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Gleishebende Stopfmaschine Gleisstopfmaschinen arbeiten im allgemeinen
so, daß beim Stopfen des Schotterbettes das Gleis angehoben wird. Daher sind Gleisstopfmaschinen
im allgemeinen als gleishebende Stopfmaschinen ausgebildet. Bekannte Stopfmaschinen
arbeiten mit zangenartig wirkenden, pickelartigen Stopfwerkzeugen, die beiderseits
einer Schwelle in das Schotterbett unterhalb der Schwelle eingedrückt werden und
dort den Schotter zusammendrücken. Dabei werden die Stopfer durch eine Exzentervorrichtung
in' Vibration versetzt. Um das Anheben des Gleises zu ermöglichen, verwendeL' man
parallel zum Gleis sich erstreckende, außerhalb der Schwellenenden wirkende ausfahrbare
Stützbohlen (Matisa-Prospekt BNR-60) .
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Eine der letztgenannten Veröffentlichungen entsprechende Gleisstopfmaschine
ist auch zugleich als Richtmaschine ausgebildet und sieht zu diesem Zweck vor bzw.
hinter dem eigentlichen Gleishebe- und Gleisstopfwagen über Ausleger mit demselben
verbundene Vorlaufwagen vor, .'.zwjschenxleu,gw,ein entsprechend langer Stahldraht
gespannt ist, so daß
in Bezug auf diesen Stahldraht durch Pfeilhöhenbestimmung
die Ausrichtung der angehobenen Gleisschiene in Horizontalrichtung erfolgen kann.
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Im Gegensatz zu den bekannten Gleisstopfmaschinen arbeitet die Erfindung
mit Vibrationsdruckstopfern, die mittels eines plattenförmigen Fußes gegen den im
Schwellenfach liegenden Schotter wirken, wobei die zum Anheben der Schienen vorgesehenen
Stützmittel, und zwar sowohl parallel zu den Schienen sich erstreckende Stützbohlen
als auch im benachbarten Schotterfach vorgesehene Druckstützen, rahmenartig das
von den Vibrationsdruckstopfern bearbeitete Schotterfach umschließen und dadurch
ein unkontrolliertes Wegfließen, des Schotters unter dem Druck der Vibrationsdruckstopfer
verhindern. Eine gleishebende Stopfmaschine mit durch einen Werkzeugträger anhebbaren,
im Schotterfach wirkenden Vibrationsstopfern und mit gegen das Schotterbett wirkenden
Andrückmitteln in Form von anhebbaren, parallel zum Schienenstrang sich erstreckenden
Stützbohlen kennzeichnet sich;; . gemäß der Erfindung dadurch, daß der Werkzeugträger
Vibrationsdruck-_ stopfer und sowohl beiderseits in Nachbarfächern Druckstützen
als auchan schwenkbaren Armen die Stützbohlen trägt und daß die Stützbohlen und
die Druckstützen rahmenförmig das die Vibrationsdruckstopfer aufweisende Schotterfach
umgeben.
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Vorzugsweise ist die erfindungsgemäße Gleisstopfmaschine als eine
zugleich das Gleis richtende Maschine ausgebildet und kennzeichnet sich dadurch,
daß die an dem Werkzeugträger vorgesehene Gleishebevorrichtung Seitenrichtmittel
aufweist.
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Eine erfindungsgemäße Gleisstopfmaschine bietet gegenüber den bekannten
Gleisstopfmaschinen Vorteile in den folgenden Richtungen:
Die bekannten
Gleisstopf- und -richtmaschinen arbeiten mit pickelartigen schwingerregten Werkzeugen,
die beiderseits unter die Schwellen in den Schotter eindringen und durch eine zangenartige
Schließbewegung den Schotter unter den Schwellen verdichten bzw. dort vorhandene
Lücken im Schotterbett ausfüllen. Durch diese Arbeitsweise werden unter den Schwellen
schmale, verdichtete Auflager erzeugt, die jedoch bei den nachfolgenden Belastungen
durch fahrende Züge und das dabei auftretende Rütteln wieder zusammenbrechen. Inwieweit
ein derartiges Zusammenbrechen der verdichteten Auflager stattfindet, hängt von
der Dichte des in den beiderseitigen Schotterfächern vorhandenen Schotters ab. Dieser
Schotter liegt lose, da die pickelartigen Werkzeuge durch den Schotter in den beiden
der Schwelle benachbarten Schotterfächern eindringen und, insbesondere beim Wiederherausziehen,
den Schotter aufrühren und auflockern. Daher ergibt sich, daß das beim Gleisstopfvorgang
feinnivelliert ausgerichtete Gleis im Laufe der Zeit doch wieder wellig wird. Man
verwendet zwar sog. Schwellenfachverdichter, um diesen Übelstand zu beseitigen.
Diese Schwellenfachverdichter sind Druckstempelvibratoren, die an der Unterseite
meist dachförmig ausgebildet sind. Derartige Schwellenfachverdichter werden in Kombination
mit den Stopfmaschinen oder auch als FInzelmaschinen eingesetzt (DAS 1 036 892).
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Um die gleiche Wirkung vor den Schwellenköpfen zu erzielen, werden
sog. Bettungsrandverdichter verwendet, die aus Vibrationsbohlen bestehen, welche
entlang der Böschungskante geführt werden (DAS 1 145 655).
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Diese Verdichtungsarbeiten werden als weitere Arbeitsfolge nach dem
eigentlichen Stopf- und Richtvorgang bei ruhender Gleislage durchgeführt. Die erfindungsgemäße
Gleisstopfmaschine dagegen arbeitet so, daß in einem Schotterfach der Schotter durch
die Vibrationsdruckstopfer schwingerregt wird und dadurch zum Fließen kommt und
die Lücken unter den
angehobenen Gleisschwellen sich ausfüllen.
15abei wird der Schotter durch die Wirkung der Schwingplatten auch unter den Schwellen
in homogener Weise verdichtet. Der schwingerregte, zum Fließen gebrachte Schotter
wü rde die Neigung haben, nach der Seite und über die Böschungsflanke ungehemmt
abzufließen. Um dies zu verhindern, sind Stützorgane rahmenförmig um das in Vibration
versetzte Schotterfach angeordnet; diese Stützorgane bestehen aus einer Reihe von
Druckstützen in den benachbarten Schotterfächern und aus Stützbohlen außerhalb der
Schwellenenden parallel zu der Schienenrichtung. Die Aufgabe dieser Stützorgane
ist es, den Schotter rahmenförmig zu belasten und so einen Stauwall zu bilden, der
ein seitliches Ausweichen des zum Fließen gebrachten Schotters verhindert. Bei späteren
Belastungen durch darüberfahrende Züge ergibt sich dann keine Welligkeit des Gleises
durch unterschiedliches Nachgeben des Schotterbettes. Die Stützbohlen und die Druckstützen
wirken mit der von dem Werkzeugträger ausgeübten Kraft und dem Gewicht des angehobenen
Gleises auf das Schotterbett. Um ein Wegquetschen des Schotters in Querrichtung
zu vermeiden, haben zweckmäßigerweise die plattenförmigen Füße der Druckstützen
und der Stützbohlen eine waffelähnliche, stark aufgerauhte Kontaktfläche. Man kann
zum gleichen Zweck auch an den Fußflächen der Stützorgane elastische Materialien
anwenden. Da die Stützbohlen vor den Schwellenköpfen, in nächster Nähe der Böschungskante,
zur Wirkung gelangen, sind die Stützbohlen zweckmäßigerweise zum Lagerzapfen schwenkbar
an dem Werkzeugträger angeordnet, so daß sich eine gegen die Mitte hin gerichtete
Druckwirkung ergibt. Dadurch bildet sich ein schräger, nach . innen gerichteter
Wall aus verdichtetem Schotter, der einem Abfließen des Schotters nach der Böschungskante
hin entgegenwirkt.
Die am Schotter auflagernden Stützorgane bilden
zweckmäßigerweise die VJiderlage für das Anheben des Gleises und die Seitenrichtung
desselben. Hierfür sind zweckm:ißigerweise hydraulische Hebe-und Richtzylinder am
Werkzeugträgerrahmen gelenkig befestigt. Die Einstellung der Hebe- und Richteinrichtungen
kann unter Anwendung von steuernden Nivelliervorrichtungen automatisch erfolgen.
Als Greifvorrichtung für das Gleis verwendet man zweckmäßigerweise ein Laufräder
aufweisendes Fahrwerk, an dem Magneten oder das Gleis anhebende Tragzangen angeordnet
sind. Magneten sind aus dem Grunde besonders zweckmäßig, weil möglicherweise vorhandene
Laschenverbindungen oder Schweißwülste häufig das Ansetzen von Tragzangen behindern.
Das Fahrwerk dient auch als Stützorgan für das-Wiederhochstemmen des Werkzeugträgers
vor dem Weiterfahren. Nach jedem Vorrücken des Werkzeugträgers wird derselbe wieder
abgesenkt und seine Stützorgane auf das Schotterbett aufgesetzt. Dann wird das Gleis
ergriffen und angehoben und genauestens ausgerichtet. Hierzu finden an sich bekannte,
parallel zu dem Gleis gespannte Sehnen und Mittel zur Pfeilhöhenbestimmung der Schienen
in Bezug auf die Sehne Anwendung. Erst wenn der Richtvorgang durchgeführt ist, werden
die hydraulisch betätigten Vibrationsstopfvorrichtungen in Tätigkeit gesetzt. Der
Werkzeugträger ist an sich eine selbständige Baugruppe, auf welchem die Kraft ausübende
Aggregate und ihre Steuervorrichtungen aufgesetzt sein können. Der Werkzeugträger
ist zweckmäßigerweise mit einem Fahrzeug verbunden, das ihm verschiebt und schnelle
Überführungsfahrten gestattet. Zum Anheben des Werkzeugträgers und zum Belasten
während der Stopfarbeiten dienen als Verbindungsglieder mit dem Fahrzeug hydraulische
Kolbeneinrichtungen. Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Figuren dargestellt.
Die
Figuren zeigen: Figur 1 eine schematische Draufsicht auf eine erfindungsgemäße Stopfmaschine;
Figur 2 eine der Fig. 1 entsprechende Darstellung, bei der Vibrationsstopfer in
zwei benachbarten Schwellenfächern zur Anwendung gelangen; Figur 3 eine schematische,
teilweise geschnittene Seitenansicht der in Fig. 1 dargestellten Anordnung; Figur
4 eine Schnittdarstellung in einer senkrecht zur Gleisrichtung verlaufenden Ebene;
Figur 5 schematische Darstellungen eines bei einer er-und findungsgemäßen Maschine
zur Anwendung gelangenden Figur 6 Werkzeugträgers; Figur 7 eine schematische Querschnittsdarstellung
des durch seitliches Verschieben gerichteten Gleises; Figur 8 eine Seitenansicht
einer erfindungsgemäßen Stopfvorrichtung in, angehobenem Zustand, wie er eine Überführung
der Maschine gestattet.
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In Fig. I sind die stempelartig in der Vertikalrichtung vibrationsfähigen
Vibrationsstopfer mit 1 bezeichnet; in den beiden benachbarten Schotterfächern sind
je vier Druckstützen 2 dargestellt, die durch die beiden parallel zu den Schienen
verlaufenden Stützbohlen 3 zu einem Rahmen ergänzt werden.
In Fig.
2 sind Vibrationsdruckstopfer 1 in zwei benachbarten Schotterfächern angeordnet
dargestellt. Die Stützbohlen und die Druckstützen bilden einen ein seitliches Abfließen
des Schotters hemmenden Schutzwall 4, 4' , wie in Fig. 3 und Fig. 4 schematisch
dargestellt ist. Die Druckstützen 2 sind an dem Werkzeugträger 10 mittels gefederter
Füße 5, 6 befestigt. Die Stützbohlen 3 sind um Lagerzapfen 7 mittels hydraulischer
Kolbenvorrichtungen 8 schwenkbar am Werkzeugträger 10 befestigt. Die Stützbohlen
3 wirken zweckmäßigerweise unter einem nach innen gerichteten Winkel auf das Schotterbett,
so daß ein in Richtung auf die Gleismitte gerichteter Drunkwall 4' erzeugt wird.
Die Stützbohlen 3 müssen so weit anhebbar sein, daß auch Stopfarbeiten zwischen
Bahnsteigen in Bahnhöfen ausgeführt werden können. Außerdem müssen sie für die Überführungsfahrten
hinreichend weit zurückgeschwenkt werden können.
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Die Vibrationsstopfer 1 sind mittels hydraulischer Kolbenanordnung
9 am Werkzeugträgerrahmen 10 befestigt. Drucköl wird auf der Oberseite des Kolbens
9' zur Einwirkung gebracht und drückt den in Vibration gehaltenen Stopferfuß auf
das Schotterbett. Zum Anheben des Gleises 12 dienen in Fig. 5 dargestellte Magneten
11, die durch hydraulische Kolbenanordnungen 13 am Werkzeugträgerrahmen 10 befestigt
sind. Zum seitlichen Richten des angehobenen Gleises dienen die in Fig. 6 und Fig.
? ersichtlichen Richtzylinderanordnungen 14. Die Hebemagneten 11 werden mittels
eines Fahrwerkes 15 knapp oberhalb der Schienen 12 geführt. Die als Elektromagneten
ausgebildeten Schienenmagneten 11, das Fahrwerk 15 und die Kolbenvorrichtungen 13,
14 sind durch eine Traverse 16 miteinander verbunden, und die Traverse 16 ist mittels
einer am Fahrzeug 17 selbst angeordneten hydraulischen Kolbenvorrichtung 18 verbunden.
Wird auf die Kolbenvorrichtung 18 Druck ausgeübt, so wird ein Teil des Fahrzeuggewichts
auf die Stopfeinrichtung mit übertragen. Andererseits gestattet die Zylinder-Kolbeneinrichtung
18 das Anheben des Werkzeugträgerrahmens 10 und sämtlicher mit demselben verbundener
Organe, wie Fig. 8 erkennen läßt.