DE1729866C - Verfahren zum Herstellen von einen Hammerschlageffekt aufweisenden Kunst stoff Folien oder Kunstledern - Google Patents

Verfahren zum Herstellen von einen Hammerschlageffekt aufweisenden Kunst stoff Folien oder Kunstledern

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DE1729866C
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Germany
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hammer
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English (en)
Inventor
Werner Dr 3012 Langenhagen Kuhn
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
JH Benecke Beteiligungs GmbH and Co KG
Original Assignee
JH Benecke Beteiligungs GmbH and Co KG
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Description

Es ist in der Technik bereits bekannt. Werkstoff- FoHe oder einem Kunstleder kaschiert oder doubliert. oberflächen, und namentlich Metalloberflächen, unter Die verwendeten streichfähigen Mischungen sind ver-Verwendung der Anstrich- und Spritztechnik mit hältnismäßig hochviskos und weisen eine Viskosität einem sogenannten Hammerschlageffekt zu versehen. Es auf, die im Bereiche von etwa 200 bis 250 s, 4 mm handelt sich hierbei um eine Effektlackierung, zu der 5 Düse, entsprechend DIN 53211, liegt. Als Metallbesondere, Aluminiumpulver enthaltende Lacke ver- bronze wird vornehmlich Aluminiumbronze verwenwendet werden. det, während als farbgebende Mittel vorzugsweise
Diese trocknen, zum Lackfilm verteilt, so auf, daß organische Pigmente bzw. Pigmentzubereitungen und der Film den Eindruck erweckt, als sei eine Metall- des weiteren ein Verpackungsmittel zur Anwendung fläche mit einem stumpfen Hammer gleichmäßig ge- ίο kommen. Das Verpastungsmittel besteht aus Lösungsschlagen worden. Der dabei entstehende kraterartige mitteln oder Lösungsmittelgemischen, in denen das Effekt wird dadurch hervorgerufen, daß das im Lack eingesetzte Polymerisat bzw. Polymerisatgemisch lösenthaltene Aluminiumpulver infolge Anwesenheit von lieh ist.
untereinander unverträglichen Bindemitteln oder ent- Eine Ausführungsform des Verfac.-ens gemäß der sprechenden Zusätzen, z. B. Silikonölen, an einem 15 Erfindung soll im folgenden als indirektes Verfahren gleichmäßigen Ausschwimmen im flüssigen Lack wäh- bezeichnet werden. Bei dieser Ausführungsart des rend der Trocknung gehindert wird. Da durch diesen Verfahrens wird als indifferente Unterlage z. B. ein Hammerschlageffekt gleichzeitig außer der normaler- silikonisiertes Band verwendet, auf das die verhältnisweise glatten Oberfläche eine Struktunerung erreicht mäßig hoch viskose Streichmasse mittels eines Streichwird, der Effekt zudem auch verschiedenfarbig erzeugt ao messers aufgetragen wird. Das beschichtete Band wird werden kann, ist ein Verzicht auf Aufbringung eines dann in einer Heizzone langsam getrocknet. Die Zusätzlichen Dekors möglich. So haben beispielsweise Trocknungstemperaturen können unterschiedlich ge-Hammerschlageftekte auf Stahl, Eisen, Zink und AIu- wählt werden und den Zwecken des Einzelfalles anminium sowie auch gelegentlich auf Holz eine weite gepaßt werden. In den meisten Fällen wird man mit Anwendung gefunden. Die für die genannten Zwecke as Temperaturen im Bereiche von etwa 60 bis 70°C gute gebräuchlichen Anstrichmittel sind auf der Basis von Resultate erzielen. Der nach Durchlaufen der Heizzone Alkydharz, Nitro-Aluminium-Kombinationen oder trockene Film, der vorzugsweise dicker als 0,1 mm säurehärtenden Aminoharzen bekannt und werden in sein sollte, läßt sich mühelos von der Unterlage ab-Vf--gleichsweise dünner Konsistenz im Spritzverfahren ziehen. Anschließend kann der auf die geschilderte aufgetragen. 30 Weise hergestellte, Hammerschlageffekt aufweisende
Aus vorstehendem ergibt sich, daß der Hammer- Film mit einer Folie doubliert oder auf ein Gewebe Schlageffekt ein außerordentlich wünschenswerter ist, kaschiert werden. Hierbei kann erforderlichenfalls und daß Hammerschlaglackierungen auf eine Vielzahl auch gleichzeitig eine Prägung vorgenommen werden, von Trägermaterialien aufgebracht werden können. Nach einer bevorzugten Ausführungsform der Er-Um so bedauerlicher fällt es daher ins Gewicht, daß 35 findung wird der getrocknet!, den Hammerschlages bisher trotz vieler darauf verwandter Mühe nicht effekt aufweisende Film auf dem Silikonband mit möglich war. Folien und Kunstleder auf Basis von einer transparenten oder transparent eingefärbten Polyvinylchlorid mit Hammerschlageffekt zu versehen. Folie unter gleichzeitigem Abziehen des Silikon-Die Gründe für die Fehlschläge sind sehr mannig- bandes doubliert. Bei dieser Ausführungsform kommt fächer Natur. Es sei nur angedeutet, daß dünnflüssige 40 demnach die den Hammerschlageffekt aufweisende Hammerschlaglacke in unerwünschter Weise mit den Oberfläche zwischen den beiden Schichten zu liegen. Kunststoffen reagieren können, wodurch deren innere Dies hat den großen Vorteil, daß der Hammerschlag-Strukttir und äußere Form nachteilig beeinflußt werden, effekt gegen starke Beanspruchung geschützt wird. Auch die Haftfähigkeit von Hammerschlagüberzügen Außerdem wird bei Anwendung einer farbigen aufist bei den sehr flexiblen Kunststoff-r-olicn ein beson- 45 doublierten Folie ein zusätzlicher farbiger Effekt ders kritisches Problem, das bisher nicht gelöst werden erzielt. Das auf die geschilderte Weise erhaltene konnte. Material kann in mannigfacher Weise weiterverarbei-
Aiifgabe der Erfindung ist es, die geschilderten Nach- tet werden, z. B. durch Doublierung mit einer weiteren teile zu beseitigen und Kunststoff-Folien und Kunst- Folie oder durch Kaschierung auf ein Trägermaterial. Ikder auf Basis von Polyvinylchlorid, herzustellen, die so Auch kann die auf die geschilderte Weise mit Hammereinen fest haftenden, dauerhaften Hammerschlageffekt schlageffekt versehene Folie vermittels eines Kleberaufwcisen, ohne daß dies mit nachteiligen Folgen für auftrages, der vor Verwendung mit Schutzpapier abden Kunslstoff selbst verbunden wäre. gedeckt ist, als Klebefolie Verwendung finden.
Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch Eine andere Ausführungsform, bei der die viskose,
gelöst, daß man eine streichfähige, verhältnismäßig 55 den Hammerschlageffekt ergebende Streichpaste auf
hochviskose Mischung aus einem Vinylchloridpoly- eine Kunststoff-Folie oder ein Kunstleder aufgetragen
merisat, Mischpolymerisat, Polymerisatharz aus Acryl· wird, soll hier als direktes Verfahren bezeichnet
bzw. Methacrylsäureester oder Kombinationen dieser, werden. Hierbei verwendet man mit besonderem Vor·
einem Lösungsmittel bzw. Lösungsmittelgemisch, das teil als Trägermaterialien mit einer Polyvinylchlorid
die als Bindemittel wirkenden Polymerisate bzw. Poly· βο enthaltenden Streichpaste vorbeschichtete Gewebe,
merisatharze löst, einem Trennmittel auf Silikonbasis, Auch ist sowohl bei dem direkten als auch dem
einer Metallbronze und gegebenenfalls einem Tön· indirekten Verfahren ein Aufbringen von Schluß·
pigment in Form einer Schicht entweder direkt auf strichen, z. B. mit einem Matteffekt, möglich. Auch
eine Polyvinylchloridfolie oder ein Kunstleder auf· kann man auf andere Weise eine Mattierung erzielen,
bringt oder aber auf eine indifferente Unterlage auf· 65 z. B. indem man bei der Doublierung oder Kaschie-
slreieht, trocknet und die so erhaltene Schicht nach rung der Hammerschlagfolie einen Papiermitläufer
oder während dem Abziehen der indifferenten Unter· oder ein anderes, einen Matteffekt erzielendes Mate·
lust« in an sich bekannter Weise mit einer Kunststoff· rial gleichzeitig verwendet.
30
Die Natur der für die Streichmasse verwendeten polymeren Vinyichlorid-Komponente ist nicht kritisch. Man kann deshalb also sowohl Reinpolymere als auch beliebige Mischpolymere des Vinylchlorids verwenden, vorausgesetzt natürlich, daß diese über die erforderliche Löslichkeit in den verwendeten Lösungsmitteln verfügen. Ein Beispiel für ein besonders brauchbares Mischpolymerisat ist das aus Vinylchlorid und Vinylacetat.
Bei der Wahl der Lösungsmittel wird man im Hinblick auf die Trocknung solchen Lösungsmitteln den Vorzug geben, die über eine niedrige Verdunstungbzahl verfügen, also rasch verdampfen.
Die nach dem Verfahren der Erfindung hergestellten Hammerschlageffekt aufweisenden Kunststoff-Folien und Kunstleder erwecken wegen ihres bei flächigen Kunststofiurzeugnissen neuartigen Aussehens Interesse für mannigfache Anwendungsgebiete.
Die Erfindung ist an Hand der nachstehenden Ausführungsbeispiele näher erläutert.
Beispiel 1
Zur Herstellung eines Hummerschlageffekt aufweisenden Kunststoffilmes wird von nachstehender Rezeptur Gebrauch gemacht:
Mischpolymerisat aus Vinylacetat und Vi- Teile
nylchlc/id 25,84
Butanon 50,23
Anon 13,00
Dioctylphthaiat 5,98
Silikonöl (10% in Toluol) 0,12
Aluminiumpulver 4,18
Grünpigment 0,65
Nach Lösung der Bindemittel in den in der Rezeptür angegebenen Lösungsmitteln werden die restlichen Komponenten unter Verwendung eines Schnellrührers zugegeben. Man streicht die dabei erhaltene viskose Paste mittels eines Streichmessers auf ein silikonisiertes Transportband maschinell auf. Das Transportband durchläuft danach einen auf eine Temperatur von 60 bis 7O0C gehaltenen Tunnelofen oder eine auf gleicher Temperatur befindliche Kammer. Nach Durchlauf wird eine trockene und gut ausgebildete Hammerschlagfolie erhalten, die am Ende des Bandes von der Bandunterlage getrennt wird und in an sich bekannter Weise mit einer Polyvinylchloridfolie oder mit Kunstleder doubliert oder kaschiert werden kann. Vorteilhafter ist es jedoch, die auf dem Transportband befindliche Hammerschlageffekt aufweisende, mit einer transparenten bzw. transparent eingefärbten Folie zu doublieren und dann erst den Trennvorgang vom Band vorzunehmen.
Man kann die in diesem Beispiel beschriebene Arbeitsweise auch in der Weise abändern, daß die viskose, den Hammerschlageffekt ergebende Streichmasse auf ein beschichtetes Gewebe aufgetragen wird. Die Trocknung erfolgt dann, wie vorstehend beschrieben, bei 60 bis 70°C. Bei der zuletzt beschriebenen Arbeitsweise handelt es sich demnach um eine Abwandlung βο des oben näher beschriebenen indirekten Verfahrens.
Beispiel 2
Bei diesem Beispiel wird von nachstehender Rezeptur Gebrauch gemacht:
Mischpolymerisat aus Vinylacetat und Vi- Teile
nylchlorid 19,40
Polymethylmethacrylat 9,40
Butanon 52,2
Stabilisator 0,20
Dioctylphthalat 8,3
Aluminiumpulver 5,5
Silikon-Lösung 2,0
Die Herstellung der viskosen, streichfähigen Paste aus den in dieser Rezeptur angegebenen Mischungsbestandteilen erfolgt in der im Beispiel 1 angegebenen Weise. Des weiteren wird die Verarbeitung entweder zur trägerlosen oder trägerfreien Hammerschlageffekt aufweisenden Kunststoffolie nach der im Beispiel 1 ao aufgezeigten Art ausgeführt.

Claims (5)

Patentansprüche:
1. Verfahren zum Herstellen von einen Hammerschlageffekt aufweisenden Kunststoff-Folien und Kunstledern auf Basis von Polyvinylchlorid, dadurch gekennzeichnet, daß man eine verhältnismäßig hochviskose streichförmigc Mischung aus einem Vinylchloridpolymerisat, Mischpolymerisat, Polymerisatharz aus Acryl- bzw. -Methacrylsäureester oder Kombinationen dieser, einem Lösungsmittel bzw. Lösungsmittelgemisch, das die als Bindemittel wirkenden Polymerisate bzw. Polymerisatharze löst, einem Trennmittel auf Silikonbasis, einer Me*aUbronze und gegebenenfalls einem Tönpigment in Form einer Schicht entweder direkt auf eine Polyvinylchloridfolie oder ein Kunstleder aufbringt oder aber auf eine indifferente Unterlage aufstreicht, trocknet und die so erhaltene Schicht nach oder während dem Abziehen der indifferenten Unterlage in an sich bekannter Weise mit einer Kunststoff-Folie doubliert oder einem Kunstleder kaschiert.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man eine hochviskose streichfähige Mischung aufbringt, deren Viskosität im Bereiche von 200 bis 250 s, 4 mm Düse, entsprechend DIN 53211, liegt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Aufstreichen und Trocknen der den Hammerschlag ergebenden Mischung kontinuierlich ausgeführt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man die verfestigte, den Hammerschlag aufweisende Schicht vor dem Abziehen von der Unterlage mit einer transparenten oder transparent eingefärbten Folie doubliert.
5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß man als an sich bekannte Nachbehandlung eine Prägung oder eine Beschichtung mit einem Selbstkleber vornimmt.

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