DE1703812C3 - Ruckstoßsprengkorper - Google Patents

Ruckstoßsprengkorper

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DE1703812C3
DE1703812C3 DE19681703812 DE1703812A DE1703812C3 DE 1703812 C3 DE1703812 C3 DE 1703812C3 DE 19681703812 DE19681703812 DE 19681703812 DE 1703812 A DE1703812 A DE 1703812A DE 1703812 C3 DE1703812 C3 DE 1703812C3
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recoil
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explosive
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DE19681703812
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Dipl Ing Dr 3521 Liebenau Petters Willi J
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Dynamit Nobel AG
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Dynamit Nobel AG
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Description

Die Erfindung bezieht sich auf einen Rückstoßsprengkörper, bei dem ein mit vorgeformten Splittern gefüllter Sprengkörper mittels eines Pulversatzes od. dgl. aus einem Bodenstück herausschießbar und der Sprengzünder in vorgegebener Höhe auslösbar ist.
Es ist bekannt, daß ein Antipersonellsprengkörper dann die günstigste Wirkung aufweist, wenn die Splitter oder andere Wirkungsträger parallel zur Erdoberfläche radial vom Sprengkörper ausgestoßen werden, ohne daß die Bewegung eine senkrecht zur Erdoberfläche gerichtete Geschwindigkeitskomponente besitzt. Diese Wirkung wird im Prinzip bei der Springmine ausgeübt. Dort wird ein mit vorgeformten Splittern gefüllter Sprengkörper mit Hilfe eines Puiversatzes, ähnlich wie aus einem Mörser, herausgeschossen.
Bei der CH-PS 3 41095 ist eine Springmine der vorstehend genannten Art vorgeschrieben, bei der der Zünder für den Sprengkörper mittels eines Zugseiles bestimmter Länge betätigt werden kann. Es ist weiterhin nach der US-PS 23 72 804 bekannt, den Sprengkörper als Teil eines Trägerflugkörpcrs vorzusehen. Die ausgeworfenen Sprengkörper sind als reine Flugkörper ausgebildet und dienen zur Errichtung eines Luftminenfeldes für Flugzeuge u. dgl.
Aufgabe der Erfindung ist es, den Rückstoßsprengkörper der anfangs genannten Art als Springmine und Flugkörper verwenden zu können. Die Erfindung zeichnet sich dadurch aus, daß der Rückstoßsprengkörper als Abwurfkörper ausgebildet ist und mit Gleit- und/oder Ruderelemcnten, einer aerodynamischen Bremsvorrichtung sowie am Bodenstück mit einem den als Treibladung ausgebildeten Pulversatz zündenden Aufschlagzünder versehen ist.
Bei der Ausbildung des Rückstoßsprengkörpers als Rückstoßabwurfkörper weist der Rückstoßsprengkörper zugleich die Funktion eines Flugkörpers auf, wobei die Funktionen des Auswerfens von dem Flugkörper, des senkrechten Auftreffens, des senkrechten Wiederabhebens vom Boden und des Auslösens des Sprengzünders aufeinander abgestimmt sind. Dabei weist der Rückstoßabwurfkörper auch zugleich die Funktionen einer Bodenspringmine auf. Vorteilhaft ist das Bodenstück des Rückstoßabwurfkörpers aus einem zylindrischen Mantel, in dem der Sprengkörper längsverschiebbar gelagert ist, und einer Bodenplatte gebildet. An der Unterseite der Bodenplatte kann ein vorstehender Ansatz angeordnet sein, in dem der Aufschlagzünder untergebracht ist. Durch die Anordnung des Aufschlagzünders in dem vorstehenden Ansatz wird erreicht, daß der Aufschlagzünder in einem großen Winkel wirksam werden kann. Es wird ferner sichergestellt, daß der Zünder ansprechen kann, auch wenn die Auftrefffläche nicht waagerecht ist. Der Aufschlagzünder kann pyrotechnisch, elektrisch oder mechanisch auf das Zündsystem für die Rückstoßladung wirken.
In dem oberen Teil des Sprengkörpers kann die aerodynamische Bremsvorrichtung, z. B. ein Bremsfallschirm, untergebracht sein, wobei die Bremsvorrichtung mit einer Verzögerungseinrichtung versehen sein kann. Es können auch ausfahrbare Bremsflächen, Bremsnokken od. dgl. verwendet werden. Die aerodynamische Bremseinrichtung dient dazu, den Rückstoßabwurfkörper in senkrechter Richtung auf die Erdoberfläche auftreffen zu lassen. Der Körper kann ferner seine aerodynamische Stabilität von sich aus besitzen oder durch die Bremseinrichtung ganz oder teilweise erhalten. Man kann die Bremseinrichtung auch so ausbilden, daß sie zunächst nur zur aerodynamischen Stabilisierung und erst später durch volles Entwickeln zum eigentlichen Bremsen wirksam wird.
Der Rückstoßabwurfkörper kann eine Zylinderform aufweisen, wobei mehrere Rückstoßabwurfkörper Teile eines Trägerflugkörpers bilden können. Beim Ausstoß kleinerer Rückstoßabwurfkörper von dem Flugkörper ist es vorteilhaft, daß diese nicht an einer Stelle, sondern in optimaler Verteilung auf der Erdoberfläche auftreffen. Eine solche Verteilung in Längsrichtung kann durch eine unterschiedlich, zeitlich vorherbestimmte Verzögerung im Wirksamwerden der Bremseinrichtung ermöglicht werden. Die Zylinderform des Rückstoßabwurfkörpers erlaubt eine dichte Packung im Behälter des Flugkörpers. Im Gefechtskopf eines Flugkörpers können sich ein oder mehrere Rückstoßabwurfkörper befinden. Hierbei können durch einen geeigneten Impuls, ausgelöst in. an sich bekannter Weise durch ein Uhrwerk, einen Bremszünder, ein empfangenes oder im Kopf erzeugtes elektrisches Signal, einen auf Annäherung arbeitenden Mechanismus od. dgl. der oder die
Y"
Flugkörper aba
03
Rückstoßabwurfkörper vom übrigen Flugkörper abgelöst oder ausgestoßen werden.
Vorteilhaft ist der Sprengkörper an der der Bodenplatte zugekehrten Stirnfläche mit einer Düsenplatte versehen, die Treibladung autnimmt. Der Mantel des Bodenstückes weist am Umfing zweckmäßig Durchbrechungen zum Abströmen der Feuergase auf. Der Mantel, der an sich keinen Druck aufzunehmen hat und daher besonders leicht gebaut sein kann, dient gleichzeitig als Führung für den eigentlichen Sprengkörper.
Für ei: c Verteilung in seitlicher und in Längsrichtung sind die Rückstoßabwurfkörper vorzugsweise mit Gleitflächen versehen, die nach dem Ausstoßen aus dem Trägerflugkörper ausgefahren werden können. Da der mit solchen Gleitflächen versehene Rückstoßabwurfkörper nicht lageslabilisierl ist und hier auch nicht sein soll, können sich die geflügelten Rückstoßabwurfkörper nach allen Seiten verteilen. Diese Wirkung kann noch durch feste oder ausfahrbare, air Höhen- oder Seitenruder wirkende Flächen, Nocken od. dgl. verstärkt werden. Die Gleitflächen können aus der Anlage an die Körperwand um die Längsachse aufgeklappt oder aus dieser um die Querachse des Körpers ausgespreizt werden. Hierzu kann die Form der Gleitfläche gerade oder schalenförmig rund mit oder ohne Profil sowie mit Über- oder Unterschallkante versehen sein.
Die Erfindung wird anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels nachstehend erläutert.
F i g. 1 zeigt einen Rückstoßabwurfkörper gemäß der Erfindung im Längsschnitt schematisch; in
Fig. 2 ist der Rückstoßabwurfkörper der Fig. 1 in der Fluglage beim Fallen veranschaulicht.
Der Abwurfkörper 1 weist einen Sprengkörper 2 als Hauptteil auf, der mit Sprengstoff 3 und vorgeformten Splittern gefüllt ist. Im oberen Teil des Sprengkörpers 2 ist eine Bremsvorrichtung 4 untergebracht, die beispielsweise aus einem Bremsfallschirm bestehen kann, der mittels eines Seiles 5 mit dem Sprengkörper 2 in Verbindung steht. Weiterhin kann der Sprengkörper 2 mit ausfahrbaren Gleitflächen 6 ausgerüstet sein. Am unteren Ende des Sprengkörpers 2 ist eine Bodenplatte 7 vorgesehen, die eine.i zylindrischen Mantel 8 aufweist, in welchem der Sprengkörper 2 gelagert ist. Der zylindrische Mantel 8 kann Durchbrechungen 9 aufweisen, die zum Abströmen der Feuerga.se dienen. Der Mantel 8 dient gleichzeitig als Führung für den eigentlichen Sprengkörper 2. An der Unterseite der Bodenplatte 7 befindet sich ein vorstehender Ansatz 10, in dem ein Aufschlagzünder 11 untergebracht ist. Dieser Zünder wirkt über einen Bolzen 12 mit einem Treibladungszünder 13 zusammen, der sich in einer Treibladung 14 befindet. Der Sprengkörper 2 weist als Abschlußteil eine Düsenplatte 15 auf, durch deren Düsenöffnungen 16 die Feuergase der gezündeten Ladung entströmen können. Die Düsen können eine Einzeldüse, Mehrfachdüse, Ring- oder Schlitzdüse sein oder ein sonstiges Düsensystem enthalten. Durch den Rückstoß wird der Sprengkörper 2 nach oben gestoßen Als Treibladung ist jeder bekannte Treibstoff geeignet. Bevorzugt wird ein Feststoffpulver.
Der Sprengkörper 2 wird nach einer bestimmien Höhe am Weiterfliegen gehindert, indem er über einen Draht 17 od. dgl. mit der trägen Masse der Bodenplatte 7 verbunden ist. Durch das momentane Spannen des Auslösedrahies 17 wird der Sprengzünder 18 ausgelöst, der den Sprengkörper 2 zur Detonation bringt.
Der Abwurfkörper 1 wird jederzeit ausgelöst, wenn der Aufschlagzünder 11 anspricht. Dies gilt auch z.B. beim Auftreffen auf Schnee- oder auf Wasserflächen. Der Rückstoßantrieb des Sprengkörpers gestattet ein senkrechtes Hochfliegen ohne Rücksicht auf den Untergrund. Der Aufbau des Gerätes vermeidet die kostspieligen und technisch aufwendigen Bodenabstandszünder für die Sprengkörper.
Der Umfang und die Art der Verteilung der Rückstoßsprengkörper auf dem Erdboden lassen sich durch Abstimmen verschiedener Vorgänge beliebig variieren und in gewünschter Weise vorbestimmen, und zwar mittels der Ausstoßhöhe, der Größe der Gleitflächen und der Ruderelemente, der Wirksamkeit der aerodynamischen Bremsung, der Verzögerung der aerodynamischen Bremsung und der Geschwindigkeit und Flugrichtung des Trägerflugkörpers.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen

Claims (6)

Patentansprüche:
1. Rückstoßsprengkörper, bei dem ein mit vorgeformten Sputtern gefüllter Sprengkörper mittels eines Pulversatzes od. dgl. aus einem Bodenstück herausschießbar und der Sprengzünder in vorgegebener Höhe auslösbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Rückstoßsprengkörper als Abwurfkörper (1) ausgebildet ist und mit Gleit- und/oder Ruderelementen (6), einer aerodynamischen Bremsvorrichtung '4, 5) sowie am Bodenstück (7, 8) mit einem den als Treibladung (14) ausgebildeten Pulversatz zündenden Aufschlagzündern) versehen ist. '3
2. Rückstoßsprengkörper nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Bodenstück (7,8) des Rückstoßabwurfkörpers (1) aus einem zylindrischen Mantel (8), in dem der Sprengkörper (2) iängsverschiebbar gelagert ist, und einer Bodenplatte (7) besteht, wobei an der Unterseite der Bodenplatte (7) ein vorstehender Ansatz (10) angeordnet ist, in dem der Aufschlagzünder (11) untergebracht ist.
3. Rückstoßsprengkörper nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß in dem oberen Teil des Sprengkörpers (2) die aerodynamische Bremsvorrichtung, z. B. ein Bremsfallschirm (4), untergebracht ist, wobei die Bremsvorrichtung mit einer Verzögerungseinrichtung versehen sein kann.
4. Rückstoßsprengkörper nach einem der Ansprüehe 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Rückstoßabwurfkörper eine Zylinderform aufweist und mehrere Rückstoßabwurfkörper Teile eines Trägerflugkörpers bilden.
5. Rückstoßsprengkörper nach einem der Ansprüehe 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Sprengkörper (2) an der der Bodenplatte (7) zugekehrten Stirnfläche, eine Düsenplatte (15) besitzt, die Treibladung (14) aufnimmt, und daß der Mantel (8) des Bodenstückes (7, 8) am Umfang Durchbrechungen (9) aufweist.
6. Rückstoßsprengkörper nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Gleit- und/oder Ruderelemente (6) an dem Rückstoßabwurfkörper (1) ausfahrbar vorgesehen sind.
DE19681703812 1968-07-13 Ruckstoßsprengkorper Expired DE1703812C3 (de)

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DE19681703812 DE1703812C3 (de) 1968-07-13 Ruckstoßsprengkorper

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DE1703812A1 DE1703812A1 (de) 1974-09-26
DE1703812B2 DE1703812B2 (de) 1977-02-24
DE1703812C3 true DE1703812C3 (de) 1977-10-20

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