeschaltet. Die Anordnung verlangt kein Zwischenlagern
mehr und gestattet der Ajustage im MaterialfluB des Walzwerkes zu arbeiten. Zusätzliche
Zeiten und Kosten zum Einlagern in ein Zwischenmagazin entfallen.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt.
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Fig. 1 zeigt schematisch eine Zufiihrungs-und Vereinzelungseinrichtung
für eine Rollenrichtmaschine, Fig. 2 zeigt schematisch den Arbeitsablauf der Vereinzelung
in ihren einzelnen Stufen in der Anlage gemaB Fig. 1.
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Gewalzte Profile, die das Kuhlbett in Kühlbettlanben verlassen, werden
mit der KUhlbettschere in möglichst lange Zwischenlängen unterteilt. Die Zwischenlängen
sind ein Vielfaches der Verkaufslangen und begrenzt durch die baulichen Verhältnisse
der Hallenkonstruktion. Der Richtanlage werden die Zwischenlängen lagenweise tuber
einen Rollgang 1 zugefuhrt. An dem Rollgang 1 sind heb-und senkbare Wagenschlepper
(nicht dargestellt) angeordnet, die dasWalzgut einem Zufuhrschlepper 2 übergeben.
Im Abnahmebereich des Zufuhrschleppers 2 ist eine Vereinzelungseinrichtung angeordnet.
Die Vereinzelungseinrichtung besteht aus mit Abstand nebeneinander liegenden Schleppwagen
3, 4, die horizontal verfahrbar und heb-und senkbar sind und in zwei gemeinsam arbeitende
Gruppen eingeteilt sind. Die Schleppwagen 34 sind direkt nebeneinander
liegend
angeordnet und bilden ein Paar. Von jedem Paar gehdrt ein Wagen der einen Gruppe
und der andere der anderen Gruppe an. An der vom Rollgang entfernten Seite der Vereinzelungseinrichtung
befindet sich eine Einlaufrinne 5.
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Über der Einlaufrinne sind Treiberrollen 6, 7 angeordnet, die das
Richtgut erfassen und einer Richtmasohine 8 befördern.
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Das auf dem Zufuhrrollgang 1 lagenweise angelieferte Richtgut wird
mittels der nicht dargestellten Wagensohlepper dem Zufuhrschlepper 2 übergeben.
Die Ubergabe ist automatisiert, nur der Beginn der Arbeitsfolge (Material vom Rollgang
abheben) ist von einem Steuermann einzuleiten. Mlt dem Zuruhrschlepper 2 werden
die Stäbe"kühlbettgerade"und schief zur Rollgangachse, soweit sie auf dem Rollgang
verlaufen sind, der Vereinzelungseinrichtung zugeführt. Die Schleppergeschwindigkeit
ist extrem langsam und kann der Profilbreite stufenlos angepaßt werden. Mit einem
sogenannten"Eilgang"können LUcken zwischen den Wagen schnell Uberwunden werden.
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Die Schleppwagen der Vereinzelungseinrichtung sind als Magnetschlepper
ausgebildet und horizontal unabhängig voneinander verfahrbar. Das Heben und Senken
ist nur gemeinsam innerhalb einer Gruppe möglich.
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In Fig. 2 der Zeichnung ist schematisch der Weg dargestellt, den die
Schleppwagen 3 bzw. 4 als Gruppe zurücklegen, wenn sie die lagenweise vorliegenden
Walzprofile einzeln der Einlaufrinne 5 zuftihren. Die gemeinsame Ruhestellung aller
Sahleppwagen 3 bzw. 4 ist die Position 0.
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Liegen Walzprofile im Abnahmebereich des Zufuhrachleppers 2, wird
eine Gruppe von Wagen, im dargestellten Beispiel ist es die aus den Schleppwagen
3 bestehende Gruppe, von der Position 0 in eine Position A im Abnahmebereich des
Zufuhrschleppera 2 gefahren. Sobald ein Schleppwagen 3 an dan erste Profil einer
Lage herangefahren ist, schaltet er aich ab, und da Profil wird von den Magneten
des Schleppwagens erfaßt. Haben alle
Magnete das Profil angezogen,
so fahren die Wagen in eine Position B und ziehen das Profil hinter sich her. Sind
alle Schleppwagen 3 der Gruppe in der Position B angekommen, so werden sie gemeinsam
abgesenkt und kehren über die Position C in die Position 0 zurück.
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In der Position B hat das Profil die Einlaufrinne 5 erreicht.
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Beim Absenken der Schleppwagen wird das Profil von dem Magnet abgestreift
und bleibt in der Einlaufrinne 5 liegen.
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Nun wird das Profil von den Treiberrollen 6 und 7 erfaßt und in die
RichtmasQhine 8 transportiert. Mit dem Vorwärtstranss port wird das Profil gleichzeitig
durch ein seitliches Verschieben der Treiberrollen 6, 7 seitwärts bewegt, um für
ein nachfolgendes Profil Platz zu schaffen (Abb. C und D der Fig. 2). Ist der Kopf
des Profils mit Sicherheit in der Richtmaschine, so werden die Treiberrollen 6,
7 geöffnet und der Treiber kehrt in die Ausgangsstellung zurück (Abb. E der Fig.
2).
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Auf dem Weg zwischen dem Abnahmebereich des Zufuhrschleppers 2 und
der Einlaufrinne 5 überfahren die Wagen der Gruppe 3 die Position D, hier sind im
Verfahrbereich der Schleppwagengruppe Kontakte angeordnet, die beim Ubeifahren durch
die eine Schleppwagengruppe die Bewegung der anderen Schleppwagengruppe einleiten.
Zu dem Zeitpunkt, zu dem die Wagen der Gruppe 3 die Position D Uberfuhren, wurden
demnach die Wagen der Gruppe 4, in Fig, 2 durch ein gestriaheltes KXstohen angedeutet,
in Bewegung gesetzt. Diese warten nach der Materialannahme in der Position A so
lange, bis das vorausgegangene Profil mit seinem Kopf in der Richtmaschine 8 ist
(Abb. D der Fig. 2).
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Gleichzeitig mit dem Offnen der Treiberrollen 6, 7 bewegen sich die
Schleppwagen der Gruppe 4 aus der Position A in die Position B, um etwa gleiahzeitig
in der Position B anzukommen, wenn der Treiber in seine Ausgangstellung zurückgekehrt
ist.
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(Abb. E der Fig. 2). Dieser Vorgang wiederholt sich fortlaufend. Der
Steuermann hat nur darauf zu achten, daß immer Profile im Annahmebereich der Schleppwagen
liegen.
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Das Einfahren der Profile in die Richtmaschine wird von den Profile
aelbst gesteuert. Hat dan Treiberrollenpaar 6, 7 ein neues Profil erfaBt, so gibt
erst das Profilende des vorauslaufenden Profils den Copule zur Beschleunigung des
nächsten. Dadurch wird ein Mindestabstand zwischen den Profilen eingehalten. Dieser
ist so gewählt, da# die Abfuhreinrichtungen hinter der Rollenrichtmaschine 8 in
der Lage sind, Profil fUr Profil abzunehmen, ohne daß on zu s W rungen kommt.
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Patentansprüche: