DE1720853A1 - UEber Thioaethergruppen verzweigte und endstaendige Mercaptangruppen tragende polymere Materialien und Verfahren zu ihrer Herstellung - Google Patents
UEber Thioaethergruppen verzweigte und endstaendige Mercaptangruppen tragende polymere Materialien und Verfahren zu ihrer HerstellungInfo
- Publication number
- DE1720853A1 DE1720853A1 DE19671720853 DE1720853A DE1720853A1 DE 1720853 A1 DE1720853 A1 DE 1720853A1 DE 19671720853 DE19671720853 DE 19671720853 DE 1720853 A DE1720853 A DE 1720853A DE 1720853 A1 DE1720853 A1 DE 1720853A1
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- groups
- polymer
- radical
- terminal
- mercaptan
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Pending
Links
Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C08—ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
- C08G—MACROMOLECULAR COMPOUNDS OBTAINED OTHERWISE THAN BY REACTIONS ONLY INVOLVING UNSATURATED CARBON-TO-CARBON BONDS
- C08G75/00—Macromolecular compounds obtained by reactions forming a linkage containing sulfur with or without nitrogen, oxygen, or carbon in the main chain of the macromolecule
- C08G75/14—Polysulfides
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C08—ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
- C08F—MACROMOLECULAR COMPOUNDS OBTAINED BY REACTIONS ONLY INVOLVING CARBON-TO-CARBON UNSATURATED BONDS
- C08F36/00—Homopolymers and copolymers of compounds having one or more unsaturated aliphatic radicals, at least one having two or more carbon-to-carbon double bonds
Description
Köln/den 28. ■'Juni 1967
St/We
The B.F. Goodrich Company,
500 South Main Street, Akron, Ohio 44-518 (V.St.A.).
Über Thioäthergruppen verzweigte und endständige Mercaptangruppen tragende polymere Materialien und Verfahren zu ihrer
Herstellung»
Die Erfindung betrifft die Herstellung von über Thioäthergruppen
verzweigte und endständige Mereaptangruppen tragende polymere
Materialien, insbesondere betrifft die Erfindung die Umwandlung von bestimmten ungesättigten, flüssigen polymeren Bis-xanthogenatestern
in flüssige über Thioäthergruppen verzweigte endständige Mercaptangruppen tragende Polymerisate durch Pyrolyse.
Flüssige endständige Mercaptangruppen tragende Polymerisate
sind Materialien von großem Interesse. Sie reagieren leicht mit Härtungs- und Vernetzungssystemen, sogar bei Raumtemperaturen,
und können direkt als Einbettungs- und Dichtungsmassen und als
Treibmittel-Bindemittel verwendet werden. Sie können durch Umsetzung mit Chlorhydrinen oder reaktionsfähigen cyclischen
Oxiden in polymere Glykole umgewandelt v/erden oder sie können
bei Kondensationsreaktionen oder bei Kettenverlängerungsreaktionen
eingesetzt v/erden, um hochmolekulare Polymerisate zu bilden. Die
bisherigen endständige Mercaptangruppen tragenden Polymerisate,
die beispielsweise in der USA-Patentschrift 3 0^7 52^ und in der
eigenen am 13. November 1962 eingereichten USA-Patentanmeldung
109830/1568
(Serial No. 2JJ 375) beschrieben sind, stellen im wesentlichen
lineare Materialien dar und zeigen, falls sie an allen Enden
Meroaptangruppen tragen, eine Mercaptanfunktionalität von etwa
Erfindungsgemäß werden über Thioäthergruppen verzweigte endständige Mercaptangruppen tragende Polymerisate hergestellt,
die Funktionalitäten über 2 und bis zu etwa 10 oder höher haben.
Als die vorstehend genannte USA-Patentanmeldung eingereicht
wurde, wurde angenommen, daß die Pyrolyse·sowohl von gesättigten als auch von ungesättigten endständigen Xanthogenat-Gruppen
tragenden Estern nur lineare endständige Merca.ptangruppen tragende
Ketten ergibt, d. h. eine lineare Kette mit -SH-Gruppen an jedem Ende. Die Analyse solcher Ketten sollte einen berechneten Viert von
-SH-Gruppen je Molekül von annähernd ?. ergeben. Pyrolysiert man jedoch einen in Beispiel 1 dieser älteren USA-Patentanmeldung
beschriebenen endständige Xanthogenat-Gruppen tragendenPolybutadienester
17 Minuten bei 2θβ° C, so erhält man einen Viert von
2,54 -SH-Gruppen. je Mol. Dieser Wert, der größer als 7: ist,
wurde damals lediglich als das Ergebnis eines experimentellen Fehlers betrachtet. Es wurde angenommen, daß das gebildete Polymerisat
lediglich ein lineares, geradkettiges Material mit zwei endständigen Mercaptangruppen darstellt.
V/eitere Studien und Analysen dieser pyrolysierten endständige Xynthotenat-Gruppen tragenden Polyolefine führte jetzt zu dem
Schluß, daß tatsächlich neue Produkte, nämlich über Thioäther verzweigte endständige Mercaptangruppen tragende Materialien im
109830/T558 .
BAD ORIGINAL1
— "3 — ■
oberen Bereich der Pyrolyse-Temperaturen von 200 bis 250 C
gebildet werden., -wenn das endständige Xanthogenat-Gruppen
tragende Polymerisat durch Doppelbindungen ungesättigt ist. Die ungesättigten Stellen in der Polymerisatkette liefern die Stellen
für die Thioätherverzweigung und -vernetzung. Durch die
Anwendung dieser höheren Pyrolyse-Temperaturen werden Materialien erzeugt, die -SH-Werte je Mol von 2 bis etwa 10 und
darüber haben. Die einzige vernünftige Erklärung dazu ist, daß
die Polymerisatketten durch Vereinigung von Mercaptangruppen
und Doppelbindungen unter Bildung von Thioätherbindungen verzweigt wurden, so daß die Polymerisat-Moleküle tatsächlich
mehr als zwei Enden aufweisen, wobei diese Endpunkte alle oder nahezu alle endständige Mercaptangruppen tragen und sich
so ein Analysenwert von -SH-Gruppen je Mol von größer als 2
ergibt. Diese über Thioäthergruppen verlaufende Verzweigungsreaktion
erhöht das Molekulargewicht sowie die Viskosität des endständige Mercaptangruppen tragenden Polyolefins. Lineare
endständige Xanthogenat-Gruppen tragende Polymerisate erfahren jedoch keine Molekulargewichtserhöhung, wenn ihre endständigen
Xanthogenat-Gruppen in Mercaptangruppen umgewandelt werden.
Im wesentlichen besteht das Verfahren der Erfindung darin, daß man ungesättigte polymere Bis-xanthögenätester, die in
Masse oder vorzugsweise in einer Emulsion unter Verwendung freie Radikale bildender Substanzen polymerisiert sind, wobei
man ein Xanthogenaojfcdisulfid als Modifizierungsmittel eingesetzt
hat, erhitzt, bis sie sich unter Bildung verzweigtkettiger, endständiger Mercaptangruppen tragende Polymerisate und unter
109830/1558
I ·£. KJ U \J \J
Bildung gasförmiger Olefine und Kohlenstoffoxysulfid als
gasförmige Nebenprodukte zersetzen. Das Verfahren ist ähnlich dem, das in der bereits erwähnten älteren USA-Patentanmeldung
beschrieben ist, unterscheidet sich aber von dem dort offenbarten Pyrolyseverfahren dadurch, daß man bei höheren Temperaturen
arbeitet und ausschließlich endständige Xanthogenat-Gruppen
tragende Polj^ester einsetzt, die Doppelbindungen enthalten.
Die Analjrsen und das Studium der endständige Merc apt angruppen
tragenden Polymerisate, die a) durch die Hydrolysetechnik: gemäß USA-Patentschrift 3 047 544 und b) durch die Pyrolysetechnik
gemäß der Erfindung hergestellt wurden, zeigen, daß nach Verfahren a) im wesentlichen lineare endständige Mercaptangruppen
tragende Polymerisate mit einer Funktionalität von etwa 2 erhalten werden, während man nach Verfahren b) endständige
Mercaptangruppen tragende über Thioäthergruppen verzweigte
Polymerisate mit -SH-Funktionalitäten von etwa 2,44 bis 10
oder darüber erhält. Die Eigenschaften und Analysen dieser Materialien sind unterschiedlich genug von denen, die man
nach den früheren Verfahren hergestellt hat, so daß man
die erfindungsgemäß hergestellten Materialien als neue Stoffe betrachten muß. Die Hochtemperatur-Pyrolysebehandiung der ungesättigten,
mit Xanthogemetdisulfid modifizierten Polymerisate
ist einfacher und wirtschaftlicher als das Hydrolyseverfahren gemäß der USA-Patentschrift 3 047 544; außerdem werden unerwarteterweis'?
neue verzweigtkettige endständige Mercaptangruppen
tragende Polymerisate erhalten und zwar im Gegensatz zu den linearen Polymerisaten, die man gemäß der eigenen älteren USA-
237 375
Anmeldung/erhält. Das Pyrolyse-Verfahren gemäß der Erfindung
Anmeldung/erhält. Das Pyrolyse-Verfahren gemäß der Erfindung
bietet gegenüber dem Verfahren des Patents einen qualitativen
109830/1558
Vorteil dadurch, daii man durch die; rlvio.Mthorbildungsreakt ion
ORIGiNAL INSPECTED
die Funktionalität des Polymers über 2 erhöhen kann. Dadurch
werden festere und trockenere gehärtete Produkte zugänglich
gemacht. Die wirtschaftlichen Vorteile der Pyrolyse erkennt man anhand der schnellen Reaktionen und daran, daß es weder
nötig ist, Lösungsmittel einzusetzen noch wiederzugewinnen.
Die monomeren Verbindungen, die man zur Herstellung der endständige
Mercaptangruppen tragenden Polymerisate gemäß der Erfindung verwendet, enthalten mindestens zwei CEL-Cd^ -Gruppen.
Zu repräsentativen Monomeren dieses Typs gehören die Diolefine, φ
und die Diene, insbesondere aliphatische konjugierte Dienkohlenwasserstoffe,
zu denen Butadien- (1,3), Isopren, Piperylen, 2,3-Dimethyl-butadien
(1,3), Pentadien-(l, 3), 2-Neopentyl-butadien, 2-Phenyl-butadien und andere gehören. Mischungen der vorstehenden
Monomeren unter sich oder mit anderen damit eopolymerisierbaren Vinylmonomeren können auch mit Xanthogendisulfiden eingesetzt
werden, um die polymeren Bis-xanthogenatester zu bilden. Zu diesen Gemischen gehören Butadien/Styrol, Butadien/Acrylnitril,
Butadien/Acrylsäure, Butadien/Acryl- oder Methacrylester, ^
Butadien/Maleinsäureanhydrid, Isopren kombiniert mit irgendeinem
der vorstehend genannten Verbindungen,' und dgl. Zu brauchbaren Comonomeren, die mit den Bevorzugten ungesättigten Dienen eingesetzt
werden, gehören auch Chloropren, Halegenstyrol, Vinylpyridin und substituierte Vinylpyridine. Homopolymere, verzweigtkettige
endständige Mercaptangruppen tragende Materialien werden durch das erfindungsgemäße Verfahren erhalten, wenn nur ein Dienmonomeres
eingesetzt wird; copolymere, verzweigtkettige endständige Mercaptangruppen tragende Materialien erhält man,
wenn zwei oder mehr copolymerisierbare Monomere eingesetzt werden,
10 98 30/ 155 8
ORIGINAL INSPECTED
von denen eins ein Dienmonomeres ist. Die insbesondere bevorzugten
Verbindungen sind Butadien-(1,3) und Isopren.
Die Xanthogendisulfide, die man gemäß der Erfindung einsetzt, um die Bis-Xanthogenatester der verschiedenen Polymerisate
und Copolymerisate zu bilden, werden normalerweise als Modifizierungsmittel
oder Kettenübertragungsmittel bei der Polymerisation eingesetzt. Diese Xanthogendisulfide werden durch die Formel
(R-O-C-S-) 2
veranschaulicht, worin der Rest R ein aliphatischer Rest mit vorzugsweise 1 bis 12 Kohlenstoffatome, beispielsweise Methyl,
Äthyl, Propyl, Isopropyl und Lauryl, ein Arylrest, beispiels-
Tolyl
weise Phenyl/ Naphthyl und dgl., ein Aralkylrest, beispielsweise
weise Phenyl/ Naphthyl und dgl., ein Aralkylrest, beispielsweise
Benzyl, oder ein alicyclischer Rest, beispielsweise Cyclopentyl oder Cyclohexyl, bedeuten kann.
Zu typischen Xanthogendisulfiden gehören Diisopropyl-xanthogendisulfld, Diäthylianthogendisulfid, Dibutylxanthogendisulfid, Diphenylxanthogendisulfid, Di-a-naphthylxanthogendisulfid und Bicyclohexylxanthogendisulfid.
Verwendet man Xanthogendisulfide als Polymerisationsmodifizierungsmittel zur Herstellung fester Kautschuke, so setzt man die Xanthogendilsufide in relativ kleinen Mengen ein und zwar in der Größenordnung von 0,5 bis 2,5 Teile je 100 Teile der Monomeren. Gemäß
der Erfindung verwendet man zur Herstellung der flüssigen Bisxanthogenatester der Polymerisate etwa 2 bis 20, vorzugsweise 5 bis
17 Teile Xanthogendisulfid. Man kann zwar 20 bis 30 Teile Xanthogendisulfid je 100 Teile der Monomeren verwenden, aber die so hergestellten Bis-xanthogenatester neigen dazu, niedrigere Molekulargewichte
als erwünscht oder als sie brauchbar sind, zu haben.
109830/1558
ORIGINAL INSPECTED
Zur Herstellung der polymeren Bis-xanthogenatester verwendet man die herkömmlichen Polymerisationssysteme unter
Verwendung freie Radikale bildender Substanzen. Vorzugsweise polymerisiert man in Emulsion unter Verwendung einer Dispersion
einer oberflächenaktiven Seife oder eines Emulgiermittels in einem wässrigen System, um eine Emulsion des
Monomeren zu bilden. Die Techniken bei den Polymerisationssystemen unter Verwendung freie Radikale bildender Substanzen,
wie Lenkung der Zeit, der Temperatur, der Konzentration und
dgl. sind bekannt. Die Initiierung durch freie Radikale wendet
man an, um die Polymerisationsreaktion in Gang zu bringen.
Dem Fachmann ist es ein Leichtes, die richtigen Initiatoren einzusetzen, was von den eingesetzten Monomeren und der Zeit
und der Temperatur der Polymerisation abhängt. Zu den verschiedenen brauchbaren und leicht zugänglichen Initiatoren
gehören p-Menthanhydroperoxid, Wasserstoffperoxid, Benzoylperoxid,
Dicumylperoxid, tert.-Buty!hydroperoxid, Kaliumpersulfat
und Bis-azosiobutyronitril. Das kurzfristige Abstoppen
der Polymerisation nach Erreichen des gewünschten Umwandlungsgrades, das Brechen der Emulsion und die Abtrennung der Polymerisate sind dem Fachmann geläufig.
Die polymeren Bis-xanthogenatester werden in die über Thioäthergruppen
verzweigten endständige Mercaptangruppen tragenden polymeren Materialien durch ein Pyrolyse-Verfahren umgewandelt,
wobei das Polymerisat auf eine solche Temperatur erhitzt wird, daß sich die endständigen Xanthogenat-Gruppen unter Bildung von
endständigen Mercaptangruppen zersetzen. Bei dieser Zersetzung wird Kohlenstofföxidsulfid-Gas und ein gasförmiges Olefin, das
dem Alkohol entspricht, von dem sich das Xanthogenat ableitet/ in Freiheit gesetzt. Beispielsweise bildet sich aus Diisopropylxanthogendisulfid
Propylen. Darüber hinaus ist es jetzt bekannt, daß bei den höheren Pyrolysetemperatüren, nämlich den
von 120 bis j500°C, vorzugsweise von 180 bis 2200C, die gemäß
der Erfindung angewandt werden, eine endständige Mercaptangruppe
eines Moleküls oft mit einer Doppelbindung eines anderen
Moleküls unter Bildung eines verzweigten Moleküls über eine
1098 30/1B 5 β
Thioäther-Bindung reagiert. Es ist wünschenswert, die Pyrolyse bei so hoher Temperatur durchzuführen, wie man sie innerhalb
der Erhltzungs- und Abkühlungsgrenzen der Apparatur erreichen kann.
Es wird angenommen, daß die Reduktionsreaktionen bei dem erfindungsgemäßen
Hochtemperatur-Pyrolyse-Verfahren durch die folgenden Reaktionsgleichungen veranschaulicht werden können:
H yv COS+
A ) CH=CH-CH2-S-C-OCH( CH, ) g —;
S, -"~—CH=CH
B ) 2 v, CH=CH-CH2-SH -^ ^aw>vwv«CH2-CH ^- JSH
Die Reaktion A, nach welcher das Xanthogenat in Mercaptan umgewandelt
wird, verläuft mit einer bestimmten Geschwindigkeit, während die Reaktion B, wonach ein ungesättigtes endständige
Mercaptangruppen enthaltendes Polymerisat Thioäther-Bindungen bildet und vielleicht mit einer verzweigten Kette zum Stillstand
kommt, die auch eine endständige Mercaptangruppe enthält, mit einer anderen, und zwar schnelleren Geschwindigkeit
abläuft. Es wurde beobachtet, daß in dem Maße wie die Temperatur erhöht wird, beide Reaktionsgeschwindigkeiten erhöht
werden, was zu erwarten gewesen ist, aber die Erhöhung der Geschwindigkeit, mit der das Mercaptan gebildet wird, ist
größer als die Erhöhung der Geschwindigkeit, mit der der Thioäther gebildet wird; eine Tatsache, die nicht vorhersagbar war.
In dem Maße wie die Thioäther-Bildung fortschreitet, wobei eine Verzweigung und Vernetzung stattfindet, erhöht sich die Polymerisa
tviskosi tat, und schließlich tritt eine Gelierung ein. Führt man die Reaktion so fort, daß alle Polymerisatmoleküle
mindestens eine Dimercaptanfunktionalität haben, so muß der Xanthogenat-Gehalt des Polymeren auf im wesentlichen 0 vermindert
werden. Zu der Zelt, wo dieser Punkt erreicht ist,
/ge ist die Thioätherreaktion B soweit fortßanritten, daß die
erhöhte Viskosität eine Glierung bewirkt und die Polymerisatmasse unνerarbeitbar macht. Es ist daher wünschenswert, den
tO983n/1RFP OflfGINAL INSPECTED
Γ/20853
Xanthogenat-Gehalt auf ein Minimum zu reduzieren und
zur gleichen Zeit die Thioätherbildung so niedrig wie
möglich zu halten, um eine niedere Polymerisatviskosität aufrechtzuerhalten. Die Reaktionen werden vorzugsweise bis
zu dem Punkt durchgeführt, wo die Mercaptankonzentration maximal ist, wenn die Reaktionstemperatur konstant gehalten
wird. Es ist auch wünschenswert, daß die Mehrzahl der
Polymerisatmoleküle mindestens zwei Mercaptangruppen enthalten Lind so zur Kettenverlängerung und Härtung des Polymerisats
beitragen. Versuche haben gezeigt, daß ein Mercaptängehalt
von 2 bis 2,4 ein Optimum darstellt, um diese Bedingungen zu erhalten.
Die erste Stufe bei der Herstellung der verzweigtkettigen
endständige Mercaptangruppen tragenden Polymerisate gemäß der Erfindung umfaßt die Polymerisation mindestens eines
Monomeren, das mindestens zwei CH2=C ν -Gruppen enthält, in
Gegenwart eines Xanthogendisulfids, um einen ungesättigten (|
polymeren Bis-xanthogenatester zu bilden, der durch die Formel
R-O-C-S-(M)n-S-C-O-R
Il ' ' Il '
S S
veranschaulicht werden kann, worin die Reste R einen aliphatischen
Rest mit 1 bis 12 Kohlenstoffatomen, einen
109830/1558
INSPECTED
Γ/20853
- ίο -
Arylrest oder dergleichen bedeuten. M stellt eine Einheit des in den Homopolymerisationen eingesetzten Monomeren
dar; im Falle der Copolymerisation bedeutet M den Anteil des Polymerisatmoleküls, der die Molenbrüche jeder der kombinierten
Monomeren in solcher Menge darstellt, daß die Summe der Molenbrüche gleich 1 ist. Der Index η stellt eine
ganze Zahl von 5 bis 120, vorzugsweise von 15 bis 6o, dar.
Verwendet man Butadien, so bedeutet M die Einheit —£- CH2CH=CHCH2A-- . Wird ein Copolymeres von Butadien und
Acrylnitril eingesetzt, so bedeutet M die Einheit . CN.
-4-CH2-CH=CH-CH2-CH2-GH-Η—. Eine Thioätherverzweigung und
-Vernetzung kann an irgendeiner der Doppelbindungen in der Einheit*M auftreten. Diese Umsetzungen erhöhen das Molekulargewicht
und die Viskosität.
Erhitzt man den flüssigen Bis-xanthogenatester bei Temperaturen von 150 bis 3000C, vorzugsweise von 180 bis 2000C, so
pyrolysieren die endständigen Xanthogenatester-Gruppen zu Mercaptangruppen und einige der Ketten reagieren mit ihren
olefinischen Doppelbindungen unter Bildung von Thioätherbindungen. Diese Kettenverzweigungen können endständige SH-Gruppen
erhalten und können wiederum verzweigt werden. Zur gleichen Zeit werden gasförmiges COS und das Olefin, das dem Rest
R in der obigen Formel entspricht, in Freiheit gesetzt, die das verÄigtkettige endständige Mercaptangruppen enthaltende
ORKSiNAL INSPECTED
109830/1558
Polymerisat verlassen. Es ist vorteilhaft, obgleich nicht
notwendig, diese Zersetzungsreaktion in Gegenwart einer Menge von etwa 0,05 %» bezogen auf das Gewicht des polymeren
Bis-xanthogenatesters, einer nicht oxidierenden
Säure, z.B. Phosphorsäure, durchzuführen. Dieses saure
Material dient der Verhütung der Schaumbildung und schützt gegen oxidative Kettenverlängerung. "
Gemäß den vorstehend genannten Gleichungen kann man er- ^
kennen, daß sobald die ungesättigte Polymerisatkette endständige -SH-Gruppen trägt, die Bildung der Thioätherverzweigung
an den inneren ungesättigten Stellen auftreten kann. Das erzeugte Produkt stellt ein flüssiges Material
dar, da die Produktviskosität nicht so groß werden darf,
daß das Produkt die Eigenschaften einer Flüssigkeit verliert, oder, falls es noch eine Flüssigkeit ist, eine so
hohe Viskosität hat, daß es nicht mehr in wirtschaftlichem
Maßstab verarbeitbar ist. Die Viskosität des Produktes m
hängt von der Länge der Polymerisatketten und dem Grad der Vernetzung zwischen den Polymerisatketten ab. Eine
graphische Darstellung der prozentualen Mercaptanmenge
,der
gegen die Reaktionszeit uncy Polymerisatviskosität gegen die Reaktionszeit zeigt, daß zunächst die prozentuale Mercaptanmenge ein Maximum erreicht und dann, wenn längere
gegen die Reaktionszeit uncy Polymerisatviskosität gegen die Reaktionszeit zeigt, daß zunächst die prozentuale Mercaptanmenge ein Maximum erreicht und dann, wenn längere
109830/155 8
'ORIGINAL INSPECTED
Reaktionszeiten angewandt werden, abfällt, während die Polymerisatviskosität in dem Maße wie die Reaktions- *
zeit ausgedehnt wird, mit ansteigender Geschwindigkeit erhöht wird. Der Punkt an dem die endständigen Mercaptangruppen
ein Maximum erreichen, tritt bei einem durchschnittlichen Wert von etwa 2 SH-Gruppen je Mol des Polymerj
sats auf, aber zu diesem Zeitpunkt ist die Polymerisatviskosität noch nicht hoch gen^ug, um ein Polymerisat mit
maximalen Härtungs- und Verwendungseigenschaften zu liefern. In dem Maße wie die Reaktionszeit ausgedehnt,/wird,
erhöht sich die Polymerisatviskosität auf den gewünschten Viert (dieser ist beträchtlich höher als der, den man unter
Verwendung eines entsprechenden linearen endständige Mercaptangruppen tragenden Polyolefins erhält) und der
durchschnittliche Wert von SH-Gruppen je Mol des Polymerisats erhöht sich auf etwa 2,4 oder höher; diese Erhöhung
des Mercaptanwertes ergibt sich in Folge der eintretenden Vernetzung der Ketten. Die Polymerisatviskosität, geraessen
in Centipoises bei 27°C mit einem Brookfield Viskosimeter mit einer Spindel Nr. 7 bei 20 UpM sollte 20 000 bis
50 000 cP, vorzugsweise 25 000 bis 35 COO cP, betragen.
Wenn die Pyrolysetemperatur l8o G beträgt, erhöht sich die Viskosität mit einer Geschwindigkeit von etwa 1000 cP
pro Minute, nachdem ein Maximum an endständigen Mercaptangruppen erreicht ist; bei einer Pyrolysetemperatur von
109830/1P58
1/20853
200QC beträgt die Viskositätserhöhung etwa 5000 cP je
Minute, nachdem das Maxiraum an endständigen Mercaptangruppen
erreicht ist.
Die Pyrolysezeit zur Umwandlung des endständige Xanthogenat gruppen tragenden Polybutadiene, in endständige Mercaptangruppen
tragendes Polybutadien fällt rasch in dem Maße ab, wie die Reaktionstemperatür erhöht wird. Ein zweiter
. Faktor.ist, daß unterschiedliche Temperaturen tatsäch-
-- lieh unterschiedliche Produkte ergeben. Bei niedrigeren
„Temperaturen (unterhalb 200°C) wird der Hauptanteil des
gebildeten Mercaptan in Thioätherbindungen umgev/andelt.
Bei höheren Temperaturen (oberhalb 300 G) ist die Um-■x,
v/andlung in wenigen Sekunden vollständig beendet; das
"Produkt hat eirieh--maximalen Mercaptangehalt, während die
Bildung von Thioätherbindungen minimal ist. Das flüssige
Polyragi?-isat:?, das bei der höheren Temperatur hergestellt
vmrde,—hat· einen ho'heren Mer cap tangehalt und eine geringere
Viskosität als ein Produkt, das man bei einer niedrigeren
■^ Temperatur erzeugt hat. Es ist wichtig, daß wenn das ge-
--'■"■·wünschte Produkt erzeugt worden ist, wie man durch Viskositätsmessung
festgestellt hat, daß die Reaktionsprodukte schnell auf etwa 1000C gekühlt werden, um zu verhindern,
daß die Reaktion weiter läuft und Produkte mit niedrigerem ,fe?Mercaptangehalt und höherer Viskosität als beabsichtigt
hergestellt werden.
109830/1558
BAD ORIGINAL
- 14 - y ' =■'
■■. ; "ΐ, 3/ί*»
Die Reaktionszeit der Pyrolyse kann etwa J>6' Minuten bei
2000C und nur etwa 20 Sekunden bei ^0O0C betragen. Es
ist wie-htig, die Viskosität des Polymerisates^aiäf1 einem
Wert zu halten, der eine anschließende Verarbeitung erlaubt,
Die Polymerisatviskosität erhöht sich in dem iaie^j wie
die Umwandlung in endständige Mercaptogruppen tragendes Polymerisat fortschreitet. Durch IR-Analyse wurde festgestellt,
daß brauchbare Polymerisate erhalten v/erden, wenn 75 bis 9&y>
der endständigen Estergruppen des verzweigten Polyolefins in endständige Mercaptangruppen umgewandelt
warden sind» Die flüssigen verzweigten endständige Mercaptangruppen enthaltenden Polymerisate oxidieren leicht an
Luft unter Bildung von Gelen und festen Polymerisaten mit geringer Festigkeit. Sie können am besten in geschlossenen
Behältern unter Ausschluß von Luft aufbewahrt werden.
Die flüssigen verzweigtkettigen endständige Mercaptaiigruppen
tragenden Polymerisate, die durch' das Pyrölyseverfahren gemäß der Erfindung aus flüssigen polymea^n^Bi-sxanthogenatestern
hergestellt wurden, sind .jLeicht_in.
nicht fließfähige Materialien durch chemische tMisetzung
umwandelbar. Die Umwandlung oder Härtung wird als vollständig betrachtet, wenn das flüssige polymere Material
bei Raumtemperatur nicht mehr fließfähig ist, obgleich es
BAD ORIGINAL 109830/1558
BAD ORIGINAL
-■15 -
noch als ein plastisches, selbsthaftendes Harz bezeichnet werden kann. Jedes Material, das diese
flüssigen verzweigtkettigen endständige Mercaptangruppen tragenden Polymerisate in nicht fließfähige
kautschukartige Materialien umwandelt, wird als wirksames Härtungsmittel betrachtet. Es ist auch möglich,
die Pyrolysereaktion bis zu dem Punkt fortzusetzen, wo
eine feste, kautschukartige, unlösliche Masse ohne ^
härtende Zusätze gebildet worden ist. Auf diese V/eise
kann man Überzugsoperationen, beispielsweise das Überziehen von Metalldosen, durchführen.
Es wurde bereits ausgeführt, daß die flüssigen verzweigtkettigen endständige Mercaptangruppen tragenden
Polymerisate gemäß der Erfindung gießfähig sind; sie lasser
sich leicht gießen in Formen, in Fugen unter Bildung eines Abgusses anstelle von Manschetten und in Spalten als M
Dichtungsmassen. Sie können auf laminare Platten aller
Art leicht aufgetragen werden, durch Gießen, Aufsprühen
und Überziehen. Füllstoffe, Aktivatoren, Verzögerer, Härtungsmittel, Weichmacher und dergleichen
können in einfacher Vieise zugegeben und in den flüssigen
Polymerisaten dispergiert werden. Die richtige Lenkung
der Mengen dieser eingesetzten Zusätze ermöglicht ein Ab-
109830/1551?
" -ORIGINAL
stimmen zwischen Gebrauehsdauer und Härtungszeit. Unter Gebrauchsdauer versteht man den Zeitraum, in welchem das
Material seit Zugabe der Compoundierungsmittel flüssig, fließfähig und formbar ist. Unter Härtungszeit versteht man die Zeit
vom Ende der Gebrauchsdauer bis zu dem Zeitpunkt, wo das Polymerisat vollständig in seinen endgültigen Zustand übergegangen
und in kaltem Zustand nicht mehr fließfähig ist. Manchmal ist eine kurze Gebrauchsdauer zufriedenstellend. Wenn eine sehr
große oder sehr komplizierte Form aus dem Polymerisat zu bilden ist, kann eine lange Gebrauchsdauer wünschenswert sein. Im Grund
genommen, ist jedoch die kürzestmögliche Härtungszeit, die die Polymerisateigenschaften nicht nachteilig beeinflußt, wünschenswert.
Die gleichen Bestandteile, die die schnelle Härtung er möglichen, können auch die Gebrauchsdauer verkürzen, daher muß
man bei der Auswahl der Compoundierungsbestandteile und -bedingungen
aus der Vielzahl der zur Verfügung stehenden Möglichkeiten sorgfältig vorgehen.
Substanzen, die mit dem Wasserstoffatom der endständigen Mercaptangruppen
kondensieren, stellen wirksame Härtungsmittel dar. Im allgemeinen reagieren die Kondensationsmittel mit den endständigen
Mercaptangruppen, wobei Wasserstoff entfernt und die Schwefelatome zu ununterbrochenen Bindungen zusammengebracht
werden. Zu den leicht zugänglichen Härtungsmitteln gehören allgemein die Oxidationsmittel - Luft, Sauerstoff, Peroxide, Persalze
109830/1558
1770853
(Persulfate und Permanganate), Polysulfide, Aldehyde
und Ketone. Zu speziellen Härtungsmitteln gehören Blei- und Zinkperoxide, Bleioxid, Chinon, Wasserstoffperoxid,
Benzoylperoxid, di-tert.-Butylhydroperoxid und dergleichen.
Die Härtung unter Verwendung von Metalloxiden'kann durch
Zugabe einer anorganischen Säure, beispielsweise Capronsäure
oder Dodecylbenzolsulfonsäure, beschleunigt werden. Aromatische und aliphatische di- und trifunktionelle Epoxide
und Isocyanate können als Härtungsmittel dienen, wobei die Härtung durch Zugabe von Aminen /~2,4,6-Tri(dimethyl)aminorne
thyl phenyl, Tr iäthyl en te tramin, Diphenylguanidin ~/ oder "
Zinnsalze /"Dibutylzinndilaurat, Dibutylzinndimaleat J beschleunigt v/erden kann.
Die gemäß der Erfindung hergestellten Polymerisate zeigen im gehärteten Zustand oft das Verhalten kautschukähnlicher
halbfester Feststoffe; sie sind in der Lage ihre Dimensionen und ihre Form im wesentlichen ohne Änderung beizubehalten.
Sie werden beständig gegenüber relativ extremen Temperaturen, Ozon und Sonnenlicht und können in Lösungsmitteln,
ölen, Fetten und verdünnten wässrigen Lösungen unlöslich
sein oder von diesen nicht ernsthaft angegriffen werden.
Aus den flüssigen verzweigtkettigen endständige Mereaptangruppen
tragenden Polymerisaten kann man gehärtete Materia-
109 830/1556 original :Μ£?ξοτεο.
1720863
lien erhalten, die in ihren Eigenschaften von weichen
klebrigen Harzen bis zu zähen Kautschuken variieren. Die höher molekularen Polymerisate kann man als Bindemittel
für Transmissionsbänder, Auskleidungen für Tanks, Schläuche und Rohre, die zur Aufnahme von Kohlenwasserstoffen
und Farben gedacht sind, als Umhüllungen für Drähte und Kabel und als Manschetten, Unterlegscheiben,
Dichtungen und Klebstoffe verwenden. Polymerisate von niedrigerem Molekulargewicht (von Dimeren - 5 500) finden
Verwendung als Überzüge, Imprägnierungsmittel und Klebstoffe, als Dichtungs- und Einbettungsmassen, als Bindemittel,
als gegossene Manschetten und Fugendichtungsmittel.
Die niedrig-viskosen flüssigen verzweigtkettigen endständige
Mercaptangruppen tragenden Polymerisate kann man mit den verschiedenartigsten Füllstoffen, beispielsweise
Siliciumdioxid, Ruß, Aluminiumoxid, Asbest und Ton beladen, um ihnen Festigkeit und Masse zu verleihen.
Die folgenden Beispiele, in denen Teilangaben, falls nicht anders angegeben, Gewichtsteile darstellen, dienen
der Erläuterung der Erfindung ohne sie einzuschränken.
OfIiGiNAL !NSPEGTE
109830/1558
Die Brookfield Viskositäten wurden an unverdünntem
Polymerisat bei 27 G unter Verwendung von Spindeln Nr. 7 bei 20 UpM bestimmt. Die durchschnittiichen
Molekulargewichte ("Mn) werden nach einem modifizierten
isopiestischen Verfahren bestimmt, wie es in "Analytica Chimica Acta", Vol. 20, No. 6, Juni, 1959
beschrieben ist. Die Schwefelanalysen wurden nach der Schoeniger-Oxidationsmethode durchgeführt, die in
"Mikro Chimica Acta", Nr.1, Seiten 123 bis 129 (1955)
und "Micro Chemical Journal", Vol. 4, S. 77 (I960) beschrieben
ist. Die Mercaptananalysen wurden mittels Jodoxidation durchgeführt, wie sie in "Quantitative
Organic Analyses Via Functional Groups", Kapitel 13, veröffentlicht durch John Wiley and Sons, 19^9* "beschrieben sind. Die Härtungsgeschwindigkeit wurde bestimmt,
indem.man eine Mischung aus 100 Teilen Polymerisa 2.K Teilen 5C$igem Bleioxid in Dibutylphathalat und 1
Teil Capronsäure zwei Tage bei Raumtemperatur stehen ließ. Die Härte wird mittels des Shore-A-Durometers bestimmt
und wird als A/B angegeben, worin A für die sofortige
Härte steht und B für die 10-Sekunden-Härte, die 10 Sekunden nach der Bestimmung der sofortigen
Härte festgestellt wird.
109830/1658
RKSiM
- 20 - 17ZÜ8S3
Die nachfolgend angegebenen Bestandteile, werden in den nachfolgend angegebenen Mengen in einen 56,8 1 fassenden,
mit Glas ausgekleideten Reaktor gegeben, der mit einer Bewegungsvorrichtung und mit Mitteln zur Lenkung der Temperatur
ausgerüstet ist. Die Polymerisationstemperatur wurde 4o Stunden bei 30 C gehalten, wobei eine 75/&iSe Umwandlung
in Polybutadien stattfindet. Das Molekulargewicht des polymeren Produkts beträgt 1935, die Brookfield-Viskosität
ist gleich 9200 cP bei 27°C, der Schwefelgehalt beträgt 5,86$, der Gehalt an SH-Gruppen ist gleich 0,10$ und das
Verhältnis X nthogenat-Gruppen je Molekül (korrigiert für SH) beträgt 1,82.
Bestandteil Teile
weiches Wasser Butadien-(1,3) Kaliumseife einer Fettsäure
Natriumsalz des Kondensationsprodukte
aus Formaldehyd und ß-Naphthalin-
sulfonsäure Trinatriumphosphat · 12 HpO Natriumhydro sulfit
Diisopropyl-xanthogendisulfid p-Methanhydroperoxid +'
+'Zugabe von 1/2 PMH, wenn Reaktion zum
erstenmal abstirbt (etwa 30$ Umwandlung)
180 | ,0 |
100 | ,0 |
h | ,5 |
0,1 | |
0,5 | |
0 | ,02 |
8,0 | |
0,21 |
109830/1550 ORIGINAL INSPECTED
Natriumformaldehydsulfoxilat 0,15
Mononatrium-eisen(lll)-äthylendiamin-
tetraacetat, \y/o Fe 0,015
äquimolare Mengen. an Trinatrium-hydroxyäthyläthylendiamintria.acetat
und Natriumgluconat 0,0074
Natriumdimethyl-dithiocarbamat
(kurzfristiges Abstoppen am Ende der
Reaktion) 0,24
37,9 Liter des polymeren Xanthogenatesters erhitzt man unter
einem Vakuum von 711 mrn Hg (28" Hg) auf l8o°C und hält diese Temperatur 126 Minuten aufrecht. Der auftretende unangenehme
Geruch des gasförmigen COS zeigt die Umwandlung der Xanthogenat-Struktur in die Mercaptanstruktur an. Zu den aus
der Tabelle ersichtlichen Zeitpunkten werden Pyrolysat-Proben
genommen. Die aus diesen Proben erhaltenen Ergebnisse sind ebenfalls in der nachstehenden Tabelle angegeben.
Probe
Zeit
für Probe
für Probe
#SH Viskosität bei Mn Härtung 27
A | 18 Min. | 4,22 | 1,44 | 11 4oo | 28lo | Sirup |
B | 43 " | 3,61 | 2,4o | 12 900 | weich-kleb | |
rig | ||||||
C | 63 " | 3,02 | 2,60 | 14 ooo | weich, ziem | |
lich trocken | ||||||
D | 90 " | 3,00 | 2,33 | 16 400 | 27/24 | |
E | 105 " | 3,33 | 2,76 | If 200 | 40/33 | |
F | 120 " | 2,96 | 2,65 | 19 300 | 42/38 | |
G | 126 " | 2,32 | 2,6o | 20 800 | 45/39 | |
109830A1S58
V/2U853
Herstellung eines endständige Mercaptangruppen tragendes Polymerisat nach dem Verfahren der USA-Patentschrift
3.047.544.
2 Teile des polymeren Xanthogenatesters, der wie in Beispiel
1 hergestellt wurde, wird in 3 Teilen Benzol gelöst. 0,5 Teile Morpholin werden hinzugefügt und das Gemisch
bei Raumtemperatur 3 Tage mit einem kontinuierlichen Stickstoff
strom bewegt. Das Gemisch wird dann zur Abscheidung des Polymerisats mit Salzsäure angesäuert; das abgeschiedene
Polymerisat wird mit V/asser bis zu einem neutralen p„-Wert,
dann mit Methanol gewaschen und in Vakuum getrocknet. Das Produkt zeigte folgende Analysenwerte:
Brookfield Viskosität bei 27°C - l0,600 cP
m | - I92& |
foSli | - 3,02 |
Mercaptan-Punktionalität | - 2,10 |
Härtung | - 33/23 |
Ein Vergleich der Werte, die man nach Beispiel 1 beim Arbeiten nach dem erfindungsgemäßen Verfahren erhält, gegenüber
der nach Beispiel 2 erhaltenen Werte, die man nach
109830/155 8 ,. bad original
dem Verfahren der USA-Patentschrift 5.θ4γ.544 erhält/
zeigt, daß das Verfahren gemäß der USA-Patentschrift beim
Vergleich des Endpi*oduktes mit dem polymeren Bis-xanthogenatester-Produkt
eine geringe änderung in der Viskosität bzw, dem Molekül ar gewicht bringt. Das Verfahren gemäß der E-Tf indung
liefert ein Produkt mit einer höheren Viskosität "und einem höheren Molekulargewicht, was die Verzweigung über
Thioätherbindungen und die Vernetzung anzeigt. Die Erniedrigung des -SH-Gehaltes zeigt auch die Verzweigung und Ver- ,
netzung gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren. Das Verfahren gemäß der Erfindung liefert Produkte mit einer höheren
Mer-captanfunktionalität und einem beträchtlich höherem Grad
der Härtung. Gemäß der Erfindung ist es möglich, die Härtung dieser flüssigen Polymerisate durch Lenkung des Umwandlungsgrades
des Polymerisates in die verzeigte und vernetzte Form zu lenken.
Zwar veranschaulicht das Beispiel 1 eine diskontinuierliche
Pyrolyse des Bis-xanthogenatesters, aber es ist ziemlich einfach, kontinuierlich zu arbeiten, wobei der flüssige Bi sxanthogenatester
an einer Stelle der Pyrolyse-Einheit einfließt
und das flüssige verzweigtkettige endständige Mercaptangruppen
enthaltende Polymerisat an einer anderen Stelle ausfließt. Die Temperaturen zur Durchführung des kontinuierlichen
Verfahrens bewegen sich von 210 bis 2500C; die Ver-
109830/15Ef BA0
- 2h -
v/eilzeit in der Pyrolysezone kann von einer Minute bis zu
5 oder 10 Minuten varrieren.
In Abhängigkeit von der Menge des Härtungsmittels, der Härtungstemperatur und der angewandten Härtungszeit können
diese gehärteten Materialien in ihren Eigenschaften von weichen, klebrigen, plastischen Massen bis zu elastischen,
kautschukartigen Materialien und bis zu zähen Kautschuken mit niedrigem Modul variieren. Zur Erzielung besserer
pysikalischer Eigenschaften können sie mit Ton, Ruß und dergleichen verstärkt werden.
Claims (5)
- P at ent ansprächel) Verfahren zur Herstellung eines verzweigtkettigen endständige Mercaptangruppen tragenden Polyolefinpolymerisats, dadurch gekennzeichnet, daß man einen polymeren Bis-xanthogenatester der Formel .S SR-O-C- S- (M)n - S - C - 0 - Rworin bedeuten:R einen aliphatischen Rest, einen Arylrest, einen Aralkylrest oder einen alicyclischen Rest,M eine Einheit des Monomeren oder der Comonomeren, die zur Herstellung des polymeren Bis-xanthogenatesters eingesetzt wurden, wobei die Einheit so ausgewählt ist, daß sie die Polymerisationseinheit eines konjugierten aliphatischen Diolefins bei der Hornopolymerisation oder eines konjugierten aliphatischen Diolefins mit einem damit copolymerisierbaren Vlny!monomeren bei der Copolymerisation darstellt und den Anteil des Polymerisatmoleküls verkörpert, der die Molenbrüche von jedem Kornbinationsmonorneren so enthält, daß die Summe der Molenbrüche gleich eins ist, undη eine ganze Zahl von 5 bis 120,erhitzt, indem man den polymeren Bis-xanthogenatester so lange pyrolysiert, bis die Viskosität des Polymerisats den Bereich von 20 000 bis 50 000 cP, gemessen bei 27°C mit einem Brookfield-Viskometer, erreicht hat.
- 2) Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet^, daß man den polymeren Bis-xanthogenatestar bei 150 bis J5OO°C bei atmosxjhärischem Druck pyrolysiert.109830/155
- 3) Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man einen solchen polymeren Bis-xanthogenatester verwendet, in dem der Rest R einen Isopropylrest und M die Monomereinheit von Butadien bedeutet.
- 4) Verfahren nach Anspruch 1 bis J, dadurch gekennzeichnet, daß man die Pyrolyse bei einer Temperatur von IcO bis 3000C innerhalb einer Zeit von ^6 Minuten bis JK) Sekunden durchführt.
- 5) Verbindungen, hergestellt nach einem der Ansprüche 1 bis 4, insbesondere nach Anspruch k.109830/155Ü
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US56176366A | 1966-06-30 | 1966-06-30 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1720853A1 true DE1720853A1 (de) | 1971-07-22 |
Family
ID=24243349
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19671720853 Pending DE1720853A1 (de) | 1966-06-30 | 1967-06-29 | UEber Thioaethergruppen verzweigte und endstaendige Mercaptangruppen tragende polymere Materialien und Verfahren zu ihrer Herstellung |
Country Status (4)
Country | Link |
---|---|
US (1) | US3449301A (de) |
DE (1) | DE1720853A1 (de) |
GB (1) | GB1139655A (de) |
NL (1) | NL6709140A (de) |
Families Citing this family (5)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US3862975A (en) * | 1973-07-31 | 1975-01-28 | Goodrich Co B F | Process for preparing liquid xanthate-terminated polymers |
US4287928A (en) * | 1977-04-28 | 1981-09-08 | The B. F. Goodrich Company | Puncture-sealing tire |
KR20030081462A (ko) * | 2001-02-26 | 2003-10-17 | 로디아 쉬미 | 저에너지 표면의 친수성을 증가시키기 위한 양쪽성 블록코폴리머의 용도 |
DE102004047894B3 (de) * | 2004-10-01 | 2006-05-11 | Thioplast Chemicals Gmbh & Co.Kg | Neue polymere Mercaptoendgruppen aufweisende Polysulfide mit Estergruppierungen sowie Zwischenprodukte zu deren Herstellung |
DE102004047893B3 (de) * | 2004-10-01 | 2006-04-27 | Thioplast Chemicals Gmbh & Co.Kg | Neue polymere Mercaptoendgruppen aufweisende Polysulfide mit Ethergruppierungen sowie Zwischenprodukte zu deren Herstellung |
Family Cites Families (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
NL244305A (de) * | 1958-10-20 |
-
1966
- 1966-06-30 US US561763A patent/US3449301A/en not_active Expired - Lifetime
-
1967
- 1967-06-29 DE DE19671720853 patent/DE1720853A1/de active Pending
- 1967-06-30 GB GB30261/67A patent/GB1139655A/en not_active Expired
- 1967-06-30 NL NL6709140A patent/NL6709140A/xx unknown
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
NL6709140A (de) | 1968-01-02 |
US3449301A (en) | 1969-06-10 |
GB1139655A (en) | 1969-01-08 |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE641468C (de) | Verfahren zur Herstellung von Polymerisationsprodukten halogenierter Butadiene | |
CH501677A (de) | Verfahren zur Herstellung von fluorhaltigen Block- und Pfropfcopolymeren | |
DE1645298A1 (de) | Blockmischpolymerisat mit Kautschukeigenschaften | |
DE1770109C3 (de) | Verfahren zur Herstellung von Blockcopolymeren der Form Poly- a methylstyrol/Polyburaniden/Poly- a - methylstyrol | |
DE1224045B (de) | Verfahren zur Herstellung von Blockmischpolymerisaten | |
DE1944770A1 (de) | Herstellung von Polymeren mit endstaendigen Xanthogenatgruppen | |
DE1645577B2 (de) | Durch zugabe von freiradikalischen polymerisationsinitiatoren haertbare fluessige polymer-monomer-mischung | |
DE2004282C3 (de) | Verfahren zur Homopolymerisation von Dienen oder zu deren Mischpolymerisation mit monovinylaromatischen Kohlenwasserstoffen | |
DE1720853A1 (de) | UEber Thioaethergruppen verzweigte und endstaendige Mercaptangruppen tragende polymere Materialien und Verfahren zu ihrer Herstellung | |
DE2028716A1 (de) | Polyalkenamere und Verfahren zu deren Herstellung | |
DE2003384A1 (de) | Multifunktionelle Polymerisationsinitiatoren | |
EP0595120B1 (de) | Thermoplastische Formmasse | |
DE2423714B2 (de) | Verfahren zur Herstellung eines flüssigen Chloroprenpolymeren | |
US3048562A (en) | Process for oxidizing polymeric butadiene drying oil in the presence of steam-cracked petroleum resin, and resulting product | |
DE1169675B (de) | Verfahren zur Polymerisation von Isopren oder Butadien | |
DE2160914A1 (de) | Verfahren zum Abdichten von Lecks | |
DE2139888A1 (de) | Ozonbestandige Gemische aus natur hchem Kautschuk/Polychloropren/EPDM Copolymerem sowie Verfahren zu deren Herstellung | |
DE19525736A1 (de) | Verstärkte Kautschukdispersion, ihre Herstellung und Verwendung | |
DE1807166A1 (de) | Vinylhalogenidpolymere und Verfahren zu ihrer Herstellung | |
DE1720143A1 (de) | Kautschukartige Zusammensetzung | |
DE2401629A1 (de) | Block- bzw. pfropfcopolymerisate | |
DE4416478A1 (de) | Plastisole, enthaltend anionische Polymerisate | |
DE2813298A1 (de) | Organosiliciumverbindungen, verfahren zu ihrer herstellung und ihre verwendung zur verbesserung der haftung zwischen einem fuellstoff und einer matrix aus einem organischen polymer | |
DE1620931A1 (de) | Verfahren zur Polymerisation und Mischpolymerisation konjugierter Diene | |
DE1150205B (de) | Verfahren zur Herstellung von endgruppenmodifizierten Butadienpolymerisaten |