DE1704630A1 - Verfahren zum Nachpressen von Platten oder Folien aus thermoplastischem Kunststoff - Google Patents
Verfahren zum Nachpressen von Platten oder Folien aus thermoplastischem KunststoffInfo
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Description
FARBENFABRIKEN BAYER AG - COMPAGNIE DE SAINT-GOBAIN
Verfahren zum Nachpressen von Platten oder Folien aus
thermoplastischem Kunststoff
Die Erfindung betrifft die Technik des Nachpressens vorgeformter Platten oder Folien aus thermoplastischem Kunststoff
und hat zum Ziel, ein Verfahren zu schaffen, mit dem sich
Platten oder Folien mit besonders hoher Oberflächenqualität
herstellen lassen.
Zur Herstellung von Platten oder Folien aus thermoplastischem
Kunststoff mit einer einwandfreien Oberfläche ist es bisher
üblich, die Platten oder Folien zunächst beispielsweise durch
Extrudieren aus Breitschlitzdüsen voraufonnen und dann in einem
späteren Arbeltsgang die so vorgeformten Platten oder Folien
bei Temperaturen zwischen der Erstarrungs- und der Klebetemperatur
des Kunststoffes nachaupresisen.
diätem NaehpreiJyorgang igt 'snfcwetJf r iäs 5ietaili$che
Preßwerkzeug selbst mit einer hochglanzpolierten Oberfläche versehen, oder es werden metallisch^ Preßplatten mit einer
hochglanzpolierten Oberfläche zwischen das Preßwerkzeug und die
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vorgeformten Platten zwischengeschaltet. Auf diese Weise wird die Oberflächenbeschaffenheit der polierten metallischen
Preßplatte auf die Oberfläche der nachzupressenden Platten aus thermoplastischem Kunststoff übertragen, so daß der Kunststoff
nach dem Nachpressen mit hoher Genauigkeit die Oberflächenebenheit und -struktur der Druckplatte aufweist.
Beim Nachpressen wird bisher so vorgegangen, daß der notwendige
Preßdruck während des Aufheizens auf die Preßtemperatur oder aber nach Erreichen der Preßtemperatur aufgebracht und dieser
Preßdruck aufrechterhalten wird, bis die Kunststoffplatte oder
-folie wieder weitgehend abgekühlt ist.
Es hat sich gezeigt, daß sich mit dieser bekannten Technik
eine Oberflächenqualität, die die naehgepreßten Platten oder
Folien beispielsweise auch für optische Zwecke, d. h. etwa als spiegelnde Flächen, oder, beim Nachpressen von Plattenader
Folien aus durchsichtigem Kunststoff, als Sichtscheiben mit einer
völlig ungestörten Durehsteht( geeignet «i^ht, nicht erzielen
läßt, Sine ähnlich hohe Oberflächenqualität kann natürlich auch
Ein besonderer Fehler, der beim Art&eiten nach der bekannten
Technik auftritt, besteht darin, daß auf den Oberflächen der
nachgepreßten Kunststoffplatten oder -folien feine Kratzer vorhanden sind, die radial auf die Mitte hin gerichtet sind
und die eine Verwendung der Platten oder Folien bei hohen
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o*r;?x;.m*.- j^iüifiO 109821/1937
ORIGINAL tHSPECTEO
Anforderungen an die Oberflächenqualität unmöglich macht.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, ein Naehpreßverfahren
zu schaffen, bei dem dieser Fehler nicht mehr auftritt.
Dies wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß man beim Nachpressen
der vorgeformten Platten oder Folien bei Temperaturen
zwischen der Erstarrungs- und der Klebetemperatur des thermoplastischen Kunststoffes die Platten oder Folien im Zuge
der Abkühlung bereits kurz nach Unterschreiten der Erstarrungstemperatur entlastet.
Unter Erstarrungstemperatur ist, wie bei thermoplastischen
Kunststoffen üblich, nicht etwa die Temperatur zu verstehen, bei der
der Übergang vom flüssigen in den plastischen Zustand erfolgt,,
sondern die Übergangstemperatur vom plastischen in den elastischen Zustand.
Es hat sich gezeigt, daß bei Einhaltung dieser Bedingung die oben erwähnten feinen Kratzer auf den nachgepreßten Platten oder
Folien nicht mehr auftreten» Diese kleinen Kratzer scheinen a
danach bei der durch den stark unterschiedlichen Schrumpf des
Kunststoffes und der leßplatten beim Abkühlen im elastischen Zustand verursachten Relativbewegung der Kunststoffplatte oder
-folie gegen die Preßplatte zu entstehen.
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Es kann bereits ausreichen, wenn lediglich die Presse entlastet wird. Mitunter kann es jedoch zweckmäßig sein, namentlich
bei weiter erniedrigter Temperatur, die Kunststoffplatten oder -folien vollständig zu entlasten, indem man beispielsweise auch
die obere Preßplatte und gegebenenfalls auf dieser weiter aufliegende Platten oder dgl. entfernt und so die Kunststoffplatten
oder -folien wenigstens auf einer Seite vollständig entformt.
Geht man also davon aus, daß die beobachteten feinen Kratzer durch die Relativbewegung zwischen den Preßplatten und der
Kunststoffplatte oder -folie unter dem Preßdruck entstehen, verursacht durch den unterschiedlichen Schrumpf der beiden
Materialien, so ergeben sich z. B. bei der Annahme, daß bei einer Länge von 1 m eine Relativbewegung von o,l mm noch zulässig
ist, für verschiedene Kunststoffe und für verschiedene Materialien der Preßplatten folgende Temperaturintervalle Δ t /" 0C JJ unterhalb
der Erstarrungstemperatur:
C °
Material der Preßplatten |
nachzupressendes Material | Polyät] Hoch druck |
iiylen Mittel druck |
Nieder druck |
PoIy- carbonat |
Eisen Aluminium Glas |
" Weich-PVC | o,35 o,36 o,35 |
0,83 o,91 0,83 |
1,1 1,3 1,1 |
2,2 2,9 2,o |
o,53 0,56 o,53 |
Le A Io 536 - VE 75
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Diese Berechnung würde indessen nur dann gelten, wenn jeder
auch noch so geringe Unterschied der Wärmekontraktlon tatsächlich auch zu einer Gleitbewegung Zwischen der Preßplatte und
der Kunststoffplatte oder-folie führen würde. Das trifft in Wirklichkeit jedoch nicht zu, vielmehr tritt eine Relativbewegung
erst dann ein, wenn die zwischen den aufeinanderliegenden
Oberflächen herrschende Haftreibung überwunden wird. Es kommt also unter der Wirkung der Schrumpfspannung zunächst zu
einer elastischen Deformation der Kunststoffplatte oder -folie, und erst bei weiterer Abkühlung, wenn die elastischen Kräfte in
der Kunststoffplatte oder-folie höher werden als die durch ^
die Haftreibung übertragenen Kräfte, setzt die Relativbewegung
zwischen der Preßplatte und der Kunststoffplatte ein.
Die von der Kunststoffplatte oder -folie durch die elastische
Dehnung, aufgenommenen Kräfte sind proportional dem Ε-Modul des
Kunststoffes im Temperaturbereich kurz unterhalb der Erstarrungstemperatur und der Dicke der Platte oder Folie. Andererseits ist
die Größe der Haftreibungskräfte zwischen Preßplatte und Kunststoffplatte oder -folie abhängig von dem Reibungskoeffizienten
und der Höhe des angewandten Preßdruckes. ™
Danach ist die untere Grenze des Temperaturbereiches, innerhalb dessen erfindungsgemäß die Entlastung der Kunststoffplatten oder
-folien erfolgt, durch folgende Faktoren bedingt:
a) ,die Größe der Kunststoffplatte oder -folie
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" VTr 10 9821 /1937
■*":'""'**'''" ORIGINAL INSPECTED
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b) den thermischen Ausdehnungskoeffizient des Materials der Preßplatten
c) den thermischen Ausdehnungskoeffizient des nachzupressenden Kunststoffes
d) den Ε-Modul des nachzupressenden Kunststoffes
im Temperaturbereich kurz unterhalb der Erstarrungstemperatur
e) die Dicke der nachzupressenden Platte oder Folie
f) den Reibungskoeffizient zwischen Preßplatte und Kunststoffplatte oder -folie
™ g) die Höhe des angewandten Preßdruckes und
h) die Länge der zulässigen feinen Kratzer.
In der Tat hat es sich gezeigt, daß z. B. beim Nachpressen von
1 mm dicken Platten aus Polycarbonat von etwa 1,4ο m Länge
unter Verwendung von Preßplatten aus Glas mit polierter Oberfläche bei Anwendung eines Preßdruckes von etwa 4o kg/cm die
Entlastung noch bis zu etwa 2o C unterhalb der Erstarrungstemperatur vorgenommen werden kann, ohne daß irgendwelche
fe Oberflächenbeschädigungen zu beobachten sind. Das bedeutet, daß
im vorliegenden Fall das Temperaturintervall etwa f mal größer
ist als die vereinfachte theoretische Berechnung unter Berücksichtigung
nur der Ausdehnungskoeffizienten ergibt.
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-psrr - ■*--...
Allgemein läßt sich sagen, daß das Temperaturintervall zwischen
der Erstarrungstemperatur und der Entlastungstemperatur umso
größer sein kann, je geringer der Unterschied in den Ausdehnungskoeffizienten
von Preßplatte und Kunststoffplatte, Je geringer der Ε-Modul des Kunststoffes bei Temperaturen kurz
unterhalb der Erstarrungstemperatur, je geringer die Dicke und die Flächenabmessungen der Kunststoffplatte und je höher die
Haftreibung zwischen Preßplatte und Kunststoffplatte sind. Die
im Einzelfall zulässige untere Temperaturgrenze läßt sich jeweils
durch einfache Versuche leicht feststellen. ·
Die Preßtemperatur, die zwischen der Erstarrungs- und der Klebetemperatur
des Kunststoffes liegt, richtet sich, wie.an sich bekannt, innerhalb dieser Grenzen nach dem Preßdruck. Je
niedriger dieser gewählt wird, desto höher kann die Temperatur
fi - ■ ■ ■
und umgekehrt sein. Auch spielt die Preßzeit dabei eine gewisse
Rolle. In jedem Falle aber müssen die Bedingungen so gewählt werden, daß ein Kleben des Kunststoffes an den Preßplatten mit
Sicherheit vermieden,wird.
Auch die anzuwendenden Preßdrucke können verschieden sein. Sie
richten sich nach der Preßtemperatur und den Eigenschaften des Kunststoffs, aus dem die nachzupressenden Platten oder Folien
bestehen. Im allgemeinen handelt es sich um Drucke zwischen
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etwa Io und etwa loo kg/cm , insbesondere zwischen etwa 2o und
etwa 60 kg/cm .
Die Größehverhältnisse und die Anordnung der Kunststoffplatte
oder -folie und der Preßplatten in der Presse sind zweckmäeeig se
zu wählen, daß die Kunststoffplatten oder -folien im nachgepreßten Zustand nicht größer als die Preßplatten sind. Würde die
Kunststoffplatte oder -folie während des Nachpressens an irgendeiner Stelle den Rand der Preßplatten erreichen, so könnte
sich der Kunststoff dort festhaken, so daß die freie Bewegung während des Schrumpfprozesses beim Abkühlen behindert würde,
wodurch es wiederum zu Oberflächenfehlern kommen könnte.
Eine besonders gute Oberflächenqualität der nachgepreßten Platten oder Folien erhält man, wenn man wenigstens zwischen eine der
Preßplatten und der vorgeformten Kunststoffplatte oder -folie eine mit einer polierten Oberfläche versehene Glasplatte zwischenschaltet.
Die Zwischenschaltung von polierten Glasplatten zwischen die Preßplatten und die Kunststoffplatte oder -folie führt zu dem
überraschenden Vorteil, daß die "Feinstruktur" der Oberfläche der nachgepreßten Platten oder Folien wesentlich besser ist.
Dteer günstige Effekt ist wahrscheinlich durch die atomare Struktur des Glases bedingt. Metall ist bekanntlich ein
kristallines Material, und beim Schleifen und Polieren werden
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.... ., -r^o 109821/1937
Kristallkörner aller Orientierungen angeschnitten. Infolge
der Anisotropie der Kristallite werden aber beim Schleif- und
Poliervorgang die Kristallite unterschiedlich abgetragen, so daß eine regelrechte reliefartige Oberflächenstruktur entsteht.
Während sich bei Verwendung von Metall-Druckplatten diese
"Peinstruktur" deshalb also nie vermeiden läßt, ist Glas ein völlig homogener isotroper Werkstoff, und eine polierte Glasoberfläche weist daher, mikroskopisch gesehen, grundsätzlich
eine bessere Ebenheit auf.
Die Möglichkeit, polierte Glasplatten als Preßplatten zu ver- M
wenden, ist weiterhin deshalb überraschend, weil Glas bekanntlich ein außerordentlich sprödes Material ist und man annehmen mußte,
daß bei den verhältnismäßig hohen Drucken, die zur Anwendung kommen, größere Glasplatten während des Preßvorganges zerbrechen.
Bei der technischen Anwendung des Verfahrens der Erfindung ist es natürlich von Interesse, den Preßzyklus so kurz wie möglich
zu halten. Das bedeutet u. a., daß die Glasplatten einem
raschen Temperaturwechsel unterworfen werden. £
Es ist daher vorteilhaft, Glasplatten zu verwenden, die eine
erhöhte Temperaturwechselbeständigkeit aufweisen. Solche Platten können z. B. aus einer Glaszusammensetzung mit einem
niedrigen Wärmeausdehnungskoeffizienten bestehen, z. B. aus
Borosilikatglas.
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Besonders geeignet sind Jedoch für diesen Zweck thermisch oder chemisch vorgespannte Glasplatten der üblichen Glaszusammensetzung.
Solche vorgespannten Glasplatten haben infolge ihrer Vorspannung eine ausreichende Temperaturwechselbeständigkeit,
sind verhältnismäßig einfach zu beschaffen und haben gegenüber den oben erwähnten Glasplatten mit niedrigem Ausdehnungskoeffizient
den weiteren Vorteil, daß sie gegen mechanische Beanspruchungen, wie Schlag-, Stoß- oder Biegebeanspruchungen,
wesentlich widerstandsfähiger sind.
Während eine thermische Vorspannung durch schroffe Abkühlung von erhöhten Temperaturen erreicht wird, erzeugt man die
chemische Vorspannung z. B. durch Austausch von Ionen an der Glasoberfläche gegen solche mit größerem Ionenradius.
PUr die Verwendung als Druckplatten haben sich thermisch
vorgespannte Glasplatten, z. B. in einer Stärke von 4-8 mm, aus geschliffenem und poliertem Spiegelglas sehr gut bewährt.
Auch Glasplatten aus sogenanntem feuerpoliertem Glas sind verwendbar, wenn sie die erforderliche Ebenheit aufweisen.
Chemisch vorgespannte Glasplatten stehen in geringerer Dicke, bis herunter zu 1 mm, zur Verfügung, und es kann u. U. wünschenswert
sein, derartig dünne Glasplatten zu verwenden.
Im folgenden wird an Hand der Abbildung die Anwendung des neuen Verfahrens auf das Nachpressen von Platten aus Polycarbonat
Le A Io 536 - VE 75 - Io -
..... ,,,, · 109821/1937 0R101NAL
aromatischer Dihydroxyverblndungen beschrieben. In der Abbildung
zeigt die Kurve 1 den zeitlichen Verlauf der Temperatur der Polycarbonatplatte und die Kurxe 2 den zeitlichen Verlauf des
Preßdruckes.
Zwischen die Platten der Presse wurde ein aus folgenden Lagen bestehendes Paket eingelegtr
1 Metallplatte (loo χ 15o mm) 1 bis 3 mm
1 oder mehrere Lagen Papier o,2 bis 3 mm 1 vorgespannte Glasplatte (loo χ 15o mm) 6 mm
1 Platte aus Polycarbonat (8o χ l4o mm) o,9 mm
(vorgetrocknet, Erstarrungstempeisfcur l45GC)
1 vorgespannte Glasplatte (wie oben) 6 mm
1 oder mehrere Lagen Papier o,2 bis 3 mm 1 Metallplatte (wie oben) 1 bis 3 mm
Die Presse wurde geschlossen. Die Platten der Presse waren auf
eine Temperatur von etwa l8o°C aufgeheizt. Sobald das Polycarbonat eine Temperatur von etwa l4o bis lf>o O erreicht hatte, ji
was Je nach Auslegung der Presse nach einigen Minuten der Fall
ist, wurde das Preßpaket mit einem Preßdruck von 4o kg/cm
beaufschlagt und die Polycarbonatplatte weiter erwärmt bis auf
eine Temperatur von 17o°C. Unmittelbar nach Erreichen dieser
t Maximaltemperatur ließ man die Polycarbonatplatte sich abkühlen,
wobei der Preßdruck im wesentlichen in der gleichen Höhe aufrecht
erhalten blieb. Sobald die Platte eine Temperatur von etwa l4o°C
erreicht hatte, wurde das Preßpaket entlastet, indem die Presse
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geöffnet wurde. Bei einer Temperatur von etwa 125°C wurde das Preßpaket auseinandergenommen, d. h. die Polycarbonatplatte
wurde entformt, indem die auf dieser Platte ruhenden Lagen abgehoben
wurden. Die Polycarbonatplatte kühlte dann ohne Belastung an ruhender Luft ab. Ihre Oberflächen waren von höchster
Qualität und zeigten insbesondere keine Kratzer.
Bei einem Vergleichsversuch, der ebenso durchgeführt wurde, bei dem jedoch die Presse geschlossen blieb, bis die Polycarbonatplatte
eine Temperatur von etwa 800C erreicht hatte, und danach
erst geöffnet wurde, zeigten sich auf den Oberflächen der Polycarbonatplatte zahlreiche, nach der Mitte der Platte hin
gerichtete Kratzer, die an den Rändern der Platte etwa 2,2 bis 2,5 nun lang waren, während die Länge der Kratzer nach der Mitte
der Platte zu abnahm.
Die erfindungsgemäß nachzupressenden Platten oder Folien können
aus allen zur Herstellung solcher Erzeugnisse geeigneten thermoplastischen Kunststoffen bestehen. Als Beispiele für
solche Kunststoffe seien genannt Polyolefine, wie Polyäthylene und -propylene, Polyacetale, wie Polyoxymethylen, Polyvinylchlorid, Polystyrol, Polyacrylate und -methacrylate und Mischpolymerisate aller Art, z.B. Acrylnitril-Styrol-Mischpolymerisate und Acrylnitril-Butadien-Styrol-Misch- und Pfropfpolymerisate, Polyester, wie Polyterephthalsäureglykolester und Polycarbonate, Polysulfone, Polyphenylenoxide, weichmacherhaltige
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Zelluloseester und -äther usw. sowie Mischungen solcher Polymerisate
und/oder Polykondensate.
Bei wiederholter Verwendung von Glasplatten mit polierten Oberflächen zum Nachpressen vorgeformter Platten oder Folien gemäß
der vorliegenden Erfindung wurde gelegentlich festgestellt,
daß die polierten Oberflächen, die mit den Kunststoffplatten oder -folien in Berührung standen, angegriffen w aren, und zwar
dann, wenn die Künststoffplatten oder -folien Feuchtigkeit enthielten. Es empfiehlt sich daher, bei Verwendung von Glasplatten
nur trockene Kunststoffplatten oder -folien nachzupressen bzw. die Platten oder Folien vor dem Nachpressen zu trocknen.
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Claims (6)
- PatentaiE prücheVerfahren zum Nachpressen von vorgeformten Platten oder Folien aus thermoplastischem Kunststoff bei Temperaturen zwischen der Erstarrungs- und der Klebetemperatur des thermoplastischen Kunststoffes unter Aufrechterhaltung des Preßdruckes während der Abkühlung der Kunststoffplatten oder -folien, dadurch gekennzeichnet, daß die Kunststoffplatten oder -folien im Zuge der Abkühlung bereits kurz nach Unterschreiten der Erstarrungstemperatur entlastet werden.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß während der weiteren Abkühlung der Kunststoffplatten oder -folien im Anschluß an die Aufhebung des Preßdruckes wenigstens auf der oberen Oberfläche die vollständige Entformung der Kunststoffplatte!! oder -folien vorgenommen wird.
- 3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Abmessungen der mit den Kunststoffplatten oder -folien in Berührung kommenden Preßplatten so gewählt werden, daß die Kunststoffplattenoder -folien auch im nachgepr<£ ten Zustand kleiner als die Preßplatten sind.
- 4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3,dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens zwischen eine der Preßplatten und die vorgeformte Platte oder Folie eine mit einer polierten Oberfläche versehene Glasplatte zwischengeschaltet wird.Le A Io 536 - VE 75 - 14 -109821/1937
- 5· Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß eine polierte Glasplatte verwendet wird, die auf thermischem oder auf chemischem Wege vorgespannt ist.
- 6. Verfahren nach Anspruch 5* dadurch gekennzeichnet, daß die Kunststoffplatten oder -folien in trockenem Zustand nachgepreßt werden.Le A Io 536 - -VE 75 -15-109821/1937Lee rse i t e
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