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Gegenstand der Patentanmeldung P 17 08 259.6-25 ist ein Scharnier
für Türen, insbesondere für Kraftfahrzeugtüren, bei dem die eine Scharnierhälfte
mit einem oberen und einem unteren je eine Bohrung aufweisenden Vorsprung versehen
ist, die gabelartig einen ebenfalls eine Bohrung aufweisenden Vorsprung der anderen
Schamierhälfte umfassen. Die Drehachse wird gebildet durch eine in die Bohrung des
unteren Vorsprungs der ersten Scharnierhälfte eingesetzte Kugel, auf der sich der
mit Spiel zwischen den beiden Vorsprüngen der ersten Scharnierhälfte eingesetzte
Vorsprung der zweiten Scharnierhälfte mit einem entsprechend geformten Auflager
abstützt. Ein elastisch zusammendrückbares Sperrstück ist in den Zwischenraum zwischen
dem oberen Vorsprung der ersten Scharnierhälfte und dem Vorsprung der zweiten Scharnierhälfte
einsetzbar und mit den Bohrungen in den Vorsprüngen kuppelbar. Ein solches Scharnier
hat den Vorteil, daß der Andruck in der senkrechten Achse unabhängig von dem Fertigungsvorgang
festliegt und ein rasches Einbauen und Auswechseln des Scharniers möglich ist.
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In dem Ausführungsbeispiel der Hauptpatentanmeldung besteht das elastisch
zusammendrückbare Sperrstück aus einem Metallblech, das die Form eines liegenden
U hat, wobei die beiden Schenkel der U-Form an den Enden einwärts umgebördelt sind
und die innenliegende Umbördelung nur eine solche Länge hat, daß zwischen ihrer
Endkante und der Unterseite des anderen Schenkels der U-Form ein getrügender Abstand
verbleibt, um durch Zusammen`;-drücken der beiden Schenkel der U-Form das Sperrstück
einsetzen zu können. Ein aus dem Vorsprung der zweiten Scharnierhälfte heraustretender
Stift faßt in eine Öffnung des Sperrstücks; eine obere Rundwölbung des Sperrstücks
faßt in die Bohrung des oberen Vorsprungs der ersten Scharnierhälfte.
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Das Ziel der vorliegenden Erfindung ist, für das elastisch zusammendrückbare
Sperrstück eine Form zu finden, die unter Wahrung der Vorteile des Türscharniers
aus Teilen gefertigt werden kann, deren Herstellung einen besonders geringen Aufwand
erfordert.
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Gemäß der Erfindung besteht das Sperrstück aus zwei Schalen, zwischen
denen eine zusammendrückbare Feder eingespannt ist und die am Boden Ansätze tragen,
von denen der Ansatz der oberen Schale in die Bohrung des oberen Vorsprungs der
einen Scharnierhälfte, der Ansatz der unteren ScharnierhäIfte in die Bohrung des
Vorsprungs der zweiten Schamierhälfte eingreifen.
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Die zusammendrückbare und in ihrer Spannkraft festgelegte Feder sichert
den Andruck der Schalen an den Vorsprüngen der Scharnierhälfte. Die Spannkraft muß
so groß sein, daß der Abstand des Randes der beiden Schalen einen Betrag erreicht,
bei dem ein Herausheben des Vorsprungs der zweiten Scharnierhälfte, etwa so, daß
das in diesem Vorsprung vorgesehene Auflager von der Kugel abrutscht, die auf dem
unteren Vorsprung der ersten Scharnierhälfte liegt, nicht möglich ist. Um diese
Bedingung zu erfüllen und ein leichtes Einsetzen des Sperrstücks zu ermöglichen,
müssen die Schalen eine bestimmte Höhe und muß die Spannkraft der Feder einen bestimmten
Betrag haben. Dies soll an Hand der Zeichnung näher erläutert werden.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Türscharniers dargestellt,
und zwar zeigt F i g. 1 eine perspektivische Ansicht, F i g. 2 eine Seitenansicht
der beiden Scharnierhälften und F i g. 3 einen senkrechten Schnitt durch das zusammengebaute
Scharnier entsprechend der Schnittlinie 3-3 der F i g. 1.
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Das Scharnier besteht im wesentlichen aus drei Teilen, einer ersten
Scharnierhälfte L1, einer zweiten Scharnierhälfte L, und einem nachgiebigen Sperrstück
E.
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Die erste Schamierhälfte L1 ist genauso ausgebildet wie bei dem Ausführungsbeispiel
der Hauptpatentanmeldung. Sie hat die Gestalt einer Gabel, deren beide Zinken die
beiden Vorsprünge 1 und 2 bilden, mit Bohrungen 3 und 4, die in der Achse X-X verlaufen.
In der Bohrung 3 des unteren Vorsprungs 1 liegt eine Kugel 7. Zwischen den
beiden Vorsprüngen 1 und 2 ist eine abgeschrägte Wand 8 vorgesehen.
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Die zweite Scharnierhälfte L, hat einen Vorsprung 9 mit einer Bohrung
13, dessen Achse X'-X' (F i g. 2) bei zusammengebautem Scharnier mit der Achse X-X
des Scharniers zusammenfällt. Die lotrechte Bohrung 13 in diesem Vorsprung 9 verbreitet
sich von der waagerechten Linie Y-Y ab nach unten. Die untere Abschlußftäche des
Vorsprungs 9 liegt bei zusammengesetztem Scharnier sehr nahe, aber ein wenig oberhalb
der Oberkante 12 des Vorsprungs 1 der Scharhälfte Lx.
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Die Bohrung 13 (F i g. 3) an dem Vorsprung 9 ist abgestuft. In dem
unteren Teil mit größerem Querschnitt ist ein, Teil 14 eingesetzt, das aus einem
zylindrischem
Teil und einem sich nach oben daran anschließenden
Kegelstumpf besteht. Im unteren Bereich hat das Teil 14 eine Aushöhlung 15, die
im oberen Teil die Form einer Halbkugel mit dem Halbmesser r, der mit dem Radius
der Kugel 7 übereinstimmt, aufweist, und an die sich nach unten zu ein kurzes zylindrisches
Stück anschließt. Die Höhe der Aushöhlung 15 in der Richtung der Achse X-X ist mit
y bezeichnet. Diese Höhe ist etwas größer als der Halbmesser r. Aus wirtschaftlichen
Gründen und um ein Einfetten während des Gebrauchs des Scharniers unnötig zü rnächen,
besteht aus ölimprägniertem Sinterstahl.
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Das Sperrstück E (F i g. 1 und 3) besteht aus zwei stählernen Schalen
26 und 27, die im Tiefziehverfahren hergestellt sind. Sie sind m einem einander
umgekehrten Sinne in das Scharnier eingebaut, nämlich derart, daß die Innenwandungen
der Schalen 26, 27 einander zugekehrt sind. In den Böden der Schalen 26, 27 sind
vorstehende Ansätze 28 und 29 vorgesehen; der Ansatz 29 der oberen Schale 26 greift
in die Bohrung 4 des oberen Vorsprungs 2 der Scharnierhälfte L1, der Ansatz 29 der
unteren Schale 27 greift in die in der Drehachse X-X des Scharniers verlaufende
Bohrung 13 des Vorsprungs 9 der zweiten Scharnierhälfte L=. Zwischen beide Schalen
26, 27 ist eine Feder 30 eingeschaltet.
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Man erkennt aus F i g. 3, daß in eingebautem Zustand des Sperrstücks
der axiale Abstand z zwischen den Rändern der Schalen 26 und 27 kleiner ist als
die ebenfalls in axiale Richtung verlaufende Tiefe y der Aushöhlung 15. Der Aufbau
des Scharniers geht in folgender Weise vor sich: Die Scharnierhälften L1 und L,
werden an den miteinander schwenkbar zu verbindenden Teilen angebracht, beispielsweise
an der Tür und dem Türrahmen. Dann fügt man den Vorsprung 9 der zweiten Scharnierhälfte
L" in die Öffnung der gabelartigen Scharnierhälfte L1 ein, derart, daß die Aushöhlung
15 des Teils 14 als Auflager der entsprechenden Kugel 7 dient. Darauf wird, während
sich das Scharnier in der Offenstellung befindet (F i g. 1), das Sperrstück E zunächst
mittels eines Werkzeugs erfaßt, das das Sperrstück E zusammendrückt, indem es die
Ränder der Schalen 26 und 27 erfaßt, und darauf zwischen den Vorsprung 2 der Scharnierhälfte
L1 und den Vorsprung 9 der Scharnierhälfte L, eingeschoben. Nachdem die Ansätze
28 und 29 mittig in die Bohrungen 4 und 13 eingeführt sind, wird der auf das Sperrstück
E ausgeübte-Druck--vermindert,-worauf -.die -Ansätze28,_ 29 ihre Stellung in den
Bohrungen 4 und 13 einnehmen.
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Es ist zu bemerken, daß beim Gebrauch des Scharniers das Sperrstück
E keinerlei Reibungsbeanspruchungen erfährt. Die Schale 27 folgt nämlich den Drehbewegungen
der Schamierhälfte L= gegenüber der Scharnierhälfte L1 um die Achse X-2. Die Feder
erfährt leichte Torsionen und Gegenbewegungen oder gleitet auf einer der Schalen.
Es ist also ein Dauerbetrieb möglich, ohne daß es eines. Einfettens bedarf.
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Das Scharnier kann durch die umgekehrten Operationen leicht auseinandergenommen
werden, wobei es nur nötig ist, das elastische Sperrstück E zusammenzukneifen.
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Die Vorteile des neuen Scharniers bestehen darin, daß die Einzelteile
sich billig und mit geringem Materialaufwand herstellen lassen. Das Einsetzen und
der Ausbau des Scharniers lassen sich besonders schnell bewerkstelligen. Soweit
die auf Reibung beanspruchten Teile aus ölimprägniertem Werkstoff hergestellt werden,
entstehen keine Unterhaltungskosten. Solange die Kraft der Feder 30 erhalten bleibt,
ist keine wie immer geartete beim Öffnen und Schließen der Tür auftretende Kraft
in der Lage, die durch das Scharnier gegebene Kupplung der beiden dadurch verbundenen
Teile aufzuheben. ' -