DE1720671A1 - Copolymerisate aus sekundaeren N-Vinylcarbonsaeureamiden und olefinisch ungesaettigten Verbindungen - Google Patents
Copolymerisate aus sekundaeren N-Vinylcarbonsaeureamiden und olefinisch ungesaettigten VerbindungenInfo
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Description
Copolymerisate aus sekundären N-Vinylcarbonsäureamiden und
olefinisch ungesättigten Verbindungen
Die Erfindung betrifft Copolymerisate aus Äthylen, gegebenenfalls weiteren olefinisch ungesättigten Monomeren und
sekundären N-Vinylcarbons.äureamiden und ein Verfahren
zu ihrer Herstellung.
Aus der deutschen Patentschrift 1 088 479 ist ein Verfahren,
bekannt geworden, nach dem sekundäre N-Vinylcarbonsäureamide
hergestellt werden können. Außerdem ist dieser Schrift zu entnehmen,
daß derartige Monomere homo- und copolymerisierbar sind. Nicht angegeben ist in dieser Schrift, welche Monomeren
mit den sekundären IT-Vinylcarbonsäureaniden polymerisierbar
sind und unter welchen Bedingungen die Copolymerisation erfolgen
kann.
Weiter ist aug der deutschen Auslegeschrift 1 151 940 ein spezielles
Polymerisationsverfahren von offenkettigen sekundären
und tertiären ll-Vinylcarbonsäureamiden für sich allein oder
mit anderen copolymerisierbaren Verbindungen in wäßriger Lösung oder Suspension bekannt. Es werden dort jedoch weder die
Herstellung von Copolymerisaten aus Äthylen und sekundären oder tertiären ll-Vinylamiden beschrieben, noch wird überhaupt
ein Beispie] für die Copolymerisierbark^it der sekundären N-Vinylcarbonnäureariide angegeben.
Le A 10 804 - 1 -
1 0 9 S 2 6 / 1 Π Q ? '
BAD OWGlNAL
Schließlich ist es aus der britischen Patentschrift 1 049 86.8, „
bekannt, Copolymerisate aus Äthylen und sekundären und tertiären N-Vinylcarbonsäureamiden als Klebstoffe, Beschichtungsmaierial
und zur Herstellung von Schichtstoffen zu verwenden. Während die gemäß dieser Patentschrift vorzugsweise zu verwendenden
Copolymerisate aus Äthylen und tertiären N-Vinylcarbonsäureamiden bezüglich der Herstellung der Copolymerisate
und ihren Eigenschaften ausführlich beschrieben sind, wird für die Copolymerisate aus Äthylen und sekundären N-Vinylcarbonsäureamiden
der Formel
OH
φ R _ c - N - CH = CH2 R = Alkyl mit 1-4 C-Atomen
φ R _ c - N - CH = CH2 R = Alkyl mit 1-4 C-Atomen
weder ein Herstellungsverfahren angegeben, noch werden Aussagen über deren Eigenschaften gemacht.
Ziel der vorliegenden Erfindung sind Copolymerisate aus Äthylen
und gegebenenfalls weiteren copolymerisierbaren Monomeren mit sekundären N-Vinylcarbonsäureamiden und ein Verfahren zu ihrer
Herstellung.
Gegenstand der Erfindung ist somit ein Verfahren zur Herstellung von N-Vinylcarbonsäureamid/Copolymerisaten in Masse, Lofe
sung oder Suspension bei erhöhten Temperaturen und Drucken, dadurch gekennzeichnet, daß
5-95 Gew.-# Äthylen,
5-95 Gew.-# eines sekundären N-Vinylcarbonsäureamids
, oder mehrerer sekundärer N-Vinylcarbon-
säureamide und 0-50 Gew.-# mindestens eines weiteren olefinisch
ungesättigten Monomeren -
die Gewichtsprozente sind auf. Geaamtmonoiaere be-o^en - bei Tem-
liüi Λ 10 804 - ? -
1 0 9 B ? f. ' 1 Γ,ϋ 7 '
peraturen von 20 - 2500C und Drucken von 20 - 2500 atü mit
Hilfe von Azodicarbonsäuredinitrilen, Azodicarbonsäuren oder
Azodicarbonsäurediestern copolyraerisiert werden.
Von besonderem Interesse für die Durchführung des Verfahrens
■ der Erfindung sind sekundäre IT-Vinylcarbonsäureanide der ?ormel
0 CH2 = CH - NH-C-R
worin R ein Wasserstoffatom, eine Alkylgruppe mit 1-20
C-Atomen, einen Aralkylrest, wie Benzyl oder Phenyläthyl, bzw. einen Arylrest mit 7-11 C-Atomen bedeutet.
Bevorzugt werden jedoch N-Vinylformamid, IT-Vinylacetamid
oder N-Vinylpivalylamid (= N-Vinyltriinethylacetamid) verwendet.
Als olefinisch ungesättigte Comonomere, die in Mengen von
0 - 50 Gew.-£, bevorzugt 10-30 Gew.-f$, bezogen auf Gesamtmonomere,
copolymerisiert werden können, seien genannt: Vinylester mit 2-6 C-Atomen in der gesättigten Carbonsäurekomponente
wie Vinylacetat, Vinylpropionat, Vinylbenzoat usw. Acryl- und Methacrylsäureester mit 1-18 C-Atoiaen in der gesättigten
Alkoholkomponente; Maleinsäureanhydrid, Malein= säurehalb- und Maleinsäurediester mit 1-18 C-Atomen in der
gesättigten Alkoholkomponente; Vinylchlorid, Vinylidenchlorid, Vinyläther wie Vinylmethyläther, Vinyläthyläther oder Vinyl=
butyläther, N-Vinyllactam wie N-Vinylpyrrolidon oder Il-Yinyl=
caprolactam und N-Vinyl-U-alkylcarbonsäureamide von Carbonsäuren
mit 2-6 C-Atomen und 1-4 C-Atonen in der K-Alkylgruppe.
Bevorzugt werden von den vorgenannten olefinisch ungesättigten Comonomeren Vinylacetat und Vinylchlorid verwendet.
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τ *
Als Polymerisationsinitiatoren können für das erfindungsgemäße
Verfahren Azodicarbonsäuredinitrile, Azodicarbonsäuren und/oder Azodicarbonsäurediester, insbesondere mit 1-4
C-Atonen im Esteralkyl, verwendet werden. Die den angegebenen
Azodicarbonsäuren bzw. Azodicarbonsäurederivaten zugrunde liegenden Carbonsäuren können 4-12 C-Atome besitzen. Die
Azogruppe selbst ist stets an ein tertiäres Kohlenstoffatom gebunden, und zwar in α-3teilung zur Nitril-, Carbonsäure
oder Carbonsäureestergruppe. Die Initiatoren werden in -Mengen
von 0,05 - 5 Gew.-^, vorzugsweise zu 0,1 - 2 Gew.-#, bezogen
auf die Gesamtmonomeren, eingesetzt.
Die Copolymerisation kann je nach der erstrebten Zusammensetzung
des Copolymerisates in einem Druckbereich von 20 2500 at., vorzugsweise von 100 - 1000 at.t durchgeführt werden,
Wird in einer vorwiegend aus tertiärem Butanol bestehenden flüssigen Phase polymerisiert, so werden Drucke bis ca.
1000 at. bevorzugt. Bei der Herstellung von Copolymerisaten mit Äthylengehalten von 5 - 30 $>
kann bei Drucken von 20 100 at. polymerisiert werden, wogegen zur Herstellung von
Polymerisattypen mit mehr als 30 f» Äthylen Drucke oberhalb
100 at. sich besser eignen.
Die Herstellung der erfindungsgemäßen sekundären N-Vinylearbonsäureamid-Copolymerisate
kann in Substanz oder in Lösung durchgeführt werden.
Als Verdünnungsmittel können zahlreiche organische Lösungsmittel verwendet werden. Solche sind aliphatische, cycloaliphatische
Kohlenwasserstoffe, wie z. B. verschiedene Benzinfraktionen mit Siedepunkten von 30 - 2000C, Cyclohexan,
Isooctan u. a., aromatische Kohlenwasserstoffe, wie z. B. Benzol, Toluol u. a., einwertige aliphatische Alkohole,
wie z. B. Methyl-, Äthyl-, η-Butyl- und tert.-Butylalkohol,
ferner aliphatische Chlorkohlenwasserstoffe, Ester, Äther
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und Ketone, -wie z. B. Äthylacetat, Dioxan, Tetrahydrofuran,
Aceton u. a. Vorzugsweise wird jedoch die Polymerisation in tert.-Butanol bzw. in einer vorwiegend (d. h. zu mehr als
50 Gew.-5°) aus tert.-Butanol bestehenden flüssigen Phase durchgeführt, da in diesem Polymerisationsinedium hohe Umsätze
und Polymerisate mit besonders günstigen mechanischen Eigenschaften erhalten werden können, ferner besitzen die
meisten sekundären IT-Vinylcarbonsäureamid-Copolymerisate in
diesem Lösungsmittel eine ausreichende Löslichkeit. Die flüssige Phase kann auch in Mengen von 5-50 Gew.-$, vorzugsweise
1-15 Gew.-$, Wasser enthalten.
Die Polymerisationstemperaturen liegen zwischen 20 und 25O0C,
vorzugsweise bei 40 - 1000G.
Die Art und V/eise der Zuführung der Monomeren kann weitgehend variiert werden. Am einheitlichsten zusammengesetzt sind
Copolymerisate, die durch Erhitzen eines Gemisches der beiden Monomeren in Gegenwart des Polymerisationsinitiators in einem
geschlossenen Autoklaven erhalten werden. Man kann aber auch das eine Monomere während der Polymerisation in den Polymerisationsraum
einführen, indem nan Äthylen nachdrückt oder das sekundäre N-Vinylcarbonsäureamid in gelöstem Zustand nachpumpt.
Von besonderem Interesse sind Mischpolymerisate, die durch Copolymerisation aus
60 - 95 Gew.-^ Äthylen und
5-40 Gew.-^ aus einem sekundären N-Vinylcarbonsäureainid
oder mehreren sekundären N-Vinylcarbonsäureamiden, insbesondere aus
N-Vinylformamid, N-Vinylacetamid oder
H-Vinylpivalylanid erhalten worden sind.
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In diesem Falle werden Copolymerisate mit besonders günstigen anwendungstechnischen Eigenschaften erhalten. Sie zeigen ein
hohes Molgewicht, hohe Srweichungs- und Schmelzpunkte sowie
eine hohe Zugfestigkeit und Härte, eine geringe ReiSdehnung und eine hohe Beständigkeit gegen zahlreiche, in erster Linie
unpolare und schwach polare organische Lösungsmittel, wie
Z. B. gegen aliphatische Kohlenwasserstoffe und Chlorkohlenwasserstoffe. Infolge der hydrophilen HH-Gruppen besitzen
ferner diese Copolymerisate mit steigendem Gehalt an N-Visylcarbonsäureamiden
ein zunehmendes Wasseraufnahmevermögen und eine steigende Affinität zu sauren Farbstoffen und Dispersionsfarbstoffen.
Die reaktionsfähige Stickstoff-Wasserstoff-Bindung macht die nach dem hier beanspruchten Verfahren hergestellten
Copolymerisate zahlreichen Reaktionen, so z. B. Vernetzungsreaktionen, zugänglich. Sie eignen sich daher
vorzüglich zur Herstellung von Formkörpern, Folien, Fäden, Fasern sowie von Überzügen auf Metalle, Holz, Textilien und
Papier. Sie sind ferner infolge ihrer ausgezeichneten Haftfestigkeit sehr gut zur Verklebung dieser Materialien geeignet.
In Pulver-, Faser- oder Vliesform stellen diese erfindungsgemäßen Copolymerisate ausgezeichnete Heißversiegelungsmaterialien,
insbesondere für Textilien, dar, weil in diesem Falle, abgesehen vom guten Haftvermögen, eine hohe Beständigkeit
gegen Lösungsmittel, die bei der üblichen chemischen Reinigung verwendet werden, wie z. B. Benzin, Trichloräthylen
und Perchlöräthylen, verlangt wird. Die Äthylen/lI-Vinylfornamid·
bzw. die Äthylen/N-Vinylacetanid-Copolymerisate mit ca. 25 40
Gew.-fo Vinylamid eignen sich infolge ihrer Eigenschaft bei
Lagern in Wasser zu quellen und hierbei weich, elastisch und flexibel zu werden, besonders als Einlagestoffe für Oberhemden
und andere Kleidungsstücke, die üblicherweise in wä3-rigen Seifenlaugen gereinigt werden. Nach dem Trocknen tritt
wieder eine Versteifung ein.
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Un die oben aufgeführten vorteilhaften Eigenschaften der nach
dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten Copolymerisate gegenüber den entsprechenden Eigenschaften der bekannten Copolymerisate
des Äthylens mit tertiären IT-Vinylcarbonsäureamiden
zu verdeutlichen, werden diese in den nachfolgenden Vergleichsbeispielen und Beispielen einander gegenübergestellt,
Die Äthylen/N-Vinylcarbonsäureamid-Copolymerisate, die ca.
40 - 95 Gew.-^ einpolymerisLertes sekundäres H-Vinylcarbonsäureamid
enthalten, stellen im Vergleich zu den Copolynerisaten mit geringerem N-Vinylcarbonsäureamidgehalt hochschmelzende,
mehr oder weniger harte und spröde Copolymerisate dar. Insbesondere die Copolymerisate, die größere Mengen der
niedrigeren Glieder der Ϊί-Vinylcarbonsäureamide, wie z. B.
H-Vinylformamid und N-Vinylacetaraid, enthalten, zeigen ferner
eine mit dem Säureamidgehalt ansteigende Quellbarkeit in Wasser.
Das aufgenommene Wasser wirkt in diesen Fällen als Weichmacher; derartige gequollene Polymerisate sind daher
weicher, dehnbarer und gummielastischer als die ungequollenen Polymerisate. Oberhalb eines Gehaltes von 70 - 80 Gew.-?$
N-Vinylformamid bzw. H-Vinylacetamid werden diese Copolymere
sogar wasserlöslich. Diese Eigenschaften in Verbindung mit den bereits früher erläuterten machen diese Produkte sehr geeignet
für die Herstellung von Klebstoffen, die z. T. wasserlöslich
bzw. mit Wasser wiederholt befeuchtbar sind. Weiterhin
eignen sich diese Copolymerisate vorzüglich als antistatische Ausrüstungen für Textilien, als Schlichte- und Appreturmittel,
als Klärmittel für wäßrige Suspensionen oder zur Herstellung von photographischen Schichten, z. B. in Verbindung mit
Gelatine.
Die erfindungsgemäßen Äthylen/U-Vinylcarbonsäureamid-Copolymerisate
zeigen in vielen Fällen eine gute Verträglichkeit mit anderen Kunststoffen, wie z. B. mit Polyäthylen, Polypropylen,
Polyvinylchlorid, Polyacrylester und Polymethacrylester,
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Polyacrylnitril, Polyamiden, Polycarbonaten, Polyurethanen, Celluloseester u. a» Sie verleihen dadurqh diesen Polymeren
wertvolle und sehr erstrebenswerte Eigenschaften, wie z. B.
eine gute Anfärbbarkeit mit geeigneten Farbstoffen, Bedruckbarkeit,
ein günstiges antistatisches Verhalten usw.
Die erfindungsgemäßen Polymerisate können auch in Verschnitt
mit den verschiedensten Zusätzen, wie z. B. mit Füllstoffen, Farbstoffen, Pigmenten und Weichmachern, angewandt werden.
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In einem 3 Liter fassenden Hochdruckautoklaven aus Edelstahl wird ein Gemisch aus 1200 g tert.-Butanol und der in der
Tabelle 1 angegebenen Menge li-Vinyl-N-methylacetanid. eingefüllt
und als Polymerisationsinitiator 2 g Azo-bis-isobutyronitril zugegeben. Nach den Verdrängen der Luft aus dem
Reaktionsgefäß durch Äthylen wird die vorgelegte Lösung bei 60 atü Druck mit Äthylen gesättigt und auf 650C aufgeheizt,
wobei der Druck auf ca. 300 atü steigt. Der Äthylendruck "
wird 1 h auf 300 atü gehalten, dann die Äthylenzufuhr gestoppt und das Polymerisationsgemisch 18 h weiter auf 65 C
erhitzt. Während der Polymerisation ist ein dem Umsatz entsprechender Abfall des Äthylendruckes festzustellen.
Nach dem Abkühlen erhält man beim Vorliegen von Copolymerisaten
mit niedriger N-Vinyl-IT-methylacetamid-Gehalten eine
breiige Masse. Die Copolymerisate mit höheren Gehalten an einpolymerisiertem H-Vinyl-il-Eethylacetamid fallen als Lösungen
an, die teilweise beim Abkühlen gelieren. Zur Isolierung wird das Reaktionsprodukt in Wasser eingetragen,
wiederholt mit heißem Wasser gewaschen und bei 60 - 700C in
Vakuum getrocknet. Einige Eigenschaften der erhaltenen Copolymerisate sind aus der nachfolgenden Tabelle 1 zu
ersehen.
Die Durchführung der Polymerisation entsprach derjenigen der vorangegangenen Vergleichsversuche mit dem Unterschied,
daß der Äthylendruck im Autoklaven 200 atü betrug und während der gesamten Polymerisationszeit durch Nachdrücken von
Äthylen auf dieser Höhe gehalten wurde. Die Angaben über die Zusammensetzung des Polyraerisationsansatzes und über die
Eigenschaften des entstandenen Copolymerisates sind ebenfalls
aus der Tabelle 1 zu entnehmen. Le A 10 804 - 9 -"
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Vergleichsvereuch Hr.: | g | Ι | 2 | 3 | 4 |
K)
O CT) -J |
|
Eingesetzte Menge N-Vinyl-N-methylacetamid | atü | .60 | 100 , | 140 | 100 | ||
Äthylendruck am Ende der Polymerisation bei 65ÜC |
68 | 109 | 107 | 200 | |||
Äthylenaufnähme in atü | g | 132 | 91 | 93 | 275 | ||
Polymerisationsausbeute | 146 | 123 | 112 | 138" | |||
^-Gehalt an einpolymerisiertem N-Vinyl- N-methylacetamid |
17,5 | 24,7 | 33,5 | 21,0 | |||
ο ID MM |
Molverhältnis Äthylen zu N-Vinyl- N-methylacetamid im Copolymerisat |
* | 16,6:1 | 10,7:1 | ■ 7,Oil | 13,3:1 | |
CD to m |
Umsatz, bezogen auf das eingesetzte N-Vinyl-N-methylacetamid |
g/10 Min. | 42,5 | 30,2 | 26,8 | ||
**». | Schmelzindex bei Bedingung B (1250C) | . 42,3 | 42,6 | 50,7 | |||
cn co |
Innere Viskosität g\J 2^ | 0C | 0,486 | 0,516. | 0,490 | ||
Erweichungspunkt'' | 0C | 96 | 81 | 66 | |||
Schmelzpunkt'' | kp/oe | 100 | 97 | 73 | |||
Zugfestigkeit | * | 95 | 99 | 63 | |||
Reißdehnung | 469 | 636 | 700 | ||||
Shore-Härte TA | 96 | 93 | 82 | 29,0 . | |||
Shore-Hürte D | Gew.-# | 43 | 37 | 28 | 53,7 ^ | ||
Wasserquellung ' | Gew.-^ Gew.-^ Gew. -i» |
2,5 | 3,0 | 7,6 | 0,488 | ||
Quellung in organischen Lösungsmitteln^' Toluol Trichlorethylen Waschbenzin |
-ΙΟ | 62 zerf. zerf. |
zerf. zerf. 25 ' |
lösl. lÖBl. 34 |
74 · | ||
Le A 10 804 | 96 . | ||||||
96 | |||||||
538 | |||||||
95 | |||||||
41 | |||||||
.3.1 | |||||||
zerf. zerf. 22 |
|||||||
Zu T a 1>
β 1 1 β 1 :
1) Gemessen nach der ASMM-Methode D 1238-52 T.
Bedingung B: 1250C und 30,2 g/mm Belastung. Bedingung Ξ wie vorher bei 1900C.
2) Gemessen in einem Gemisch aus 1 Teil p-Xylol und 1 Teil Isoamylalkohol bei 1000C
C.
-* 3) Bestimmt auf der Koflerbank.
ο
JJ 4) Nach 7 Tagen Lagerung in Wasser bei Zimmertemperatur.
cn
-» . 5) Nach 2 Tagen Lagerung im Lösungsmittel.
10 Abkürzungen: lösl. = löslich, zerf. = quillt und zerfällt in Bruchstücke
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Vie aus den in der vorangegangenen Tabelle 1 zusammengestellten Angaben zu ersehen ist, handelt es sich bei den Äthylen/
N-Vinyl-N-methylacetamid-Copolymerisaten um thermoplastische
Polymere, die mit zunehmendem N-Vinyl-N-methylacetamid-Gehalt
sinkende Erweichungs- und Schmelzpunkte und zunehmend
kautschukelastische Eigenschaften aufweisen. In der gleichen Richtung nimmt auch ihre Zugfestigkeit und Härte ab» wogegen
ihre Reißdehnung zunimmt. Bie Quellbarkeit der Copolymerisate in Wasser ist gering. Ihre Löslichkeit in zahlreichen organischen Lösungsmitteln! wie z. B. in aliphatischen und aromatischen Kohlenwasserstoffen sowie in Chlorkohlenwasserstoffen/
nimmt mit steigendem Gehalt an einpolymerisiertem N-Vinyl-N-methylacetamid zu. So sind z. B. bei 5O0C alle vier Copolymerisate in Benzol, Xylol, Trichloräthylen und Perchloräthylen löslich. Die H-Vinyl-N-alkylamide, die statt einer
Methylgruppe Kohlenwasseretoffradikale mit mehreren Kohlenstoffatomen enthalten, zeigen das oben dargelegte Verhalten
in noch stärker ausgeprägtem Maße.
Beispiel 1-7 .
In einem 5 Liter fassenden Edelstahl-Rührautoklaven werden
2000 g tert.-Butanol und 2,5 g Azo-bis-isobutyronitril mit
der in der Tabelle 2 angegebenen Menge H-Yinyl-aeetamid vermischt. Bie bei Raumtemperatur unter 60 atü Äthylendruck gesättigte Lösung wird dann auf 650C aufgeheizt, der Äthylendruck durch Zudrücken von Äthylen auf 300 atü ergänzt und
18 h auf dieser Höhe gehalten. Nachdem die Polymerisation
stattgefunden hat, wird der Kessel auf Zimmertemperatur abgekühlt und entleert· Bas Polymerisat liegt bei geringen
N-Yinyl-acetamidgehalten pulverförmig, bei höheren dagegen
in gelierter Form bzw. in Lösung vor. Zur Entfernung der ·' Monomeren wird der Ansäte in Vfaeeer eingetragen, mit viel
Vasβer gut ausgewaschen und bei. 6O0C im Vakuum getrocknet.
Angaben über die erhaltenen Copolymerisate enthält die Tabelle 2. ■ - ^, . * . .· ·.·■ ·;·: .- :
Le A 10 804 -.12 -
,109826/1692'
T a la e 1 1 e
Beispiel: 7 | g | g/iOMin | 1 | »9 | CVl | 4 | 3 | ,8 | 4 | 5 | 6 | ,7 | 7 | ■ | a υ |
• | Ik. | 72067 |
Eingesetzte Menge N-Vinylacetamid | g | 50 | ,0:1 | 100 | 5:1 | 150 | ,4:1 | 200 | 300 A *Zf\ |
400 | ,6:' | 500 tr 4 Λ |
Vl | |||||
xoxymtinsa tionsaus oeuxe | 0C | 330 | 305 | 430 | 320 | 510 | ,0 | |||||||||||
Ithylenaufnahme in atü | Gew. -$> | 0C | 460 | ,80 | 240 | 50 | 180 | ,10 | 360 | 300 | 180 | ,09 | 235 | |||||
Gehalt des Copolymerisates an N-Vinyl-acetamid- - |
kp/cm | 6 | ,82 | 24, | 53 | 28 | ,60 | 33,0 | 44,2 | 53 | ,90 | 63 | ,0 | |||||
Molverhältnis Äthylen zu N-Vinyl- acetamid im Polymerisat |
Umsatz, bezogen auf N-Vinylacetamid $> | 40 | I 8, | 7 | 6,1: | 1 3,8: | 1 -2 | I 1 | ,7:1 | ,2 ,2' ,1 |
||||||||
Schmelzindex bei Bed. E. '. 0 N |
42 | 59 | 64 | 51 | 64 | 43 | 65 | meß bar. |
||||||||||
Innere Viskosität ' | . 12 | 5, | 2 | 0,32 | 0,20 | 0 | 0 | ,16 | ||||||||||
Erweichungspunkt^' | Gew.-^ | 0 | 0, | 0 | 0,71 | 0,75 | 0 | 0 | ,85 | |||||||||
Schmelzpunkt3' | 0C | 108 | 107 | 115 | 115 | 150 | 156 | 162 | ||||||||||
Zugfestigkeit | 0C | 112 | 138 | 140 | 145 | 164 | 169 | 174 | ||||||||||
Beißdehnimg | Gew.-# | 159 | ,4 | 331 | 3 | 344 | ,4 | 430 | 414 | 547 | ,4 | 777 | ||||||
Shore-Härte A | Anhang | •140 | 374 | 324 | 352 | 262 | 100 | 54 | ||||||||||
Shore-Härte I) - * |
99 | 99 | 99 | 99 | 99 | 99 | 99 | |||||||||||
Wasserquellung ' | 55 | ,2 ,4 ,4 |
61 | 3 6 6 |
63 | \a | 70 | 74 | 76 | ,7 ,0 ,1 |
82 | |||||||
Martens-Grad | 0 | 2, | 1; | 4 | Z.W. | 9,2 | 27,3 | 51 | 103 | |||||||||
Vicat-Gradb; | 40 | 40 | 32 | 31 | 34 | 75 | 58 | |||||||||||
Quellungcin organischen Lösungs mitteln p): Toluol Trichloräthylen Waschbenzin |
Z.W | 30 | 74 | Z.W. | Z.W. | 49 | 42 | |||||||||||
1) - 5) vergleiche «ntsprechenden Le A 10 804 |
16 42 10 |
20, 61, 7, |
21 64 3 |
20,7 44,2 3,2 |
19,0 66,05 0,0 |
8 59 0 |
0 31 0 |
|||||||||||
der | Tabelle 13 - |
6) | . = zu | weich, | daher nicht | |||||||||||||
Beispiel 8-13
In einem 30 Liter fassenden Stahlautoklaven werden 12 000 g tert.-Butanol und 15g Azo-bis-isobutyronitril mit der in der
Tabelle 3 angegebenen Menge N-Vinylacetamid vermischt, bei Zimmertemperatur unter 70 atU Brück mit Äthylen gesättigt und
auf 6O0C aufgehiezt. Ber Druck wird dann durch Zudrücken von
Äthylen auf 300 atti ergänzt, nach einer Stunde die Äthylenzufuhr gestoppt, die Temperatur der Polymerisationslösung
langsam auf 650C erhöht und bei dieser Temperatur 18h weitergerührt.
Nach dieser Zeit ist die Polymerisation so weit fortgeschritten, daß der Umsatz, bezogen auf das eingesetzte
N-Vinylacetamid, 80 - 90 $> erreicht. Durch Hinzudrücken von
30 g Crotonaldehyd wird die Polymerisation in diesem Stadium abgestoppt, das Palymerisationsgemisch auf Zimmertemperatur
abgekühlt, in viel Wasser eingetragen und das tert.-Butanol durch Wasserdampfdestillation entfernt. Das abgesaugte Polymerisat
wird mit viel Wasser gewaschen und bei 600C im
Vakuum getrocknet.
Lt A 10 804 -U-
109821/1192
Beispiel» ' 8 9 10 11 12 13
Eingesetrfce Menge
600 800 1000 1200 H00 1600
»—vinylacetamiQ °
ΑΑ<ΓΑ*Γ ■·« ™ 99 69 77 81. 80
Äthylenaufnahme in atü | S | 226 | ,2:1 | 801 | 2 | 231 | 1. | ,8 | 223 | 9 | 219 | 1 | 220 | 1 | 7206 |
Polymeri sat ionsausbeut e | Gew. -96 | 2750 | 2350 | 2: | 2960 | ,6:1 | 3100 | 8:1 | 2850 | 1:1 | 2700 | 5:1 | |||
Gehalt des Copolymerisate. an einpolymeri3iertein H-Vinylacetamid |
22 | ,8 | 30, | 31 | 37, | 41, | 44,. | ||||||||
Molverhältnis Äthylen zu N-Vinylacetamid im Polymerisat |
1* | 12 | ,81 | 8, | 9 | 1 7 | ,8 | .5, | 16 | 5, | 12 | 4, | 08 | ||
N^Vin^iacitafid *** *** | g/10 Min | 96 | 89 | 79 | 94 | ,87 | •98 | 66 | 84 | 72 | " 75 | 79 | |||
SchmelEindex bei Bed. E. ' | 7 | 2, | 0 | 0, | 0, | 0, | |||||||||
Innere Viskosität ß\J 2' | 0C | 0 | ö, | 0 | 0, | 0, | 0, | ||||||||
Erweichungspunkt3' | 0C | 108 | 118 | 130 | 140 | 146 | 150. | ||||||||
Schmelzpunkt3' | kp/cm | 128 | der | HO | 150 | 158 | 158 | 160 | |||||||
Zugfestigkeit | * | 258 | 344 | Tabelle | 421 | 528 | 465 | 481 | |||||||
Reifldehnung | 364 | 358 | 344 | 224 | 238 | 264 | |||||||||
1)' - 3) vergleiche entsprechenden Anhang | |||||||||||||||
Le A 10 804 - 15 -
1720571
Ein Vergleich der Eigenschaften der nach den Beispielen 1-13 erhaltenen Äthylen/N-Vinylacetamid-Copolymerisate mit den
Eigenschaften der in den Vergleichsbeispielen 1 - 4 beschriebenen Äthylen/N-Vinyl-N-methylacetamid-Copolymerisaten zeigt,
daß die ersteren bei gleichem Vinylamidgehalt einen höheren
Erweichungs- und Schmelzpunkt, eine höhere Zugfestigkeit und Härte und eine geringere Reißdehnung besitzen als die letzteren. Ferner kann festgestellt werden, daß das N-Vinylacetamid
unter denselben Bedingungen zu höheren Polymerisationsumsätzen und zu höhermolekularen Produkten polymerisiert werden kann
als das H-Vinyl-N-methylacetamid. Infolge des stärker ausgeprägten
polaren Charakters zeigen ferner die Äthylen/N-Vinylacetanid-Copolymerisate
bei gleichem N-Vinylamidgehalt eine
höhere Quellbarkeit in Wasser und eine größere Beständigkeit gegen zahlreiche organische Lösungsmittel als die Äthylen/
N-Vinyl-N-methylacetamid-Copolymerisate. So sind z; B. die
nach den Beispielen 1-13 hergestellten Äthylen/N-Vinylacetamid-Copolymerisate
bei 5O0C in Benzol, Xylol, Trichloräthylen
und Perchloräthylen unlöslich. Ihre Beständigkeit gegen diese Lösungsmittel nimmt mit steigendem N-Vinylacetamidgehalt des
Polymerisates zu, wogegen die Beständigkeit der gleichartigen, N-Vinyl-N-methylacetamid-Copolymerisate in der gleichen Richtung
abnimmt.
Nach dem in den Beispielen 1-7 beschriebenen Verfahren werden verschiedene Mengen N-Vinylbutyrylamid mit Äthylen
copolyiaerisiert. Angaben über die Eigenschaften dieser Copolymerisate
sind in der Tabelle 4 enthalten.
Le A 10 804 - 16 - '
109826/1692'
Beispiel: 14 15 16 17
Eingesetzte Menge N-Vinylbutyrylamid g 100 200 300 400
Polymerisationsausbeute g 527 605 641 685
Äthylenaufnähme in atü 400 565 420 450
Gehalt des Copolymerisate an N-Vinylbutyrylamid
16»5 27»6 39»1 57'9
Molverhältnis Äthylen zu 21 V1 106-1 6^5-1 2 Q-1
^ N-Vinylbutyrylamid - dl·*' Ί τυ,ο.τ b,5.i ^,y.i
ο Umsatz, bezogen auf E-Vinylbutyrylamid $>
87 84 84 99
S Schmelzindex bei Bed. E.1' g/10 Min. 24,6 2,8 2,6 5,3
£J ' Innere Viskosität2^ 0,700 0,604 0,384 0,104
^ Erweichungspunkt3^ ' 0C 100 108 130 144
σ> Schmelzpunkt5) 0C 105 115 142 156 "**
S Zugfestigkeit kp/cm2 183- 196 ' 224 294
Reißdehnung # 518 416 402 290
Shore-Härte A 97 ,98 99 99 '
- Shore-Härte D 46 51 66 59
Wasserquellung4") ■ Gew.-^ 0,54 0,95 1,48 1,95
5}
Quellung in organischen Lösungsmitteln '
Quellung in organischen Lösungsmitteln '
Toluol Gew.-^ 59,2 . 56,0 44,3 28,7
Tri chloräthylen Gew.-fo 235 224 165 108 ■-*
Waschbenzin Gew.-^ 25,2 20,4 11,7 4,5 -J
1) - 5) vergleiche entsprechenden Anhang zu Tabelle 1
Le A 10 804 - 17 - ~*
Vie aus den in der vorangegangenen Tabelle gemachten Angaben ersichtlich ist, zeigen auch die Äthylen/lI-Vinylbutyrylamid-Copplymerisate
im Vergleich zu den bekannten Äthylen/ti-Vinyl-N-alkylcarbonsäureaaid-Copolymerisaten
höhere Srweichungs- und Schmelzpunkte, höhere Zugfestigkeit und Härte sowie eine
höhere Schmelzviskosität. Die Wasserquellung dagegen ist niedriger
als die der entsprechenden Äthylen/N-Vinyl-lI-methylacetanid-Copolymerisate.
Nach den in den Beispielen 8-13 beschriebenen Verfahren werden verschiedene Mengen N-Vinylformamid mit Äthylen copolymerisiert.
Die Eigenschaften dieser Copolymerisate sind aus der Tabelle 5 ersichtlich.
Le A 10 804 - 18 -
109826/1692
Tabelle 5 Beispiel: . 18 19
Eingesetzte Menge N-Viny!formamid
Äthylendruck am Ende der Polymerisation bei 650C
Äthylenaufnahme in atü
Polymerisationsausbeute
Polymerisationsausbeute
Gehalt des Copolymerisates an einpolymerisiertem N-Vinylformamid
. -» Molverhältnis Äthylen zu N-Vinylformamid
ω Umsatz, bezogen auf das N-Vinylformamid ™ Schmelzindex bei Bedingung E '
Innere Viskosität /n_7 '
-"- 3)*·
. -» Erweichungspunkt '
; 2 ' Schmelzpunkt3'
f0. Zugfestigkeit
f0. Zugfestigkeit
Reißdehnung
' Wasserquellung^'
' Wasserquellung^'
Quellung in organischen Lösungsmitteln*'
Toluol
Trichloräthylen
Waschbenzin
1) - 5) vergleiche hierzu den entsprechenden Anhang te A 10 804 _ 19 -
g | 600 | ,1 | 1000 | «ja |
atü | 112 | ,2:1 | 78 | |
. 188 | ,5 | 222 | ||
g. | 1390 | 1620 | ||
Gew. -i<> | 26 | ,460 | 40 | |
ίο | 7 | 3' | * | |
%> | 60 | 65 | ||
g/10 Min. | 21 | 24 | ||
0 | 0 | |||
0C | 115 | ,6 | 132 | |
0C | 136 | ,1 | 147 | 'J) |
kp/cm | 262 | ,2 | 337 | |
310 | ,7 | 297 | ||
3 | 15 | |||
Gew.-fS | 19 | 18 | ||
Gew.-% | 56 | 60 | ||
Gew.-$ | 2 | 0 | ||
. Tabelle 1. | ||||
,3 | ||||
,8:1 | ||||
,3 | ||||
,290 | ||||
,2 | ||||
,5 | ||||
,0 | ||||
,8 | ||||
Die Copolymerisate zeigen ähnlich vorteilhafte Eigenschaften wie die entsprechenden Äthylen/N-Vinylacetamid-Copolymerisate.
Besonders hervorzuheben ist ihre gute Lösungsmittelbeständigkejit
gegen aliphatische und aromatische Kohlenwasserstoffe und Chlorkohlenwasserstoffe.
Beispiele 20 - 24
In einem 3 Liter fassenden Edelstahl-Rührautoklaven werden die
in der Tabelle 6 angegebene Menge N-Vinylpivalylamid und
2 g Azo-bis-isobutyronitril in 1200 g tert.-Butanol gelöst.
Die Luft wird dann aus dem Autoklaven durch Äthylen verdrängt und die Lösung unter 60 atü Äthylendruck gesättigt. Das Gemisch
erhitzt man auf 650C und drückt bis zu 300 atü Druck Äthylen nach. Der Druck wird 1 h auf 300 atü Höhe gehalten
und dann die Äthylenzufuhr gestoppt. Nach 18 h Rühren bei 650C wird der Ansatz abgekühlt, der Autoklav entspannt und
entleert.
Das Polymerisat fällt bei geringeren N-Vinylpivalylamidgehalten
pulverig, bei höheren N-Vinylpivalylamidgehalten als eine
gelierte Lösung an. Die flüchtigen organischen Bestandteile werden durch Vakuumwasserdampfdestillation bzw. durch Waschen
mit Wasser entfernt, das Polymerisat wird dann abgetrennt und bei 50 - 600C im Vakuumtrockenschrank getrocknet.
Angaben zu den einzelnen Copolymerisaten mit verschiedenen N-Vinylpivalylamid-Gehalten sind in der Tabelle 6 enthalten.
Sie zeigen im Vergleich zu den Äthylen/N-Vinylbutyrylamid-Copolymerisaten
entsprechenden Vinylamidgehalten (vgl. Beispiele 14 - 17) höhere Molekulargewichte, höhere Zugfestigkeiten,
geringere Reißdehnungswerte, höhere Härten und eine größere Sprödigkeit.
Le A 10 804 - 20 -
109826/1692
Beispiel: 20 21 22 23 24
Eingesetzte Menge N-Vinylpivalylamid g 100 150 200 300 400
Äthylendruck am Ende der Polymerisation atü 50 70 61. 62 70
Äthylenaufnahme in atü 250 230 239 238 230
Polymerisationsausbeute g 270 200 327 404 535
Gehalt des Copolymerisates an einpolyme- „ ^ oa η ao ο α α α κ·* η κκ ο
risiertem N-Vinylpivalylamid (aus # N) .β«*·-* 28»° *2»2 44,9 53,0 55,8
Molverhältnis Äthylen zu N-Vinyl- 117·1 6 2*1 56-1 A O-1 -=56'
*r ni VAi vT Ami fl im VnI vm«vi nnt II,/.I Ö,<!.l ?,&.! 4,U. I 2,0,
pivalylamid im Polymerisat
Umsatz, bezogen auf das. eingesetzte 0/ nr C/- n~, ηΛ ■ ' c
^ N-Vinylpivalylamid /o '° ^0 " 7i 71 75
^ Schmelzindex bei Bed. E gemessen ' g/10 Min. 11,4 16,2 4,4 12,6 7,8
cn Innere Viskosität ß\J 2' . 0,741 0,718 0,878 0,758 0,672
S Zugfestigkeit kp/cm2 269 312 - 334 426 474
Reißdehnung <$>
323 309 273 53 14
Shore-Härte A ' 99 99 99 99 99
Shore-Härte D 64 72 74 78 80
Wasserquellung^' Gew.-^ 2,0 2,6 2,7 3,1 6,1
1) Gemessen nach der ASTM-Methode D 1238-52 T. Bedingung E: bei 1900C und 30,2 g/mm2 BeIa-
2) Gemessen in einem Gemisch aus 1 Teil p-Xylol und 1 Teil Isoamylalkohol bei 1000C. stunS·
4) Nach 7 Tagen Lagerung in Wasser bei Zimmertemperatur.
Le A 10 804 - 21 -
Beispiele 25 - 30
Ιη einem 5 Liter fassenden Edelstahl-Rührautoklaven werden
2000 g tert.-Butanol vorgelegt und die in der Tabelle 7 angegebene
Menge N-Vinylacetamid bzw. Vinylacetat sowie 2,25g
Azb-bis-isobutyronitril zugegeben. Nach dem Vermischen wird die Luft aus dem Autoklaven durch Äthylen verdrängt, die Lösung
bei Raumtemperatur unter 60 atü Äthylendruck gesättigt und auf 65°C aufgeheizt. Die Temperatur wird dann 18 h auf
dieser Höhe gehalten und der Äthylendruck laufend auf 300 atü
ergänzt. Nach dem Erkalten und Entspannen erhält man je nach Zusammensetzung gelierte oder klare Lösungen des Polymerisats,
welches durch Ausfällen in einem geeigneten Fällungsmittel, wie z. B. Methanol, Äthanol oder Aceton, in reinem Zustand
gewonnen wird.
Bei den Äthylen/Vinylacetat/N-Vinylacetamid-Copolymerisaten
handelt es sich um Polymere, die im Vergleich zu den Äthylen/ N-Vinylacetamid-Copolymeren mit gleich hohem N-Vinylacetamidgehalt
eine höhere Flexibilität, Elastizität, Weichheit und Wasserquellbarkeit aufweisen. Durch die darin enthaltenen
Imid-Gruppierungen lassen sich diese Polymerisate z. B. mit Dlisocyanaten vernetzen und dadurch in einen gumnielastischen
Zustand überführen. Derartige Kombinationen eignen sich insbesondere
für Textil- und Papierbeschichtung und für die Herstellung von überzügen jeder Art.
Le A 10 804 - 22 -
,109826/1692
«ν | - | T | g | ) | a b e | 1 | 9 | 1 e | 26 | 7 | 27 | ,6 | 28 | 6 | 29 | 30" - | - | Lp | ro |
g | 25 | 150 | 200 | 300 | 400 | 500 | VW cn |
||||||||||||
Eingesetzte Menge N-Vinylacetamid |
g | 100 | 450 | 400 | 300 | 200 | 100 | ||||||||||||
Eingesetzte Menge Vinylacetat |
atü | 5/iOMin. | 500 | 4 | 680 | 760 | ,1 | 800 | 3 | 650 | 700 | ||||||||
Polynicrausbeute' | * · | kp/cm | 700 | 465 | 445 | 430 | 295 | 390 | |||||||||||
ÄtbyIenaufnähme | Gew. -io | * | 390 | ||||||||||||||||
Gehalt des Copolymerisats an | Gew.-# | 7 | 15 | 23 | ,3 | 31, | 1 | 41,4 | 50,5 | ||||||||||
CJ | N-Vinylacetamid | 10, | ,2 | ||||||||||||||||
CO | (ber. aus $ N) | Gew. -io | |||||||||||||||||
CD | Gehalt des Copolymerisats an | :1 | 36 | 30 | :1 | •22, | 1 | 14,5 | 8,3 | ||||||||||
cn | Vinylacetat | 40, | 4 | ,3 | ,8 | 15 | |||||||||||||
(ber. aus fi O und <f<> N) | Gew.-# | ||||||||||||||||||
cn | Gehalt des Copolymerisats an | 48 | 46 | 46, | 44,1 | 41,2 | |||||||||||||
co | Äthylen | 48, | 5 | ,5 | ,5 | 5 | 1 W | ||||||||||||
ro | (indirekt ber. aus # O und i» N' | ||||||||||||||||||
Molverhältnis | 9,7 :2, |
6,1 | 4,4: :0,7 |
3,2:1 :O,35 |
2,5:1 :0,16 |
||||||||||||||
Äthyl en/N-VinylacetamidAinyl- acetat |
13,6 :3,7 |
r | 1 | :1 4 |
0 | 0, | z.h. | z.h. | |||||||||||
Schmelzindex bei Bed. E ' { | 2, | 23 | 259 | ,1 | 273 | 214 | 380 | 479 | |||||||||||
Zugfestigkeit | 131 | 496 | 474 | 314 | 276 | 189 | |||||||||||||
Reißdehnung λ \ |
718 | 8 | 13 | 30, | 47,0 | 76,0 | |||||||||||||
Wasserquellung ' | 4, | ,5 | |||||||||||||||||
Ί) und 4) vergleiche entsprechende Fußnote de | Tabelle 6 | ||||||||||||||||||
Le A'10 804 | |||||||||||||||||||
In einem 5 Liter fassenden Edelstahl-Rührautoklaven werden
2000 g tert.-Butanol und 2,25 g Azo-bis-isobutyronitril mit 225 g N-Vinylacetamid vermischt, 25 g Vinylchlorid eingedrückt
und 60 atü Äthylen aufgedrückt "bis im Autoklaven keine Druckabnahme mehr zu beobachten ist. Der Autoklav
wird dann auf 6O0C aufgeheizt und der Druck durch Zudrücken
von Äthylen auf 300 atü ergänzt. Der Druck von 300 atü wurde im Autoklaven 1 h durch Zudrücken von Äthylen auf 300 atü gehalten
und dann die weitere Äthylenzugabe gestoppt. Das Polymerisationsgemisch erhitzte man 18 h auf 650C. Es wurde
eine pastenförmige Masse erhalten. Die Isolierung des Polymerisates erfolgt durch Wasserdampfdestillation bei ca.
50 - 6O0C unter vermindertem Druck. Es werden 180 g eines
gelblichen Pulvers erhalten. Der aus dem Stickstoffgehalt berechnete Gehalt an einpolymerisiertem N-Vinylacetat beträgt
17,8 Gew.-# und der aus der ChlorbeStimmung ermittelte
Gehalt an einpolymerisiertem Vinylchlorid 6,5 Gew.-^. Aus
dem Polymeren lassen sich durch Verspritzen Formkörper herstellen.
Durch einen zur kontinuierlichen Polymerisation von Äthylen
bei Drücken von 1000 - 3000 atü geeigneten Reaktor werden ein Gemisch aus 90 Gew.-Teilen Äthylen, 10 Gew.-Teilen
N-Vinylacetamid und 50 Gew.-Teilen tert.-Butanol unter Zusatz von 0,02 Gew.-Teilen Azo-bis-isobutyronitril bei einem
Druck von 1750 atü und bei einer Heizmanteltemperatur von 1200C gepumpt. Die Verweilzeit des Polymerisationsgemisches ;
im Reaktionsrohr beträgt 2,5 Minuten.
Die Ausbeute beträgt 15f5 Gew.-Teile eines pulverigen Polymerisates.
Es enthält 3t11 # Stickstoff, woraus sich ein
N-Vinyiacetamidgehalt von 18,9 # errechnen läßt. Daraus
Le A IQ 804 -.24 -
109826/1692*
berechnet sich ein auf das IT-Vinylacetamid bezogener Umsatz
von 29 #. :
Das Polymerisat läßt sich zu durchsichtigen, zähen und flexiblen Pormkörpern verarbeiten. Das Produkt besitzt eine Zugfestigkeit
von 216 kp/cn , eine Reißdehnung von 364 /ί und eine
Shore-Härte D von 59. Bei 1900C und 30,2 g/mm Belastung ist
ein Schmelzindex von 8,6 gemessen worden.
Nach dem in Beispiel 31 beschriebenen Verfahren werden 120 g N-Vinylformamid und 550 g Vinylacetat mit Äthylen copolymerisiert.
Man erhält eine klare Lösung des Copolynerisates, die beim Abkühlen erstarrt. Nach der Ausfällung in Aceton erhält
man 790 g eines kautschukelastischen Polymerisates. Das Polymerisationsprodukt enthält 18,5 i° Sauerstoff und 2,45 7° Stickstoff,
woraus sich ein Gehalt von 12,4 $ an einpolynerisiertem
N-Vinylformamid, 39»4 /° an Vinylacetat und 48,2 f* an Äthylen
errechnen läßt. Das Produkt besitzt einen bei 1900C und 30,2
g/mm Belastung gemessenen Schmelzindex von 2,4 und eine in Chloroform bei 250C gemessene innere Viskosität von 0,77.
Die Zugfestigkeit betrug 61 kp/cm und die Reißdehnung 646 ^.
Aus dem Copolymeren lassen sich durchsichtige, elastische Folien herstellen, die sich insbesondere durch Zusatz von
Di- bzw. Polyisocyanaten in gummielastische, vernetzte und daher unlösliche Produkte überführen lassen.
Le A 10 804 - 25 -
1 09826/ 1692
Claims (5)
1) Verfahren zur Herstellung von N-Vinylcarbonsäureamid/
Copolymerisaten in Masse, Lösung oder Suspension bei erhöhten Temperaturen und Drucken, dadurch gekennzeichnet,
daß
5-95 Gew.-^ Äthylen,
5-95 Gew.-^ eines sekundären N-Vinylcarbonsäureamids
oder mehrerer sekundärer N-Vinylcarbonsäureamide und
0-50 Gew.-$ mindestens eines weiteren olefinisch ungesättigten Monomeren -
die Gewichtsprozente sind auf Gesaintnonomere bezogen - bei
Temperaturen von 20 - 25O0C und Drucken von 20 - 2500 atü
mit Hilfe von Azodicarbonsäuredinitrilen, Azodicarbonsäuren oder Azodicarbonsäurediestern copolymerisiert werden.
2) Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als sekundäres U-Vinylcarbonsäureanid Ϊί-Vinylformamid copolymerisiert
wird.
3) Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als sekundäres N-Vinylcarbonsäureamid N-Vinylacetamid copolymerisiert
wird.
4) Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als sekundäres N-Vinylcarbonsäureamid K-Vinylpivalylamid copolymerisiert
wird.
5) Verfahren nach Anspruch 1-4, dadurch gekennzeichnet, daß die Polymerisation in tert.-Butanol oder in einer vorwiegend
aus tert.-Eutanol bestehenden flüssigen Phase, die
5 - 50 Jo V/asser enthalten kann, durchgeführt wird.
Le Λ 10 604 - 26 - '
10 9 8 2 6/1692 .,.,.,...». j. ,
S) Verfahren nach Anspruch 1 - 5, dadurch gekennzeichnet, daß
als drittes Monoineres in Kengen von 5-50 Gew.-£ Vinylacetat
einpolynerisiert wird.
,7) Verfahren nach Anspruch 1-5, dadurch gekennzeichnet, daß als drittes Monomeres in Mengen von 5-50 Gev/.-£ Vinylchlorid
einpolymerisiert wird.
Le A 10 8C; - 27 -
109826/1692
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