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Stapelrollgang Die Erfindung bezieht sich auf einen Stapelrollgang
mit schräg zur Stapelseite fördernden Stapelrollen und hintereinander angeordneten,
um vertikale Achsen mittels hydraulischen oder pneumatischen Kraftantrieben verschwenkbaren
Klappen.
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Bei kontinuierlich arbeitenden Walzwerken ist es zur Vollen Kapazitätsausnutzung
wichtig, den für eine Größtlänge ausgelegten Stapelrollgang stets gefüllt zu halten.
Bei der Fertigung von Teillängen des Walzgutes erfolgt eine Bedeckung der Stapelfläche
mit Walzgut in der Walzgutlange entsprechenden Abschnitten. Eine Behinderung durch
das bereits aufgelegte Gut gegenüber dem nachfolgenden soll ausgeschlossen sein.
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In Jedem Abschnitt soll das Gut in seinen Teillängen flach und rollgangsachsengerecht
abgelegt werden, um eine sichere Weiterbeförderung seitens des Querschleppers zum
Kühlbett zu gewährleisten.
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Ein bekannter Stapelrollgang (Deutsche Patentschrift 1 057 550), auf
dem ebenfalls in verschiedenen Abschnitten Walzgutstäbe gestapelt werden, weist
bei spiegelbildlicher Anordnung zweier Stapelrollgänge, die über einen gemeinsamen
Rollgang mit vorgeschalteter Weiche abwechslungsweise bedient werden, Schrägrollen
auf, die die Walzstäbe erfassen und gegen die Trennwand der beiden Stapelrollgänge
fördern. Auf diese Weise wird das Walzgut zur Anlage gegen die Trennwand gebracht.
Innerhalb dieser Trennwand sind Abweiserklappen angeordnet. Die Abweiserklappen
sind vom Steuerstand so einstellbar, daß die Walzstäbe Je nach Länge in freie Stapelflächen
eingewiesen werden. Zur Übergabe des Walzgutes von den Schrägroilen auf die Stapelrollen,
ist es jedoch erforderlich, daß Jede einzelne Schrägrolle mittels einer Hubeinrichtung
abgesenkt wird,
bis das Walzgut das Profil der Stapelrolle reibungsschlüssig
tangiert. Zur Abtrennung eines Stapelabschnittes sind zudem weitere Querwände erforderlich,
die Je nach Bedarf abgesenkt oder gehoben werden müssen. Kommt zudem das Walzgut
ungebremst in die Stapelfläche, so sind für Jede Fläche Bremsplatten vorgesehen.
Eine solche Vorrichtung ist in sich kompliziert und erfordert nicht nur bedeutend
hohe Investitionskosten, sondern auch eine entsprechende Überwachung im Betrieb
der in großer Anzahl vorhandenen Schrägrollen mit Hubeinrichtungen, Querwände mit
Hubeinrichtungen und Bremsplatten mit den hierfür erforderlichen Steuergeräten.
Eine weitere Schwierigkeit ergibt sich Jedoch dann, wenn mit der bekannten Vorrichtung
anläßlich einer Reparatur oder Störung nur mit Zwischenabschnitten gearbeitet werden
kann. Meist erfordert diese Situation eine völlige Stillegung des ganzen Walzwerks.
Bei der Kompliziertheit des Aufbaus einer derartigen Stapelvorrichtung muß aber
mit Störungen während des Betriebs gerechnet werden.
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Der vorliegenden Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, eine
weitaus einfachere Vorrichtung zu schaffen, die zudem nicht die Mängel des aufgezeigten
Standes der Technik aufweist Erfindungsgemäß besteht die Lösung dieser Aufgabe aus
einer Aufteilung des Rollgangs in eine Durchgangs- und eine Stapelbahn mittels zumindest
zwei oder mehreren hintereinander in Richtung der Rollgangsachse vorgesehenen, den
Rollgang in gleiche oder ungleiche Breitenteile trennende Klappen, diejeweils unabhängig
voneinander um vertikale Achsen mittels Antrieben nach beiden Drehrichtungen schwenkbar
sind, mit zumindest einer, der Stapelbahn zugeordneten, gegebenenfalls heb- und
senkbaren Querwand.
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Die ankommenden Kopf- oder Endstücke des .Walzstranges werden einfach
durch den Rollgang hindurch zu Sammelstationen oder vorher in Schrottscheren geleitet
und können direkt vom Steuerstand aus aussortiert werden. Nach Durchlaufen eines
Schopfstückes kann die eigentliche Stapel fläche für den zweiten ankommenden Stab
durch Verschwenken der in Betracht kommenden Klappen gebildet und freigegeben werden.
Während des Betriebs ist es möglich, auf verschiedene Zwischenabschnitte Teillängen
zu fördern Je nach Gutlänge können Felder unterschiedlicher Länge gebildet werden.
Ein zweiter Antrieb für die Schrägrollen und diese selbst entfallen völlig. Da die
Stapelrollen stets gegen die Klappen
fördern, wird eine Bremswirkung
erzielt, die zusätzliche Bremsplatten entbehrlich macht . Das Gut selbst gleitet
an der letzten, gegen die Stapelseite geschwenkte Klappe ab und wandert automatisch
gegen die an dieser Seite befindlichen Anschlagrollen. Jegliche Schwenkbewegung,
die in die Bewegungen des Stabes eingreift, scheidet aus. Das Walzgut läuft an oder
auf ruhende Flächen. Eine Beschädigung des Walzgutes ist somit ausgeschlossen. Bei
der Einfachheit der Vorrichtung treten Störungen nur in seltensten Fällen auf und
fallen überhaupt nicht ins Gewicht. Die Klappen übernehmen also zugleich die Aufgabe
der Schrägrollen, Führungsleisten, querwände und Bremsplatten der bekannten Vorrichtung
zusammen.
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In Ausgestaltung der Erfindung ist der Stapelrollgang derart weitergebildet,
daß sämtliche Klappen um denselben Weg zumindest nach einer Drehrichtung schwenkbar
sind. Der Auftreffwinkel auf die das Walzgut abweisenden Klappen bleibt bei Jeder
Abschnittseinteilung des Stapelrollgangs derselbe.
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Gleichzeitig bleibt ein ZuSUhrungsgang gleichmäßiger Breite erhalten.
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Eine weitere Verbesserung der Erfindung wird darin gesehen, daß die
Länge der Klappen für den zu überdeckenden Breitenteil des Rollgangs bemessen ist.
Die Klappen können bei entsprechender längung auch als Querwände dienen, die senkrecht
zur Rollgangsachse verlaufen. Einem schmalen Rollgang kann durch eine größere Anzahl
von Klappen Rechnung getragen werden Schließlich ist es erfindungsgemäß kennzeichnend,
daß der Schwenkantrieb aus einem im Bereich des dem Schwenklager gegenüberliegenden
Endes der Klappen angreifenden Kolbentriebwerk besteht. Die Kolbentriebwerke sind
hydraulisch oder pneumatisch betätigbar und einzeln oder in Gruppen steuerbar.
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Sie stellen außer den obligatorischen Stapelrollenantrieben den einzigen
Antrieb dar, der gewartet werden muß.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung schematisch
dargestellt und im folgenden näher erläutert:
Die einzige Figur
der Zeichnung stellt eine Draufsicht auf den erfindungsgemäßen Stapelrollgang dar.
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Den beiden spiegelbildlich angeordneten Stapelrollgängen 1 und 2 ist
ein gemeinsamer Rollgang 3 vorgeschaltet, über dessen Weiche 4 das Walzgut abwechselnd
einem der beiden Rollgänge 1, 2 zugeführt wird. Die Stapelrollgänge 1 bzw. 2 bestehen
jeweils aus den Stapelrollen 5, die über Kegelradgetriebe 6 und einer gemeinsamen
Antriebseinheit 7 antreibbar sind. Die eigentliche Stapelseite wird durch eine Anzahl
von Anschlagrollen 8 gebildet und die Breite des Rollgangs durch eine gegenüberliegende
Führungsleiste 9 gebildet. Eine feste Anschlagsplatte 10 verhindert ein Überlaufen
des Walzgutes am Ende des Rollgangs. Zwischen den Anschlagsroilen 8 und der Führungsleie
9 sind Klappen 11 beispielsweise in fluchtender Anordnung vorgesehen. Die Klappen
11 bemißt man in ihrer Länge gleichmäßig oder ungleichmäßig, entsprechend dem gewünschten
Abweiswinkel. An ihrem einen Ende lla ist eine Schwenklagerung gebildet, deren Lagerungsgehäuse
12 fest an der Führungsleiste 9 angebracht ist. Die Führungsleiste 9 trägt außerdem
Kolbentriebwerke 5-; welche mit ihrem Gehäuse ortsfest an derselben gelagert sind
und deren Kolbenstange über Hebelgetriebe 14 an dem anderen Ende alb der Klappen
11 angelenkt sind.
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Die Wirkungsweise der Vorrichtung ist folgende: Werden Größtlängen
des Walzgutes gefertigt, so daß die gesamte Länge der Stapelfläche erforderlich
ist, so wird die im Bereich des Rollgangendes angeordnete Klappe gegen die Führungsleiste
9 geschwenkt und die ankommenden Stäbe zur Mitte des Rollgangs abgelenkt und über
die Stapelrollen 5 gegen die Anschlagsrollen 8 gefördert.
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Werden dagegen Teillängen gefertigt, so daß fur eine Stablänge nur
Abschnitte der Stapelfläche des Rolgangs erforderlich sind,
wird
lediglich die letzte Klappe der Klappenreihen gegen die Führungsleiste 9 geschwenkt,
so daß sich bis zu dieser Stelle ein Führungskanal für das Walzgut bildet, der sich
aus der Führungsleiste 9 und den übrigen Klappen zusammensetzt, die in der gezeichneten
Stellung befindlich verbleiben. Es ist Jedoch auch möglich, in einen Zwischenabschnitt
Walzstäbe abzulegen, indem eine in der Reihe sich befindliche Klappe gegen die Reihe
der Anschlagsrolle 8 verschwenkt wird, und die sich vor dieser Klappe befindliche
Nachbarklappe gegen die Führungsleiste verschwenkt wird. Die weiteren sich vor diesen
beiden Klappen befindlichen bilden somit einen Leitkanal und in Zuführungsrichtung
arbeitet die folgende als Abweiserklappe und die Abschnittsletzte als Querwand.
Das Einschwenken der einzelnen Klappen ist vom Steuerpult aus einstellbar und wird
vom Bedienungsmann Jeweils nach Bedarf, z. B. bei Umstellung auf verschiedene Längen
vorgenommen und im übrigen entsprechend der Kapazität der einzelnen Abschnitte.
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Es versteht sich, daß die hier beschriebene und in der Zeichnung dargestellte
Variationsform, wie schon zuvor erwähnt, nur als Beispiel betrachtet werden kann
und daß Abwandlungen im Aufbau und Zusammenbau der Anlage, Ja selbst umfangsreiche
konstruktive Abänderungen möglich sind.