DE1708655C3 - Steuervorrichtung für die Richtwerkzeuge einer Gleisrichtmaschine - Google Patents
Steuervorrichtung für die Richtwerkzeuge einer GleisrichtmaschineInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Steuervorrichtung für die Richtwerkzeuge einer Gleisrichtmaschine mit h->
den im Oberbegriff des Patentanspruchs 1 beschriebenen Merkmalen.
Durch die DE-AS 12 31 280 ist eine Gleisrichtmaschine bekanntgeworden, die eine die Gleislage in bezug auf
Sollage anzeigende Anzeigevorrichtung und eine in Abhängigkeit derselben gesteuerte Steuervorrichtung
zur selbsttätigen Betätigung der Richtwerkzeuge aufweist. Die genannte Steuervorrichtung schaltet die
Richtwerkzeuge der Maschine im Sinne einer Verkleinerung des Gleislagefehlers so lange ein, bis die
Anzeigevorrichtung die Stellung einnimmt, die dem Sollwert der Gleislage entspricht Die zur Anwendung
vorgesehenen Anzeigemittel bestehen aus Anzeigelampen, von denen jeweils eine Lampe bei einer
Seitenabweichung des Gleises von der Sollage nach rechts oder nach links zum Aufleuchten gebracht wird
Es sind somit Mittel, die nur eine qualitative Lageanzeige bewirken, wobei das Nichtaufleuchten
beider Lampen ein Anzeigekriterium dafür bildet daß das Gleis die Sollage erreicht hat. Mit diesen
Anzeigemitteln ist die Steuervorrichtung für die Richtwerkzeuge unmittelbar verbunden, die somit bei
einer Abweichung des Gleises von seiner Sollage zu einer Wirkung in entsprechender Richtung zur Einschaltung
gebracht wird und, wenn das Gleis in seine Sollage gebracht ist, zur Abschaltung gebracht wird.
Die Erfahrung hat gezeigt, daß ein solcher automatischer Richtvorgang eines Gleisabschnittes in seiner
Durchführung durch die sich einstellenden Federeigenschaften des Gleises beeinträchtigt wird. Diese Federeigenschaften
rühren in erster Linie von Federeigenschaften des Schotterbettes her und sind daher nicht
konstant, sondern von Ort zu Ort verschieden. Sie sind auch dadurch von Fall zu Fall verschieden, daß die
Schienen des Gleises verschweißt sind und daher im Sommer unter dem Einfluß der Ausdehnung der
Schienen unter Druck stehen, während sie im Winter unter Zugspannung stehen, so daß sich dadurch zeitliche
Schwankungen der genannten Federeigenschaften ergeben.
Wird nun ein Gleis auf seiner ursprünglichen falschen Lage durch die von den Richtwerkzeugen ausgeübte
Schubkraft in die Sollage geschoben, so behält das Gleis bei Aufhören dieser Schubkräfte die Sollage nicht bei,
sondern es federt in Anbetracht der vorgenannten Federkräfte nicht unerheblich zurück und erhält
dadurch eine der Sollage nicht entsprechende Endlage.
Es ist aus diesem Grunde bereits bekannt, einen prozentual bemessenen Überdrückungswert in die die
Richtwerkzeuge steuernde Steuervorrichtung einzugeben, eine Maßnahme, die jedoch in Anbetracht des
schwankenden Charakters der Federeigenschaften des Gleises nicht zu einem vollen Erfolg führen kann.
Durch die DE-AS 12 39 343 ist eine Gleisrichtmaschine
bekanntgeworden, die eine quantitative Anzeigevorrichtung zur laufenden Anzeige der relativen Gleislage
in bezug auf die Soll-Lage aufweist. Bei einer solchen Maschine zeichnet ein Schreibstift auf einem fahrstrekkensynchron
ablaufenden Schreibband die Gleislage auf, so daß diese Aufzeichnung die Grundlage für die
Betätigung der hydraulisch oder elektrisch ausgebildeten Richtwerkzeuge der Maschine durch den Bediener
bildet.
Der Bediener kann dabei aufgrund der von ihm erworbenen Erfahrungen bei dem schrittweisen Richtverfahren
bei der Betätigung der Richtwerkzeuge Überdrückungswerte berücksichtigen und sich laufend
sofon überzeugen, inwieweit die von ihm subjektiv eingegebenen Überdrückungswerte für die Herstellung
einer optimalen Gleisrichtung zutreffend sind.
Die zum Stand der Technik gehörende Gleisrichtma-
schine RI-L der schweizerischen Firma Matisa sieht, um
beim Richten ein Zurückfallen des Gleises in seine vorherige Lage zu vermeiden, das Eingeben eines dem
Verschiebungswert proportional gehaltenen Überdrükkungswert vor.
Daneben ist auch ein Wahlschalter vorgesehen, der es
gestattet, zwischen Richten mit Handkorrektur und automatischem Richten zu wählen. Weitere Schalter
sind für Unter- und Ober-Richten vorgesehen.
Die Maschine sieht auch eine Anordnung zum Aufzeichnen der Linienführung des Gleises vor, die sich
im Bedienungshaus befindet.
Die Matisa-Gleisrichtmaschine Rl-L gestattet nicht, vor einem Richtvorgang eine Soll-Kurve auf einem
Diagrammschreiber festzulegen und in dem folgenden Richtdurchlauf der zu richtenden Strecke das Richten
entsprechend dieser vorher aufgezeichneten Soll-Lagekurve des Gleises durchzuführen.
Die Erfindung geht von der Erwägung aus, daß erst, wenn man eine solche Soll-Lagekurvc auf dem
Diagrammschreiber aufgezeichnet hat, man in wohldosierter Weise den beim Richten auftretenden Rückferungserscheinungen
Rechnung tragen kann und daß zum Einsteuern geeignet bemessener Überdrückungswerte
die Kenntnis erforderlich ist, wie groß der Ist-Lagerfehler des Gleises gegenüber der Soll-Lage ist.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein
aufgrund einer zuvorigen Messung dosiertes Überbrükken im Wege einer zusätzlichen Handsteuerung
durchzuführen.
Diese Aufgabe wird nach der Erfindung dadurch gelöst, daß die Anzeigevorrichtung als eine die relative
Gleislage aufzeichnende Anzeigevorrichtung mit beweglichem Anzeigeorgan ausgebildet ist und die
Steuermittel der zur selbsttätigen Betätigung der Richtwerkzeuge vorgesehenen Steuervorrichtung die
Stellung des sich bewegenden Anzeigeorgans abtastet und daß für jedes der beiden Richtwerkzeuge ein ein
verlängertes In-Tätigkeit-Halten des betreffenden Richtwerkzeuges bewirkender, von Hand durch Drükken
betätigbarer Schalter zum willkürlichen Abschalten des betreffenden Richtwerkzeugs von den Steuermitteln
der selbsttätigen Steuervorrichtung vorgesehen ist.
Der technische Fortschritt ist darin zu sehen, daß das eigentliche Richten automatisch erfolgt, das Überdrükken
jedoch von der Bedienungsperson individuell unter Beobachtung der Anzeige durch das Anzeigeorgan
vorgenommen werden kann. Besonders günstig ist es, daß dabei die vor dem Richtvorgang bestehende
Gleislage aufgezeichnet ist und von der Bedienungsperson gesehen werden kann, welche Fehlerkorrekturen
einen Überdrückungswert erfordern und wo Handeinsteuerung eines solchen zweckdienlich ist. Die Steuervorrichtung
der Richtwerkzeuge ist mit Vorteil durch Steuerschiebermagnete gesteuert, deren Stromweg
einerseits in Serie über Ruhekontakte der durch Drücken von Hand betätigbaren Schalter zu Kontaktschalter
der vom Anzeigeorgan gesteuerten Steuermittel und andererseits über Arbeitskontakte der durch
Drücken von Hand betätigbaren Schalter geführt ist.
Eine weitere Ausbildung der Erfindung sieht vor, daß die Steuermittel elektronische oder elektrische Schalter,
Lichtschranken, Magnetschalter oder hydraulische oder pneumatische oder mechanische Schaltmittel aufweisen.
Vorteilhaft ist es auch, wenn die Verstelleinrichtung mechanisch, elektronisch, elektrisch, hydraulisch oder
pneumatisch gesteuert dem Verlauf einer ermittelten oder korrigierten Sollwertlinie einer Diagrammschrift
folgt, die auf einem fahrstreckenr-ynchron abrollenden
Schreibband aufgezeichnet ist.
Auf geraden Gleisstrecken und in Gleisbogen mit gleichbleibendem Radius ist das automatische Richten
> einfach, da die Sollwertlinie geradlinig und parallel zur Schreibband-Rollbewegung verläuft Ein Verstellen der
Steuermittel mittels der Verstelleinrichtung ist somit nicht erforderlich. Gleisübergangs-, Korb-, S-Bogen
oder ähnliche Gleisführungen erzeugen aufgrund der
ι» Auswertung der Diagrammschrift schräg- und bogenförmig
verlaufende Sollwertlinien. Hier muß die Verstelleinrichtung betätigt werden, was z. B. durch ein
Fotoskop geschehen könnte. Dieser teueren Anlage ist jedoch die im Beispiel dargestellte Verstellung von
ι ι Hand oder ein ähnliches System vorzuziehen.
Ein Ausführungsbeispiel der Steuervorrichtung ist in der Zeichnung schematisch dargestellt und wird im
folgenden näher beschrieben.
Das Gleis 1 ist zu richten. Die Meßachse 2 der
JH Richtmaschine fühlt mit ihrem Tastrad 3 den Gleisverlauf
ab. Eine Einrichtung überträgt die Gleisverlaufmessung als Diagrammschrift 4 auf das Schreibband 5. Die
Übertragung der Bewegung auf das als Schreibstift ausgebildete Anzeigeorgan 6 und dessen Schieberga-
_>> häuse 7 geschieht durch einen Seilzug 8. Auf der
Führungsstange des Schiebergehäuses 7 sind Halter 9 und 10 befestigt, die eine Verstellspindel 11 mit Handrad
12 tragen. Auf dieser Verstellspindel ist eine Mutter 13 verschiebbar angeordnet. Diese Mutter 13 trägt als
in Steuermittel zwei auf Höhe und Abstand einstellbare
Kontaktschalter 14 und 14', deren Betätigungsrollen 15 und 15' an den Stirnkanten des Schiebergehäuses 7 in
Mittelstellung so anliegen, daß über die Schließkontakte gerade kein Stromfluß in den Stromleitungen 16 und 16'
ι; entsteht, welcher über Kontrolleuchten 17 und 17' zu
Steuerschiebermagneten 18 und 18' führen würde. Die Stromspeisung von der Batterie 19 geht zuerst über
einen »Alles-Aus«-Schalter 20 mit öffner und verzweigt
sich von dort über Leitungen zu einerseits hintereinan-
tii dergeschalteten, andererseits parallelgeschalteten
Handschaltern 21 und 2Γ mit Öffnern und Schließern.
Bei eingeschalteter, die Aufzeichenbewegung des Schiebergehäuses 7 abtastender Automatik-Schaltung
wird entweder der Schließer des Schalters 14 oder der
-π des Schalters 14' geschlossen. Hierdurch wird einer der
Sieuerschiebermagnete 18 oder 18' und damit der Steuerschieber 22 aus seiner Mittelstellung in die eine
ouer andere Steuerstellung verschoben. In Mittelstellung verbindet der Steuerschieber über Druckleitungen
,Ii 23 und 23' die Zylinderräume 24 und 24' zu einer
sogenannten »Schwimmstellung« der Kolben 25 und 25'. Die mit den Kolbenstangen verbundenen Richtwerkzeuge
26 und 26' übertragen die Richtkraft der Kolben-Zylinder-Aggregate auf die Schienen zum
-,-, Richten des Gleises. Wird der Steuerschieber 22, wie
vorher beschrieben, nach links oder rechts gesteuert, baut sich ein entsprechend gerichteter Richtdruck auf.
Durch das Umsteuern der Kontaktschalter 14 und 14', aufgrund der Bewegung des Schiebergehäuses 7, wird
πι ι das Gleis entsprechend nach rechts oder links gerichtet.
Soll bei größeren Gleisfehlern eine Überdrückung über die Sollwertlinie hinaus geschehen, muß die Stromzuführung
zu einem der Steuerschiebermagnete 18 und 18' langer anhalten. Dies wird durch Drücken eines der
h) Sc'.iaher 21 oder 21' erreicht. Jener unterbricht die
Stromzuführung zu den Kontaktschaltern 14 und 14', schließt jedoch eine Strombrücke zu dem jeweiligen
Steuerschiebermagnet 18 oder 18'. Diese Maßnahme
läßt das Gleis maßgerecht entsprechend der Schaltzeitlänge Überdrücken. Eine Drehbewegung der Verstellspindel
11 bewirkt eine Verschiebung der Mutter 13 mit ihren Kontaktschaltern Hund 14'. Hierdurch kann dem
Verlauf der Sollwertlinie auch in Kurven nachgefolgt werden. Bei geradem Verlauf der Sollwertlinie kann
durch geringes Verstellen der Kontaktschalter 14 und 14' auch ein korrigierendes Richten »Mehr nach rechts«
oder »Mehr nach links« erreicht werden.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (5)
1. Steuervorrichtung für die Richtwerkzeuge einer Gleisrichtmaschine, mit einer die Gleislage in bezug
auf eine Sollage anzeigenden Anzeigevorrichtung und einer in Abhängigkeit derselben gesteuerten,
sich selbsttätig auf den Soll-Wert der Gleislage einstellenden Steuervorrichtung, durch die die
Richtwerkzeuge im Sinne einer Verkleinerung des Gleislagefehlers eingeschaltet werden, bis die
Anzeigevorrichtung die Soll-Stellung einnimmt und mit Umschaltmitteln zum willkürlichen Abschalten
der selbsttätig die Einstellung der Steuervorrichtung auf die Gleis-Soll-Lage bewirkenden Steuermittel
derselben und Umschalten auf Handsteuerung, dadurch gekennzeichnet, daß die Anzeigevorrichtung
als eine die relative Gleislage aufzeichnende Anzeigevorrichtung mit beweglichem Anzeigeorgan
(6) ausgebildet ist und die Steuermittel der zur selbsttätigen Betätigung der Richtwerkzeuge
(26, 26') vorgesehenen Steuervorrichtung die Stellung des sich bewegenden Anzeigeorgans (6)
abtasten und daß für jedes der beiden Richtwerkzeuge (26, 26') ein ein verlängertes In-Tätigkeit-Halten
des betreffenden Richtwerkzeugs (26,26') bewirkender, von Hand durch Drücken betätigbarer Schalter
(21,2V) zum willkürlichen Abschalten des betreffenden Richtwerkzeugs (26, 26') von den Steuermitteln
der selbsttätigen Steuervorrichtung vorgesehen ist.
2. Steuervorrichtung nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuervorrichtung der
Richtwerkzeuge (26, 26') durch Steuerschiebermagnete (18, 18') gesteuert ist, deren Stromweg
einerseits in Serie über Ruhekontakte der durch Drücken von Hand betätigbaren Schalter (21,21') zu
Kontaktschaltern (14,14') der vom Anzeigeorgan (6) gesteuerten Steuermittel und andererseits über
Arbeitskontakte der durch Drücken von Hand betätigbaren Schalter (21,21') geführt ist.
3. Steuervorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die Steuermittel (14, 14') elektronische oder elektrische Schalter, Lichtschranken,
Magnetschalter oder hydraulische oder pneumatische oder mechanische Schaltmittel aufweisen.
4. Steuervorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Verstelleinrichtung
(11, 12, 13) mechanisch, elektronisch, elektrisch, hydraulisch oder pneumatisch gesteuert
dem Verlauf einer ermittelten oder korrigierten Sollwertlinie einer Diagrammsc.irift (4) folgt, die auf
einem fahrstreckensynchron abrollenden Schreibband (5) aufgezeichnet ist.
5. Steuervorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß optische oder
akustische Anzeigemittel (17, 17') vorgesehen sind, die das Vorhandensein von Steuerimpulsen sichtbar
bzw. hörbar machen.
II)
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DER0048145 | 1968-03-01 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1708655C3 true DE1708655C3 (de) | 1978-02-16 |
Family
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