DE1720371A1 - Verfahren zum Herstellen von UEberzuegen - Google Patents
Verfahren zum Herstellen von UEberzuegenInfo
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- Y10T428/31605—Next to free metal
Description
CHEMISCHE WERKE HÜLS AG 4370 Marl, den 15. März Ί.967
• Patentabteilung - 2063/B
Unser Zeichen: O.Z. 2l80 Ί /zUo/1
Die Erfindung "betrifft ein Verfahren zum Herstellen von Überzügen
durch Aushärten eines Gemisches von hydroxylgruppenhaltigen Polyestern einerseits mit mehrfunktionellen Isocyanaten
andererseits.
Es ist aus einer Firmenschrift der Farbenfabriken Bayer ("Bayer-Produkte für die Lackindustrie - Desmodur/Desmophen
für Polyurethanlacke") bereits bekannt, hydroxylgruppenhaltige
Polyester mit mehrfunktionellen Isocyanaten oder Verbindungen, aus denen in der Wärme solche Isocyanate entstehen, zu vernetzen.
Die dabei resultierenden Überzüge weisen jedoch eine relativ geringe Beständigkeit gegen wäßriges Alkali auf (siehe
Vergleichsbeispiele 1, 2 und-3). Diese geringe Beständigkeit
ist vor allem auf die Verseifung der Esterbindungen in den eingesetzten
Polyestern zurückzuführen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Alkalibeständigkeit
von Überzügen auf Basis von hydroxylgruppenhaltigen\^Polyestern
und mehrfunktionellen Isocyanaten zu verbessern. ^1
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß man
a) lineare Polycarbonate der allgemeinen Formel
HO·
O
CHg-( HVCH2-OCO —1^- ClW H VCH2 OH
CHg-( HVCH2-OCO —1^- ClW H VCH2 OH
in der η für 1 bis 20 steht, oder deren Umsetzungsprodukte mit unterschüssigen molaren Mengen von Dicarbonsäuren
bzw. deren Anhydriden, mit
b) mindestens trifunktionellen Isocyanaten 'oder Verbindungen,
aus denen bei erhöhten lemperaturen solche Isocyanate entstehen, 109822/1960
- 2 - Q.Z. 2l80
15.3.19Ö7
in an sich "bekannter Weise aushärtet.
lineare !Polycarbonate der obigen allgemeinen Formel lassen
sich nach einem noch nicht zum Stand der Technik gehörenden "/erfahren durch Umsetzung von 1,4-Bis-(hydroxymethyr)-cyclohexan
miir Phosgen in einfacher V/eise gewinnen. Dabei kann 1,4-Bis-(hydroxymethyl)-cyclohexan in seiner trans- oder
cis-Form oder als Gemisch beider Formen eingesetzt werden. Dieses Verfahren erlaubt die Einstellung eines bestimmten
gewünschten Wertes von n, wobei η den Durchschnittswert ....'.
einer Reihe von Polymerhomologen darstellt.
Um die Löslichkeit der linearen Polycarbonate in den Lacklösungsmitteln zu verbessern und ein Auskristallisieren aus
diesen zu vermeiden, kann es vorteilhaft sein, die Polycarbonate mit unterschüssigen molaren Dicarbonsäuremengen umzusetzen.
Dazu wird ein Gemisch aus Polycarbonat und Dicarbonsäure (bzw. Dicarbonsäureanhydrid) auf Temperaturen zwischen
HO und 210 0C, vorzugsweise auf 180 bis 200 0G erwärmt,
und das frei werdende Wasser kontinuierlich abdestilliert. Es ist vorteilhaft, die Entfernung des V/assers durch
das Durchleiten eines Inertgasstromes zu beschleunigen. Als zur Umsetzung geeignete Dicarbonsäuren seien beispielsweise
Phthalsäure, Isophthalsäure, Hexahydrophthalsäure, Bernsteinsäure und Adipinsäure genannt. · ......
Als mindestens trifunktionelle Isocyanate sind z.B. solche geeignet,
die durch Umsetzung von Diisocyanaten mit drei- und/oder vierwertigen Alkoholen nach der deutschen Patentschrift 870
zugänglich sind. Verbindungen, aus denen bei erhöhten Temperaturen solche Isocyanate entstehen (sog. Abspalter oder verkappte
Isocyanate) sind Reaktionsprodukte dieser Isocyanate mit z.B. Phenol, N-Methylanilin oder Malonester; aus diesen Reaktionsprodukten
werden beim Erhitzen die Isocyanate wieder frei (siehe z.B. Liebigs Ann. Chem. 562 (1949), Seiten 205 bis 229).
109822/1980
- 3 - Q.Z. 2l80
15.5.1967
Isocyanate bzw. Isocyanat-Abspalter und lineare Polycarbonate
bzw. deren Umsetzungsprodukte mit Dicarbonsäuren werden vorzugsweise
in solchen Verhältnissen eingesetzt, daß die Mengen an Isocyanat-Gruppen und Hydroxylgruppen einander äquivalent
sind. Aus speziellen anwendungstechnischen'Gründen werden aber oft auch Verhältnisse gewählt, bei denen keine Äquivalenz vorliegt . - ·
Zur Herstellung der Überzüge werden zunächst das lineare PoIycarbonat
bzw. dessen Umsetzungsprodukt mit einer Dicarbonsäure
und die Isοcyanat-Komponente in gebräuchlichen Lacklösungsmitteln gelöst; der resultierende lack wird aufgetragen und ausgehärtet.
Setzt man freie Isocyanate ein, so beginnt die Aushärtung schon bei Raumtemperatur, d.h. die Verarbeitungszeit der
Lacke ist beschränkt. Außerdem dürfen nur solche Lösungsmittel zum Einsatz gelangen, die mit Isocyanaten nicht reagieren, beispielsweise
Kohlenwasserstoffe, Ketone; Ester oder Äther. Diesen Einschränkungen steht der Vorteil gegenüber, daß die Vernetzungsreaktion bei Raumtemperatur abläuft; es resultieren Überzüge, wie
sie sonst nur durch Einbrennverfahren zu erhalten sind. Zur Verkürzung der Trockenzeiten kann man aber auch bei erhöhten Temperaturen vernetzen.
man die Nachteile der beschränkten Verarbeitungszeit und des Ausschlusses bestimmter Lösungsmittelklassen nicht in Kauf
nehmen, so setzt man sogenannte Isocyanat-Abspalter ein. Die
Vernetzungsreaktion läuft dann nur in der Hitze ab.
•Wie die folgenden Beispiele und Vergleichsbeispiele zeigen, führt
das erfindungsgemäße Verfahren zu Überzügen mit verbesserter Alkalibeständigkeit.
■
109 822/1960
- 4 - O.Z. 2l80
15.3.1967
100 g einer 50 ^igen Lösung eines Polycarbonates der obigen
allgemeinen Formel (n = 2) in Äthylacetat vermischt man mit 99,4 g einer 50 ^igen Lösung eines käuflichen (Eriisocyanats
in Äthylacetat und trägt den resultierenden Lack auf Prüfbleche aufϊ (Das eingesetzte Triisocyanat ist ein Umsetzungsprodukt aus Trimethylolpropan und Toluylendiisocyanat im Verhältnis
1 : 3; es gelangt unter der Bezeichnung "Desmodur L" zum Verkauf.) Die 30 Minuten lang bei 130 0G eingebrannten
Pilme haben eine Härte (nach DIKf 53 157) von 124-Sekunden .
und eine Erichsen-Tiefung (nach DIN 53 156) von 9,7 mm. Die
Verseifungsbeständigkeit des Pilmes wird durch Eintauchen
in 10 $ige, auf 90 bis 95 0C erwärmte Natronlauge geprüft.
Nach 9stündiger Prüfung sind an dem Film keinerlei Einwirkungen zu erkennen. Die Härte eines nicht eingebrannten, drei
Tage lang bei Raumtemperatur belassenen Filmes beträgt 106 Sekunden.
100 g einer 50 folgen Lösung eines Polycarbonates der obigen
allgemeinen Pormel (n = 4) in Äthylacetat vermischt man mit
58,2 g einer 50 feigen Lösung des in Beispiel 1 beschriebenen,
käuflichen üriisocyanates in Äthylacetat und trägt den resultierenden Lack auf Prüfbleche auf. Die'30 Minuten lang
bei 130 0C eingebrannten Pilme haben eine Härte von 118 Sekünden
und eine Erichsen-Tiefung von >10 mm. 9stündige Einwirkung von 10 $iger Natronlauge bei 90 bis 95 0C führt zu
keinerlei Filmschädigung. Die Härte des nicht eingebrannten, drei Tage lang bei Raumtemperatur belassenen Filmes beträgt
62 Sekunden.
109822/1960
100 g einer 50 feigen Lösung eines Polycarbonates der obigen allgemeinen
Pormel (n = 13) in Äthylacetat vermischt man mit 20,8 g
- 5 - O.Z. 2l8o
einer 50 ^igen lösung des in Beispiel 1 beschriebenen, käuflichen
Iriisocyanates in Äthylacetat und trägt den resultierenden
Lack auf Prüfbleche auf.1 Die 30 Minuten lang bei 130 0C
eingebrannten Filme haben eine Härte von 113 Sekunden und eine
Erichsen-Tiefung von >1O mm. .-9 stündige Einwirkung von 10 $iger■
Natronlauge bei 90 bis 95 0C führt zu' keinerlei Filmschädigung.
Beispiel 4 '. ■
Ein Polycarbonat der obigen allgemeinen Formel ~(n = 2) wird mit
Bernsteinsäureanhydrid im Mol-Yerhältnis 3 : 2 bei 200 0G "unter
Abdestillation des frei werdenden Wassers so lange verestert, bis die Säurezahl auf 2 abgesunken ist. 100 g einer 50 ^igen
Lösung des Produktes in einem Xylol-Butylacetat-Cyclohexanon-Gemisch
(8 : 4 : 1 Gewichtsteile) vermischt man mit 30,6 g einer
50 $igen Lösung des in Beispiel 1 beschriebenen, käuflichen iEriisocyanates
in Äthylacetat und trägt den resultierenden Lack auf Prüfbleche auf. Die 30 Minuten lang bei 130 0O eingebrannten Filme
haben eine Härte von 115 Sekunden und eine Erichsen-Iiefung
von ^10 mm.. 9stündige Einwirkung von "10 $iger Natronlauge bei
90 bis 95 0C führt zu keinerlei Filmschädigung.
Beispiel 5 . "
100 g der im Beispiel 4 beschriebenen 50 $igen Lösung des Polycarbonat
esters vermischt man mit 44,5 g einer 50 $igen Lösung eines käuflichen Isocyanat-Abspalters in Äthylacetat und trägt
den resultierencen Lack auf Prüfbleche auf. (Der eingesetzte
Isocyanat-Abspalter ist ein Umsetzungsprodukt aus Trimethylolpropan
und Toluylendiisocyanat im Verhältnis 1 : 3, in dem die
freien Isocyanat-G-ruppen mit Phenol verschlossen sind» Er gelangt
unter der Bezeichnung "Desmodur AP, stabil" in den Handel.
) Die 30 Minuten lang bei'180 0O eingebrannten Filme haben
eine Härte von 196 Sekunden und eine Erichsen-Siefung von
>10 mm. 9stündige Einwirkung von 10 $iger Natronlauge bei 90 bis 95 0O
führt zu keinerlei Filmschädigung. - q g g 2 2/ 19 6 0
-β - O.Z. 2l80
15.^.1967
"100 g einer 50 $igen Lösung eines Polycarbonates der obigen
allgemeinen Formel (n = 4) iti Äthylacetat vermischt man mit
34,5 g einer 50 feigen Lösung des in Beispiel 5 beschriebenen,
käuflichen Isocyanat-Abspalters in Äthylacetat und trägt den resultierenden Lack auf Prüfbleche auf. Die 30 Minuten
lang bei 180 0C eingebrannten Filme zeigen eine Härte von
212 Sekunden und eine Erichsen-Tiefung von 10 mm. 9stündige
Einwirkung von 10 $iger Natronlauge bei 90 bis 95 0O führt
zu keinerlei Filmschädigung. . *
100 g einer 50 folgen Lösung eines käuflichen Polyesters'aus
3 Molen Adipinsäure, 1 Mol-eines Triols und 3 Molen Diol
(Desmophen 1200) in Äthylacetat vermischt man mit 74 g einer 50 ^igen Lösung des in Beispiel 1 beschriebenen, käuflichen
Triisοcyanates in Äthylacetat und trägt den resultierenden
Lack auf Prüfbleche auf. Die 30 Minuten lang bei 130 0C eingebrannten
Filme trüben sich unmittelbar nach dem Einbringen in 10 $ige, auf 90 bis 95 0O erwärmte natronlauge. Nach 6stündiger
Prüfung ist der Film vollständig zerfallen.
100 g einer 50 ?iigen Lösung eines käuflichen Polyesters aus
3 Molen Adipinsäure, 2 Molen Triol und 2 Molen Diol (Desmophen· 1100) in Äthylacetat vermischt man mit 92,3 g einer 50 ^igen
Lösung des in Beispiel 1 beschriebenen, käuflichen Triisocyana-. tes in Äthylacetat und trägt den resultierenden Lack auf Prüfbleche
auf. Die 30 Minuten lang bei 130 0O eingebrannten Filme
zeigen unmittelbar nach dem Einbringen in 10 $ige, auf 90 bis
95 0O erwärmte Natronlauge eine Trübung. Nach 9stündiger Prü-,
fung ist der Film vollständig zerfallen.
109822/1960
- 7 - O.ζ. 2l8o
15.3.1907
Yergleichsbeispiel 3 ' '
100 g einer 50 $igen Lösung eines käuflichen Polyesters aus
3 Molen Adipinsäure, 2 Molen [Driol und 2 Molen Diol (Desmophen
1100) in Äthylacetat vermischt man mit 133,8 g einer 50 ^igen
Lösung des in Beispiel 5 "beschriebenen, käuflichen Isocyanat-Abspalters
in Äthylacetat und trägt den resultierenden Lack auf Prüfbleche auf. Die 30 Minuten lang bei 130 0C eingeörann- ten
Piline v/erden unmittelbar nach dem Einbringen in '10
auf 90 bis 95 0G erwärmte Natronlauge trübe. Uach 9stü
Prüfung zeigt der PiIm sehr starke Schäden.
109822/1960
Claims (1)
- - 8 - ο.ζ. 218015.5.1967PatentanspruchVerfahren zum Herstellen von Überzügen durch Aushärten eines Gemisches von hydroxylgruppenhaltigen Polyestern einerseits mit mehrfunktionellen Isocyanaten andererseits, dadurch gekennzeichnet, daß mana) lineare Polycarbonate der allgemeinen Formel HO- - '- ■«■ CH2-^ H VCH2-OCO —fa- CH2-/ H VCH2-OH -,'in der η für 1 bis 20 steht, oder deren Umsetzungsprodukte mit unterschussigen molaren Mengen von Dicarbonsäuren bzw. deren Anhydriden, mitb) mindestens trifunktionellen Isocyanaten oder Verbindungen, aus denen bei erhöhten Temperaturen solche Isocyanate entstehen,in an sich bekannter Weise aushärtet.109822/1Γ60
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