DE1719501C3 - Verfahren zum Herstellen einer Zone legierten Materials auf der Oberfläche einer einkristallinen, halbleitenden oder metallischen Platte - Google Patents
Verfahren zum Herstellen einer Zone legierten Materials auf der Oberfläche einer einkristallinen, halbleitenden oder metallischen PlatteInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen einer Zone legierten Materials auf der Oberfläche einer
einkristallinen, halbleitenden oder metallischen Platte durch Aufbringen des Legierungszusatzes auf die
Oberfläche an einer Stelle, die zwischen zwei mit der Platte in Kontakt stehenden Elektroden liegt, und
Leiten eines elektrischen Gleichstromes durch die Platte von einer Elektrode zur anderen, so daß der
Zusatz schmilzt und auf der Plattenoberfläche von der positiven zur negativen Elektrode wandert.
Die planare Konstruktion von Halbleitergeräten ist allgemein bekannt, bei der die passive Fläche der
Elektrode, die zum Anschluß von Klemmen bestimmt ist, größer als der aktive Bereich ist, der die Funktionen
der Steuerung des elektrischen Stroms unmittelbar ausübt. Ein Nachteil der planaren Konstruktion ist die
Anwendung einer komplizierten Struktur (eines komplizierten Aufbaues), wofür Schichten aus verschiedenen
Werkstoffen ausgenutzt werden (dielektrische und metallische).
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist die Entwicklung eines Verfahrens zum Legieren eines Einkristalles,
welches eine regelmäßige geometrische Form und vorgegebene geometrische Abmessungen des legierten
Bereiches gewährleistet.
Ferner ist es Aufgabe der Erfindung, ein Halbleitergerät mit Einkristallelektroden solcher Form zu entwikkeln, daß der Flächeninhalt der aktiven Bereiche
geringer als der Flächeninhalt der passiven Bereiche ist.
Es wird somit angestrebt, den Einkristall so zu legieren, daß der zu legierende Bereich durch
kristallographische Flächen abgegrenzt ist, wodurch es möglich wird, Halbleitergeräte mit Elektroden herzustellen, die die oben genannten Eigenschaften besitzen.
Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren der eingangs angegebenen Art gelöst, das erfindungsgemäß dadurch
gekennzeichnet ist, daß eine Platte verwendet wird, deren Oberfläche parallel zu mindestens einer Schnittlinie der Ebenen der dichtesten Packung der Kristallatome liegt und daß die Stromrichtung an der Oberfläche
der Platte parallel zur Schnittlinie liegt.
Beim Legieren eines Halbleitereinkristalles mit einem
Gitter von Diamanttyp ist die Schmelze über die Oberfläche zu verschieben, die mit kristallographischer
Orientierung [UO] ausgeführt ist, indem man den
elektrischen Strom derart richtet, daß der Vektor der
Stromdichte an der Oberfläche (HO) mit der Richtung [110] zusammenfällt
Man kann, unter Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens auf der Grundlage des Einkristalls mit einem
ίο Gitter vom Diamanttyp Halbleitergeräte mit Elektroden herstellen, die die Form eines geraden Prismenkeils
aufweisen, dessen zwei Flächen mit den Ebenen (111) zusammenfallen und mindestens teilweise im Körper
des genannten Einkristalls angeordnet sind.
Die Vorteile des erfindungsgemäßen Verfahrens zum Legieren eines Bereiches des Einkristalles gegenüber
den anderen Verfahren (durch Verschmelzen oder Diffusion) bestehen darin, daß der zu legierende Bereich
durch die kristallographischen Flächen abgegrenzt ist
und die Regelmäßigkeit dessen geometrischer Form
(Facettierung), sowie die richtigen Abmessungen durch die kristalline Struktur des Einkristalls selber gewährleistet werden. Ein weiterer Vorteil des Verfahrens besteht
darin, daß die Verteilung der Konzentration des
Zusatzes in dem legierten Bereich gleichmäßig ist und
an den Grenzen der Legierung sprunghaft sinkt.
Die regelmäßige kristallographische Facetiierung des
zu legierenden Bereiches wird beim Anwenden des erfindungsgemäßen Verfahrens durch den Mechanis
mus der Auflösung des Einkristalls in der Schmelze und
dessen anschließende Kristallisation bestimmt. In die an der Oberfläche des Einkristalls befindliche Schmelze
gehen dessen Atome bis zur Sättigung der Lösung über. Beim Durchleiten von elektrischem Strom durch den
Einkristall durchfließt der Strom teilweise auch die Schmelze, in der es unter der Einwirkung des Stromes
zum elektrischen Transport der Einkristallatome in einer Weise kommt, daß an einer Grenze zwischen der
Schmelze und dem Einkristall deren Konzentration
anwächst und den Gleichgewichtswert überschreitet, an
der anderen Grenze jedoch abnimmt und unter den Gleichgewichtswert sinkt. Dadurch kommt es an einer
der Grenzen zur Auflösung, an der anderen zur Kristallisation. Die Schmelze wandert nach der Grenze
hin, wo es zur Auflösung des Einkristalls kommt. Im Ergebnis hinterläßt die Schmelze auf ihrem Wanderungsweg eine Einkristallbandschicht, die mit Atomen
der Schmelze legiert ist. Da erfindungsgemäß der Vektor der Dichte des elektrischen Stromes zu der
Schnittlinie der Ebenen der dichtesten Packung parallel gerichtet ist, wobei die Oberfläche des Einkristalls, an
der die Schmelze wandert, zu dieser Linie auch parallel orientiert ist, wandert die Schmelze längs der prismatischen Oberfläche, die durch die Ebenen der dichtesten
ss Packung der Atome gebildet ist. Da Auflösung und
Kristallisation schichtenweise vor sich gehen, wobei die Schichten parallel zu den Ebenen der dichtesten
Packung sind, bilden diese Ebenen die Flächen des legierten Bereiches. Die notwendige Bedingung für die
''S zum Legieren von Halbleitereinkristallen mit Diamantgitter macht es möglich, Bandelektroden mit pn-Übergängen in Form gerader Prismen mit geraden Rändern
herzustellen. Dabei können die Elektroden mit einem
oder mehreren Zusätzen mit gleichmäßig verteilten Konzentrationen legiert werden. In einer Reihe von
Fällen werden die Bandelektroden mit Hilfe von Selektivätzen in einer Weise geätzt, daß die Seitenflächen
des Prismas in den Einkristall mir zum Teil 5
versenkt sind
Der Vorteil der Halbleitergeräte mit solchen Elektroden besteht darin, daß in diesen eine geringe
Fläche elektrisch aktiver Bereiche, die mit dem Kristall unmittelbar im Kontakt sind, und eine große Fläche ι ο
passiver Bereiche erzielt werden, an die elektrischen Klemmen ohne weiteres angeschlossen und im Falle
piezoempfindlicher Transistoren oder Dioden mechanische Kraft herangeführt werden kann.
Nachstehend wird die Erfindung durch die Beschreibung eines Beispiels für die Herstellung von Germaniumstruktur
mit den p+np-Übergängen für einen Transistor und die Zeichnungen näher erläutert. Es zeigt
F i g. 1 eine Einkristallplatte und die Richtung der
kristallographischen Achsen;
F i g. 2 das Schema der Anordnung der Einkristallplatte
mit den stromzuführenden Elektroden und des Erhitzers;
Fig.3 die kristallographische Facettierung der rekristallisierten Bandschicht;
F i g. 4 die Struktur des Aufbaus eines Transistors mit prismatischer Elektrode, die zum Teil im Kristallkörper
angeordnet ist.
Die genannte Struktur wird wie folgt hergestellt:
Eine Germaniumplatte vom p-Typ mit einem spezifischen Widerstand von 0,5 Ohm/cm und 100 mm
Länge, 2 mm Breite sowie 0,3 mm Dicke wird bei der Herstellung in einer Weise orientiert, daß deren Achse
mit der Richtung [110] (F i g. 1) und die breite Fläche mit
der kristallographischen Ebene(l 10) zusammenfällt. ^5
Man verwendet zweckmäßig für die Herstellung orientierter Germaniumplatten ein orientiertes Germaniumeinkristallband,
welches durch Ziehen aus der Schmelze durch eine formbildende Ziehdüse hergestellt
wird.
Die Oberfläche der Germaniumplatte (F i g. 1) wird in
einem Ätzmittel, das HF (42%ig), HNO3 (65°/oig),
CH3COOH (96%ig) in einem Verhältnis von 5 :8 :15
enthält, bei einer Temperatur von 70°C während 10 s behandelt.
Auf die Stirnfläche der Germaniumplatte 1 (Fig. 2) werden Tantalhalter 2 aufgesetzt, die an der Oberfläche
der stromzuführenden Elektroden 3 und 3' frei gleiten können, wodurch ein sicherer Kontakt mit der
Germaniumplatte 1 gewährleistet und durch Wärmeausdehnung hervorgerufene mechanische Spannungen
beseitigt werden.
Die Elektroden 3 und 3', auf denen die Kontakthalter 2 gleiten, sind in der Arbeitskammer (in der Zeichnung
nicht angedeutet) angeordnet, in der das Legieren durchgeführt wird.
Auf die in der Arbeitskammer angeordnete Platte 1 wird in der Nähe der positiv geladenen Elektrode 3 die
Perle 4 aus Gallium-Antimon-Legierung mit einer Konzentration an Antimon von 10% aufgebracht.
Die Arbeitskammer wird hermetisch abgedichtet. Darin wird eine Schutzatmosphäre durch das Durchleiten
von getrocknetem Wasserstoff geschaffen. Die Platte I wird durch den Erhitzer 5 auf eine Temperatur
von 400°C gebracht und durch sie ein elektrischer <,<;
Strom geleitet. Die Stromstärke für die genannten Abmessungen der Platte beträgt 2 Ampere. Das
Schmelzmetall wandert die Platte entlang von der positiven Elektrode 3 zur negative» Elektrode 3', indem
es die rekristallisierte Bandschicht 6 hinterläßt, die durch die Zusätze von Gallium und Antimon legiert ist
Das Schmelzmetall wandert über die Plattenoberfläche mit einer Geschwindigkeit von etwa 1 mm in einer
Minute.
Die Rekristallisationsbandschicht 6 (Fig.3) bildet sich in Form eines geraden Prismenkeils, dessen zwei
Seitenflächen mit den Ebenen (1! 1) zusammenfallen.
Diese Abbildung zeigt die Facettierung der rekristallisierten Bandschicht
Die Breite der Bandschicht 6 beträgt für die genannten Abmessungen der Perle 4 gegen 30 μπι.
Durch die Veränderung der Zusammensetzung der Schutzatmosphäre (z. B. der Feuchtigkeit von Wasserstoff)
wird die Benetzung der Oberfläche der Platte 1 mit der Schmelze und dadurch die Breite der
rekristallisierten Schicht 6 feingeregelt.
Nach der Bildung der rekristallisierten Schicht auf der
ganzen Länge der Platte 1 wird der Prozeß unterbrochen und die Platte aus der Arbeitskammer herausgebracht.
In F i g. 4 ist eine Transistorstruktur gezeigt, die unter Verwendung der Platte 1 mit der rekristallisierten
Schicht 6 erhalten wurde. Diese Struktur hat die Emissionselektrode 7 in Form eines geraden Prismenkeils,
dessen zwei Seitenflächen mit den Ebenen der dichtesten Packung des Einkristalls der Platte ί
zusammenfallen. Die Fläche des passiven Bereiches der Elektrode ist gröDer als die des elektrisch aktiven. Die
Elektrode 7 ragt zum Teil aus der Oberfläche der Platte 1 heraus. Darüber hinaus besitzt die Transistorstruktur
die Basiselektrode 8 und den metallischen Überzug 9. Die Transistorstruktur erhält man wie folgt. Die
Einkristallplatte mit der rekristallisierten Schicht, die nach dem beschriebenen Verfahren hergestellt wird,
unterzieht man einer Behandlung in einem Selektivätzmittel. Beim Ätzen werden Schichten entfernt, die
parallel zu den Ebenen der dichtesten Packung der Atome sind, wobei die Ätzgeschwindigkeit einer stark
legierten rekristallisierten Schicht um Dutzende Male geringer als die Ätzgeschwindigkeit der Germaniumplatte ist.
Nach der Durchführung des Selektivätzens erhält man die Basiselektrode 8 (Fig.4), die durch die
Diffusion des Antimons aus dem Germaniumpulver, das mit Antimon legiert ist, in einem Wasserstoffstrom bei
einer Temperatur von 78O0C während 2 Minuten
entsteht. Gleichzeitig erfolgt die Diffusion des Antimons aus der Elektrode 7 in den Teil der Basisschicht, der an
die erwähnte Elektrode unmittelbar angrenzt.
Das Aufbringen des metallischen Überzugs 9 erfolgt durch Aufstäuben unter Vakuum, wobei die räumliche
Trennung der metallischen Basis- und Emitterschicht durch die Emissionselektrode 7 selber herbeigeführt
wird, die als Maske dient.
Die Teilung einer solchen Bandstruktur von etwa 100 mm Länge in kürzere Strukturen wird bestimmt
durch die erforderliche Streuleistung des Halbleitergerätes.
Dank der Metallisierung der Basisschicht besitzt die beschriebene Struktur des Transistors einen sehr
geringen ohmschen Widerstand der Basis. Für den Parameter Γ6 · Q eine Größe unter 10-'2 s erreicht.
Die beschriebene Struktur mit der hervortretenden Emissionselektrode wird auch in Konstruktionen
piezoempfindlicher Transistoren verwendet, da sie als Druckkonzentrator dient.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (2)
1. Verfahren zum Herstellen einer Zone legierten Materials auf der Oberfläche einer einkristallinen,
halbleitenden oder metallischen Platte durch Aufbringen des Legierungszusatzes auf die Oberfläche
an einer Stelle, die zwischen zwei mit der Platte in Kontakt stehenden Elektroden liegt, und Leiten
eines elektrischen Gleichstromes durch die Platte von einer Elektrode zur anderen, so daß der Zusatz
schmilzt und auf der Plattenoberfläche von der positiven zur negativen Elektrode wandert, dadurch gekennzeichnet, daß eine Platte
verwendet wird, deren Oberfläche parallel zu mindestens einer Schnittlinie der Ebenen der
dichtesten Packung der Kristallatome liegt und daß die Stromriclitung an der Oberfläche der Piatte
parallel zur Schnittlinie liegt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei einem Halbleitereinkristall mit
Diamantgitter der elektrische Strom derart durchgeleitet wird, daß der Vektor der Stromdichte an der
Oberfläche mit der Richtung [110] zusammenfällt.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DER0047799 | 1968-01-16 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE1719501C3 true DE1719501C3 (de) | 1978-01-19 |
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