DE1720270C - Verfahren zur Herstellung von hoher molekularen Kondensationsprodukten für Gerb zwecke - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von hoher molekularen Kondensationsprodukten für Gerb zwecke

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DE1720270C
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Germany
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mol
dicyandiamide
tanning
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English (en)
Inventor
Jürgen Dipl Chem Dr 4000 Dusseldorf Holthausen Heyden Rudi Dipl Chem Dr 4000 Dusseldorf Plapper
Original Assignee
Henkel & Cie GmbH, 4000 Dusseldorf Holt hausen
Publication date

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Description

Nach dem Verfahren des Hauptpatentes 1183 683 gelangt man zu ausgezeichneten Gerbharzstoffen, wenn man Mischkondensate aus Dicyandiamid und Melamin mit Formaldehyd und neutralen Alkalisalzen, aromatischer Sulfonsäuren unter bestimmten Verfahrensbedingungen herstellt. Diese Mischkondensate haben die Eigenschaft, daß sie innerhalb eines verhältnismäßig engen sauren pH-Bereiches zur Ausfällung kommen und beim Gerben Leder ergeben, die einen besonders feinen Narben zeigen. Zur Herstellung dieser neuartigen Harzgerbstoffe werden in wäßriger Lösung 0,35 bis 0,60 Mol Dicyandiamid und 0,40 bis 0,65 Mol Melamin mit 2,5 bis 4,5 Mol Formaldehyd bei Temperaturen zwischen 70 und 100°Cvkondensiert, wobei vor oder während der Kondensation 0,2 bis 0,4 Mol eine» neutralen Alkalisalzes einer aromatischen Sulfonsäure zugesetzt werden.
In Weiterbildung dieser Arbeitsweise wurde gefunden, daß bei dem Verfahren des Hauptpatentes das ao Dicyandiamid ganz oder teilweise durch Harnstoff oder Harnstoffabkömmlinge, wie z. B. Äthylenharnstoff, ersetzt werden kann, ohne daß sich die Eigenschaften der Harze entscheidend ändern. Die auf diesem Wege erhältlichen Harze werden durch Salze aromatischer Sulfonsäuren im neutralen pH-Bereich ebenfalls nicht gefällt, Eine Fällung beginnt erst, wenn die Kondensationsprodukte auf pH-Werte unterhalb 6 eingestellt werden. Die Hauptmenge der Kondensationsharze fällt etwa zwischen pH 3,5 und 5,5. Der pH-Bereich hängt im gewissen Umfange von der Zusammensetzung des Harzes und dessen Kondensationsgrad ab. Außerdem kann der pH-Wert mit zunehmender Kondensationsdauer steigen.
Die Kondensation wird innerhalb der gleichen Temperaturgrenzen und Zeiträume wie im Hauptpatent durchgeführt. Die erhaltenen Kondensatlösungen können im Vakuum eingedampft, auf der Walze getrocknet oder auch bei 80 bis 1000C versprüht werden.
Der Charakter der Leder, die mit den neuen Gerbharzen erhalten werden, kann unter sonst gleichen Bedingungen im gewissen Umfange von dem Mengenverhältnis Harnstoff zu Melamin abhängen. Bei höheren Harnstoffanteilen gelangt man zu flacheren festnarbigeren Ledern, bei höheren Melaminanteilen zu Ledern von größerer Fülle mit teilweise etwas gröberem Narben.
Die erfindungsgemäßen Gerbharze eignen sich vorzugsweise für die Kombinationsgerbung mit Mincralgerbstoffen, insbesondere für Rindshäute, Kalb-, Schaf- und Ziegenhäute, Wildhäute und Pelzfelle zur Herstellung von Bekleidungsledern und anderen chromgegerbten oder auch aluminiumgegerbten Lederarten,
Beispiel
21,0 Gewichtsteile Melamin,
10,0 Gewichtsteile Harnstoff,
36,0 Gewichtsteile dinaphthylmethan-
-di-sulfonsaures Natrium,
125,0 Gewichtsteile Formaldehydlösung (300/oig)
werden in einem Rührkessel 1 Stunde auf etwa 85° C erwärmt. Die Harzlösung wird durch Versprühen bei etwa 85 bis 9O0C getrocknet. Man erhält ein wasserlösliches, leicht hygroskopisches Harzpulver. Aus wäßrigen Lösungen wird das Harz durch Ansäuern ausgefällt. Nach der Neutralisation mit 1,0% Natriumbicarbonat wird chromgegerbtes Rindbox nachgegerbt mit etwa 70% Wasser bei 6O0C und 4 bis 6% des obigen Harzkondensates; Laufzeit: 40 Minuten.
Anschließend werden in das gleiche Bad 1,5 bis 2,0% Chromoxid (als 33% basischer Chromgerbstoff) oder 0,5 bis 1,5% Aluminiumoxid (als handelsüblicher basischer Aluminiumgerbstoff) zugegeben. Weitere Laufzeit: 60 Minuten. Nach kurzem Spülen wird in üblicher Weise mit einem handelsüblichen Lickerölgemisch mit 5,5% Reinfett gelickert. Man erhält Leder mit besonders guter Fülle und glattem, feinem, festem Narben.

Claims (1)

  1. Patentanspruch:
    Weiterbildung des Verfahrens zur Herstellung von höhermolekularen Kondensationsprodukten für Gerbzwecke durch Umsetzen von Dicyandiamid, Melamin und Formaldehyd unter Zugabe von neutralen Alkalisalzen aromatischer Sulfonsäuren vor oder während der Kondensation bei Temperaturen von 70 bis 100° C, wobei 0,35 bis 0,6 Mol Dicyandiamid, 0,4 bis 0,65 Mol Melamin, 2,5 bis 4,5 Mol Formaldehyd in wäßriger Lösung und 0,2 bis 0,4 Mol neutrale Alkalisalze aromatischer Sulfonsäuren verwendet werden, gemäß Patent 1183 683, dadurch gekennzeichnet, daß man als Ausgangskomponenten an Stelle des Dicyandiamide ganz oder teilweise Harnstoff oder Harnstoffabkömmlinge verwendet.

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