DE174117C

DE174117C -

Info

Publication number: DE174117C
Application number: DE1905174117D
Authority: DE
Filing date: 1905-04-07
Anticipated expiration: 1925-04-08

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

KLASSE 47g·. GRUPPE $ /φ^;

Die bei Pumpen', Luftkompressoren u. dgl. üblichen selbsttätigen Ventile aus flachen, sich parallel hebenden oder an einer Seite befestigten und unter Biegung sich öffnenden Scheibenventile haben den Nachteil, daß sie infolge des plötzlichen Richtungswechsels am Ende jedes Hubes einen zu plötzlichen Abschluß bewirken. Infolgedessen wird das Ventil mit solcher Wucht auf seinen Sitz

ίο niedergeschlagen, daß seine Kanten reißen. . Man hat dieses Reißen hauptsächlich bei der freien Endkante der Federklappenventile beobachtet. Um den heftigen Schlag durch plötzliches Schließen des Ventils zu vermeiden, hat man bereits Ventile aus mehreren übereinander liegenden Scheiben von verschiedener Masse verwendet, die öffnungen von in der Reihenfolge vom Ventilsitz nach außen abnehmender Größe besitzen, während die äußerste Scheibe ganz ohne öffnung ist und die öffnung der nächst unter ihr angeordneten Scheibe verdeckt. Durch diese Ventilform ist jedoch der genannte Mangel nur in unvollkommener Weise beseitigt, da der durch die verschiedene Größe der Flächen und Massen der einzelnen Platten bedingte Beschleunigungsunterschied, von dem die Schließgeschwindigkeit der einzelnen Platten abhängt, vielfach nicht ausreicht, um zu verhindern, daß die Platten in gegenseitiger Anlage bleiben und als ein Ganzes sich öffnen und schließen. Dieser Mangel soll durch die vorliegende Erfindung beseitigt werden.
Die Erfindung besteht darin, daß bei einem Ventil mit mehreren aufeinander liegenden Abschlußkörpern, von denen jedes einen Teil der Öffnung im Ventilsitz abschließt, die einzelnen Körper eine solche Federbelastung erhalten, daß sie ein vom Ventilsitz nach außen zunehmendes Bestreben zur Rückkehr in die Schlußstellung besitzen. Dadurch läßt sich sicherer erreichen, daß die innerste Platte schon vor Hubende auf den Sitz gelangt, während noch Luft durch ihre Öffnung oder Öffnungen ausströmen kann. Das Schließen der übrigen Platten wird um so sanfter erfolgen, da die durch den Zwischenraum zwischen ihnen und der ersten Platte ausströmende Luft ο. dgl. als Puffer wirkt.

Mehrere Ausführungsformen des Erfindungsgegenstandes sind auf der Zeichnung in Fig. 1 bis 5 veranschaulicht.

Bei der Ausführungsform nach Fig. 1 werden auf einer dem Ventilsitz c und die Öffnung b enthaltenden Platte α mittels einer Klemme j und Schraube k drei Ventilplatten d, e und / mit ihrem einen Ende befestigt. Die Platte d besitzt eine Öffnung g von kleinerem Querschnitt als die Öffnung b, die Öffnung h der Platte e ist wiederum kleiner als die Öffnung g der Platte d, während die Platte / keine Öffnung besitzt. Die Platten e und / sind so gebogen, daß in unbelastetem Zustande die Platte e und d und die Platte/ und e sich etwas abhebt. Hierdurch wird erreicht, daß beim Öffnen des Ventils in den einzelnen Platten in der Richtung . vom Ventilsitz nach außen eine verschiedene

Federspannung erzeugt und somit den einzelnen Ventilmassen beim Schließen des Ventils die im gewünschten Sinne abgestuften Beschleunigungen erteilt werden. Diese durch entsprechendes Vorbiegen der Platten erzielten abgestuften negativen Vorspannungen können durch einfache Umkehrung in positive gleicher Art verwandelt werden. Bei der Ausführungsform nach Fig. ι haben die

ίο Platten d, e, f außerdem eine stufenweise nach außen abnehmende Federstärke erhalten, doch können sie auch von gleicher Stärke sein. In der Abstufung der Stärke der Federplatten ist vielmehr ein selbständiges Mittel zur Erreichung des gleichen Zweckes gegeben.

Die Fig. 2 bis 4 veranschaulichen eine andere dem gleichen Zwecke dienende Anordnung. Hier haben die Platten d\ e¹, f¹ an ihrem in der Klammer j, k befestigten Ende Ausschnitte η bezw. m bezw. / von in dieser Reihenfolge zunehmender Breite erhalten, so daß sie in der gleichen Reihenfolge eine zunehmende Schwächung, also eine abnehmende Belastung erfahren haben. Hierdurch ergibt sich wiederum ein Mittel zur Erreichung des angestrebten Zweckes. .

Fig. 5 zeigt die Anwendung des Erfindungsgedankens auf eine andere Ventil form.

In dem Körper ρ ist eine ringförmige Öffnung q vorgesehen, die durch Ringplatten r, s, t mit nach außen an Querschnitt abnehmenden Ringöffnungen verdeckt ist. Diese Platten werden durch Federn u, v, w niedergehalten, die sich gegen eine auf einem BoI-zen y mittels Mutter ^ befestigte Scheibe χ stützen. Die Federn u, v, w besitzen in dieser Reihenfolge abnehmende Stärke. Dadurch wird wieder eine Abstufung des ■ Schließbestrebens wirksam erreicht.

Claims

Patent-Ansprüche:

1. Selbsttätiges Ventil, bestehend aus mehreren übereinander liegenden Abschluß-

.körpern, deren jeder einen Teil der öffnung im A^entilsitz abschließt, dadurch gekennzeichnet, daß die einzelnen Abschlußteile, die entweder federnd eingespannt oder durch besondere Federn belastet sind, eine solche Federung erhalten, daß sie ein in der Reihenfolge vom Sitz nach außen abnehmendes Bestreben zur Rückkehr in die Schlußstellung besitzen.

2. Selbsttätiges Ventil nach Anspruch 1 mit Federklappen, dadurch gekennzeichnet, daß die einzelnen Platten in der Reihenfolge vom Ventilsitz nach außen abnehmende Federdicke besitzen.

3. Selbsttätiges Ventil nach Anspruch 1

.. .. mit Federklappen, dadurch gekennzeichnet, daß die einzelnen Platten in der Reihenfolge vom Sitz nach außen abnehmende Federbreite besitzen.

4. Selbsttätiges Ventil nach Anspruch 1 mit Federklappen, dadurch gekennzeichnet, daß die einzelnen Platten in der Reihenfolge vom Sitz nach außen verschiedene Vorspannung besitzen.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.